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Hauptschristleitung: Berlin 8>V 64 fforckstraße 74 Fernruf L 6, 4408 Wirtschaftszeitung des deutschen Gartenbaues Amtliche Zeitschrift für den Gartenbau im Reichsnährstand Nummer 34 52. Jahrgang ciem lnkstt: Irans- nn6 Driiddsstlevstsr Lu InäustrisASAeväsii — ^Vas Ist Unt-atiorr? — Dis sekLäliedev Ameisen — 3st2t notve^iFsr ?ÜZ.Q26vsodut2 iw DrsiIan6Asillü6sI>an Dis ,,Dsntsoks bau — ^nor^Quv» 2 Zes dar- dau^virtsetraktsverba^es R.kein»»vä Icaukss teilen (^InstermLrlcten) kür Lartokkslsortsndsrsinisnn^ — ^Vas R-einiZen versodwuiLter Oe^äoks- Oartendau, ein Ool-iot LoodleistunZen — DruädrunZ aus eigener Ledolls — Lorten- im6 ^.nbarilrL^sn iin Osmüss- tenban^virtsodLktsverdnnäes Zanvover — VerlänZerunA von Lemüse-^usns^Me-lnriken — ^.noränunZ I>lr. 1 6ss 6arten- - ^norännn^ ^r. 23 6er LanxtvereiniAunx 6er 6entsoken Lartokkelvirtsoks-kt — TinrioktunF un6 LelieferunZ von Vsr- Odst in La6en — lLn61iod restlose HärnnZ 6er Znrtnerisoken ReodtstraKs — Die neuen D^ride-VoAelsedreelc-Dolien — 6ark als Lsrto§elMLN2§nt kür 6ie k'rükz^rsdestellnnF 1936 ZekLv6elt un6 in 6en Verlceür §ebraekt ^er6en? — Däs 6la6iolensekan" in Lamknr^ — Die laZnn» 6er „Dsutsoksn OlL6ioIsn-6sssUsoIrafl" — Dis ReioüsausstellunA 6es 6sntsoksv dartendEbs Dres6en 1936 — Lrsatr kür lulpen nnü ^arLissen — ^.nor6nnu§ Xr. 7 6es Oartendan^virtsodLktsverdLnües Ladern — „Haus 6er üeutsoken Dinins" — ^nbnner, erkülls Deins ^.nbnnvsrtrüZs — D,üekd1ioiL ank 6ns 1rsii>- KurlcenAesokält. Berlin, Donnerstag, den 22. Ernting (August) 1935 Blut nndLoden Gartenbau—ein Gebiet für Hochleistungen Sorten- und Anbausragen im Gemüsebau Von Or. Kampe, Reichssachbearbeiter II L 9 Ernährung aus eigener Scholle Abgewertet wurde der Begriff der Hochleistung, als man-Jahre hindurch panikartig zur Massen erzeugung und zum Massenumsatz drängte. Diesen fragwürdigen Wettbewerb fand man auch in den einzelnen Zweigen des Gartenbaus verwirklicht. Wo^u sollte man auch noch auf.Qualität und Best leistung hinarbeiten, wenn der Markt ohnedies alles aufuahm, wenn es nur darauf ankam, den Ver brauch mit großen Mengen zu befriedigen? Da diese Konjunktur künstlich erzeugt war, hatte sie ihre be stimmten Grenzen. Und der Zusammenbruch kam, als wir unsere verhältnismäßig langwierige Er zeugung gerade auf diese Epoche des Massenver brauchs eingestellt hatten. Nun. der Grundsatz nach Bestleistung hatte dadurch zumindestens einen Rück schlag erhalten und es galt auf einmal um so mehr, zur Hochleistung zu kommen, als ein Ueberhandneh- men des Einfuhrerzeugnisses zu einem solchen Wett bewerb drängte. Wie sehr mutzte sich unsere hei mische Erzeugung in einem solchen Wettbewerb ent täuscht sehen! Der Zustrom von draußen auf unse ren Markt blieb unaufhaltsam und war auch im Leistungswettbewerb besser vorbereitet. Die Erfolg losigkeit unseres Hochleistungsstrebens lahmte unsere Initiative und ließ die Gefahr einer Gleichgültig keit in der Erzeugung aufkommen. Die Absatzlenkung der nationalsozialistischen Agrarpolitik hat dem Grundsatz der Hochleistung in der Erzeugung wieder festen Rückhalt gegeben. Mit der Einfuhrregelung durch Kontingentierung und als Folge der Devisenbewirschaftuüg ist das hei mische Erzeugnis auf dem eigenen Markt erneut zur Geltung gekommen. Sticht genüg damit; das Leistungsprinzip wurde durch den Nationalsozialis mus wieder in den Mittelpunkt der deutschen Er zeugung gerückt. Mit der Erzeugungsschlacht hat der Reichsbauernsührer den Anbauer zur Hoch leistung aufgerufen. Der Gartenbau ist eines jener Gebiete der Landwirtschaft, die für Hochleistungen in jeder Hinsicht gute Möglichkeiten bieten. Dabei ist das Streben nach Hochleistung auf pflanzen- züchterischem oder auch auf gestalterischem Gebiet Nicht mehr wie früher allein materiell begründet, sondern stellt eine bedeutende völkische Aufgabe dar. Aus der nationalen Notwendigkeit heraus wird im neuen Deutschland die Hochleistung gefordert und auch ganz besonders bewertet. Wir im Gartenbau tragen also in dieser Hinsicht eine bestimmte Ver antwortung gegenüber dem Volksganzen und haben die Pflicht, uns dieser Verantwortung bewußt zu sein. Am eindeutigsten kommt dies zum Vorschein bei der züchterischen Arbeit auf dem Gebiete des Ge müse- und Obstbaues. Das Endergebnis dieser Ar- beit dient der Volksernährung und Volksgesundheit. Hochleistungen kommen also unmittelbar der Volks- erhalrung zugute. Gleichgültigkeit in der Erzeu gung ist also auf diesem Gebiet geradezu ein Ver brechen am völkischen Aufbau und bestenfalls könnte man sie mit ungenügendem nationalen Verständnis entschuldigen. Was ist nun Hochleistung im Ge- ntüse- und Obstbau? Im Gemüseanbau besteht sie vyr allem in der Erzielung nahrungswirtschaftlich hochwertiger und für den Verbraucher ansprechender GemüseerzeugUisse. Vorarbeit ist zu diesem Zweck durch unsere Versuchsbetriebe und Forschungsinsti- tute geleistet worden, indem für die einzelnen An- bauverhältnisse die am besten geeigneten Gemüse- arteu und ersolgsichersten Sorten festgestellt, für Lie Erzielung größter Ernten und gebrauchsfähigsten Materials-per zweckmäßigster Bewirtschaftung An haltspunkte hinsichtlich der Düngung, Bewässerung und Schädlingsbekämpfung gegeben wurden. Es kommt für den Erzeuger also darauf an, sich durch die Fachpresse über diese Arbeit zu unterrichten uNd ihre Ergebnisse in der eigenen Anzucht zu verwerten und seine Leistungen über den Durchschnitt hinaus zu bringen. In der Gemüsezucht geht es noch dar über hinaus um die Beschaffung hochwertigsten und hochprozentig keimenden Saatgutes. Auch hier sind Grundlagen geschaffen worden außer den wissen schaftlichen Ergebnissen sür die Züchtung in der Be stimmung einer MndeMmfähigkeit. Es gilt natür lich, dieses nicht nur anzuerkennen, sondern noch zu übertreffen. Im Obstbau beginnt Las Streben nach Hochleistung bereits in der Baumschule. Anpassung an Lie jeweiligen Anbauverhältnisse mit den rich tigen Obstarten und den geeignetsten und am wenig sten für Krankheiten und Ungeziefer anfälligen Sor ten gibt eine Möglichkeit zur besonderen Leistung. Daß auch in der Obsterzeugung durch die peinlichste Pflege der Bäum- und Sträucherbestände schon die Voraussetzungen für eine gute Qualität geschaffen werden, gehört schon in das Streben nach Hoch leistung. Hier müssen wir dahin kommen, daß nicht allein Qualitätsobst, erzeugt, sondern dieses auch ausreichend heUangcbrachr wird. Im Zierpflanzen- und Blumenbau dienen die Hochleistungen dem kulturellen Aufbau unserer Naiipn-Und-auf.gestalterischem Gebiet dazu noch der Volksgesundheit. Der Antrieb zur höchsten Leistung wurde bereits durch die Auslandskonkurrenz ge- noch stärker aufspalten und damit unterschiedlich ten, ob die Praxis diese Mißstände abschafst oder ob von feiten der betreffenden zuständigen Behörden >en Kohlanbau: st von der Seite des Nährstandes her angestrebt und auch tat sächlich erreicht. Der Nährstand als ewiger stellen, daß die Typen, die bei den einzelnen An bauern kultiviert werden, sehr selten gleich sind. In diesen Anbaugebieten muß man auf alle Fälle dazu übergehen, Saatgut von anerkannten guten Firmen zu beziehen, damit auch die Belieferung des Marktes nach einheitlichen Formen erfolgen kann. Wenn Advents-Wirsingkohl beispielsweise ge erntet wird und später die Strünke zur Auspflan zung zwecks Saatgutgewinnung genommen werden, so ist es unbedingt erforderlich, daß vorher eine eingehende Bonnitierung der betreffenden Kohl köpfe erfolgt. Bedauerlicherweise findet man es heute noch, daß Samenzüchtereien in Westdeutsch land in den Zeitungen annoncieren, um Kohlstrünke auch von unbekannten Feldern aufzukaufen. Wenn in derartiger Form weiter verfahren wird, so wird man bei der Züchtung keinen Schritt vorankommen, im Gegenteil, das vorhandene Material wird immer auf diese Krankheit aufmerksam machen. Es ist not wendig, daß man selbst die eigenen Bestände beob achtet, um sich Aufklärung darüber zu verschaffen. Nicht alle Feldbestände werden von der Fettslecken- krankheit befallen, sondern nur einige Spezialsorten sind für diese Krankheit empfänglich. Die St. Andreas-Bohne (Karlsruher Markt, Eislebener Markt) z. B. hat in Deutschland ein sehr starkes Anbaugebiet. Es wird sehr schwer halten, auf den Anbau dieser Sorte zu verzichten, da, man kann sagen, traditionsmäßig diese Sorte immer wieder nächgebaut wird. Trotzdem sollte man sich gerade auf Grund der Beobachtungen in diesem Jahr über die Mängel dieser Sorte klar werden. Es ist mit Be stimmtheit anzunehmen, daß die Fettfleckenkrankheit auch in kommenden Jahren ihre vernichtende Wirkung zeigen wird. Man sollte auf Grund dieser Tatsache heute schon auf Sorten zurückgreifen, die in der Deutschen Sortenliste genannt sind. Ms gute frühe Pflückbohne dürfte in den meisten Fällen die genannte St. Andreas durch Saxa ersetzbar sein. in Zukunft mit dieser Frage stärker zu befassen haben, damit allmählich durch reine Züchtungs- und Süddeutschland sehr stark beeinträchtigt wor den durch das Auftreten der Erdflöhe. Zum Teil hat man durch Bekämpfungsmaßnahmen die Gefahr etwas zurückhalten können, im großen und ganzen dürste aber der Schaden sehr stark sein. Tomatenanbau: Die Tomatenernte ist bereits in vollem Gange. Irgendwelche abschließenden Urteile können noch nicht gefällt werden. Eine der schlimmsten Krank heiten der Gewächshauskulturen ist zweifelsohne Buschbohnen: In den Buschbohnenbeständen, ganz gleichgültig, ob in Westdeutschland, Mitteldeutschland oder auch in anderen Bezirken, zeigt sich in den letzten Jah ren, daß die Kulturflächen immer stärker mit Krankheiten befallen werden. Die Hauptklagen über die Fettfleckenkrankheit wurden meistens aus Mit teldeutschland gemeldet. Bei Besichtigungen von Betrieben in Westdeutschland kann man sich aber auch davon überzeugen, daß die Fettfleckenkrankheit außerordentlich stark in den dortigen Bezirken aus gebreitet ist. Das Krankheitsbild dürfte allgemein bekannt sein. Auf den Blättern oder auf den Hülsen treten Flecken auf, die einem Fettfleck ähneln. Spä ter trocknet der Meck ein, bei stärkerem Auftreten geht die ganze Pflanze zugrunde. Die Assimilation wird auf diese Weise unterbunden. Eine Ablage- Die Saatgutbeschaffung bei Kohlsämereien dürfte kn Deutschland noch sehr verbesserungsbedürftig sein. Kleinere Kohlanbaugebiete ziehen sich meistens noch die Sämereien selbst heran. Irgendein paar Kohlköpfe, die auf dem Felde stehen, läßt man wach sen, nm daraus später das Saatgut zu gewinnen. Besonders die Anbaugebiete des Advents-Wirsing zeigen charakteristisch dieses Bild. Sehr häufig kann man in solchen Anbaugebieten sehen, daß damit ..u^u zu m ' .4 > m' nebeneinander die einzelnen Bestände zum Ab- anstandungen nicht mehr entsprechend gewertet sondern deren Voraussetzung, damit eine Be> blühen kommen. Dabei ist es interessant, festzu- werden können. "" — geben, vor der wir inzwischen doch schon merklich einen höheren Wert. Aehnlich werden heute beson- Blutsguell der Nation durfte nicht zum Ver- geschützt wurden. Die auf diesem Gebiet getroffenen " ' Maßnahmen, vor allem hinsichtlich des Absatzes, geben gleichzeitig einet, Stützpunkt zur Erzielung bester Leistungen, da das Minderwertige aus dem Angebot ausgemerzt werden soll. Durch die Neu- heftenanerkennung werden besondere Leistungen vor allen anderen herausgestellt und erhalten damit auch rung von Nährstoffen kann nicht erfolgen, so daß Ertiagsverluste in sehr starkem Maße auftreten. ä^Mm^'üsscn^ Diese Zeilen sollen vor allem die anbauenden Kreise s— auf diesem Gebiete vorgegangen werden muß. sonderen klimatischen Bodenverhältnisse alle Die Entwicklung der Kohlkulturen, die ab Heu- notwendigen Lebensmittel selbst Hervorzubrin mond (Juli) zur Ernte kommen, ist leider in West- gen sich bemühe. Der bessere Weg wäre doch, daß jedes Land nur die Erzeugnisse anbaue, die bauer selbst durch eine kleine Keimfähigkeitsprobe darüber orientiert, ob auch die Keimfähigkeit den deutschen Bedingungen entspricht. Die deutschen Keimfähigkeitsbedingungen bei Sämereien sind an dieser Stelle schon öfters zum Abdruck gekommen, so daß hier auf weitere Angaben verzichtet werden muß. Wenn die deutschen Normen in der Keim fähigkeit nicht erreicht werden, so ist nicht nur der Lieferant verpflichtet, das Saatgut wieder zurück zunehmen, sondern darüber hinaus läuft er Gefahr, daß er wegen Verstoß gegen die Verordnung „Keim fähigkeit von Gemüsesämereien" bestraft wird. — Der Nationalsozialismus ging bewußt ganz andere Wege und fand zu der natürlichen Grundlage zurück. Es war in der Geschichte immer so und wird auch in Zukunft so sein, daß die Nahrungsmittelfreiheit die Voraus setzung der politischen Freiheit und Unabhän gigkeit einer Nation ist. Schon aus dieser Ein stellung heraus mußte der Nationalsozialismus die Richtung der gesamten Agrarpolitik zuerst ordnen. Zugleich wurde, da die Agrarpolitik kraft seiner besonderen Verhältnisse auch be sonders gut gedeihen würden. Der Handel würde dann die einzelnen Erzeugnisse der ver schiedenen Länder gegenseitig austauschen. So -, würde es möglich sein, billige Lebensmittel her- vorzubringen. Wie mancher Volksgenosse, vor allem in den Städten, ist dieser scheinbar bestrickenden Logik verfallen. In Wirklichkeit war es jenen Kreisen, die diese beglückenden Gedanken vertraten, in keiner Weise darum zu tun, für einen billigen Preis lebensnotwendiger Erzeugnisse zu sorgen. Zunächst wollten diese Vertreter des internatio nalen, d. h. jüdischen Großkapitals, durch den Handel Geschäfte machen. Darüber hinaus wäre es ihnen gelungen, die wirtschaftlichen Fäden sämtlicher Nationen in die Hände zu bekommen. Damit hätte die Selbständigkeit aller Völker endgültig der Vergangenheit angehört. Wer aber wirtschaftlich ein Volk beherrscht, der ver fügt in Wirklichkeit auch über die politisch« Macht. Wenn unter diesen Voraussetzungen ein Volk sich in irgendeiner Beziehung gegen seine Bedrücker aufzulehnen versucht hätte, dann wäre die Antwort die Sperrung der Lebensmittelzufuhr gewesen. Mit dem Augen blick aber, wo Kinder und Greise zum Hungern verurteilt sind, wäre auch die Regierung zum Nachgeben gezwungen worden. Auf dieser Grundlage wäre das internationale Welt judentum zur angestrebten Weltherrschaft und Weltunterdrückung gekommen. Es wurde nun in Deutschland gern auf daS Beispiel Englands verwiesen, dessen heimische Landwirtschaft nur rund ein Zwölftel des Be darfes zu decken in der Lage wäre. Man hatte dabei nicht in Betracht gezogen, daß England über ein Kolonialreich verfügt, das nicht nur den Bedarf Englands sicherstellen, sondern dar über hinaus wesentliche Erzeugnismengen exportieren kann. Deutschland selbst wäre in kürzester Zeit abgeschnitten von jeglicher Zu fuhr. Dann aber würde, sofern die Staats führung jenen Ratschlägen ganz gefolgt wäre, Not, Elend und politische Ohnmacht beginnen. die Braunflecken-Krankheit. Leider ist es bisher noch nicht gelungen, in irgendeiner Form der Braun sleckerikrankheit Herr zu werden. Fest steht, daß ge wisse Tomaten-Typen widerstandsfähig gegen die Braunfleckenkrankheit sind. Die Züchtung wird sich Beschwerden, die später vorgebracht werden, wenn die Bestände erst in der Entwicklung sind, sind iS? VLViSL «ZNS M E-n S. d°r V, Es war immer die wichtigste Aufgabe einer guten Staatsführung, dafür Sorge zu tragen, daß die Ernährung des ganzen Volkes aus den Erträgen des heimischen Gartenbaues und der Landwirtschaft sichergestellt war. Die Geschichte hat auch zu allen Zeiten den Beweis erbracht, daß nur dann ein Volk zu Stärke und Macht gelangte und seine Zukunft zielbewußt gestalten konnte, wenn ein gesunder Nährstand vorhan den war und dieser die wirtschaftliche und blut- liche Grundlage der gesamten Nation dar stellte. Erst die liberalistische Wirtschaftsauf fassung brachte Gedankengänge mit, die bewußt daraus abzielten, den heimischen Nährstand zu vernichten, ihn höchstens als notwendiges Uebel zu betrachten, das überhaupt dankbar sein konnte, wenn man es wenigstens noch etwas vegetieren ließ. Man versuchte dem Volk klar zumachen, daß es doch vollkommen falsch sei, wenn jedes Land, ohne Rücksicht auf seine be- dere Gartenschöpfungen bewertet und anerkannt. siegen kommen, sofern Deutschland mit einer Die Genugtuung, mit einer Höchstleistung am langen Zukunft zu rechnen gewillt war. Si^eMmeLSLLAL s Der Nährstand als Ernährer -Ws Volkes, als vor allen selbstverständlichen materiellen Vorteilen Erhalter der Nation und als Lebensmotor der aus der beruflichen Hochleistung -erstrebenswert er- Wirtschaft war die AusgangsgrmMage M« scheinen, Wiederaufstieg Deutschlands. ' , Eine andere Krankheit, die sich in diesem Jahr sehr stark in den Beständen ausbreitet, ist die . . . . . _ . „ Mosaik-Krankheit, die in den einzelnen Anbauge- arbeit dieser Krankheit begegnet werden kann, bieten allgemein auftritt. Auch hierüber wäre es - wertvoll, Beobachtungen anzustellen, damit bei wei- lerer Ausbreitung dieser Krankheit in den nächsten Wie in den Jahren zuvor, so konnte man auch Jahren auch in irgendeiner Form die Bekämpfung in diesem Jahre beobachten, daß die Meinungen dieser Krankheit durchgeführt werden kann. über die Qualität der frühen Treibsorten sehr stark . auseinandergehen. Vielfach hört man Ansichten, trrvskNÜNVÜU: daß die Züchtungen des Prager-Treib denDvorskys- Jnfolge der Eigenart der Witterung reiften die Treib bei weitem übertreffen. Auf der anderen Erbsen 'in diesem'Jahr sehr schnell heran, so daß Seite werden diese Auffassungen wieder verneint, es teilweise gar nicht möglich war, die Pflückzeit Einwandfrei kann man sagen, daß einige Züchter einzuhalten und die Belieferung der Konserven- firmen in Deutschland Prager-Treibsorten liefern, industrie, wie dis des Marktes, rechtzeitig vorzuneh- die in jeder Weise dem Dvorskys-Treib in Früh- men. Bei der Eigenart des Witterungscharakters zeitigkeit und Qualität entsprechen. Leider ist es hat sich auch in diesem Jahre wieder herausgestellt, nur so, daß man unter dem Begriff „Prager-Treib" daß die späten Markerbsen nicht befriedigt haben, bis heute noch kein einheitliches Material findet Eine der qualitativ feinsten Sorten dürste Delikateß und bevor die Sortenregisterarbeiten auf diesem sein. Leider hat sich aber in diesem Jahr gezeigt, Gebiete fertiggestellt sein werden, ist es unbedingt daß die Sorte bei der Trockenheit sehr stark leidet, erforderlich, den Bezug des Saatgutes von Prager- Sie wächst sehr langsam und kommt meistens sehr Treib möglichst immer wieder bei den gleiche- spät zur Entwicklung. Diese Erfahrungen liegen Firmen vorzunehmen, damit weitestgehend Gewähr nun bereits schon mehrere Jahre vor. Es wäre dem- für die Lieferung guten Saatgutes gegeben ist. zufolge zu überlegen, ob für die Zukunft gerade der In diesem Zusammenhang sei auch auf einige Anbau dieser wertvollen Sorte etwas zurückzustellen Klagen, die immer wieder vorgetragen werden, auf ist und dafür andere und frühe Sorten, wie Wun- merksam gemacht, die sich auf die Keimfähigkeit des der von Kelvedon, angebaut werden sollten. Auf Saatgutes beziehen. Bei hochwertigem Saatgut, nicht der anderen Seite hat sich aber auch gezeigt, daß nur bei Kohlrabi, sondern auch bei anderen Kohl- die Schalerbsen gegen Witterungsunbilden sehr arten und sonstigen Sämereien, ist es unerläßlich, empfindlich find, da sie sehr schnell trocken werden daß bei dem Ankauf größerer Partien sich der An- und alsdann ihre Marktfähigkeit verlieren. Man' sollte demzufolge auch in Zukunft darauf bedacht sein, nicht das ganze Anbaurisiko auf eine Sorte zu legen, sondern möglichst eine größere Sorten wahl zu treffen.