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Nummer 3 Berlin, Donnerstag, den 20. Januar 1938 55. Jahrgang lla^mOaMvWHM Wirtschaftszeitung des deutschen Gartenbaues Amtliche Zeitung für den Gartenb«» im Reichsnährstand und Mitteilungen der Hauptvereinigung der „ deutschen Gartenbauwirtschast fsorckstraße 71, Fernruf S6, 44os W/s Ticrt §/c/i c//s 9cl5tsn^ov//c^6 /m ^a/i56 7937 ou596w»>7c7 Ausgleich des Warenanfalles Die Durchführung der Marktordnung im Garten bau ist deshalb besonders schwierig, weil der Anfall der vielfach leicht verderblichen Erzeugnisse men genmäßig starken Schwankungen unterworfen ist. Der Absatz wird weiterhin dadurch erschwert, daß man auf die Vielheit der Arten und Sorten und ihre unterschiedlichen Reifezeiten Rücksicht nehmen muß- Beim Ausbau der Marktordnung mußte dem dadurch bedingten zeitweisen Angebotdruck sowie den Gegebenheiten der verschiedenen Landschaften und ihrer wirtschaftlichen Entwickelung Rechnung getragen werden. Im Gartenbau bedeutet Markt ordnung in erster Linie Ausgleich des Warenan falls, d. h. es müssen sowohl Absatzhcmmungen als auch Versorgungsschwierigkeiten überwunden werden. Der Obstmarkl Bedingt durch die geringe Apfelernte des Jahres 1936, die noch nicht ein Drittel der letztjährigcn Ernte betrug, galt es, im Winter 1936/37° die Ver sorgung der Bevölkerung mit billigem Winterobst möglichst sicherzustellen. Dies gelang der Hnupl- vereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft in Verbindung mit den zuständigen Stellen durch eine Bcschaffungsaktion ausländischer Aepfel. Dabei scheiterte die durch die Einfuhrländer versuchte Preissteigerung an der geschlossenen Ablehnung un serer Importeure. Es wurde weiterhin Vorsorge getroffen, daß die eingeführten Aepfel anteilmäßig auf alle großen Verbrauchsplätze des Reiches ver teilt wurden. Eine weitere Versorgungsschwierigkeit ergab sich im Frühjahr 1937 durch den Ausfall Spaniens als Einfuhrland für Apfelsinen. Da auf Spanien in früheren Jahren fast ^/Z der gesamten Apfelsinen- einfnhr entfiel, konnte trotz verstärkter Einfuhr ans Italien, Griechenland und der Türkei ein Ausgleich nicht erzielt werden. Um eine unsoziale Preissteige rung unter allen Umständen zu vermeiden, erließ der Reichsnährstand durch die Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft im Februar 1937 eine Anordnung, die die Verteilung von Apfelsinen, Mandarinen und Zitronen regelte. Der Gemüsemarkl Wesentlich günstiger lagen die Verhältnisse am Gemüsemarkt. Die Erträge an Herbst- und Dauer kohl überstiegen 1936 bei weitem das übliche Maß, so daß es notwendig war, alle irgendwie erreich baren Absatzwege zu beschreiten. Nachdem im Herbst nach der Ernte der Reichsnährstand mit gutem Erfolg eine schlagartige Werbeaktion durch geführt hatte, wurde im Frühjahr 1937 die Wer bung für erhöhten Kohlverbrauch noch zweimal eingesetzt. Die erste Stoßwerbung begann Ende Januar und die zweite Wcrbcwellc Ende März. In beiden Fällen gelang es, die eingetretenen Absatz stockungen zu beheben, so daß Verluste wertvollen Nahrungsgutes vermieden wurden. , Dennoch bewies gerade die riesige Kohlcrnte und die dadurch zutage tretende Absatzhemmung die Notwendigkeit, den Anban nach dein tatsächlichen Bedarf auszurichten. Dies ist nnr möglich durch die Kenntnis, der Versorgnngslage und die Beach tung allgemeiner wirtschaftlicher Gesichtspunkte, für deren Beurteilung dem einzelnen Anbaucr der nötige Ueberblick fehlt. Aus dieser Erkenntnis her aus ergab sich die Notwendigkeit, durch eine An ordnung der Hauptvereinigung für die wichtigsten Gemüsearten jede beabsichtigte Anbaucrweiternng „zu Erwerbszwecken" genehmigungspflichtig zu machen. Gleichzeitig wurde für den Großanbau bestimmter Gartcnbauerzeugnisse die Meldepflicht angeordnet, damit durch den zuständigen Garten bauwirtschaftsverband über Sortenfragen und Ab satzmöglichkeiten rechtzeitige Aufklärung erfolgen kann. Die Anbaugenehmigungen sichern die kleinen Betriebe gegen Krisen und verhindern die Spekulationen. Zu den Kulturen, bei denen vor einer Flächen erweiterung eine Genehmigung erforderlich ist, ge hört u. a. der Spargel. Nachdem man im Weltkrieg den Anban aus ernährungswirtschaftlichcn Grün den sehr eingeschränkt hatte, wurde er einige Zeit nach Kriegsende Jahr für Jahr gesteigert. Der da durch bedingte Preissturz sowie andere unliebsame Erscheinungen ergaben die Notwendigkeit, van 1931 ab auch den Spargel in die Marktregelung einzu beziehen. Das System der Spargel-Äbsatzrcgelung, das neben der dinglichen Erfassung der Ware auch eine einheitliche Preisbildung gewährleistet, hat sieb inzwischen gut eingespielt. Der geregelte Ablauf des Spargel Marktes im Jahre 1937 beweist den Er folg der Maßnahmen, die die Hanptvereinigung mit ihren zuständigen Wirtschaftsverbünden zum Nutzen aller getroffen hat. Als geeignetes Mittel zum Zwecke der Waren- sichernng für die Verwertungsindustrie gab es seit Jahrzehnten den Anbauvcrtrag zwischen Erzeuger und Verarbeiter. Mit dem Fortschreitcn der Markt ordnung wurde dies Vertragswerk mehr und mehr erweitert. 1935 wurden die Bezirksabgabestellen als Treuhänder des Erzeugers einbezogen und 1936 die Verteiler mit eingebaut. 1937 wurde in die Anbau- und Lieferungsvertrags-Anordnung als völlig Neues der Obstlieferungsvertrag für den Frischmarkt ausgenommen. Mit der Schaffung dieses Vertrages wurde versucht, die Frage der Preisbildung beim Obst und gleichzeitig die der sogenannten Obstpachtungen zu lösen. Wie schnell die Marktordnung in der Gartenbau- Wirtschaft zu arbeiten vermag, hat uns die Gnrken- Absatzregelung des Jahres 1937 bewiesen. Obwohl die Ernte mengenmäßig sogar hinter der des Vor jahres znrücktrat, drängte sie sich in den letzten Tagen des Juli auf eine unverhältnismäßig kurze Zeit zusammen. Im Bereich der Bezirksabgabe stelle Calbe fiel z. B. an einem einzigen Tage fast ^/« der gesamten Ernte an. Trotz dieser erschweren den Umstände gelang es, die Ernte binnen kurzer Zeit unterzubringen. Waldfrüchke Die Tatsache, daß in Jahren normaler Ernte der Wert der wildwachsenden Beeren früchte und Pilze viele Millionen Reichs mark beträgt, erforderte ihre Einbeziehung in den Rahmen unserer geordneten Reichsnährstandswirt schaft. Das Sammeln der Beerenfrüchte ist vielfach eine langwierige Arbeit, kommen hierzu noch unzu reichende Preise, ist ihre restlose Erfassung in Frage gestellt. Durch eine straffe Organisation, die ihre gesetzliche Grundlage in der Anordnung Nr. 84 der Hanptvereinigung fand, gelang es, trotz der im letzten Jahre ungünstigen Ernte, die durch die Trockenheit bedingt war, größere Mengen an Wald- früchtcn zu erfassen und diese Ware zu angemesse nen Preisen den Frischmärkten oder Verbreitungs betrieben zuzuführen. Dadurch, daß die großen Waldgebiete zu geschloffenen Erfassungsgebieten er klärt wurden, schuf man gleichzeitig die Grundlage für einen geregelten Absatz. Nachdem die Be- und Verarbeitungsindustrie als Instrument des zeitlichen Marktausglcichs und der Vorratshaltung weitgehend ausgebnut ist, wird die Unterbringung der deutschen Frühobsternten in den nächsten Jahren voraussichtlich keinerlei Schwierig keiten bereiten. Die Stein- und Beerenobsternte des vorigen Jahres war im allgemeinen gering und eine ausreichende Versorgung der Märkte erschwert. Die Absatzlage war entsprechend günstig. Beispiel: Zwiebelabsahregelung Eine vordringliche Frage auf dem Gebiet der gartenbaulichen Marktordnung war die Zwiebel- äbsatzregelung. Sie brachte im Jahre 1937 eine grundsätzliche Umstellung und damit die Erfüllung des gesteckten Zieles, indem in geschlossenen Anbau gebieten die Verteiler durch Zuweisung von Zwie beln über die Ortssammelstelle von den Erzeugern völlig getrennt worden sind. Damit schuf man die Möglichkeit, den festgesetzten Erzeugerpreis hun dertprozentig zu sichern. Bei zu geringer Anliefe rung durch die Erzeuger ergab sich aber auch die Notwendigkeit, eine Quote sestzulegen, nach der den Es ist bereits üblich geworden, daß der Reichs nährstand alljährlich im Januar seine ehrenamt lichen und amtlichen Mitarbeiter ans dem Gebiet des Gartenbaues zu einer Arbeitstagung in der Reichsbaucrnstadt Goslar zusammenfaßt. Sie soll auf Grund der Erfahrungen des abgelaufenen Jahres die Arbeitsaufgaben des bevorstehenden Jahres vorbereiten und die notwendigen Richt linien geben, damit im gleichen Schritt der Weiter marsch erfolgt. Sic soll zugleich jedem Mitarbeiter, gleich welchen Arbeitsabschnitt er im Reichsnähr stand zu betreuen hat, Gelegenheit geben, auch das Arbeitsgebiet der anderen kcnncnzulerncn und in der Hnupttagung, die alle Gruppen zusam »faßt, den großen Ueberblick vermitteln, aus dem ist auch für die einzelnen Gebiete die Marschrickv ig er gibt. So ist cs für uns auch selbstversi üblich, daß diese große Arbeitstagung nicht etwa > ur von einer einzelnen Hauptabteilung für die r uzelnen Fachgebiete bestritten wird, sondern daß alle Gliede rungen des Reichsnährstandes, die den 6 tenbau maßgebend zu betreuen haben, an ihr bete gt sind, um das, was alle interessieren muß, auch gemein schaftlich zu beraten. So wie die Hauptai eilung I ihre Landesfachschaftswarte „Gärtner" »nd die SB. zusammenfaßt und mit diesen auch an der Sitzung der Landesvertrauensleute für die garten bauliche Berufsausbildung teilnimmt, die die Aus- bildnngsabteilung (II U) des Reichsnährstandes durchführt, so hat auch der Vorsitzende der Haupt- vercinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft die Vorsitzenden und Geschäftsführer seiner Gartenbau- wirlschaftsverbände nach Goslar beordert, damit sie neben der Behandlung eigener Fragen die Mög lichkeit haben, an den Fachgruppensitzungen teil zunehmen, die die RHA. II L 9 für ihre Reichs- Verteilern die Zwiebeln zugeteilt wurden. Als weiteres Mittel des Marktausgleichs ist eine über wachte Vorratswirtschaft zu nennen, zu der durch zeitlich gestaffelte Lagerkostenzuschläge ein beson derer Anreiz gegeben wird. Außerdem begünstigt ein Frachtansgleich eine abgerundete örtliche Len kung der Ernte bei Knappheiten. Die Bewirtschaftung des Kopfkohls der Ernte 1937 stellte kein Problem mehr dar. Die Grundsätze der Marktordnung wurden in gemeinsamer Arbeit verwirklicht. Es ist im allgemeinen gelungen, den Anbau, die Vorratshaltung und den Absatz auf ein richtiges Verhältnis zueinander abzustimmen. Auch die reiche Tomatenernte konnte durch das Einschal ten der Industrie restlos und laufend, wie erforder lich, untergebracht werden. Der Verbrauch an Fall- und Schütteläpfeln ist durch den vermehrten Verbrauch von Marmelade größer geworden. Das Vorbild einer gelungenen Aktion des Marktausgleiches war die Unterbringung der letztjährigen Ernte an württem- bergischem Wirtschaftsobst. Hier wurden alle Mittel des Marktausgleichs eingesetzt. Die Vcrwertungs- industrie wurde besonders eingespannt, die Einlage rung wurde gefördert und, um schon den Ernte anfall in geordnete Bahnen zu lenken, wurde die Anlieferung bestimmter Sorten und Mengen bei den Bezirksabgabestellen Wochen- oder tageweise festgesetzt. Dadurch wurde eine Verstopfung des Marktes vermieden. Mit Hilse des Frachtaus gleichs und gestaffelter Preisfestsetzung wurde durch eine schlagartig einsetzende Werbung die sogen. „Kochobstaktion" eingeleitet. So gelang es, den Uebcrschuß an Jndustrieobst dem Verbrauch im Haushalt zuzuführen. Eine Maßnahme, die beweist, daß die Hauptvcr- einigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft ge willt ist, den Vierjahresplan auf ihrem Sektor bis ins Letzte durch zuführen, ist die Anordnung Nr. 126. Sie ordnet die Er fassung der Apfelrückstände in Keltereien an und gewährleistet ihre restlose Verwertung zur Pektin gewinnung. Hierdurch wird die Einfuhr auslän discher Trester weiterhin gedrosselt und eine erheb liche Devisenersparnis erzielt. Den Abschluß des Jahres -bildete die Vierte Vcr- billigungsaktion für Brotaufstrichmittel, die im Vergleich zum Vorjahre wieder eine beträchtliche Ausweitung des Mcngenprogramms erfuhr. Da sie der Vcrbrauchslenkung von fetthaltigen auf pflanzliche Brotaufstrichmiitel dient, ist auch sie ein Beitrag zur Ernährungssicherung unseres Volkes aus eigener Scholle. Der Gesamtapparat der Marktordnung ist eine Notwendigkeit zur praktischen Wirtschaftsgestaltung und ist jederzeit einsatzbereit zu halten. Es gilt, auch in Zukunft W«renanfall, Preis und Bedarf so zu lenken, daß die Wünsche einzelner stets der großen Leistungsgemeinschaft von Erzeugern, Be- iind Verarbeitern, Verteilern und Verbrauchern untergeordnet werden. Lekrens. und Landcsfachwarte und -beiräte sowie für die Unterabteilungsleitcr und Sachbearbeiter durch führt. Dem gemeinschaftlichen Kameradschafts abend folgt die gemeinsame Haupttagung. Diese bringt Uebcrsichisberichtc über den Stand der Reichsgartenschaucn in Essen 1938 und Stuttgart 1939, über die Vorbereitungen des Internationalen Gartenbaukongrosses und über die Neuregelung des gartenbaulichen Ausbildungswesens. Der Ab teilungsleiter l 11 Methling berichtet über „Die Betreuung der Gärtnergefolgschaft im Reichsnähr stand", während der RUAL. II L 9 Prof. Dr. Ebert über „Gartenkultur als Voraussetzung für die Entwicklung des Erwerbsgartenbaues" spricht und der Geschäftsfübrer der Hanptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschast Sievert die Frage der „Preis- und Warenbewegung in der garten baulichen Marktordnung" behandelt. „Rückblick nnd Ausblick zur Lage des deutschen Gartenbaues" ist das umfassende Dhema, mit dem der ehrenamtliche Führer des deutschen Garten baues, Boettncr, diese Tagung nbschlicßt, der noch die Vorführung zweier neuer Obstbaufilmc folgen soll. Im Anschluß au diese Arbeitstagung findet ein Lehrgang für die Fachlehrer und Fachberater im Gartenbau statt, der in diesem Jahre etwa die Hälfte der Fachberater aus dem Reich zusnmmen- führcn wird, während die andere Hälfte im nächsten Jahr folgen soll. Sinn und Zweck dieses Lehr gangs isst die Fachberater und -lehrer in Sonder vorträgen mit den Arbeiten des Reichsnährstandes vertrant zu machen. Gleichzeitig führen noch der Reichsverband der Gartenausführenden und Friedhofgärtner sowie der Reichsverband deutscher Gartenbauvereine eine Tagung durch. /lrde/ktaKNNA rn Oos/cm Orunck/aKen c/er IVäüncnAsorcknunA k/mLa/rLkeiFerunA cm ö/umenem^eiüanckel Z?cc7ttümen rar ScüäM'nAsdeLämp/unK im Obstbau iAebr ÄiebiuuZ-sarbeii uu §ianKeubobuen Oie SeckeuiuuK cies Lcbuees /ür cias O/ianreuiebeu Oer Ausbau cier Zunab'ckeuverzicberuuA Oer Streck um cias ^euZmis ^rbeiisrecbi/icber örie/icasieu Oie öücberei im Oieust cter Oe/oiKsc/ra/t Obestauctsctartebeu erweitert brutto- acker iVettoiobu Qas- octer LoLsbebeirte Messet im Oar- teubau Oie O/keZe cter Lu/tberei/uuK slu/treteu cter 8cbcrcttinKe au Oemuse- /s/tanreu im /abre tSZ7 Erfolg und Freude durch Arbeit Es ist ein Zeichen der tödlichen Unfruchtbarkeit und der müden Entsagung, wenn die Gedanken nur am Vergangenen hängen, und die Augen vor dem Heute und Morgen verschlossen werden. Es ist aber ebenso eine primitive Auslegung des alten Satzes: „Es gibt kein Gestern mehr, wenn das Heute be ginnt", wenn man nun nur noch das Jetzt sieht und die Vergangenheit völlig im Gedächtnis aus gelöscht hat. Zu leicht für manche Menschen bringt es die Schnellebigkeit der Zeit und der Ereignis reichtum mit. sich, daß sie als Gefangene des Tem pos den Blick nur auf die Fortschritte und Gescheh nisse des Tages gerichtet halten, und oft völlig außer Acht lassen, wie es früher war und aussah, und was gestern und vorgestern geleistet wurde. Man muß sich immer wieder klar werden, wie es war, dann können wir erst völlig die Wandlung verstehen und würdigen, die durch den National sozialismus gebracht wurde. Zerrissen in Zwietracht und Hader, war ganz Deutschland ein Tummelplatz gewissenloser Ausbeuter und Verbrecher. Wir waren Spielball für fremde Mächte, die nur ein Ziel und eine Absicht kannten, Deutschland endgültig zu knechten, zu demütigen und für alle Zeiten zu ewiger Ohnmacht zu zwingen. Doch wie einen bösen Spuk beendete das neue Deutschland die Zeit der Zerstörung und Knecht schaft. In Kürze ist ein halbes Jahrzehnt seit der Machtergreifung verflossen. Da ist es noch mehr als sonst angebracht, den Blick zurückzulenken, um die Größe des Geleisteten und Geschaffenen zu sehen und in dem Werk dieser sünf Jahre Kraft zu schöpfen für die Aufgaben der Zukunft. Wenn wir eine Bilanz ziehen, so können wir der kommenden Zeit mit großer Zuversicht entgegensehen. Mit Weitblick, Mut und Schaffenskraft wurden schwerste Aufgaben gemeistert und bewältigt. Durch unüber windbar erschienene Schwierigkeiten wurde die Bahn für den deutschen Schicksalsweg sreigemacht. Der Wille zum Leben siegte und zwang das Geschick, weil wir eine große Änzahl wesentlicher Kräfte in die Waagschale werfen konnten. Einmal ist der Deutsche arbeitsam, wie kaum ein anderer, und die Kräfte wurden nicht im jüdischen Klasfenkampf ge schwächt und verplempert, wie bei uns in früherer Zeit und bei anderen Völkern noch heute. Alle Schaffenden der Stirn und der Faust konnten zei gen, was aus dem wenigen, das wir haben, alles herauszuholen ist. Und dann haben wir eine Re gierungsform, die imstande ist, Schwierigkeiten zu überwinden, wie sie sich uns in den Weg stellten und wie sie sich auch weiter entgegenstellen. Denn kein Erfolg wird uns als Geschenk in den Schoß fallen. Jedes Werk muß hart erarbeitet werden. Ohne ernsthafte Mühe nnd ohne ständige Einsatz bereitschaft wird das Schicksal nicht gemeistert. Was wir uns vornahmen, wurde immer erreicht, oft sogar überschritten. Das gibt uns die Gewiß heit, daß die Worte des Führers eingelöst werden, daß kein Einfluß von innen öder außen uns an der Durchfübrung der Grundgedanken unseres Auf bauprogramms hindern wird. Wir "haben in kurzen fünf Jahren wieder Kraft gewonnen. Während in manchen anderen Ländern ein Streik den anderen ablöst, während Millionen und Millionen die Arbeit verweigert wird und Werke zugrunde geben, herrscht bei uns Ordnung der Arbeit und das Bekenntnis zu ihr. Wohin wir sehen, brausen die Räder nnd dröhnen die Hämmer. „Eine wundervoll gewaltige Sinfonie der Arbeit!" — rief Hermann Göring stolz aus — „Ein frischer Wind hat all den Dreck binwcggefegt, der einst unser schönes Deutschland beschmutzte". Unser Wirtschaftssystem funktioniert vorzüglich, das mußte so mancher Ausländer, der unser Land bereiste, feststellen. Es ist gewiß noch nicht alles so, Nne wir es uns vorstellen. Äberangesichts derSumme des im bisherigen Aufbau in der kurzen Zeit Gelei steten brauchen wir uns wirklich nicht zu verstecken und des vorübergehenden Rohstoffmangels nicht zu schämen. Ein solcher Mangel ist eben nicht zuletzt die Folge des gigantischen produktiven Schaffens. An die Ausweitung der eigenen heimischen Erzeu gung ist im Rahmen des Vierjahresplanes mit Erfolg herangegangen. Denn wir denken nicht /n Oos/cm vom 22. 2L. 7936 Winter-Arbeitstagung des Gartenbaus Blut undRoden