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k?c>M5VMSLUV VO 0W75MM 6LlkMS»v8 kV MUK UW40-VNILS- WKMM5Nc Vkk7»S5-Sk5.N.KX SMO S/Ltö Lon neuen Mrlschafls- veMgen: Rumünien Von unserem l.. 8-Mttarbeiter Nach dem langen Hin und Her der Wirt- schLftsverhandlungen mit Rumänien ist der Handelsvertrag nun endlich zustande gekommen! Rumänien hat damit zu erkennen gegeben, baß es gewillt ist, seine Wirtschaftspolitik unter Einschaltung Deutschlands zu führen, während die deutsche Ausfuhrindustrie hierdurch erreicht hat, daß ein weiterer Absatzmarkt für unsere Ausfuhr geöffnet werden konnte. Lag es bisher schon so, daß wir im Waren austausch mit Rumänien Meistbegünstigung ge nossen, so geht der neue Vertrag doch fühlbar einen Schritt weiter und bringt seinerseits Tariszugeständnisse. Darunter befinden sich die Präferenzzölle, in denen Rumänien Vorzugs behandlung bei der Zollabfertigung für Futter- gerste erhält; das gleiche gilt für Mais. Die Inkraftsetzung dieser bevorzugten Behandlung ist allerdings erst dann möglich, wenn di« übrigen ausländischen Staaten, die bisher Meistbegünstigung für diese Produkte genießen, einer solchen Regelung zugestimmt haben. Und damit wird an das Wesen der Präferenzzölle selbst gerührt, denn es ist ja die große Frag«, yb man ihre Anwendbarkeit durchsetzen kann.^ Für unsere Produktion, z. B- für den Gartenbau, erhebt sich damit folgende Frage: Wenn ausländische Waren bestimmter Länder Vorzugsbshandlung in Deutschland ge nießen, ist da nicht auch der umgekehrte Weg möglich, um bereits vorhanden«, über mäßige Bevorzugung von Auslandsware wieder rückgängig zu machen? Hier sei z. B. an die übermäßige Einfuhr von Südfrüchten erinnert, die sogar dazu geführt hat, daß Pläne auf Schaffung eines Südfrucht- monopols ernsthaft erörtert worden sind. Wenn es dazu auch nicht gekommen ist, so sollt« man in einer Zeit, wo ausländisch« Erzeug nisse, die wir brauchen, Vorzugszölle erhalten, dazu übergehen, einen verstärkten Schutz für solch« Erzeugnisse «inzuführen, die wir im eigenen Lande als gleichwertige Produkte er zeugen. Damit im Zusammenhang steht die Frage, ob man solche Wsttbewerbsprodukte wie Südfrüchte nicht etwas schärfer treffen könnte, um den Absatz heimischer Obstsorten rentabel zu gestalten. Der Einwand, daß wir immer noch Bedarfsland an Obst seien, Hot mit der Frage des Zolles nichts zu tun. Ein Zoll, der die Produktionskosten ausgleicht und auch den sonstigen klimatischen Vorteilen der Einfuhrländer Rechnung trägt, wäre durch aus dazu angetan, der heimischen Produktion «inen stärkeren Austrieb zu geben und bessere Möglichkeiten für den Absatz heimischer Er- zeugnisse zu schaffen. Arische Tomate» aus Wien Die italienisch« Statistik ordnet die To maten weder unter das Gemüse noch unter das Obst ein, sondern bringt sie für sich. Im Jahre 1913 führte Italien rund 191000 ckr brutto aus, im Jahre 1924 aber bereits über 217 500 ckr netto. (Die italienische Sta tistik hat in der Vorkriegszeit nur Brutto, gewichte erfaßt). Noch stärker als die Menge stiegen aber die Preis«. Im Jahre 1913 brachte ein Doppel, zentner brutto durchschnittlich nur 10 Goldlir« gegen 22,74 Goldlire für einen Doppelzentner netto im Jahre 1924. Die Preissteigerung setzte sich in den folgenden Jahren fort und erreichte im Jahre 1928 durchschnittlich 36,69 Goldlire für einen Doppelzentner netto. In der Zeit von 1924 bis 1926 stieg di« ausgeführte Meng« um fast 88«,» (von 217 531 Doppelzentnern aus 408 532 clr). Dann sank sie aber allmählich bis auf 305807 <lr im Jahrs 1928. Wie groß ist nun der Anteil Deutschlands an Menge und Wert der Ausfuhr frischer Tomaten aus Italien? Im Jahre 1913 belief er sich nach Menge und Wert auf etwas über 61«/«. Im Jahve 1924 waren es aber bereits 89°/<> und 1925 92,5«/» der Meng« und annähernd ebensoviel des Wertes. Fm Jahre 1926 nahmen wir sogar 93,4 °/o ab und 1928 immer noch 90»/«! Aus diesen Zahlen ergibt sich die ganz über ragende Bedeutung des deutschen Marktes für die italienisch« Tomatenaussuhr. Dr. Ettling, Berlin. Rotlarlf für Obst- und Gemüse beförderung verlängert Wie wir soeben von zuständiger Dette er- fahren, bat die Reichsbahn-Hauptverwaltung unserem Antrag zufolge eine Verlängerung des Nottarifes für Obst- und Gemüjeversand bis cjunr 31. De zeuch« 1931 verfügt- Tagung der Friedhofsgärtner in Breslau Der Fachausschuß für Frirdhofsgürtncr hält fein« diesjährige Sommertagung am g., 10. und 11. August 1931 in Breslau ab. Unsere »r, zirksgruppe Breslau hat Vorbereitungen ge troffen, di« »ns Gewähr dafür biete«, daß alle Besucher Gelegenheit haben, neLen der Teilnahme an den hochwichtige» Vorträge« und Beratungen auch die Geselligleit und den kollegiale« Geist der schlesische« Gärtner keuuenzulernen. Schlesiens Hauptstadt hat her vorragend« gärtnerische Anlagen. Unter sach verständiger Führung werde« di« große« Frted- hofsanlage« gezeigt werde«. De« Höhepunkt der Veranstaltung wird die öffentliche Knud, gebung der deutsche« Friedhofsgärtner bilde«, für die das Präsidialmitglied E. Schröder, M. d. L., Krefeld, einen Vortrag zugejagt hat. Doch auch die Umgegend Breslaus und das nah« Riesengebirge wird dank der Mitwirkung der Bez.»Gr. Riesengebirge den Teilnehmern an der FriedhofSgärtnertagung zugänglich gemacht. Das Programm wird in der Nächsten Nummer der „Gartenbauwirtschaft" bekanntgegeben, heute schon kann gesagt werden, daß bei dieser wichtigen Tagung kein deutscher Friedhofs- gärtner fehlen darf. Schutz dem deutschen Tomakenbau Der Abg. Bossert (Dntl.) hat im Bayeri schen Landtag mit Unterstützung von Mitglie dern seiner Fraktion an die Staatsregierung nachstehende „Kurze Anfrage" gerichtet: „Bedingt durch die notwendigen betriebs technischen Umstellungen, wie auch in Aus wirkung von Witterungskatastrophen und mit veranlaßt durch das Bestreben zur Deckung des deutschen Bedarfs aus einheimischer Er zeugung, hat sich die Anbaufläche an Tomaton in Deutschland, besonders auch in Bayern, ganz erheblich gesteigert. Die Pfalz allein dürfte nach vorsichtiger Schätzung 1,2 bis 1,4 Millionen Tomatenpflanzen aufzuweisen haben, was einen Ertrag von ungefähr 60 000 Zent nern ergeben dürfte. Angesichts der außerordentlich reichen Ein fuhr infolge besonders günstigen Zollsatzes, ausgerechnet zur Zett der deutschen Ernte, be steht größte Besorgnis bei den Erzeugern wegen Unterbringung des eigenen Produktes, von dessen finanziellem Ergebnis aus der Land wirtschaft viele Arbeiter, Siedler und Mittel- standsangehörige abhängen. Sind der Staats- regierung diese Verhältnisse bekannt und ist sie bereit, gemeinsam mit den anderen beteilig ten Ländern sich bei der Reichsregierung dafür einzu setzen, daß 1. zeitlich und räumlich die seitherigen un natürlichen Zölle den Verhältnissen der deutschen Erzeugung angepaßt werden (höchste Zollstaffel für di« Zett der eigenen Ernte), 2. im Falle der Unmöglichkeit dieser For derung: daß Maßnahmen zur Abwehr der Einfuhr während der Zeit der deut- scheu Ernte getroffen werden, 3. das "ausländische Erzeugnis nur unter ge nauer Herkunftsbezeichnuug in Deutschland verkauft werden darf, 4. di« Reichsbahn veranlaßt wird, sowohl für schnellere Beförderung wie für gün stigere Tarifierung, entsprechend der Ver derblichkeit Sorg« zu tragen? 5. Ist endlich die bayerische Staatsregierung bereit und in der Lage, nach bester Mög lichkeit die pfälzischen Werbewochen für deutsche Tomaten in München, Augsburg und Nürnberg zu unterstützen?" Hilfe lul not! Unwetterkatastrophen in allen Teilen des Reiches! Vo« überall her erreichen «ns Nachrichten, daß zahllose Unwetter innerhalb weniger Tage vernichteten, was in jahrelanger Auf bauarbeit geschaffen worden war. Gewächs haus, «ud Freilandkulturen sind vernichtet worden, Wasserfluten schwemmt«» fort, was Hagel und Sturm verschont hatte». Die Existenz vieler Mitglieder ist vernichtet, wenn nicht alle dazu berufene» Kraft« zu energi scher Hilfe eingesetzt werden. In erster Linie werde« die zuständige« Landesverbände und Bezirksgruppe« die Gemeinde« u«d den Staat um Hilfe für di« Geschädigten anrufen müsse». Darüber hinaus ist Hilfe aus den Kreise« des Berufsstandes notwendig. Der Hauptausschuß beschloß daher, angesichts der Höhr der Schäden aus dem Unterstützungsfonds «ine Souderh i l ssaktion durchzusühren und RM 8900,— aus Mitteln des Un ter st ützungSfonds zur Verfügung zu stellen. Aber diese Mittel genügen bei dem großen Umfang der Schäden nicht. Tarum beschloß der Hauptausschuß, auch die Hilse der BerusSgenofsen anzurufeu. — Wir lebe» In einer wirtschaftlich schweren Zeit, niemand ist heute auf Rosen gebettet, aber der Hauptaus- schuß ist der Meinung, daß außergewöhnliche Not auch außergewöhnlich« Hilf« «rheischt. Hier hat Berussgenosse« «in Unglück getroffen, dessen Auswirkung wohl in «rauchen Fälle« durch rechtzeitige Versicherung zu« Teil hätte abgewcndct werden könne«, dessen Größe aber den Wiederaufbau aus eigener Kraft unmöglich macht. Die betroffenen Mitglieder sind aus die Hilse des Berufsstandes angewiesen. Wir rufen daher alle Mitglieder auf, den schwerge schädigten und zum Teil in ihrer Existenz de, drohte« Berufsgenosse« di« erste« Mittel zum Wiederaufbau der Betriebe durch freiwillige Spenden an die Hand zu geh««. — Einzahlun gen erbitte« Wik auf das Postscheckkonto „Ber lin 996" deS Rcichsvcrbandes des deutschen Gartenbaues e. V. mit der Angabe „für Unwctterschäden". Uebrr alle eingegangeinn Beträge wird in der „Gartcnbauwirtschaft" quittiert. Die Verwendung der Mittel erfolgt durch den Ausschuß zur Verwaltung des Um tcrstützungsfonds. Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. Werner Fachmann Osfkantiiotts Quittung über Lpsneisn kür Urnvattsrgeseksckigts KM 20.- 8sr.-6r. Oberes ^lbtsl 100,- I. W. Seissnbuseb, Oorsten i. W. 8,- O. Kreib, Sebildsu b. ^orgsu » so.- Ver.-Or. Oüren (kblrj.) u 10.- Msx Mükring, Oberlins (Ibür.) Schlußpreise für Verkags-Spurgel Di« Lieferverträge für die Konserveuindu- strie nach Braunschweiger Bedingungen sehe« vor, daß der Endpreis für Spargel nach Schluß der Stechzeit durch eine paritätisch aus Anbau- und Jndustricvertreter« besetzte Kom mission festgesetzt werden sollte. Di« Entschei dung ist am 39. Juni gefallen. Den Rcichsvcr- band vertraten der Vorsitzende und der Ge schäftsführer des Sonderausschusses für Spar gelbau. Die Richtpreis« waren: I Sortierung 48 RM, II. Sortierung 35 RM, 111. Sortierung 20 RM je Zentner. Unter Berücksichtigung der im Vertrag vorgesehenen Grundlagen wurde folgender Endpreis vereinbart: 1. Sortierung 47 RM, II. Sortierung 32 RM, III. Sortie rung 19 RM je Zentner. Dr. S. wie das Ausland seinen einheimischen Markl verleidigl Lettland. Schon feit Jahren wirb kn Lettland eine ausgedehnte Propaganda für den Absatz einheimischer Industrie- und Agrar erzeugnisse genracht. Im März 1929 sand in Riga eine lettisch« Propagandawoche mit Korso sahrten, Schaufensterdekorationen, Presse- reklame und Radiovorträgen statt; im Jahr« 1930 wurden derartig« Propagandawoch«n be reits in allen Provinzstädten veranstaltet. Ei« Ausschuß, der aus Vertretern der Regierung, des Handels, der Industrie und der Landwirt schaft bestand, zog die Schulen, die Pfadfinder und andere Jugendorganisation«« zur Hilse heran; Broschüren, Flugblätter, Plakat« und Filme mahnten zum Kaufe lettischer Waren. Die Propaganda begann im August und er streckte sich bis zu Ende des Jahres. — Die Post stempelte während dieser ganzen Zeit die Brief« mit der Aufforderung, lettische Waren zu kaufen. Die Behörden wurden an gehalten, tunlichst nur bei inländische« Firmen zu kaufen, wofür manchs Firmen einen Nachlaß von 15°/» gewährten. — Neuerdings ist das Projekt aufgetaucht, ein Institut zur Prüfung inländischer Erzeugnisse zu gründen und bereit Güte nachzuweisen. * Frankreich. Der Abgeordnete Boifseau hat in der Kammer einen Gesetzesvorschlag euige reicht, nach dem die Meistbegünstigung solchem Ländern zu entziehen ist, denen gegenüber die französische Handelsbilanz in zwei aufeinander folgenden Jahren um mehr als 10°/» passiv ist, kommt dar Dümel-Vertol? Berichte« i« der Tagespresse zufolge be schäftigt ma« sich i« Holland ernsthaft mit dem Erlaß eines solche« Verbotes. Wir »er de« in kommender Nummer Stellung dazitz nehmen. Verhandlungen der Beeren- und Arühobstzüchter Am 25. Juni 1931 fand in Halle a. d. S. eine Versammlung der Beeren- und Frühobst- züchter unter Leitung des Sonderausschusses für Beerenobstban statt, der anschließend «ine Aussprache mit der Industrie folgte. Di« völlig unübersehbare Wirtschaftslage ließ cZ nicht ermöglichen, wie in früheren Jahren, auch für 1931 Richtpreise aufzustellen. Di«. Versammlung der Anbauer hat jedoch eine als „Notpreise" bezeichnete Aufstellung durch- geführt, die interessierten Mitgliedern des Ver bandes gegen Einsendung vo« Rückporto,. 15 Rpf., in verschlossenem Brief abgegeben werden kann, um als Verhandlungsanhalt zu dienen. Sie geht außerdem den Mitgliedern des Fachausschusses für Obstbau, des Sonder ausschusses für Beerenobstban und den Be zirksgruppen als vertrauliches Material zu. In Uebcreinstimmung mit der Industrie soll die Frage gleitender Preis« für di« nächst jährigen Verhandlungen weiter geprüft wer den. Für die Frage der Herstellung von Obst-Pülpen durch die Erzeuger zum späteren Verkauf an di« Industrie zeigten die Ber- treten der Industrie kein Interesse- Das Werk lohnverfahren durchzuführen ist dis Industrie an sich bereit, man hält es aber bei der g«gen- wärtigen Abjatzkrisis auch für d>n A»b°o zu gefährlich.