Volltext Seite (XML)
Ztnrslgsnprslsv: r. LL pvMrsNs 48 PL kl mm >8 PL) pkkrvo«KM VH, ^ukvdksA vis /tukostuns erfolgt In ries nLcdstsrreicddsrsn Kummer. — pökIsmLilonsn nur bis L Tags rmcd Crscdsinso rulässig. — 8slsgsxsmp!ars nur auf Verlangen gegen pottosrsalL — pür Pebler ciurcb uncisutliokss bäanuskktpt keine tiattung. Lei Lmrisdung clurcb Lsnakt ocl. t XonlrursvsrfLkrsn Wit clsr bsrsobn. Kadatt fort. Ssrugspeal» Lä«t 1— «on««o>k — ^nreig»«»n»»dma; Sertln prIs6ricbstraSs 13, neben <1sr ELrtnsrmsrtctkslle. — vis 8cblsu6srsnrsig«n sin« von cisr Vsröffsntllcbung ausgescklosssn. — vsr /Auftraggeber gibt clurob bl« Aufgabe riss Inserats sein LinvsrsiLnünis ad, Preiss unter cisr Scbleucisr- prsisgrsnre cisr VsrdLncis wsgruIssssn. — Erfüllungsort 8srIin-k/IlN«.' 6vs !L5 VW75M^ 6L!r7M8LUO kV ökkrU!^ M/40--VLkr^6'. M7NM5ML VkklL65-6c5 tt.ö.tt. 88KUU 5^V.4S Ar. 70 41. Jahrgang der Verbandszeitung. Berlin, Dienstag, den 31. August 1926 Erscheint Dienstags u. Freitags Zahrg. 1926 m Bericht über die 6. Sitzung des Hauptausschusses des Neichsverbandes des deutschen Gartenbaues e. B. am 6. 8.1926 in Dresden, Hotel Bristol. — Unterstützt die Reichsbahn die deutsche ÄU3 OtM ^WUtt. Landwirischaft oder ihre ausländischen Konkurrenten? — Einreichung der Belege über den Steuerabzug vom Arbeitslohn 1926. — Die wirtschaftliche Bedeutung des Obstweines. — Ein Wort an die Gewächshausbau-Industrie. —Bekanntmachung!— Ausstellungen. — Aus der Fach- und Tagespresse. — Aus den Landesverbänden und Bezirksgruppen. — Marktrundschau. Lerschl über Lie v. Sitzung Les Ha«pla«sschuffer Les Reichs verbanLes des deutsche« Gartenbaues e. V. am 8. 8. MS in Sresden, Sätet Vristot. Ausgeferügl auf Grund der Anwesend sind: die Herren Ahrens- Nonsdorf, Bertram- kl. Flottbek, Ber gener - Paderborn, Becker - Wiesbaden, Baubcrger- München, Bernstiel- Born stedt, B e ck c l - Obeczwehren, Böttner- Frankfurt a. d. O., Beckmann-Neubranden burg, Ditterlsiu > Reutlingen, E r n st - Mm ringen, Dr. Ebert-V. F a ch in a n u- Berlin, G c h l h a a r-Iuditten, Haerecke- Eberswalde, Grobben- Alt-Längsow, Ha - g e in a n n - Güstrow, Heidenreich- Wörm litz, Kraatz-Rastede, Karius-Dessau, Kocher- Mannheim, Kullmann- Ludwigs hafen, Kliem-Gotha, Lohse-Kirchen, Romer - Coswig, Rimann - Berlin, Rupflin - Lindau, Süptitz - Saalfeld, Somsleth - Mittelnkirchen, Schetelig- Lübeck, Schneider- Darmstadt, Tag - mann - Ha uwver, Tillack - Breslau, Weidner-Braunschweig, als stimmberech tigte Mitglieder des Hauptausschusses; Ber ner- Wörmlitz, Haug- Stuttgart, K o ch- Saalfeld, Löhmann-Karlsruhe, Stemm ler- Mainz-Laubenheim, Finger- Berlin als Landesverband-Geschäftsführer; Aschoff- Greußen, Fiedler - Gera, Fritsche- Pößneck, Martin- Werder, Padtberg- Osnabrück, Rosch - Leipzig, Piccard- Braunschweig. Ticle n Haus- Dortmund als Vertreter ihrer Bez.-Gruppen. Als Vertreter der Oesterreichischen Garten bau-Gesellschaft: Hofsmann-Wien, Böhm- Wien. Bon der Hauptgeschäftsstelle: Demnig, Dr. Reisch le und Sievert. Der die Geschäfte führende Vorsitzende - Schetelig eröffnete 8^ Uhr die sechste Haupt- ausschuß-Sitzung und begrüßte insbesondere die beiden Vertreter der Oesterreichischen Garten bau-Gesellschaft, die Herren Böhm und Hoffmann aus Wien. Romer, Coswig, begrüßte die Mitglieder des Hauptausschusses im Auftrage des gastgebenden Landesverbandes Freistaat Sachsen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der vierte deutsche Gartenbautag in Deutsch land einen seinen Vorgängern windigen Ver lauf nehmen möge. Hoffmann, Wien, dankt ini Auftrage der, Oesterreichischen Garten bau-Gesellschaft sür die Einladung zur Teil nahme an der Huuptausschuß-Sitzung und am deutschen Gartenbaulag. Er gibt der Hoffnung Ausdruck, daß auch die österreichischen Berufs genossen einmal als Landesverband dem Neichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. angehören werden, darum sei eine rechtzeitige Fühlungnahme auch bei den internen An gelegenheiten des Neichsverbandes sür beide Verbünde nur von Vorteil. Vor Eintritt in die Tagesordnung wird der neue Landesverband Pfalz in den Reichsverb.nid des deutschen Gar tenbaues e V. ausgenommen und zur Er ledigung von Unstimmigkeiten zwischen dem Landesverband Württemberg nnd dem Landes verband Baden ans Antrag des Landesverbandes Württemberg eine Kommission gewühlt, ans den Herren Büttner, Kraatz, Bau berger, Lohse und Heidenreich. — Zu 1. berichtet Fachmann unter Hinweis auf den den Hauptausschußmilgliedern bereits schriftlich zugeganaenen Tätigkeitsbericht über das erste Vierteljahr über die wichtigsten Punkte, die bei der Hauptvorstandssibung zur Behandlung gekommen sind. Die Zusammenarbeit des Reichsverbandes und seiner Landesverbände mit den Landwirtschafls- bzw. Bauernkammern und mit den Landesverbänden sür Obst- und Gar tenbau müsse mehr denn seither erstrebt werden. Die Struktur des Obstbaues, der seine Ver tretung z. Zt. noch hauptsächlich in den den Landwirtschaftskammern angeschlossenen Landes- Verbünden für Obst- und Gartenbau juche, mache ps z. Zt. unmöglich, daß er in gleicher Weise, Wie dik übrigen Gruppen des Berufes in seiner Gesamtheit von den Landesverbünden des Reichsverbandes erfaßt werde. Die Mitwirkungs möglichkeit und eine Vertretung des Obstbaues bei den in seinem Interests liegenden Arbeiten des Reichsverbandes könne naturgemäß nicht bis zur Umwandlung des Obstbaues in reinen Er werbsobstbau hinausgeschoben werden. Darum werde der Hauptvorstand versuchen, dem Haupt ausschuß einen Vorschlag zu unterbreiten, der die Mitwirkungsmöglichkeit der Kammern und der Landesverbände für Obst- und Gartenbau erstrebe. — Die Beteiligung des Gartenbaues an den Arbeiten der Preisberichtsstells des Deutschen Landwirtschaflsrales, die in der nächsten Hauptausschuß-Sitzung eingehend zu be handeln seien, und die Tätigkeit des Enquetc- ausschusses, soweit sie gartenbauliche Fragen stenographischen Niederschrift. betreffen, wurde in kurzen Zügen dargelegt. Bei dem Bericht über die seitherige Entwicklung der Deutschen Gartenbau Kredit-Akt.-Ges. konnte Fachmann mitteilen, daß die Reichsregierung iu Aussicht genommen habe, den zur Förderung des Obst- und Gemüsebaues bewilligten 3-Mil- lionen-Kredil durch die Deutsche Gartenbau Kredit-Akt.-Ges. zur Verteilung zu bringen. Die Genehmigung der Kredite erfolge jedoch nicht durch den Reichsverband des deutschen Gartenbaues, sondern durch einen vom Reichs- ministerinm für Ernährung und Landwirtschaft ernannten Treuhänder. Die Deutsche Garten bau Kredit-Akt.-Ges. habe lediglich die sachliche Prüfung der Unterlagen vorzunehmen. In der Aussprache bringt Kraatz, Rastede, zum Ausdruck, daß es zweckmäßig sei für den Aus schuß, zur Aufstellung der Richtlinien sür die Verteilung der Jntc.isivierungskreditc nicht nur Vertreter preußischer Gebiete hinzuzuziehen, da auch in anderen Gegenden Deutschlands, so z. B. in Westfalen große Frühgemüsebauzentreu zu finden wären. Lohse, Kirchen, gibt seiner Genugtuung über den Erfolg der Deutschen Gartenbau Kredit- Akt.-Ges. zum Ausdruck. Bei dem Beschluß zur Gründung der Deutschen Gartenbau Kredit-Akt.- Ges. habe man noch nicht damit rechnen können, daß schon nach Verlauf eines Jahres ein Erfolg eintreten würde. Fachmann, Berlin, er klärt zu den Ausführungen des Herrn Kraatz, daß nicht der Reichsverband, sondern das Reichs ministerium für Ernährung und Landwirtschaft den Ausschuß zur Aufstellung der Richtlinien für die Verteilung der Jntensivierungskredite er nenne. — Zu 2. wird die Ausbaumöglichkeit des Text- und Inseratenteils der Verbandsorgane er örtert. Fachmann berichtet über die finan zielle Grundlage des Ausbaues der Verbands- zeitschriften. Än die Post seien jährlich lediglich dafür, daß die Zeitungen des Neichsverbandes den Mitgliedern kostenlos, zugestellt würden, 135.000 Mark zu zahlen, d. h. für jedes Mitglied von dem Beitrag von M. 16.— — M. 6.50. Es sei zur Finanzierung der Illustrierten Zeit schriften notwendig, daß die leistungsfähigeren Firmen neben der ihnen kostenlos gelieferten Zeitschrift auch die andere illustrierte Zeitschrift bestellen und daß von den Mitgliedern auch dem Inseratenteil der illustrierten Zeitschrift größeres Interesse cntgegengebracht würde. So könnte z. B eine gewisse Staffelung des Bei trages dadurch erreicht werden, daß die leistungs fähigeren Mitglieder auch in den illustrierten Zeitschriften des Neichsverbandes inserierten. Die Inserate in den illustrierten Zeitschriften sollten gewissermaßen als eine Sonderleistnng aufgefaßt werden, die es ermöglicht, Bcitrags- teile für die Herstellung der Zeitschriften zu sparen und die ersparten Mittel für wichtige andere Arbeiten des Reichsverbandes zu ver wenden Dazu müßten die Bestrebungen des Neichsverbandes nach Vereinheitlichung der gärtnerischen Anzcigcnpresse auch aus Mit gliederkreisen mehr unterstützt werden. Ohne Berücksichtigung der guten freien gärtnerischen Fachpresse, deren Bestehen vom Neichsverband stets nur begrüßt werde, wurden z. Z. an gärt nerischen Anzeigenblättern mehr als Million aus dem Berufe herausgczogen, während dem Reichsverband für die Herstellung der illustrierten Zeitschriften und für die gesamte Verbandsnrbcit nur M. 300 000 zur Verfügung gestellt wurden. Sievert, Berlin, behandelt die Ausbaumög lichkeiten des Anzeigen- und Textteiles, die, in Richtlinien zusammengsfaßt, den Bezirksgruppen und Mitgliedern zugehcn werde. Voraussetzung für den Ausbau des Textteiles sei eine stärkere Mitarbeit aus Mitglicderkreisen. Landesver bände und Bezirksgruppen müßten bemüht sein, in ihren Reihen ständige Mitarbeiter zu werben. Insbesondere müsse der Versorgung der Garten- banwirtschaft mit Nachrichten aus den Ländern und Kommunen größere Aufmerksamkeit ge schenkt werden. Man müsse versuchen, die Re ferenten der Landwirtschaftskammern und sonstigen Behörden, die gartenbauliche Wirt schaftsfragen zu bearbeiten hätten, für die Mit arbeit zu gewinnen. Je gleichmäßiger aus den Interessensphären aller Mitglieder in allen Landesteilen berichtet werde, um so größer wäre die Beachtung, die die Mitglieder den Zeitungen schenken. Dadurch steigert sich auch der Werbe wert des Anzeigenteiles. Der Ausbau des Text teiles und des Anzeigenteiles müßte nebenein ander hergehen, weil der Anzeigenteil die finan zielle Grundlage für den Textteil bilde. Die Beachtung der Zeitung durch die Mitglieder könnte auch dadurch wesentlich gesteigert werden, daß alle amtlichen Bekanntmachungen der Lan desverbände und Bez.-Gruppen zunächst den Blättern des Neichsverbandes zugingen. Es dürfe nicht der Fall sein, daß die Mitglieder neben den Blättern des Reichsverbandes auch noch ein Privatnachrichleublatt halten müßten, weil nur in ihm dis amtlichen Bekanntmachungen der Landesverbände und Bczirksgruppen er schienen. Die Klagen darüber aus Mitglieder kreisen seien bereits recht zahlreich und durch aus berechtigt. — Um die Werbekraft des An zeigenteiles zu heben, solle man die Mitglieder anhalten, sich beim Bezug von Bedarfsartikeln und Rohwaren stets aus die Anzeigen in den Blättern des Neichsverbandes zu beziehen. — Vertreter von Bedarfsartikelfirmen, die die Be zirksgruppenversammlungen oft zu ihren Wer- bevorträgen benutzen, solle man zum Aufgeben von Anzeigen auffordern. Anzeigen der Mit glieder des Neichsverbandes gehörten zunächst in die Blätter des Reichsverbandes, die allen nam haften Firmen Deutschlands zuginge und erst in zweiter Linie seien nicht unter Mitwirkung des Neichsverbandes stehende Blätter zu be achten. Das Geld des Berufes müsse zunächst dem Berufe wieder dienstbar gemacht werden. Wenn die Bez.-Gruppenobleute ständig auf die Bestrebungen des Neichsverbandes zur Verein heitlichung der gärtnerischen Anzeigenpresse und immer wieder auf die ungeheure Summe, die durch unnötige Anzeigenblätter dem Berufe ent zogen wurde, hinwiesen, so würde mit der Stei gerung der Werbewirkung dec Reichsverbands blätter auch eine Gesundung des gärtnerischen Anzeigenwesens Hand in Hand gehen. Dazu gehöre auch, daß die Landesverbände und Be zirksgruppen von der Herausgabe selbständiger Nachrichtenblätter mit Anzeigenteil absehen. Charakteristisch für die ungenügende Aufklärung der Mitglieder über die Bedeutung dieser Frage sei, daß ein Privatmann zweimal versucht habe, Zeitschriften für verschiedenste Berufe heraus zugeben, und daß die Versuche jedesmal ge scheitert seien. Erst durch die Herausgabe eines gärtnerischen Blattes habe er es soweit gebracht, daß er seine finanziellen Verhältnisse nicht nur saniert habe, sondern nun das Blatt für 300 000—600 OM M. zum Verkauf anbiete. Ro mer, Coswig, gibt seiner' übereinstimmenden Meinung Ausdruck, bittet aber darum, daß von feiten der Schriftleitung, der „Gartenbauwirt schaft" den Wünschen der Landesverbände und Bez.-Gruppen bei der Veröffentlichung von Be kanntmachungen mehr als seither Rechnung ge tragen werde. Besonders müsse eine schnellere und pünktlichere Veröffentlichung angestrebt wer den. Tillack, Breslau, berichtet über die Ver hältnisse in seinem Landesverband, in dem zwar auch ein Privatblatt erscheine, daß aber Bezirks gruppen angehalten seien, ihre Bekannt machungen zunächst den Blättern des Reichs verbandes zugshen zu lassen. Lohse, Kirchen, geht auf die im Frühjahr von dem Obmann der Bez.-Gruppe Bonn gegründete „Rheinische Gärtner-Zeitung" ein und bringt zum Ausdruck, daß der Landesverband Rheinland diese Grün dung von vornherein auf das Energischste be kämpft hat. Es wäre zweckmäßig, wenn auch der Landesverband Westfalen, auf besten Gebiete die jetzt unter dem Namen „Rheinisch-West fälische Gärtner-Zeitung" erscheinende Zeit- jchrift ebenfalls übergreife, in gleich eindeutiger Weise für Aufklärung der Mitglieder sorge. Kraatz, Rastede, erklärt, daß die Mitglieder des Landesverbandes Nordwest mit der Ausge staltung der Zeitschriften jetzt sehr zufrieden seien. Er müsse davor warnen, den Textteil noch umfangreicher zu gestalten, da den Mit gliedern leider dis Zeit fehle, noch mehr zu lesen. Auch im Landesverband Nordwest sei man der Ansicht, daß die unzähligen lokalen Anzeigenblätter nicht im Interesse des Berufes ständen. Alle lokalen Blätter sollten nicht nur nicht gefördert, sondern möglichst zum Aus- sterben gebracht werden. Rimann, Berlin begründet einen, zu diesem Punkte der Tages ordnung vom Fachausschuß für Gartenaus führungen eingebrachten Antrag, der eine bessere Berücksichtigung landschaftsgärtnerischcr Ange legenheiten in den Zeitschriften wünscht. Der vom Hauptvorstand hierzu gestellte Beschluß antrag: „Dem Antrag wird zugcstimmt. Es wird dabei festgestellt, daß alle seither cinge- reichten landschaftsgärtnerischen Artikel, mit Ausnahme eines einzigen, ausgenommen worden sind, so daß die verhältnismäßig geringe Be rücksichtigung der Landschaftsgärtnerei auf den Mangel an Material zurückzuführen ist. Der Fachausschuß für Gartenausführungen wird ge beten, bei seinen Mitgliedern für eine bessere Mitarbeit zu werben" wird einstimmig an genommen. Führt Buch! AnlersW Lie Reichsbahn Lie deutsche Landwirtschaft »der ihre ausländischen konkurrente«? Diese Frage mußte sich im Laufe de« letzten Monate der aufmerksame Betrachter der Reichsbahntarifpolitik vor Augen halten, wenn er immer wieder von den Begünstigungen aus ländischer Erzeugnisse vor den deutschen Waren hörte und las. Ein typisches Beispiel dafür war die Einführung eines billigen Bananentarifes über Bremen, dessen Wirkung auf der Aus stellung der D.L.G. in Breslau vom Deut-' scheu Landwirtschaftsrat bildlich dargestellt war. Daraus ging hervor, daß die Ermäßigung der Fracht je Doppelzentner bei Sendungen von. 5 bzw. 10 Tonnen von Hamburg nach Aachen 2,76 bzw. 2,51 M., von Hamburg nach Münster 1,12 bzw. 1,01 M. und von Hamburg nach Wiesbaden 1,61 bzw. 1,43 M. betrug. Diese große Frachtermäßigung beeinträchtigte den damals noch vorhandenen mäßigen Schutz zoll für Bananen, der inzwischen vom Reichs rat bekanntlich aufgehoben ist, außerordentlich stark. Heute, nach Aufhebung der Bananenzölle, wirkt die Frachtermäßigung geradezu als Ein suhrreiz. Welche Gefahren uns daraus sür den deutschen Obstbau schon erwachsen sind, braucht in diesem Zusammenhangs nicht erwähnt zu werden. Es soll auch nicht unsere Aufgabe sein, hier neuerlich im einzelnen auf die Fragen des Recxpeditionsvsrkehrs cinzugehen, die nur zu häufig Gegenstand von Verhandlungen land wirtschaftlicher und gartenbaulicher Körper schaften mit der Reichsbahngesellschaft ge wesen sind. Man versteht darunter die be sondere Berechnung, dis sür bestimmte Waren beim Umschlag auf verschiedenen deutschen Stapelplätzen derart erfolgt, daß anstatt der gebrochenen Fracht: deutsche Grenze bis Um schlagplatz plus Umschlagplatz bis endgültiger Bestimmungsstation eine durchgehende Ent fernung: Reichsgrenze über Umschlagplatz bis Bestimmungsstation vorsieht. Daß dadurch bei unserem Tarifsystem eine bedeutende Preis ermäßigung für alle die Erzeugnisse verwirk licht wird, die diese Möglichkeit benutzen, liegt aut der Hand; und das sind für die Reex- peditionspunkte Frankfurt a. M. und München in erster Linie Südfrüchte, so daß der Reex- peditionsverkehr auf eine Begünstigung aus ländischer Obst- und gartenbaulicher Erzeug nisse hinzielt. Rief nun solche durch die ge nannten Beispiele charakterisierte Tarifpolitik der Reichsbahn die ernsthaftesten Bedenken bei all denen hervor, dis von der Stärkung des inneren Marktes schließlich nun Gesundung er hoffen, so konnte man aus der Einführung un mittelbarer schneller' Frühkartoffelverbindungen auf den Strecken Stendal—Lehrte—Ruhrgebiet und Harburg—Bremen—Ruhrgebiet erhoffen, daß nunmehr die Reichsbahngesellschaft den berechtigten Wünschen der schwer um ihre Exi stenz ringenden Landwirtschaft in stärkerem Maße als bisher entgegenzukommen bereit sei. Diese überaus günstige Einrichtung, die zwischen den Reichsbahndirektionen Hannover und Magde burg, der Hannoverschen Landwirtschaftskammer und der Kartoffelbau-Gesellschaft vorbesprochen und seit dem 2. August von der Reichsbahn eingeführt worden ist, gibt endlich auch den deutschen Erzeugergebieten die Möglichkeit, Frühkartoffeln fo schnell ins Verbrauchergebiet zu befördern, daß die nachmittags aufgelieferten Kartoffeln bereits am nächsten Tage im Ruhr gebiet eintreffen, und zwar in den östlich gelege nen Teilen des Reviers bereits vormittags. Dadurch wird, wenn auch keine Bevorzugung, so doch eine Gleichstellung der transportlich gün stiger gelegenen holländischen Erzeugergebiete erreicht. Nun trifft zu unserem größten Erstaunen plötzlich eine Nachricht von der holländischen Grenze ein, wonach die Reichsbahn durch die zunehmende Bedeutung der Kartoffel- und Ge- müseerzeugung in Roermondt in Holland für die Versorgung des Kölner Bezirks und des Industriegebietes veranlaßt worden sei, schnelle Verkehrsverbindungen für Gemüse, Kartoffeln und Obst von Roermondt (Holland), über Dahl heim nach diesen Vsrbraucherzentren zu schaffen. Es sollen Bahnladungen, die am Nachmittag in Roermondt aufgegeben werben, am anderen Morgen früh an den Bestimmungsorten, im Rheinland und Westfalen, sein. Die Richtig keit dieser Nachricht dürfte man mit Rück sicht auf die vorher angedeuteten Maßnahmen auf den Strecken Stendal—Ruhrgebiet und Harburg—Ruhrgebiet vorläufig wohl noch be zweifeln. Denn es ist kaum anzunehmen, daß die Reichsbahn, nachdem sie gezeigt hat, daß sie die deutschen Kartoffelerzeuger den aus ländischen einigermaßen glcichstellen will, in demselben Augenblick wieder neue günstigere Verbindungen für ausländische Ware schafft. Sollte Lie Nachricht dennoch auf Wahrheit bee