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UkKESNM' lMMZVkköE Vk5 ev 8kkru^ M/40-- VkkI.Ü6'. 6LkriAeM5Mk V^^65-6k58.«. 8^ 68 Über den Garienzaun! Von H. Zörnitz in Wuppertal-Barmen. '(Teilhaber der Samengroßhand lung, RöplingL Zörnitz, W.-Barmen). Neber den Gartenzaun! Ein Blick in Nachbars Garten, ein Blick in den Garten derer, die Sie gerne als Kunden gewinnen wollen, kann Ihnen Erfolg bringen, wenn Sie geschickt die Situation ausnutzen. So etwas darf man aber nicht nur vom rein geschäftlichen Standpunkt aus machen, denn dann bringt's keinen Erfolg. Erfolg hat man nur dann, wenn man etwas Gefühl, etwas Liebe — jawohl Liebe zu seinen Mitmenschen und Be geisterung hineinlegt. Erfolg haben Sie nur dann, wenn Sie davon ausgehen! „Ich will unter allen Umständen Herrn, sagen wir einmal, um einen Namen zu nennen, Müller und seiner Frau eine Freude machen." Ans Geschäft, an materielle Interessen dürfen Sie dabei gar nicht denken. Sie dürfen Wohl ganz leise, nur mit einem Hauch darauf Hinweisen, nur dann haben Sie Erfolg. Sie müssen das sehen, was die anderen nicht sehen, da hinterhaken, wo andere achtlos bor übergehen. Mit Ausdauer und Takt langsam Schritt für Schritt geht's voran! Nun fangen wir oinmal an! Bedenken Sie, nur aus Freude an der . Sache, nur zu Ihrem Vergnügen, so wie der Jäger zur Jagd, zieht man an einem schönen Sonntag los! Am Eingang des Gartentores sehen Sie das kleine Töchterchen des Herrn Müller spielen. Schon haben Sie ganz unauffällig Ihren Photo-Appa- rät gezückt und eine reizende Situation festgehal- tcn. Es gibt deren so unendlich viele. Wenn Sie am nächsten Morgen der Dame des Hauses das Bildchen senden, was glauben Sie wohl, was da mit geschieht? Verlassen Sie sich darauf, wenn Sie es wirklich richtig und hübsch gemacht haben, wenn Sie wirklich selbst von dem schönen Bildchen begeistert waren, wenn Sie Herz und Gefühl in Ihr , Begleitschreiben gelegt haben, wenn Sie die Sache mit dem nötigen „Fluidum" um geben haben, dann . ist die Verbindung angeknüpft. Ter erste Bann ist gebrochen! Bei einer anderen Gelegenheit hören oder fehen Sie z. B. die Erdbeerernte war gut! Wenn Sie dann z. B. schreiben: „Es war wirklich eine Freude zu sehen, wie reichlich Ihre Erdbeeren getragen! Haben Sie aber schon einmal darüber nachgedacht, daß die Erdbeeren direkt nach der Ernte gedüngt werden müssen? In diesem Jahre noch entwickeln sich die Blüten- und Fruchtanlagen fürs. nächste Jahr! Bei Ihren Schwertlilien und verswiedenen ande ren Stauden ist es ähnlich! Darf ich Ihnen das einmal zeigen usw." Oder bei einer anderen Gelegenheit: „Wunderbar, wie Ihre PKIox ckecusssta blü hen. Noch mehr Wirkung aber würden Sie errei chen, wenn Sie zwischen den Weißen Farben die herrliche, leuchtend scharlach- oder karminrote „Schlagcter" nehmen. „Leo Schlageter" ist auch unempfindlich gegen Regen und Sonnenbrand. Es ist eine der besten unter den roten Phloxsorten. In meinen Kulturen blühen die Pflanzen jetzt sehr schön. Bitte, besehen Sie sich die Pflanzen ein mal! usw." Es gibt so unendlich viele Anknüpfungspunkte. Suchen Sie den richtigen, packen Sie Ihre Kun den und die, die es werden sollen, bei ihrem Steckenpferd. Sie werden erstaunt sein, wie der allerbeschäftigste Mensch, der nie Zeit hat, auf einmal für Sie Zeit hat, für Sie zu sprechen ist, wenn Sie — ganz geduldig zuhö'ren. Wenn er bei Ihnen Verständnis findet fiir seine Lieb habereien, siir seine Interessen. Glauben Sie nicht auch, daß Sie mit Herrn Fabrikanten Müller ganz anders verhandeln kön nen, wenn Sie ihm gesellschaftsfähig erscheinen?! Daß Sie ganz andere Geschäfte und Abschlüsse machen können, wenn Sie in den Kreisen Ihrer Kunden verkehren? Die Zeiten sind doch nun endgültig vorbei, wo der Gärtner eben nur Gärtner ist und wenn es so ist, ist er selbst schuld daran. Warum nimmt der Baumeister so manche gärtnerische Arbeit mit weg, warum? — — — Doch bestimmt nicht auf Grund seiner Pflanzenkenntnis; sein Planzeichnen tut es auch nicht allein. Auch nicht sein Titel. Das sind alles keine Gründe, warum dem Gärtner, und zum Gärtner rechne ich auch den Gartenarchi tekten, so manche Arbeit, die ihm beruflich zustetzt, durch die Lappen geht. Der Grund liegt noch tie fer. Da hilft kein Schimpfen auf die Berufsfrem den, die ins Handwerk pfuschen. Da hilft nur, den klaren Grund herausschälen, w arnm es so ist! Glauben Sie mir, es liegt nicht an der Herr schaft, die sich nun das Haus bauen läßt? Es liegt an ganz etwas anderem. Das einmal bild lich, bergleichsmäßig und rein sachlich aneinander zu setzen, soll einer gesonderten Abhandlung über lassen bleiben. Denken wir inzwischen einmal dar über nach. Gehen wir einmal selbst mit uns ins Gericht. Lassen wir doch nichtimmer andere für die Fehler verantwort lich sein, wofür wireigentlichselbst b er antwort! ich sind. Sehen wir einmal über den Gartenzaun, hin ter den Gartenzaun und gehen wir beherzt hin ein. Wer Augen hat zum Sehen, der sieht viel mehr, als er im Augenblick verarbeiten kann. Wenn wir die Arbeit, ganz gleich welche, nur um der Arbeit willen, um des Geldes willen ma chen, dann kann und wird sie nie gut werden. Wen.. wir afle unsere Handlungen nur immer vom rein Wir wollen uns hier darauf beschränken, die Ich bewundere diese Menschcm die Ausdar^ Miae zu erörtern, Lie die W i r di ch a f t s bM genau so, wie ich die Mane verachre, die andenten. Niem eem kiMMMk Als nach langen Jahren hemmungsloser Aus- landseinfuhr am 17. August 1925 die sogenannte kleine Zollnövelle als Gesetz erging, wurden dem Gartenbau eine Reihe von Zöllen beschert, die auch gegenüber der Vorkriegszeit einen deutlichen Unter schied mit sich brachten. Damals gab es auf einer Reihe von Gebieten Zollfreiheit oder so niedrige Zölle, daß der neue Zollschutz, wie er jetzt sür Ge müse, für Obst, für lebende Pflanzen, eingeführt wurde, eine fühlbare Steigerung bedeutete. Wenn man sieht, wie die Zollsätze für Pflanzen in Töpfen nahezu verdreifacht, die für Pflanzen ohne Erd- ballen vervierfacht wurden, wie weiterhin die all gemeinen Zollsätze für Schnittblumen, die iw der Vorkriegszeit zollfrei hereinkamen, nun einen Zoll von 300 Rm. erhielten, so war damit jedenfalls ein fühlbarer Schritt nach vorn getan. Allerdings wurde in einer Reihe von Handelsverträgen dieser Zoll schutz im Verhandlungswege wiederum zumeist er heblich ermäßigt. Aber doch blieb auf vielen Ge bieten, wo früher Zollfreiheit bestanden hatte, ein Zollschutz, wenn auch nur ein geringer, und auf an deren Gebieten ein Zollschutz, der damals als aus reichend angesprochen worden ist. , Die verschiedenen Beitragssätze, durch die unsere autonomen Zölle ermäßigt wurden, haben schon im Jahre 1925 viel Anlaß zu eingehender Erörterung geboten. Das System dieser Handelsvertragspolitik ist bis heute unveränderlich geblieben. Es wird jetzt versucht, die drückendsten Bin dungen aus einer Reihe von Handelsverträgen rückgängig zu machen. Neber eines indessen sollte Klarheit bestehen. Näm lich . darüber/ daß wir auch künftighin bei einem! Zolltarif wie dem jetzigen immer wieder dem aus gesetzt sind, daß im Laufe der Verhandlungen Zoll- WÄM —... .... gedankenlos und stupid diesen Leistungen zusicht, immer vom rein > doch nur einmal darüber nach. Und wenn er seine betrachten, dann j Tricks kann, wenn er jeden Handgriff kennt, dann Schwere Frostschäden an der Riviera Bon unserem römischen Mitarbeiter Die Kältewelle, welche Italien in der Woche vor Weihnachten heiuigesucht hat, ist besonders in Obcritalicn sehr stark fühlbar geworden. Wenn auch die niedrigen Temperaturen der obcritalicni- chen Ebene an der ligurischen Küste nicht erreicht vurden, so sank die Temperatur des Nachts für mehrere Nächte weit unter Null und hat in der Blumenzone, namentlich in den weniger geschütz ten Hügelgärten sehr schwere Schäden angerichtet. Besonders empfindlich sind Rosen, Calla und in einigen Gärten auch Nelken betroffen worden. Die Schäden an den Nelkenkulturen werden jedoch all gemein als nicht zu stark und nicht das Geschäft ruinierend hingestcllt. Die Produktion an Schnitt calla scheint dagegen stark gefährdet zu fein, umso mehr als der Frost gerade in der Knospenpcriode der Calla eingesetzt hat. Die bisher getroffenen Frostschutzmasmahmen sollen sich nicht voll bewährt haben. Mit einer Verminderung der Lieferungen dürfte sicherlich zu rechnen sein. sätze vereinbart werden, mit denen sich der beteiligte Berufsstand nicht absurden kann. In anderen Ländern hat man den Weg gewählt, -atz ein soge nannter „Z w e i s p a l t e n t a r i f" von vorn herein festlegt, was einem anderen Lande als Min destzollsatz gegeben wevden darf. So z. B. in Frank reich, in Polen, in der Schweiz, Griechenland und Rumänien, um nur diese zu nennen. Wenn wir z. B. in unserem Zolltarif finden, daß die Zollsätze für frischen Rhabarber in der Zeit vom 16. 4. bis zum 30, 6. an Italien mit 6 Rm. vergeben worden sind, indessen an Belgien und Frankreich mit 4 Rm., so wäre allerdings auch in einem Zweispaltentarif eine Gewährung verschiedener Zollsätze möglich. In dessen dürfte von vornherein ein Mindestsatz nicht unterschritten werden, der z. B. sich dem allgemei nen Zoll von 20 Rm. mehr annähern könnte, als dies der Zollsatz von 4 Rm. tut. Auf alle Fälle verhindert der sogenannte Zweispaltentarif Neber- raschungen der Ari, daß man sich plötzlich Zollsätzen gegenüber sieht, die als Ergebnis von hartnäckigen Verhandlungen vielleicht hinter dem Zurückbleiben, was vor allem die Hauptbetelligten, die durch die sen Zoll geschützt werden sollten, von ihnen erwarten. Die immer mehr zunehmende Auslandseinsuhr, zunehmend zum mindesten im Vergleich zur gesun kenen Kaufkraft unseres Vaterlandes, verlangt es, auch diesen Weg zu prüfen. Der Schutz, den sich an dere Länder, wie Frankreich und Italien, durch Zoll zuschläge und Einfuhrsperren, geben, bedeutet jeden falls für diejenigen Erwerbskreise, die einer Aus landseinfuhr gerade aus diesen Ländern ausgesetzt sind, eine umso empfindlichere Belastung! Zu ihrer Beseitigung sollten Diaßnahmen auf dem Gebiet der Tevisenwirtschaft Hand in Hand mit solchen der Zolltarifreform gehen. Die Industrie- und Handelskammer zu Ber lin kommt in ihrem Jahresbericht nach einer Betrachtung der Lage des Außenhandels jm Jahre 1931 zu folgender Feststellung: „Wei tere exporthemmende Maßnahmen sind in nächster Zeit zu erwarten, so daß der deutsche Außenhandel überall aus fast autarke Be strebungen stößt." Diese Feststellung nur als Deutung einer augenblicklichen Situation gelten lassen zu wollen in der Er wartung, daß in absehbarer Zeit „den mit uns im Handelsvertrags stehenden Staaten die Verfolgung handelspolitischer Ziele unter dem Deckmantel einer währungspolitischen Notwendigkeit unmöglich gemacht wird" und die Notwendigkeit, zn betonen, „daß die deutsche Handelspolitik von der bisher ver folgten Linie der möglichst breiten Verwen dung der Meistbegünstigung nicht abweicht", trägt weder der weltwirtschaftlichen Entwicke lung noch der Lage unseres Volkes Rechnung. Schon 1930 war der Welthandelsumsatz um ca. 50 Milliarden zurückgegangen und" der Rückgang hat 1931 angehalten. Die deutsche Ausfuhr sank im Durchschnitt der Jahre 1926 bis 1928 von Oktober bis November um etwa 2 A>, 1929 waren es etwa 8 A>, 1930 etwa 13 A, im Jahre 1931 dagegen nahezu ttsH^üngsr packclung bksr<t«<tung gvmiscktsn vung in dsstsr Hualilät anck jecker xsvünsckten Ulsnxo liskern Ssrline, 0. Serkin 0 17, Per,iu,s»r. 10-13 siswpkoo ^ncllvas 2503/09 greifen, und diese eine Sache richtig bearbeiten, ist viel besser, als „Hans Dämpft in asten Gas sen" zu sein, sonst muß man für jide Sache eisten ausgesprochenen Spezialisten an Hand' haben, dann geht es auch anders.' Aber selbst alles können, alles selbst machen, das geht eben nicht! Sehen wir uns doch im Leben um. Wer in irgendeiner Sache wirklich Meister und durch und durch Fachmann ist, kommt immer zurecht. Gehen Sie ins Variete. Da verdient einer sein Geld, indem er nur auft den Fingern pfeift. Er kann es, er ist Meister darin. Wenn er auch sonst nichts kann, aber er beherrscht seine Spezialität. Dem Manne wird es nie einfallen, sich nun ans Trapez zu hängen. Das überläßt er seinem Be rufskollegen, oder sie treten beide zusammen auf, sie arbeiten zusammen, jeder aber nur im Rahmen seines Könnens. Wir finden so oft im Leben, daß die Allwisser meistens, trotz Ihrer Gescheitheit, doch nicht weiter kommen. Würden diese Leutchen einen Artikel her ausgreifen und ihn mit allen ihren Geistesgaben und eiserner Ausdauer forcieren, hätten Sie be- timmt bessere Erfolge. Training macht auch hier alles. Wie oft muß ein Akrobat üben, immer wieder üben, bis er, so weit ist. Wie oft fliegt er vom Trapez. Es hilft alles nichts, immer wieder geht's ran. Denken wir materialistischen Standpunkt ans greifen wir ganz bestimmt daneben. Wir sollten uns vielmehr spezialisieren. Eine Sache heraus Osthilse Nachdem sür eine Reihe von Blumen- und Pflan zenbaubetrieben das Sicherungsoersahren bereits durchgesührt worden ist, stößt in letzter Zeit die Ein beziehung dieser Betriebe in das Sicherungsverfah- ren aus Schwierigkeiten, da dieses nur zur Sicher stellung der a l l g c m e i n e n B o l k s e r n S h- rung durchgesührt werden soll. Wir haben gegen diese Auffassung schärfsten Einspruch erhoben, da sowohl im ursprünglichen Osthilsegesetz als auch in der das Sicherungsverfahren einleitenden Notver ordnung vom 17- 11. 1931 ausdrücklich fcstgelegt worden ist, daß die durch diese Gesetze gewährten Vergünstigungen „gärtnerischen Betrieben" zugute kommen sollen. Zur Vermeidung evtl. Schwierigkeiten empfehlen wir unseren Mitgliedern, die einen Blumen- und Pslanzcnbaubetrieb haben und den Antrag aus Er öffnung des SicherungsversahrcnS gestellt haben, bei der Sicherungsstelle darauf hinzuweiscn, daß es sich im Blumen- und Pflanzenbau überwiegend um Betriebe handelt, die auch Gemüse oder Obst-Kul tur betreiben und daß infolge dieser Wechselwirt schaft eine einheitlich eB e h a nd l u n g g ä r t- ncri scher Betriebe erforderlich ist. vr. 8. öhnsftelbst "einen Finger zu rühren. Ist es denn in unserem Berufsleben nicht ge nau so? Wir sehen Wohl die Erfolge des einzelnen Kol legen, machen ein schiefes Gesicht und sagen: „Ja, der Mann hat Glück gehabt!" Hat Glück gehabt! Ja, — — — wieviel anstrengende Arbeit, schlaflose Nächte, wie unendlich viel Mühe und Ar beit, persönliche Entbehrung aber hinter diesem Glück steht, das sehen solche Schwätzer nicht. Sie denken nicht daran, sie denken nicht daran, bei ihren Bier-, Kegel- oder Skatabenden, daß die Leute, die sie beneiden, noch bei der Ar beit sitzen. O — nein, die haben ja nur Glück! Ich glaube persönlich nur an 1 A G l ück, die anderen 99 YL sind Ar- beit und Ausdauer, und da werden mir wohl alle diejenigen, die — Glück gehabt haben zustimmen. Die Glück gehabt haben, waren alle mit mehr Begeisterung, mit mehr Liebe und Ausdauer beim Beruf. Darüber wollen wir. uns einmal in der nächsten Nummer dieser Zeitung unterhalten. (Schluß folgt.) erst tritt er auf und übt täg lich tveiter, immer weiter, damit er nicht einrostet. ' 15 A>, wobei noch zu betonen ist, daß die , Ausfuhr der letzten Monate- des verWngeiien i Jahres nach Sowjet-Rußland nur' vorüber- i gehender Natur gewesen ist. Dieser Schrump fungsprozeß im Welthandel findet seine Ur sache nicht nur in der gesunkenen Aufnahme fähigkeit der Märkte, sondern es sind die „überall aufgetretenen autarken Bestrebungen", von denen die Berliner Handelskammer in ihrem Bericht spricht, die zur Bildung ge schlossener Wirtschaft s g ebnete führen. Wie ist die Lage Deutschlands in diesem Umwandlungsprozeß? Die Gesamteinfuhr be trug bis zum 30. November 1931 6,2 Milliar den RM; (1930 noch 9,2 Milliarden); sie sank damit auf die Höhe der Einfuhr des Jahres 1904 mit 6 Milliarden Reichsmark herab. Die Landwirtschaft und der Gartenbau haben leider von dem Einfuhrrückgang keinen Nut zen, denn eine Untersuchung der Zusammen setzung der Einfuhr zeigt, daß neben der Ein fuhr von reinen Kolonialwaren: Tee, Kaffee, Kakao usw., vor allen Dingen die Einfuhr von Erzeugnissen land wirtschaftlicher Veredlungsbe triebe und desGartenbaue's, ins besondere also von Obst und Gemüse, Butter, Käse, Eier, immer noch un vermindert anhält. Die Einfuhr von Obst und Gemüse und Südfrüchten ist trotz des Rückganges der Gesamteinfuhr nur wenig zu- *) Als Ergänzung hierzu siehe die „Slreifzüge" in der Sonntags« stunde dieser Nummer. Handelspolitik und Gartenbau Von unserm ll. 8.-Mitarbeiter mit bsslen neuen ^sektgsrlnsr- Lortsn ist ecscbisnen unck cvirck gut ^nkrs^s sofort unck kostenlos ruxsssnckt. k. Ksilkolr, LsmenrucM OueUIindurg s. K. S. Ge^rüncket 1822 ZUM Anfang *) Eine scharfe Cäsur, deutlich erkennbar für jeden, der das politische und wirtschaftliche Leben der Welt seit 1918 mit offenen Augen verfolgt hat, war 1931. Es ist nicht so, als wäre 1931 nur eine Krise, der man mit den üblichen Krisenbekämpfungsmitteln zu Leibe gehen könnte. 1931 bedeutet eine Wende, nicht nur im Geschehen, sondern in den poli tischen und wirtschaftlichen Auffassungen und damit in der politischen und wirtschaftlichen Führung der Völker überhaupt. Es sind neue geistige und soziale Strömungen im Anmarsch. Daß sie Unruhe und Unrast schaffen, daß sie auch die Wirtschaft vor neue Umstellungen und Wesensbildungen stellen, denen sie sich nicht entziehen kann, haben die letzten Monate des vergangenen Jahres überzeugend bewiesen. Dinge sind verwirklicht worden, die man noch vor gar nicht allzu langer Zeit als Phanta sien zu bezeichnen Pflegte. Damit soll übrigens nicht gesagt sein, daß diese Dinge nun in allem auch gut seien. Der Hinweis auf die wirtschaftspolitischen Bestimmungen der Notver ordnung vom 8- Dezember 1931 mag genügen, um zu zeigen, daß diese neuen wirtschaftlichen und sozialen Strömungen nicht nur Meinun gen einer kleinen Sekte geblieben sind, sondern daß die erbitterten Kämpfe der Völker unter einander und die Kämpfe im Innern unseres Volkes Wandlungen grundsätzlicher Art mit sich gebracht haben. Wir sind der Meinung, daß die äußeren Erscheinungs formen des Zeitabschnittes 1931 vorüber gehende sind, daß aber ihre Auswirkungen eine Wende in allen Dingen des politischen und wirtschaftlichen Lebens bedeuten, der wir uns auch in Deutschland anzupassen haben.