Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
-
Band
Band 1931
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Himb'erkrankhelt Meine Hlmbccranlag«, Gorte Ma.jborouzh, 3- und 4jähr g, bekam g.lbc, mit Rost flecke!, befallene Blätter «md Tr-ebspitze». Die Frucht- rlspcn wurden nach der Blüte welk, und die De ren verkümmerte« meist «sch «ureif. Was ist das für eine Krankheit? Sind H'cr Kl ma od r BodeuverhZltni se die Ursache? Wie ist HI r vsrzubeugtn oder abzuhelsen? Welches ist die beste und ertragreichste Him- becrfortr für Erwerbsandau uiid Saftbcrci- tung, dis unt.r der beschriebenen Krankheit nicht zu l.id.n hat? Wo sind gesunde, fort eure, ne Pflanzen in la Qualität zu haben? A. M. in E. Das Gelbwcrden der Blätter und das Ver kümmern der Früchte könnrn aus verschiedene Ursachen zurückgesührt werden, u. a. aus Be- sall durch Spinnmilben, Wurzelschädlinge /Engerlinge), Einsluk des „Rutensterbens" und ferner Pilzbefall durch den Rostpilz Phragmi- dium rubi idaei Karst. Hier scheint es sich, soweit ohne Material ein Urteil möglich ist, um die beiden letzgenannten Erscheinungen zu handeln. Bon dem Himbcerrutensterben wird gerade „Marlborough" stärker befallen. Harzjuwel, Shaffers Colossal u. a. sollen etwas wider standsfähiger jein (vglT auch „Gartenbauwirt- schast" 1929, Nr. 25, Antwort 66). Bernichtc!, der kranken Ruten, mehrmalige Kupstrkalst vder Solbarfpritzungen während des Austrei bens sind empfehlenswert. Im Herbst führt man außer Kalk (etwa 1 Ztr. kohlensauren Kalk je Ar) den Pflanzen Kompost, Kali und Thomasmehl zu. Der genannte Rostpilz läßt sich durch Ent fernen der befallenen Blätter und vorbeugend durch Spritzen mit Bekämpfungsmitteln (wie Kupferkalkbrühe) eindämmsn. Die geschilderten Erscheinungen können schließlich auch noch vyn einem anderen Pilz (Gloeosporinm venctum Speg.) verursacht wer den. Der Pilz schädigt die Stiele der jungen Blütenstände. Es empfiehlt sich, nach der' Beerenernte dis kranken Ruten zu vernichten, vor dem Austrieb dis Pflanzen mit Mo/oiger Schwefclkalkbrühe oder 8»/oigem Obstbaum- karbolineum zu spritzen. Bei feuchter Wit terung im Frllhfommsr (Mai) wäre zweimalig 1°/oige Kupferkalkbrühenspritzung (im Abstand von 1l>-14 Tagen) anzuraten. Di« besten Sorten für Erwerb sind: Marlborough, Harzjuwel, Winklers Sämling, Preußen, Lloyd George- Für S a ftbereitung sind geeignet: Marl borough, Goliath, F-astolo junior. Dr. Hahmann, Hamburg. Es ist sehr schwer zu sagen, ob Ihne Him beeranlage der Sorte „Marlborough" wirk- lieh erkrankt ist, oder ob es sich, was ich für wahrscheinlicher halte, um Ernährungsstörun gen handelt. Gerade im vergangenen Jahre mir dem sehr trocknen Juni" und Juli bat di« Himbeere „Marlborough" in leichten, lm- musarmen Böden sckr gelitten, und es zeigten sich bei dieser Sorte ganz die Erscheinungen, wie Sie sie beschreib«». Ehe ich dazu raten kann, die Anlage zu vernichten, würde ich Ihnen doch Vorschlägen, das nächste Jahr noch abzuwarten. Ich nehme aber an, daß Sw die im vergangenen Jahr« erkrankten Ruten bereits restlos bis auf den Boden her- ausgeschnitten und verbrannt haben. Natürlich ist Voraussetzung für «in wei teres Bestehen der Anlage, daß sich die ein- jährigen Triebe des Jahres 1930 gut entwickelt haben. Es ist sehr leichr möglich, daß Sie »ie Reihen vielleicht zu dicht gelassen und die jungen Triebe den zweijährigen tragenden Ricken Wasser und Nahrungsstoff« wegge nommen haben. Bei gutem Bestand der Jnngtr:«b« würde ich raten, sine gut« Volldüngung ans Stick stoff, PhoSphorfäur« und Kali zu geben. Viel leicht ist cS auch möglich, daß Sie jetzt so fort der Anlage auch pro Morgen 8—1t) Ztr. Kalk in Form von Aepkalk geben können, und dann im rechtzeitigen Frühjahr, Anfang März, schon Volldüngung. Hierzu wäre vorzuschlagen ! zirka 75 KZ Stickstoff (am besten in Form von Chilesalpeter oder Leuna- falpeter), 'sirka S0 ks Superphosphat, zirka S0 LZ schwefclsaures Kali pro ; Morgen. " Ich möchte Sie bitten, das schwefel saure Kali zu wählen, weil die anderen ! an Marlborough Kalisalze Chlorverbindungen darstellen und. bei Beerenobst wiederholt Beschädigungen durch Chloride festznstellen sind. Ich selbst habe die von Ihnen beschriebene Erscheinung in von mir betreuten Anlagen schon beobachtet; vor allen Dingen dann, wenn zu Trockenheit noch eine einseitige Dün gung kam und die Pslanzen nicht genügend Stickstoff erhalten hatten. Es zeigten sich in einer Anlage in leichtem Sandboden in einer Dersnchsparzelle, die nur mit Kali und zwar in diesem Falle noch mit Chlorkaltum und Phosphorsäure gedüngt war, ganz erhebliche Schädigungen, die ich als Verbrennungen be;«ichnete und die sich so äußerten, wie Sie «s in Ihrem Falle be schreiben. Wenn Sie die abgestorbenen Nuten genau untersuchen und cs zeigen sich an diesen vor allen Dingen direkt über der Erde und hinaus, gehend bis ungefähr zur Hälfte der Nute kranke Stellen, die sich bemerkbar machen durch Aufplatzen der Rinde und darunter befindliche bläulich-braune Flecken in der Cam- bium- und Holzschicht, dann bandelt cs sich allerdings doch um eine Krankheit, und zwar um die seit ungefähr zehn Jahren mehr oder minder nuftretcnde N n t e n k r a n k h e i t (Di- dymella app.'anata). Auch bei dieser Erkran- lung, die sich meist erst an den zweijährigen Trieben bemerkbar macht, sterbe» die Nuten nach anfänglichem Kümmern zirka Mitte Juni bis Juli ab. Die Bekämpfung der Didymella applanata, für die die Himb.eere „Marlborough" leider sehr empfänglich ist, besteht darin, daß man sofort die kranken Ruten bis auf den Boden herausschneidct und verbrennt und die An lage im Herbst oder Winter stark kalkt und im Frühjahr eine Spritzung mit ungefähr S°/oiger Bordelaiserbrühe (Kupser-Kalkbrüke) vornimmt. Besonders guten Erfolg hat man allerdings mit dieser Bekämpfung bisher nicht erzielt. Es ist nicht gelungen, di« Krankheit ganz zu beseitigen. Wiederum kenne ich Anlagen, wo nach anfänglich sehr starkem Auftreten der Rutenkrankhcit nach zweimaligen starken Schä digungen und einem dritten schwächeren Auf treten, die Krankhcit ohne jede Bekämpfung jetzt gänzlich verschwunden ist. Die Haupt sache ist, wie überall, eine sachgemäße^ gute Ernährung und Pflege. Ich schreibe es die sem Umstande zu, daß in meinen eigenen Kulturen die Krankhcit bisher noch nicht aus getreten ist. Von den mir bekannten Himbeersorten sind gänzlich immum gegen die Krankheit schein bar nur die amerikanischen brombeerartigen Sorten „Cumberland, Shaffers Colossal" und „Kronprinz^ Dagegen gibt es eine ganz« Menge Sorten die weniger anfällig sind wie „Marlborough". Zum Beispiel wird „Preu ßen" nur selten befallen, noch weniger ,Mc»k- lers Sämling", ' Die beiden letztgenannten Sorten sind vor- zügliche Sorten für Massenanbau; di« erstere zur Sastbereitung allerdings etwas zu hell, ein Umstand, dem man sehr gut dadurch ab- Velsen kann, daß man einen Teil dunkeljrüch- tige Sorten z. B. „Lloyd George" imd „Shaf fers Colossal" mit anpflanzt. Nach meinen Erfahrungen ist zur Erzielung eines ganz wun derbar gefärbten Saftes bei „Preußen" not wendig zirka ein Fünftel „Shaffers Colossal" oder ein Drittel Frücht« von „Lloyd Georgs" beizufügen. , „Shaffers Colossal" ist eine auSläuferlos« ! Himbeere, die im Ertrag an „Preußen" lange sticht heraükommt, infolgedessen wird man da von so wenig wie nötig anpflanzen. „Lloyd George" hat für den Erwerbsgartenban den großen Nachteil einer großen AuZläuferbil- dung und nicht genügend aufrechten Wuchses. „Winkler? Sämling" ist im Ertrage der „Marl borough" gleichzustcllcn, erreicht nicht ganz die Menge der „Preußen" und hat nicht eine fo schöne große Frucht wie diese Sorte. Zur Sastbereitung ist sie dagegen wegen ihrer dunklen, glänzend:« und sehr aromatischen Frucht ganz vorzüglich geeignet. Ich habe trotz der dominierenden Stellung der „Preußen" im Himoceranbau heute noch viele Pslanzenbeziehrr, die immer wieder bei großen Erwerbskulturen auf „Winklers Säm ling" mit zurückgreisen. O- Macherauch, Beerenobstzüchter, Legefeld-Weimar. Für den Blumen- und PflanZenzüchler Horlensienkullur Ich bitte um Angabe einer erprobte Kultur- «ethode zur Erzielung schön blühender Hortensien in« Septembcr-OltoSer. F. H. in B. Da der Hortensienflor in der Regel schon im August seinen Abschluß findet, ist an eine nor male Kultur, durch die man für September- Oktober blühende Hortensien erzielen kann, nicht zu denken. Nach besonders günstigen Sommern finden sich vereinzelt um diese Zeit schon so genannte Borblüher, die bei geeigneter Pflege gut« Blumen bringen. Es gibt jedoch eine Methode, im Septcmber- Oktobe« blühende Hortensien zu haben: man hält die Pflanzen Dezember-Januar in Kühl räumen durch Einfrieren bei zirka —2 Grad zu rück, nimmt sie im Monat Juli aus diesen her.mS und bringt sie dann zum Treiben, Friedr. Gabbert, Berlin-Friedrichsfelde. Um im September—Oktober noch schönblü- b ve Honensten zu haben, gibt es zwei Mög- üchkciten: I. Von Natur aus spätblühends Sorten, z. B. „La Marne", „Spätsommer", „Willkommen" >i'w. im Frühjahr so lang« «vis möglich zurück halte» und dann stets ohne Glas, möglichst frei an einem schattigen Ort langsam ausire.oen lassen Selbstverständlich müssen sie gegen Spät frost leicht zu schützen jein. 2. Blülentriebe stecken; wenn diese bewur zelt und eingepflanzt sind und im Topf durch wurzeln, nicht zu tief stutzen; dann weiterkullt- vieren wie di« andere für Herbst-Treibware bestimmte Ware, mit dem Unterschied, daß in die Erde für diese Kultur «Iwas mehr Phosphor und Kal« gegeben wird, damit sie nicht zu stark ins Holz treiben und rechtzeitig Stillstand im Trieb bekommen. Dann wird sich ein sogenann ter Vorbiüher entwickeln, den man sonst bei der Hortensien-Kultur nicht gern sieht. Sobald die Knospe sichtbar ist, wieder verpflanzen, daß die Pflanze möglichst kräftig wieder in Wuchs kommt; so werden bann diese Pflanzen im Oktober mie ser blühen. Allerdings wird nicht jeder Steck ling, der jo behandelk ist, den gewünschten Er folg bringen. Für diese Zwecke eignen sich hauptsächlich die frühesten Sorten, also „Monl- liere", „Helge", „Niedersachsen", „Sachsenkind", „Mein Liebling", „Zukunft", „St. Bonifaz" und andere mehr. Persönlich stehe ich auf dem Standpunkt, daß im Oktober ja eigentlich genügend andere blü hende Topfpflanzen vorhanden sind, w Saß Hor tensien nicht unbedingt notwendig wären. F. Matthes, Ottendorf-Okrilla. Um ganz späte Blüte zu erzielen, machte ich vor einigen Jahren folgenden Versuch: Die Pflanzen wurden unangetrieben mit Topfballen lagenweis« in Kisten gepackt, Ballen an Ballen liegend. Zwischen die einzelnen Lagen kam «rockener Torfmull, damit die Knospen nicht lit ten. Die vollen Kisten wurden zugenagelt und in einen Gefrierraum gebracht bei einer Tempe ratur von -st 1 bis — 2 Grad. Bis zur Blüte brauchten diese Pflanzen eine Zeit von 8—12 Wochen, je nach Witterung. Das freudige Wachs tum wie im Frübjahr zeigten diese so behan delten Pflanzen jedoch nicht, wenn eS auch gute Verkaufspflanzen wurden. Ich habe diesen Ver such nicht wiederholt, da Hortensien im Herbst weniger begehrt werden, und nur geringere Preise zu erzielen sind, wenn die Käufer länger als 6—7 Monate mit Hortensien überfüttert wer den. Man kann aber auch Herbststecklinge oder noch besser Frühjahrsstecklinge so kultivieren, daß sie etwa im April gestutzt werden Der zweite Trieb muß etwa Mitte Juli abgeschlossen haben. Wurde die Hortensie bis dahin etwas mager gehalten, so muß sie jetzt in nahrhaft« Erde ge pflanzt werden, damit sie von neuem durch treibt. Je nach Sorte und Witterung blühen diese Pflanzen dann September, Oktober, oder noch später. Zur besseren Ausbildung der Blu men müssen die Pflanzen, wenn die Knospen vorgerückt sind, unter Glas gebrach« werden. Hierfür eignen sich alle reich und frühblühenden Sorten, wie Vulkan, Nixe, Odin, Helge, Moufl- lere, Lanzelot usw. Z. Wintergallea, Münster. Beschneiden von Buxus öfter gespritzt und bei mäßiger Lüftung, völlig ohne Schatten, kultiviert. Um rech« buschige Pslanzen zu erzielen, ist natürlich ein mehrmali ges Einfpitzen der Triebe nösig. — Ansang September werden die Pflanzen eingelopsl und zum Durchwurzeln nochmals auf einen wärme ren Kasten- gebracht und dann Pater im Kalt haus überwintert; schon im nächsten Jahre kann man dann hübsche blühende und fruchtende Pslan zen haben. In Gent sah ich vor zwei Jahren einige Gärtnereien, die sich speziell mit der An zucht von Citrus sinensis befassen und es wäre dringend zu wünschen, daß man auch bet uns dieser Kultur wieder größeres Interesse entgegen bringen möchte; an Absatz der Pflanzen wird es nicht fehlen. Gartendirektor Kunert, Sanssouci. Aubergine als Topfpflanze Eignet sich die Aubergine (Eierfrucht) zu« Verkauf an Blumengeschäfte als Topfpflanze? P. «. in F. Di« Kultur der Aubergine, der violetten Eierpflanze, ist nur gewinnbringend, wenn sie im Mistbeet ausgepflanzt unter Glas gezogen wird, da sie zu ihrem Gedeihen hohe Wärme braucht. Die Topfkultur ergab hier stets trotz aller Pflege zu kleine Früchte und, wenn nicht ganz vorsichtig gegoßen wurde, auch leicht Gelb- iverdcn der unteren Blätter, so daß Aubergine als Topfpflanze für Blumengeschäft« nicht in Frage kommen kann. Für dielen Zweck ist S. Mowngena geeigneter, die willig im Topf wächst und auch sonst in der Kultur anspruchslos ist. Kunert, Sanssouci. Die Vuxuseinsaßung eines Beetes, 30 am hoch, 12 am breit, soll um 7 am ins alte Holz zurück- geschnitten werde». Kann das jetzt ohne Schaden geschehen, und kann das Abgcschuitiene zu Steck lingen verwendet werden? H. B. in B. Mo» schneidet den EinfassungSbuxuSbaum nicht gern ins alte Holz zurück, sondern leg« ihn, wenn er zu stark wird, um, d. h., man nimmt ihn heraus und Pflanzt ihn von neuem auf. Es ist hierbei zu beachten, daß e« tief und gleichmäßig gepflanzt wird, damit er fo wenig als möglich eingestutzt zu werden braucht. Die Methode, ihn beliebig hoch z» pflanzen und dann mit der Heckenschesre einfach in üblicher Höhe herunterzufchneiden, ist als schädlich zu verwerfen. Die Vermehrung des Legebuxus, B, suffru- ticofo I-, durch Stecklinge ist unwirkschäftlich; Kim Umlegen bleibt stets eine große Menge wei teren Materials übrig. Anders «st es, wenn es sich um Buxussem- pervirMst L. handelt; diese stutzt man Anfang Ma" und känn die abgeschmltenen Zweige dann stecken. Ernst Dageförde, Benin. Gewiß ist es möglich, den Buchsbaum setzt zurückzuschneiben. Ein solcher scharfer Rückschnitt ins alte Holz hat aber zur Folge, daß auf Mo nate hinaus die Oberfläche der Einfassung bzw die Seirenflächcn braun und wie Besen aus- schen würden, weil sich erst die am alten Holze spärlich befindlichen Augen zu Trieben ausbist den müßen. Man muß dabei auch darauf ge faßt sein, daß schwächliche Pflanzen vielleicht eingehen. Das abgeschnittene grüne Material kann man ganz gut auch jetzt noch in einen kalten Kasten stecken, der mit etwa 15 bis 20 om sandiger, mit Torfmull gemischter, guter Erde zu bestellen ist und der schattig und zu- nächst geschloßen gehalten werden muß. Oeftercs leichtes Ueberbrausen fördert die WurzelbUdung. Ich würde aber dem Fragesteller mehr dazu raten, die Einfassung herauSzunehmcn, die Wur zeln etwas zurückzuschnciden, nach Verbesserung der Erde mit Mistbeeterde die Einfassung wieder einzupflanzen und zwar so tief, wie dieselbe sei» soll Buchsbaum verträgt es, weit über den Wurzelhals hinaus tief gesetzt zu werden. Er bildet dann an den in der Ende liegenden, irühsr oberirdischen Teilen leicht Wurzeln und gedeiht kräftig weiter. C. Nimann, Steglitz. Likrus sinensis Lohnt sich die Kultur von Citrus sinensis oder einer anderen Zwerg-Orange nach, und wo sind Pslanzen zn beziehe»? W. M. in H. Ob sich die Kultur von Citrus sinensis lohnt, hängt einmal davon ab, ob Vie Kultur billig zu bewirten ist, d. h. ob natürliche Bodenwärme erzeugende Mittel, z. B. Pferdedünger, Wollab- fälle usw, billig zu beschaffen sind. Ohne solche ist die Kultur der Citrus nicht zu empfehlen. Und zum anderen hängt sie davon ab, ob die Absatzverhältniße günstig find. Sie können so wohl für das Platzgstchäft als auch für den Ver- fand hcrangezogen werden. Di« Citrus sind be liebte und gerne gekaufte Pflanzen, di« aber immerhin, da sie 2 und 3 Jahre Kultur erfor dern, nicht zu den billigen Handelspflanzen ge rechnet werden Immen. Als Bezugsquelle kenne ich nur belgische Fir men, In St. Amandsberg und in Destelbergen bei Gen« sind größere Kulturen davon vorhanden. de Coe ne, Berlin. Es ist sehr zu bedauern, daß in den letzten Jahren der Anzucht von Citrus sinensis keine Bedeutung mehr bcigemeßc» worden ist, während man früher häufig reich mit Früchten beichte Citrus als Topfpflanzen auch in den Blumenge schäften sehen konnte, die eilte nette Abwechselung m die Topspflanzenauswahl brachten. ES lohnt sich sicher noch Citrus sinensis hcran- zuziehen, besonders, da man schon in l—2 Jah ren prächtige Verkaufspflanzen haben kann. Man macht am besten Stecklinge im zeitigen Früh jahr, sie, in ein Vermehrungsbcet gesteckt, bei einer Vvdenwärme von 26—28° C Reicht wach- sem Nach der Bewurzelung werden sie in klein« Töpfe gepflanzt und in einem wärmeren Haufe oder im warmen Mistbeet unterhebracht. Später werden sie m ein Mistbeet frei ausgepflanzt, . Ich habe 2 Jahre hintereinander Aubergine« (Solanum Melongena) in Töpfen kultiviert, um sie als Topfpflanze zu verkaufen. Der Verkauf gelang nur sehr schleppend. Nur wenige Blu mengeschäfte stellten so ein oder zwei Exemplare aus. Es wurde zu wenig verkauft, als daß dies Kultur sich gelohnt Hütte. Der Früchte-Verkausj geht besser.' Zu diesem Zweck kultiviert man, aber vorteilhafter nicht in Töpfen, sondern aus«r gepflanzt. n Daß diese Pflanz« von der Roten Spinne onsth fällig ist wie selten eine, sei noch nebenbei bell', merkt. Sie verliert dadurch sehr leicht viel Bläph ter und damit das ganze Ansehen als Topstf, pflanze. de Coen«, Berlin-Buchholz, st Tulpenlreiberei Zwischen einem «räßeren Bestand nornMal entwickelter Tulp«» kommen solche vor, die j« Schaft uod Blume glasig waren. Was kann ß.oj, Ursache sein? K. B. in B« Nach meiner Ansicht liegt schon in der ,Zn lie bel ein kranker Zustand, der vorher nicht erkeR«--- bar ist und manches Iah, mehr, muncheS Jahr weniger auftritt; er tritt zumeist im Januar- Februar weniger, im März-April dagegen stär ker in Erscheinung. Die Treiberei hat meine- Erachtens darauf keinen Einfluß. Otto Platz, Charlottenburg. An Treibtulpen kann man häufiger jbeob« achten, daß die Stiele glosigs Stelle» aufwstiscn«! die schließlich seich werden und ein Umfallen der Tulpen Hervorrufen. Man erklärt diese CfJchei-, nung damit, daß bei zu rascher (warmer)! Tret-- bcret die Rejervenährstosse nicht rasch genug zü anderen Pflanzenteilen umgesormt werdeiic tön» nen In derartigen Zwiebeln findet man! dicht* verhältnismäßig viel Stärke und gewiss Fer mente, dis jedoch nicht so rasch zur Wirksamkeit gelangen konnten. Etwas kühlere bzw. .'spätere Treiberei beseitigt das Uebel. ES ist mir aber nach der Anfrage nickst ganz klar, ob sich die Erscheinung, mit der /sich di« Anfrage befaßt, mit der von mir ins Auge er faßten deckt. Dr. Reinhold, Großlstrerem In einem Kapitel über „Fehlfchlägc in der Treiberei" wird in Sem Sorauerichcn Lmndbuch Band l „Nichtparasitäre Krankheiten" »aber VH» „Umfaller per Tulpen" berichten Die verjchic« Venen Pflanzenartcn, die kür die Treiberei in Frage kommen, laßen sich zu ganz vs stimmten Zeiten treiben, ohne daß ver Gärtner mit zu starken Ausfällen zu rechnen hätte: ditße treten erst ein, wenn der richtige Zeitpunkt 'ves Trei bens nicht innegehalten wird. Der Eintritt ses Zeitpunktes der Treibfählgkeit ist > abhängig von der Möglichkeit des Ausreifens issr betref fenden Organe im vorhergehenden Jahre. Es ist einleuchtend, daß die Wochstumsbä dingungen im Boriahre, di« Witterungsocrhältnißc, di« Möglichkeit der Rährstoffaufnahme aus, den Reife zustand zur Zeil der Ernte einen m/ißgebendcn Einfluß ausüben. Stickstoffüberdün/gung, die auch unbeabsichtigt ««»treten kann, ! vorzeitiges Ernten noch bevor das Wachstum ocbgescyloßen ist. sind Faktoren, die Krankheitser icheiilungcn beim Treiben Vorfchub leisten, wie.wir äe all jährlich in der einen oder anderer Form zu beobachte» Gelegenheit haben. — lieber da? Um fallen der Tulpen schreibt Sor a.u c r: „Tei bestimmten srühen Sorten (bes. ro'iublühcnden; wurde beobachtet, daß di° BlüienscWste vor der Entfaltung der Blüte umknickten. U nterhalb beS Knotens, aus dem bei diesen Sorscn (mehrer« Zentimeter über dem Zwiebelhals), die Blätter entspringen, zeigt sich eine glasige, st—2 cm lang: Stelle, di« durch ihr allmähliches (Zrwe'chcn das Umlnicken veranlaßt." — Obwohl, die Zwiebel reichlich Stärke gespeichert hatte, j konnte diese Stärke bei der hohen Treibwmperritur nicht ge nügend gelöst werden, so daß des Blüten'chast unter einem Mangel an Daumateckial zu leiden hatte. Es wird hmzugefügt, daß Zwiebeln der selben Sendung, di« einige Wochen stäkcr also der natürlichen Entwicklungszeit jnähor. unter denselben Wärmegraden zum Tec-iben. äufnest«"- wnrdcn, sich normal entfalteten. ; Prof. Ludwigs. Berlin.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)