Volltext Seite (XML)
Wir bitten, die mit *6?0 gezeichneten Artikel durch die Prcssewarte den Tageszeitungen zuzu- stellen. d Mehr lalkreiche Nahrung! . ' Seit Einsührung der Schulzahnpflege wissen wir, daß es in den Städten verhältnismäßig nur wenige Kinder gibt, welche ein vollkommen einwandfreies Gebiß besitzen. Aus diesem Miß stand muß man auf eine total falsche Er- nährungsweije breiter Volksschichten schließen. Entweder ernährt man sich mit einer zu kalk armen Nahrung oder man gebraucht eine Nahrung, aus welcher beim Abbau im Körper so viel Phosphorsäure srei wird, daß >die Kalkverbindungen aus Knochen, Muskeln, Ge- weben und Zähnen gelöst werden. Die Ge- sgmtwiderstandskrast des Körpers gegen Krank heitskeime und besonders gegen Tuberkulose nimmt dadurch ab. Außerdem leiden die geisti gen Fähigkeiten. Es mag jemand mit Recht einwerfen, daß die Not der Zeit eine schlechte Ernährung und damit auch eine kalkarme oder kalkverzehrcnde Ernährung bedingt. Trotz dieses berechtigten Einwurfs bleibt eine sehr große Anzahl von Menschen übrig, welche wirtschaft lich so gestellt sind, daß sie sich auskömmlich ernähren können, sich aber wegen Genußsucht oder wegen der Bequemlichkeit der Zubereitung die Nahrungsmittel in einer falschen, nicht zweckdienlichen Zusammenstellung kaufen. Kalk arm sind Brot, Mehl, Kartoffeln, Fleisch und Fett; während Milch, Käse, Eier und vor allen Dingen sämtliche Gemüsesorten kalkrcich sind. Fleisch und Hülsenfrüchte sind aber nicht nur kalkarme, sondern kalkverzehrende Nahrungs- mittel, da aus ihnen bei der Verdauung Phosphorsäure frei wird, die den Kalkbestand des Körpers angreist. Sobald man aber zu einer solchen Nahrung kalkreiche Bestandteils hinzugibt, also z. B- Salat, dann sind die schädlichen Wirkungen aufgehoben. Man kann also nur dazu raten, zu jeder Mahlzeit Gemüse oder Salat beizugeben. Diese Beigabe von Gemüse hat außerdem noch den Zweck, die nötigen Ergänzungsstosfe oder Vitamine zu liefern. Beim Fehlen des Vitamins „v" soll der Körper nach neueren Forschungen nicht in her Lage sein, selbst aus einer kalkhaltigen Nahrung Kalk auszunehmen. Dieses Vitamin „O" ist aber in allen Gemüsen enthalten. B. Z. Wir bitten, uns von den in den Tageszeitungen erschienenen Öko-Artikeln stets ein Beleg exemplar einsenden zu wollen. den und zu verstopfen. Im einzelnen wurde die Verlustquelle in drei Hauptgruvpcn ge schieden: 1. Fehler der Betriebsleitung, 2. Fehler der Arbeiterschaft, 3. Fehler durch äußere Umstände. Als Vorschläge zur Beseitigung industrieller Verluste werden Verbesserung der Organisation und der Produktionskontrolle, einheitliches Kostenwesen, Ausbau der Normalisierung, der Unfallverhütung und Forschungstätigkeit ge nannt. Bon besonderer Bedeutung wird der nationale Auskunsts- und statistische Dienst als fördernde Faktoren der wirtschaftlichen Ge staltung genannt und hat durch Hoover einen mustergültigen Ausbau erfahren. Auch bei uns in Deutschland scheint man ähnliche Wege einzuschlagcn. Das Statistische Reichsamt mit seinem Institut für Konjunk turforschung und der jetzt gegründete Enquete- Ausschuß wird hoffentlich auch unserer Wirt schaft ein fördernder Faktor werden. —r. Slau-mWerung. Die seitens des Reichsverbandes des deut schen Gartenbaues e. V. betriebenen Arbeiten zur Vereinheitlichung der Berpackungsmittel, dec Treibereianlagen sowie die erstrebte Sor- tenvereinfachung haben auch in industriellen Kreisen Aufmerksamkeit erweckt. Der Reichs ausschuß für Lieserbedingungen (RAL) beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit hat sich an den Reichsverband gewandt mit dem Vor schlag, zu prüfen, ob nicht eine Zusammen arbeit in den gleichlaufenden Bestrebungen her- beigesührt werden könne. Der Reichsaus schuß hat seinerseits auf der diesjährigen Tagung des Reichsverbaudes des Nahrungs- mittelgroßhandels über die vom Reichsver band des deutschen Gartenbaues e. V. in Durchführung begriffenen Maßnahmen Bericht erstatten lassen. In einer am 8. Juli d. I. im Reichs ministerium für Ernährung und Landwirt schaft stattgefundenen Besprechung wurde zwi schen dem Reichsausschuß für Lieferbedin gungen, dem Reichsausschuß für Technik und Landwirtschaft und landwirtschaftlichen Spitzen verbänden eine möglichst enge Zusammen arbeit vereinbart, um dem Ziel einer Stan dardisierung der landwirtschaftlichen Erzeug nisse näherzukommen. —e. MMUMMUMMHHMMUMMUMMMMMMMMMMMMHHNW Die in Nr. 48 der „GartenLauwirtschaft" angekündigten DuWhmnssübu«llshesle sind bereits erschienen und zu einem Preise von 0,25 M. zuzügl. Porto und Vcrpackungsfpescn von der Gärtnerischen VerlagSFeseWasl m. b.h. Berlin 85V 48, Friedrichstraße 46 sofort zu beziehen. Bei einer Sammelbestellung von 30 Stück ab wird 20°/o Rabatt gewährt. Wir empfehlen den Bezirksgruppen, von diesem Angebot weit gehendsten Gebrauch zu machen. MMNMMMHHMHUMMMMMNIMMMMMMMMMMNMMW ZmgeWen. Frage 40. Pflücklohn für Beercnobst. Wie entlohnt man am besten die Bcerenobstpslücker? Hier werden zur Beerencrnte zumeist Kinder und Frauen verwendet, was auch praktisch, aber längst nicht ideal ist. Gar zu groß sind die Mengen und sicherlich nicht der schlechtesten Früchte, die dem Verkauf durch die Eßlust der Pflücker entzogen werden. Was ist da zu tun? Ich wollte in Akkord pflücken lassen, aber das ist undurchführbar, weil die Ernte den einen Tag viel flotter geht als den anderen; be sonders bei Erdbeeren und Himbeeren ist dies der Fall. S- G- in B. Antwort. Wir können eine ganze Anzahl Maßnahmen empfehlen, um die Verluste bei der Beerenobsternte hcrabzumindern. Nach unseren Erfahrungen ist cs am besten, ein Prümiensystem für gute Leistungen zu ver wenden. Eine einfache Methode ist die folgende: Die Leistungen der einzelnen Pflücker werden täglich ermittelt. Es wird nunmehr dem Tag lohn nach berechnet, was ein Pfund Becrcn- obst gemittelt an Pflücklohn gekostet hat. Hierzu wird ein Zuschlag von etwa 20o/o gegeben. Der Erfolg ist, daß die schlechten Pflücker unter Taglohn bleiben und sich entweder mehr an strengen oder freiwillig zurückziehen. Wird das Verfahren konsequent durchgeführt, so ist die Pflückerkolonne bald von den starken Essern befreit. Obwohl die Arbeiterinnen auch jetzt noch mehr als Taglohn verdienen, stellt sich doch der gemittelte Lohn für ein Pfund Beeren obst wesentlich billiger als beim Pflücken mit Taglohn. —p. Frage 50. Düngcrmischungcn. Ich lese so oft in Ihrer Zeitschrift von der Verwendung künstlicher Düngemittel im Gartenbau. In meiner kleinen Gärtnerei, besonders Gewächs ¬ häuser und Frühbeete, ist es doch aber sehr lästig, einmal mit SuperphoSphat und dann wieder mit Kali und Schweselsalpeter zu düngen, weil man fast eine Apothekerwage nötig hat, um die kleinen Mengen abzuwiegen. Viel praktischer wären Mischdünger, aber wer garantiert hier, daß sic waS wert, sind? L. P. in N. Antwort. Im gärtnerischen Kleinbetrieb und ganz besonders für Gewächshäuser und Früh beetkulturen sind in der Tat die Mischdünger den einzelnen Handelsdüngern vorzuziehen. Die Schwierigkeiten der richtigen Bewertung solcher Mischdünger werden dadurch behoben, daß die Herstellung und der Verkauf derselben durch das Neichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft genehmigt werden muß. Ein Verzeichnis der zugelasseuen Mischdünger mit Gehaltsangabe, finden Sie in Nr. 44, 45, 46, 47, 48 und 49 der „Gartcnbauwirtschaft". —n. Frage 51. Kühllagerung. Lohnt es sich im Gartenbau, Früchte usw. bei künstlicher Kühlung aufzubcwahren? G. M. in B. Antwort. Ihre Frage kann ganz allgemein mit „Ja" beantwortet werden, obwohl natür lich die Kühllagerung von Fall zu Fall ver schieden bewertet werden muß. Bei der Auf bewahrung von Obst wird schon sehr häufig von der Kühllagerung mit bestem Erfolg Ge brauch gemacht. Auch Schnittblumeugärtner haben Kühlräume, um ihre abgeschuittenen Blumen längere Zeit erhalten zu können. Uebrigens werden vom Reichsverband des deutschen Gartenbaues unter anderem auch auf diesem Gebiete Versuche durchgeführt, deren Resultate in der VcrbandSpresse veröffentlicht werden. —n. Oeffentliche Sitzung des Fachausschusses für Obstbau. Aus Anlaß der vom 10. bis 13. Juli im Rahmen der Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung stattfindcnden ' Arühobslschou findet am 14. und 15. Mi in Dresden «ne öffentliche Sitzung des Fachausschusses für Obstbau statt, die insbesondere der Aussprache über die zukünftige Entwicklung des Straßenobstbaues dienen soll. < Vorläufige Zeiteinkeilung. Dienstag, den 13. Juli 1928. 8 Uhr abends: Begrüßnngsabend im Konzertsaal des Hauptrestaurants der Jahres schau Deutscher Arbeit, Dresden, Lennestr. 3. Mittwoch, den 14. Juli 1926. 9—10 Uhr vormittags: im Weißen Saal des Fremdenhofes „Drei Raben", Dresden, Marienstr. 18/20. Vorträge. 1. Die zukünftige Entwicklung des Straßenobstbaues im Hinblick aus den zu nehmenden Postautoverkehr. Redner: Landes baurat Becker, Cassel. 2. Planwirtschaft im Straßenobstbau durch Vereinheitlichung des Anbaues der Obstarten und Obstsorten. Reoner: Gar- tenbauoberinspektor Scharf, Freien walde. 10-12 Uhr: Aussprache über Vortrag 1 und 2. 12—2 Uhr: Mittagspause. 2—3 Uhr: Vorträge. 3. Absatzfragen im kommunalen Obstbau (Selbsternte und Verpachtung). Redner: Re- aierungsrat Falk, Weimar, Referent im Thür. Wirtschaftsministerium. 4. Der Straßenobstbau im Freistaat Sachsen Redner: Landwirtschaftsrat für Obstbau Schomerus, Geschäftsführer des Landesverbandes Sachsen für Obst- und Weinbau, Dresden. 3—5 Uhr: Aussprache über die Vorträge 3 und 4. Donnerstag, den 15. Juli 1926. Besichtigung des sächsischen Straßenobstbaues in Richtung Döbeln-Colditz. Abfahrt von Dresden morgens 0 Uhr vom Wiener Platz am Hauptbahnhof. Wir bitten darum schon heute um Mitteilung, wer an dieser Tagung teilzunehmen gedenkt. NÄchsverhaud des deutschen Gartenbaues e. V. Die Hauptgeschäftsstelle: Fachmann. Gemüsebaulehrgang veranstaltet vom Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V., Berlin, unter Mitwirkung der Staatlichen Obst- und Gartenbaustelle in Bamberg, im Saal des Kaffees Haas, Obere Sandstr. 7 am Samstag, dem 24. und Sonntag, dem 25. Zull 1S2K. 1. Tag. Samstag, den 24.IuN 1S26, vormittags 9—12 Ahr: 1. Entwicklung, Bedeutung und wirt schaftliche Lage des fränkischen Ge müsebaues (100 Lichtbilder). Redner: Landwirtschaftsrat Kindshoven, Bamberg. 2. Anbau-, Sorten- und Absatzfragen für Gurken, Frühkohl und Zwiebeln. Redner: Gartenbauinspektor Nicolaisen, Calbe. Nachmitlags 2—5 Uhr: 3. Handelsgebräuche und Absatzfragen im Gemüsebau. Redner: Dr. Ebert, Berlin. 4. Krankheiten und Schädlinge im Früh gemüsebau. Redner: Wird noch bekanntgegeben. 2. Tag. Sonntag, den 25.2utt 1S26: Besichtigung von Bamberger Gärt nereien und Gemüsekulturen des Lehr und Versuchsgartens für Obst- und Gartenbau und der Stadt oder Lehr ausflug nach Würzburg bis Veits höchheim. Anmeldungen hierfür sind erwünscht. Die Teilnehmergebühr beträgt 3 M. Anmeldung zur Teilnahme am Gemüse baulehrgang müssen bis zum 10. Juli beim Reichsverband des deutschen Garten baues e. V., Berlin 40, Kronprinzen ufer 27, eingegangen sein. Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. Die Hauptgeschäftsstelle. Fachmann. Aus der Jach-und Tagespreise. AuS GardcncrS Chrsnicle vom 10. 0. 1S2S. Am 16. Juni d. I. trat in England eine Verordnung in Kraft, dcrzufolge franzöfifche Kirschen eines Zeugnisses bedürfen, daß sie aus Bezirken stammen, in denen die Kirschen» fruchisliege — die in England bisher nicht austritt — nicht vorkommt. Kirschen, die nicht in Frankreich gewachsen sind, jedoch über französische Häsen ver schisst werden, müssen von einem Ursprungs zeugnis begleitet sein. Aus dieser Tatsache sowie' aus den Maßnah» men, die kürzlich wegen der Einfuhr von mit Arsenik behafteten Aepseln und krebskranken Kartosseln getroffen wurden, ersieht man, daß die englische Regierung ernstlich bestrebt ist, die Einsuhr fremder Erzeugnisse zu erschweren, zum Wohle der eigenen Züchtqr. Man könnte beinahe meinen, daß die Vereinigten Staaten von Amerika mit ihren strengen Einfuhrver boten in England Schule Machen. E. M. Vflanzenkranlheilen und Nlanzeuhygiene auf der Großen Ausstellung Düsseldorf 1926 (Gesolci). In der Abteilung „Der Mensch in seinen gesundheitlichen Beziehungen zu Pflanze und Tier" (Halle 104) sind/ auch die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge unserer Kultur gewächse in übersichtlicher Form zur Ausstel lung gebracht. An dem Zustandekommen der Gruppe haben sich zahlreiche wissenschaftliche Institute, unter der Leitung des In stituts für Pflanzenkrankheiten der Landwirtschaftlichen Hoch schule Bonn-Poppelsdorf (Prof. Dr. Schafsnit und D r. Böning), beteiligt. Es ist je eine besondere Koje für die Krank heiten und Schädlinge des Getreides, der Hack früchte, des Obst«, Wein- und Gartenbaues, die forstliche Entomologie und Mycologie (namentlich holzzerstörende Pilze an Baum und Bauholz) vorhanden. Ferner bilden die schädlichen Nagetiere und ihre Bekämpfung, die durch die Industrie hervorgerufenen Schä digungen der Vegetation, die landwirtschaft lich wichtigen Unkräuter und der Vogelschutz besondere Untergruppen. Der reiche Umsang des ausgestellten Mate rials bietet vor allem auch der großen Praxis die sich selten bietende Gelegenheit, sich ein gehend über das Gesamtgebiet der Pflanzen pathologie zu urHerrichten. Reichskedil zur Hebung der gartenbau lichen Erzeugung. Vielfache Anfragen veranlassen uns, kurz über den gegenwärtigen Stand der Angelegen heit zu berichten (vgl. Nr. 50). Ueber die bankmäßige Durchführung der Kreditaktion, welche bekanntlich in der Haupt- fache zur Neuerrichtung von Gemüsetreib häusern und Frühbeetanlagen dienen soll, liegt eine Entscheidung des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bis zur Stunde noch nicht vor. Seitens des Reichsverbandes und der Deutschen Gartenbau-Kredit A.G. find eingehende schriftliche Vorschläge eingereicht worden, welche darauf abzielen, die bankmäßige Durchführung durch die Deutsche Gartenbau- Kredit A.G. unter Garantieleistung seitens des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues e.V- vorzunehmen. Zweifellos hat die Deutsche Gartenbau-Kredit A.G. als bcrufsständisches Bankunternehmen des Gartenbaues den weitaus besten Uebeckblick über die wirtschastliche Lags und Kreditwürdigleit der in Frage kommenden Kreditnehmer. Sie ist demzufolge der geeignete Mittelsmann zwischen Reich und Kreditnehmer einerseits und Industrie und Kreditnehmer andererseits. Es wäre hier Gelegenheit ge geben, in verheißungsvoller Weise dis Industrie als Erzeugerin und den Gartenbau als Ab nehmer zusammenzusühren. Bezüglich der Kapitalerhöhung der Deutschen Gartenbau-Kredit A.G. auf ÄA 250 000 und Zeichnung der Aktien verweisen wir aus den in der letzten Nummer erschienenen Prospekt. Vergessen Sie nicht. den in Nr.14 „DerDlumen- und Pflanzenbau" abge druckten Anmeldeschein zum 4. Deutsche» Garlenbaulag auszufüllen. In Dresden sind am 7. und 8. August viele Fremde zu erwarten, melden Sie sich rechtzeitig bei der Geschäftsstelle -es 4. Deutsche» Garlenbaulages, Coswig, Romerstraße 2, an.