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Inhabers der Han» delsgerichtlich eingetragenen Firma Gottlieb Lang in Neu» städtel, Manufakturwarenhandlung, K 20/31 2. des Kaufmanns Paul Weißflog in Schneeberg, K 6/29 3. des Kaufmanns Ernst Matthes als all. Inhabers der im Handelsregister eingetragenen Firma CrnftMatthes, Spitzen- und Deckenfabrik in Schneeberg, K 25/31 wird Termin zur Abnahme der Schlußrechnung des Derwal» ters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußver zeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderun gen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht ver wertbaren Vermögensstücke sowie zur Anhörung der Gläu biger über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusses bestimmt aus den 19. August 1932, zu 1. vor«. 10 Uhr, zu 2. vorm. ^11 Uhr, zu 8. vorm. 5t 11 Uhr. Amtsgericht Schneeberg, am 21. Juli 1932. Straßensperrung in Aue. Die Reichsstraße von der Wasserstraße bis an Nieder pfannenstieler Straße (Blaufarbenwerk) wird wegen Schleusen einlegung vom 25. Juli bis mit 13. August 1932 für jeden Fahr- und Reitverkehr gesperrt. Der Verkehr wird auf die Mehnertstraße verwiesen, wobei zugleich wegen des Umfangs der Benutzung der Eisenbrück« im Zuge der Wasserstraße auf die Polizeiverordnung des Stadtrats Aue vom 12. April 1932 hingewiesen wird. Aue, 20. Juli 1932. Der Rat der Stadt. Löbnitz. Die Reichslagswahl findet statt am Sonntag, dem 31. Juli 1932, von vorm. 8 bis «achm. 5 Uhr. Die Stadt ist in 6 Stimmbezirke eingeteilt, genau wie bei den früheren Wahlen. Die Abgrenzung der Stimmbezirke, die Lage der Abstim- I mungsräume, die ernannten Abstimmungsvorsteher und deren I Stellvertreter sind durch öffentlichen Anschlag an den städ« tischen Anschlagtafeln bekanntgemacht. Wir geben weiter be kannt, daß die Stimmzettel amtlich hergestellt und am Abstim mungstag im Abstimmungsraume den Stimmberechtigten aus gehändigt werden, daß sie alle zuaelassenen Kveiswahlvor- schläge, die Partei und die Namen der ersten vier Bewerber jedes Vorschlags enthalten, daß der Stimmberechtigte bei der Stimmabgabe durch ein Kreuz oder Unterstreichen oder in sonst erkennbarer Weise den Kreiswahlvorschlag bezeichnet, dem er feine Stimme geben will und daß Stimmzettel, die die ser Bestimmung nicht entsprechen, ungültig sind. Stimmscheine werden bis Sonnabend, den 30. Juli ds. Is., vorm. 10 Uhr in unserem Einwohnermeldeamt — Rat haus 1 Treppe, Zimmer Nr. 7 — auf Antrag ausgestellt. Die Stimmberechtigten haben am Abstimmungstag den ihnen in diesen Tagen von uns zugehenben Wahlauswets bei der Wahl abzugeben. Lößnitz, am 16. Juli 1932. Der Rat der Stadt. Bürgermeister Lerche ist vom 16. Juli bis 1 August be urlaubt. Die Vertretung führt der erste BürgermeisterHtell- vertreter Rechtsanwalt und Notar Beckstein. Lanter Sa., am 22. Juli 1932. Der Semrinderat. Das Ziel: Wiederherstellung der Slaatsanloritiil. In Württemberg rebelliert noch der Zentrumsmann und Staatspräsident Bolz. Er fordert in Wahlversamm lungen zu einer Revolution von unten gegen die „Revolution von oben" auf. Mit diesem Herrn sollte ebenso kurzer Pro- zeß gemacht werden, wie s. Zt. mit Zeigner und jetzt mit Seve ring und Genossen. Außer Herrn Bolz kann sich sein Partei- Herr von Papen hat mit Recht darauf hingewiesen, daß die Staatsautorität aufs ärgste gefährdet wird, wenn durch staatliche Organe die Verschleierung illegaler Terrorabsichten ermöglicht wurde, und wenn offen ein preußischer Polizei- Präsident seine sozialistischen Parteigenossen aufforderte, man möge die Kreise der Kommunisten nicht stören. Er hätte noch zahlreiche andere Beispiele aufzählen und damit die offizielle Sozialdemokratie bloßstellen können. So sind die Drohungen der Genossen Grzesinski und Löbe mit dem Bürgerkrieg noch in frischer Erinnerung. Auch an andere fatale Dinge hat der Kanzler nicht gerührt, z.B. daran, daß in maßgebenden sozialistischen Kreisen seit langer Zeit mit dem Gedanken eines roten Putsches gegen die Regierung Brüning, der sich auf das Reichsbanner und die preußische Polizei stützen sollte, gespielt wurde. Die Herren Brüning und Groener wer den über solche Pläne nähere Auskunft geben können. Wenn jetzt der verflossene Reichskanzler in seiner Münchener Wahl rede die Frage auswarf, „ob es nötig gewesen ist, daß ein Mann wie Severing, der wie kein anderer für die Staats- autorität gekämpft hat, abgesetzt wurde", so muß das auf alle Eingeweihten einen höchst eigenartigen Eindruck machen. ein erfreuliches Zeichen, daß die demokratischen Schnüffler diesmal überrascht worden sind. Natürlich ist der Linken der Schreck über die prompte Durchführung der Preußsnaltivn arg in die Glieder gefahren. Zunächst hatten ein zelne Zeitungen versucht, den Massen gut zuzureden, sich zu erregen, doch hat man das bald aufgegeben, als es sich zeigte, daß mit einem Erfolg nicht zu rechnen war — seit dem ver gangenen Mittwoch hat im Gegensatz zu der vorhergegangenen Zeit in Berlin vollkommene Ruhe geherrscht—. Die Oeffentlich- keit hat nicht den Eindruck, als ob Preußen „vergewaltigt" worden sei, und sie überläßt es politischen Geschäftelhubern (z.B. dem ehemaligen Reichsfinanzminister Peter Reinhold), von einem „waghalsigen Spiel mit der Einheit der Nation" zu phantasieren. Auch die Münchener Regierung hält sich sehr 'zurück. Sie leistet zwar den preußischen Ministern bei der Klage vor dem Staatsgerichtshof aus taktischen Grün- den Hilfsstellung, ist aber nicht mit ganzem Herzen bei der Sache. Die Ausführungen, die der neue preußische Innen» Minister Dr. Bracht gestern im Rundfunk machte, dürften in ihrer Klarheit und Energie ihre Wirkung auch auf die Bayern nicht verfehlen. Trotz der Kläffer, die dem rollenden Wagen nachbellen, besteht allenthalben der Eindruck, daß das Zentrum und die Linke die.Schlacht bereits verloren haben. Nach dem die Drohungen mit dem Generalstreik, wie zu erwarten war, wirkungslos verpufft sind, ziehen sich die Führer der SPD. und der Gewerkschaften auf die faule Ausrede zurück, man dürfe der „gefährdeten Wahlfreiheit" wegen keine Aktion unternehmen. Don einem „außerparlamentarischen Vorgehen" ist keine Rede mehr, und die Mahnungen jener Seite an das „Volk", die Besonnenheit nicht zu verlieren, sind wirklich höchst überflüssig. Die Verlegenheit der Bonzokratie, welche die Resonanz bei den „Massen" längst verloren hat, kann einen Hund jammern. Nicht zuletzt dürfte auch der thea tralische Abschied der preußischen Funktionäre von ihren Staatsämtern ernüchternd auf die linksgerichtete Oeffent- lichkeit gewirkt haben. Die großen Herren haben es trotz ihrer - gegenteiligen Versicherungen nicht auf die Anwendung von Gewalt gegen sich ankommen lassen, sondern sind recht brav von selbst gegangen. Damit hat die Linke das Recht verwirkt, auf die Vorgänge im November 1918 hinzuweisen, denn die preußischen Minister sind um vieles rühmloser aus dem Amte geschieden, als s.Zt. die kaiserliche und königliche Regierung. genösse Joos, der geschäftsführende Vorsitzende der Jen« trumspartei, noch gar nicht an die neue Ordnung gewöhnen. Er wirst dem Reichspräsidenten und dem Reichskanzler vor, sie hätten die Verfassung verletzt. Mr bestreiten nicht, daß hervorragende gentrumsmänner große Erfahrungen auf dem Gebiete gerade dieser strafrechtlichen Tatbestände haben, aber es sollte ihnen doch nicht gestattet werden, die Reichsautorität zu untergraben. Die Regierung von Papen hat in ihren An fängen ihre Widersacher allzusehr geschont. Sie sollte nicht alte Fehler-wtederholm. Gegen eine gewisse Kategorie von sog. Politikern ist Nun «initial nur mit äußerster Härt« etwas zu erreichen. Am 20. Juli hat das Kabinett der nationalen Konzen- tration den Kampf gegen das System ausgenommen, dessen Hort schon zu den Zeiten Brünings die geschäfts führende preußische Regierung gewesen war. Damit ist die deutsche Freiheitsbewegung in das Stadium getreten, das die Voraussetzung des Wiederaufbaues des Reiches —- nicht nur iy innenpolitischer Hinsicht — ist. Der Kanzler hat den Zu griff aus Preußen in seiner Rundfunkrede äußerst wirksam begründet. Wer nicht durch Parteischeuklappen gehindert ist, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, wird mit ihm der Meinung sein, daß „es die sittliche Pflicht der Reichsregierung ist, «inen klaren Trennungsstrich zwischen den Feinden des Staates, den Zerstörern unserer Kultur, und den um das Gemeinwohl rin- genden Kräften des Volkes zu ziehen". Das war nur möglich, wenn die preußischen Machthaber entfernt wurden, die sich mit hinterhältigen, gegen den Geist der Verfassung verstoßenden Mitteln an der Regierung hielten und sich in die Abhängigkeit der staatsfeindlichen, auf den gewaltsamen Umsturz Unzielen den Kommunistischen Partei begeben hatten. Unseres Erachtens schont von Papen die Leute um Seve- ring allzusehr, wenn er von ihnen nur sagt, „die politische Entwickelung in Preußen hätte ihnen die innere Unabhängig keit genommen, alle erforderlichen Maßnahmen zur Bekamp- fung der staatsfeindlichen Betätigung der Kommunistischen Partei zu treffen". Wie steht es z. B. mit den Absichte n, durch welche die jetzig« Reichsregierung „erledigt" werden sollte? Hoffentlich hat man für die Sicherstellung des belastenden Miterials gesorgt, damit dem Volke bewiesen werden kann, wo die wahren Derfassungs- feinde zu suchen sind. Bei Ullsteins scheint man stark besorgt zu sein, daß auf diesem Gebiete mit Ueberraschungen zu rech- nen ist. Denn dort beklagt man sich bitter, „daß selten «ine Aktion mit so plötzlichem Entschluß an den Tag gebracht, selten eine Aktion von derartiger Tragweite so geheim, vorbereitet worden fei, wie das Vorgehen gegen Preußens Es hätte den Systemlern schon gepaßt, wenn die Reichsreglerung ihnen aüf di« Nase gebuüdm hätte, was sie vorhoitte.' Im übrigen ist es Berlin, 22. Juli. Reichskommissar Dr. Bracht hielt heute im Rundfunk eine Rede, in der er u. a. ausführte: Es lag nicht in der Absicht der Reichsregierung, mit der Amtsenthebung des Ministerpräsidenten und des Innen ministers Preußens den militärischen Ausnahme zustand zu verbinden. Erst die Erklärung des Staats ministers Severing, sich der Verordnung des Reichspräsidenten nicht fügen und nur der Gewalt weichen zu wollen, machte einen beschränkten Einsatz der Machtmittel des Reiches not wendig. Wer in der Reichshauptstadt den Verlauf der Er eignisse der letzten drei Tage beobachtet hat, konnte sich von der völligen Ruhe und Reibungslosigkeit, mit der die e-for derlichen Uebergangsmaßnahmen abgewickelt wurden, über zeugen. , Die Aufgabe, die mir der Reichskanzler in seiner Eigen schaft als Reichskommissar gestellt hat, hat mit irgend welchen parteipolitischen Manövern nichts zu tun. Es ist auch nicht richtig, wenn behauptet wird, durch die Verordnung des Reichspräsidenten sei die Selbständigkeit Preußens im Rahmen der Reichsverfastunä verletzt. Die staatsrechtliche Stellung Preußens ist durch die Maßnahmen unberührt geblieben. Die Autorität des Staates ist nur gesichert, wenn der Staats bürger die Ueberzeugung haben darf, daß allein nach staats- polltischen Gesichtspunkten regiert wird. Die Entwicklung der politischen Verl, 'niste in Preußen hat diesen Grundsatz nicht mehr an allen Stellen klar zum Ausdruck kommen lassen. Je mehr sich der Kampf um die politische Führung in Deutschland zu grundsätzlichen Auseinandersetzungen zu Streiflichter. Rückblick auf die Aktion gegen die Preuhenregierung spitzte, desto mehr fanden in den preußischen Staatsapparat Tendenzen Eingang, die die Ausnutzung derStaats- hoheit zur Bekämpfung des parteipoliti schen Gegners zum Ziele hatten. Damit wurde die Staatsautoruät an ihrer empfindlichsten Stelle, dem Ver trauen des Volkes auf Gerechtigkeit, getroffen. Die neue preußische Staatsregierung hat aus diesem Grunde als erste ihrer Maßnahmen eine Reihe personeller Veränderungen verfügen müssen. Die Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung setzt voraus, daß der Staat voraus schauend mit fester Hand alle diejenigen Grup pen bekämpft, die sich die Störung der öffentlichen Ord nung zum Ziel gesetzt haben. Es genügt nicht, wenn die Staatsgewalt gegen Störungen erst eingesetzt wird, wenn sie erfolgt sind, es genügt nicht, die kommunistischen Terrorgruppen zu bekämpfen, wenn sie Feuerüber- fälle auf demonstrierende Massen eingeleitet haben, sondern derartige Versuche müssen, bevor sie zur praktischen Auswirkung kommen, unterdrückt werden. Ich betrachte es nicht als Ziel einer Staatsregierung, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten, indem weitgehend die politische Betätigung einge schränkt wird, weil befürchtet werden muß, daß sich im politischen Kampf Gewalttaten ereignen können. Es muß vielmehr das Ziel sein, denen, die Gewalt in den politischen Kampf , hiüeintragen. so recht zeitig das Handwerk/zu legem daß die De- tütiaung der politischen Meinungsfreiheit