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kel(NLVkWE vc5VWI5McU6ük7M8L0O Q/bckUU M/40--VM1L6. 6LK7^WI5Mk Vek1L6L-Ck5 l^.tz.tt. V^U!^ 5^V.4S Erscheint Dienstags n. Freitag« I Züfikg. 1926 Nr. 6 8«rug»pe»is SSvic L— mvnskNek». — ^nrvigansnnskma Ssrlin 8V/48. Nri«tcick»v»tz« 'S, n«b«n So» ü-lttnannsetttisNa. — Via Scklsuüsesnrsigen sinct «on «I«» VvSkksntilckung «usgosaklosssn. — Osr ^uktesggsboe gibt bu^cb bis ^ukgsdo 6« Inssests ssin SinvsrsILvcknis ad. Preis« unter bar Ssbleubsr- peeivgrvnr« bar VsrdSnb» «egruIs»ssr». — Erfüllungsort LsOin-blitte ^nralgengrelse: r. 2t. pavtraNa 42 pk. s1 mm 12 Pf.) PIskrvorsLvrlkl 10^<» »ukseHIsy. Oie ^utnakma vrtolgt in bar nLcbrtarrolokbaren dlummoe — kkalbsmLtioaan nur bis 8 Isga nsok Ersebvinan rulnssig. — Sslagaxamplsra nur aut Vsrianga» gagan portosrsstr. — pgr Gebler burok unbeutlickss «Isnuslerlpt Icsins Gattung. Lei Sinrisvung burck Sseickt oct. i. Xonlcursvsrtabrsn kLiit bar bveockn. k?sbLv kort. 41 Jahrgang der Berb-ndsz- tung ! Berlin, Dienstag, den 19. Zanuar 1926 Aus dem 7nkial^ P'mdEagc über die Siemensfräse. — Unsere Wintertagunz 1926. — Grundlagen zur Emka nmrnsteuerveranlagung für Obstzüchter. — Betrachtungen über die Veranstaltung von «u» Ggstenbau-Ausbellunaen. — Susstellungsunwesen — Die Kohlrübe. — .Ich bin sestaefahren." — Kreditaktion für Kalibezug. — Aus den Parlamenten. — Wichtiges über Aufwertung und Hypotheken. — Lu« der Tagespresse. — Aus den Landesverbänden und Dezirksgruppen. — Marktrundschau. Gmndlage« zur Nn'ommenslenervemnlMng siir übstMler. Von Dr. Ebert in Berlin. Gelegentlich der Steuerberatungen hat sich gezeigt, daß viele Obstzüchter und auch Finanz ämter bei der Ein'ommensteuer-Veronlagung von dem Gesichtspunkt ausgehcn, einen durch schnittlichen Normalertrag von einem Morgen Obstanlage der Berechnung als Veralcichsmaß stab zugrundezulegen. Hiergegen ist an sich wenig einzuwenden, nur darf man nicht, wie es verglommen ist, einen Bestand von 80 Obst- bäumen pro Morgen als Normalbestand ansehen. In früheren Jahren galt eine Pflanzweite von 10X10 w als Norinalabstand, so daß 2b Bäume aus den Morgen kommen. Tie Er fahrung hat jedoch gelehrt, daß in diesen Ad- ständen gepflanzte Bäume, sobald sie in ihr Höchsttragbarleitsalter kommen, zu eng stehen, so daß nunmehr ein Baumabstand von 14X10 m im Minium, d. h. 18 Bäume je Morgen, für eine Erwerbsobstanlage gefordert werden. Beobachtet man demgegenüber die unsinnigen Überpflan zungen. wie sie ausgesprochene Obstbaugebiete, wie z. B. die Bezirke um Werder und Potsdam, aufweiien, so darf man sich über die verhältnis mäßig geringen Ernten pro Baum und Morgen und die dadurch bedingte schlechte Wirtschaftslage der Obstzüchter nicht wundern. Gesunde, große, alte Bäume, wie sie z. B. die Feldpflanzungen mit den weiten Abständen in Süd- und West deutschland häufig aufweisen, kennt man in diesen Gebieten so gut wie nicht. Desto häufiger ficht man schon in jungen Jahren austretende Greisenhaftig'eit in Wuchs und Tragbarkeit, und zwar schon in einem Alter, in dem eigentlich erst die durchschnittlichen Jahreshöchsterträge einsetzen sollen. Diele Überpflanzung muß not- wcndiqerwci'e zu einer Ertragsminderung füh ren, ha die Bäume ihre Kronen infolge der gegenseitigen Beschattung nicht voll für den Fruchtansatz ausnutzen können, während anderer seits die wechselseitige Wurzelkonkurrenz die Er nährung und damit die Gesundheit der Bäume gefährdet. Gewiß, in der Jugend sieht eine dicht bepflanzte Obstanlage für den Laien, also auch für den Beamten des Finanzamtes, wunderschön auS und steint apch mit den zahlreichm Bäu men von der Flüche mehr einzubriugen, als sonst vorauszusetzen ist. Aber der Schein trügt und betrügt nicht nur den Obstzüchter, sondern auch die Finanzämter. Wenn die Sachlage nicht so überaus ernst wäre, so könnte man fast sagen: Es geschieht den Obstzüchlern schon recht, daß sie für ihre Dummheit noch durch hohe Steuern bestraft werden Wie mutz man nun rechnen? — Nimmt man die obengenannte Pflanzweite von 10X14 m im Mindestmaß als Grundlage, bei der sich die Obstbäume gedeihlich entwickeln können, dann kann man für die Ertragsberechnungen weiterhin die eingehenden Berechnungen von Becker- Po en icke (Wertberechnung mehrjähriger land- wirt^chastlicher Kulturen, wie Obst-, Zier- und Maldgehölze «sw.) zugrunde legen, nach denen sich folgende Ertragszahlen als Durchschnitts ertrag je Baum in Lcbenshöhe ergeben: Bci epseln 80 (Durchschnitt von 13 Sort.) „ Vir-en 83 „ „ ., 9 „ Süßkirschen 86 „ „ „ 13 „ „ Sauerkirschen 24 „ „ „ 9 „ Es sind hierbei die in der Provinz Brandenburg hauptsächlich angebauten Sorten berüüsichrigt. Nimmt mau tm Durchschnitt der Obsta-ten die verhältnismäßig hohe Zahl von 33 Kilogramm gleich 66 Pfund pro Baum und Jähr in Lebenshohe an, so würde das bei einem Pflanzabstand von 10X10 m einen Turchschniltscrtrag von 16H Zentnern! pro Mor gen ergehen, der aber infolge der zu dichten Pflanzung unwahrscheinlich ist, während sich bei dem ausreichenden Baumabstand von 10X14 m crne Durchschnitts-Erntemcuge von 12 Zentnern pro Morgen ergibt. ES wird ohne weiteres zugegeben, daß der eine oder andere Baum im einzelnen Jahr allein schon 4-7-6 Zentner und sogar darüber bringen kann, aber nicht im Durchschnitt der Volltrgabar- keitcjühE Noch viel weniger darf man solche Sond-riasie aus den ganzen Bestand eines Mor gens umrechnen. Im Gegenteil: In den ge- tchlosscnen übsthaugebielen (z. B. Werder-Pots dam) stehen auf dem Morgen selten gleichalterige Bäume, sondern neben voll tragbaren jüngere und ältere Bäume, Keren Erträge naturgemäß an die vorher angegebenen Durchschnittszahlen nicht heranreichcn. Man kann also nur mit gewißen Bedenken und unter der Voraussetzung, daß der Gesundheitszustand der Bäume und die Pflege der Anlage gut ist, eine durchschnittliche Ernte- Lun-srage über die Remeus-Zkäse. In Nr. IS, Seite 245, und in Nr. L3, Seite 316, des Jahrganges 1S25 unserer B erbau ds- organe hatte der Reichsverband die Maßnahme« des ReichSmknisteriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Verbilligung landwirtschaft licher Kraftgeräte und der Siemens-Bodenfräse bekanntgegeben. Di« Einbeziehung der SiemenS- Bodcnsräse ist aus Veranlassung des Reichsoer bandes geschehen, so daß der ReichSoerband großes Interesse an der wirtschastlichrn Auswir kung dieser Sreditaltiou in der Praxis hat. Im Laufe des Jahres sind von unseren Mitgliedern die verschiedensten Ansichten und Meinungen da zu geäußert worden. Um ein richtiges Bild über die Auswirkung der ganzen Einrichtung zu erhalten, bitten wir alle Käufer von Siemens-Fräsen um Beantwor tung salzender Fragen: 1. Sind Sie mit der Maschine zusrieden ge wesen? a) in bezog aus Materialbeschassrnhcit? d) in bezug auf Arbeitsweise? 2. Auf welch« Weis« find Sie mit der Ma lchin« vertraut gemacht morde«? ») durch Vorführung bei der Ablieferung? d) durch eine« Kursus vor oder «ach der Bestellung? S. Wie erfolgte di« Lieferung der Ersatzteile? ») zu welchen Preise«? d) in welchen Friste«? 4. Welche Ersatzteil« wurde« häusiger be- «Stigt? S. Wir groß ist die Verbilligung, die durch die Verwendung der Fräs« bei der Boden bearbeitung erreicht wird bzw. Ihrer Mei nung «ach erreicht wer»«« kann? 6. Welche Schwierigkeit«« Pud bei der Ein lösung der Wechsel eingetreteu? Wir bitten, bis spätestens zum 31. Januar 1926 alle Antworten an den ReichSoerband des deutschen Gartenbaues e. B^ Berlin NW 40, Sronprinzenufer 27. gelangen zu lassen, damit wir entscheiden können, ob für das kommende Jahr ein ähnliches Vorgehen anzustrebeu ist. Reichsvsrband des deutschen Gartenbaues. Schrtellg. Fachmann. Unsere Mnlerlagung 1926. Mr die Mnlerlagung 1926 ist vorläufig fol gende Zeiteinteilung vorgesehen: 19. 2. 1926 Sitzung des Verwaltungsrates u. des Hauptvorstandes. 20. 2. 1926 Sitzung des Hauptausschusses. 21. 2.1926 vormittags: Hauptversammlung, Begrüßung, wirtschaftspolitischer Vortrag. 21. 2. 1926 nachmittags: Dortrag über Blumen- und Pflanzenbau, Vartrag über Obst- und Gemüsebau, Versammlung der Gartenausführenden. Die genauen T.-O. der Sitzungen und der Hauptversammlung sowie die Variragsthemen werden an dieser Stelle noch bekannt gegeben. — Die Haupwersammlung und die Vorträge am 21. 2. finden auf dem Berliner Messegelände am Kaiserdamm statt, damft die Mitglieder Gelegenheit haben, g eichzeitig die „Grüne Messe" zu besuchen. Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. Schetclig. Fachmann. menge von 10—12 Zentnern als Normalsatz pro Morgen den Steuerbcrechuungen zugrunde legen. In den Jugendjahrcn ist auch bei dichterer Pflanzung noch ein EinlommeuSousgleich gegen über der geringeren Obsternte durch die Unter- lultur möglich. Auch hier gaben sich aber viele Obstzüchter und mit ihnen bie Finanzämter fal schen Borstellungen hin, denn die Erträge schwin den bei zunehmender Pflanzdichte bzw. beim Heranwachscn der Bäume schnell und stark. Einer unserer erfahrensten Fachleute, Janson, gibt in seinem wertvollen Buch „Der Gcoßnbstbau" u. a. folgende Ertragsminderungen in Hundert teilen des Rohertrages an: 8m 10 m 12 m 15 w 20 m Reihenabstand Ertragsminderung in Erdbeeren. . . Johanniebeeren Stachelbeeren. Himbeeren . . Sparael ... Rhabarber . . Frühkartoffel« Buschbohnen . Erbsen Tomaten . . . Frühkohlrabi . Nübenarten. . v/o »d «/i> ->4, 85 30 20 8 6 30 80 20 8 4 25 15 12 5 3 40 35 20 8 3 50 35 20 10 5 18 12 10 8 2 50 85 20 10 4 22 16 12 8 4 40 84 20 10 4 65 60 40 15 8 30 25 15 8 6 SO 22 18 12 s Ebenso lehrreich sind die Untersuchungen von Prof. Grotz-Tetschen für landwirtschaftlich^ Untcrkulturen: Wenn aus einem kg stehe« 100 50 25 Bäum« also Abstand 10>c10 10 - 20 20 x 20 m Ernteausiall in "/« d. normalen Ertrages der Unterkuttur . . 25 7 S Wirtichastserichwer- niffe in des nor-« malen Ertrages der Unterknitur 15 S T Summe der beide« Loste« in V» des normalen Ertrages der Unterkuliur .40 10 5 Was hier vom Reihenabstand gesagt ist, gilt natürlich auch sinngemäß, wenn etwa vorhandene Baumlücken durch Unterkulturen ausgenützt wer den sollen. Die vorstehenden Ausführungen zei gen deutlich, welche Schwierig'eiten entstehen, wenn der Obstzüchter keine Buchführung hat und nur aus sogenannte Normalerträge zurückarcifcn will. Sie geben letzten Endes immer ein schiefes Bild, weil jeder Betrieb seine Eigenart hat Trotzdem erscheint es notwendig, den Obstzüch tern einen kleinen Anhalt zu geben, damit sie kür ihre PslanzungSsehler nicht noch mehr ge- straft werden, als cs die Natur schon selbst macht. Lelcachlungen über die Veraustallmg vm GarlendM-AusMunge«. Von Gärtnereibesitzer Adolf Ernst in Möhringen cr. F. (Schluß.) Wenn nun an zwei nicht zu weit voneinander- liegenden Plätzen das Bestreben vorhanden ist, eine Ausstellung zu veranstalten, so einige man sich dahin, daß der Zeitpunkt der Ausstellungen nicht zusammenfällt und auch nicht zu nahe bei einander liegt, damit Gärtner und Blumen freund, die solche Ausstellungen besuchen möchten, nicht behindert sind, an dem Besuch der einen oder der anderen Veranstaltung teilzunehmen. Zweckmäßig wäre es deshalb, wen« schon bei Begin« des Jahres vom ReichSoerband et« AoS- stellungsplan siir das ganze Jahr ausgestellt werden könnte, der unter allen Umständen spä testens am 1. März sestgelegt sein müßte. Bis dahin wäre es jedem Landesverband möglich, dem Reichsverband mitzuteilen, in welchen seiner Bezirks- oder Ortsgruppen in dem Jahr eine Ausstellung stattfinden wird. Wo die Termins aus Rücksicht auf benachbarte Bezirks- und Orts gruppen zu nahe beieinanderliegen, da müßte der Reichsverbänd regelnd eingreifen, um den Interessen aller dienlich zu sein. Das endgültige AussteüungSproaramm des ReichSverbandeS müßte dann möglichst in der ersten Hälfte des Monats März veröffentlicht werden, damit jedes einzelne Mitglied des Reichsverbandes weiß, wo m diesem Jahre etwas zu sehen ist. Damit wäre jedem Gelegenheit geboten, seine Reisepläne ent sprechend beizeiten einzurichtcn, und dadurch könnt« der Reichsverbänd für Aussteller und für solche, die die Ausstellungen besuchen wollen, sehr wesentliche Vorteile schassen. Selbstverständ lich hätte dieser Plan nur dann einen Zweck, wenn sich alle Beteiligten dafür einsetzten und dem Reichsverbänd beizeiten die nötigen Mit teilungen zukommen lasten würden. Eine ge wiße Ordnung könnte in die Sache herem- kommen, wenn ganz bestimmt darauf gesehen würde, daß spätere Anmeldungen in das Aus stellungsjahresprogramm unter keinen Umständen mehr ausgenommen werden würden. Dringend erwünscht wäre es ferner, wenn dem Reichsverbänd Berichte über olle im ver flossenen Jahr stattgefundencn Ausstellungen zu- achen würden, in denen kurze Mitteilungen über folgendes enthalten sein müßten: Umfang der Ausstellung; ob von einem Lan desverband, einer Bezirks- oder Ortsgruppe ver anstaltet; welche Summen hierfür aufgewcndet worden sind; wie groß die Besucherzahl war; Höhe der Eintrittspreise; Abgabe von Steuern; Dauer der Ausstellung; finanzielles Ergebnis und geschäftliche Auswirkung; Beteiligung von Be hörden, Gemeindeverwaltungen oder anderen Kreisen. Solches Material muß beim Rctchs- verband zusammenlausen, damit cr einen Über blick darüber hat, wie das Ausstellungswesen für dfe Zukunft gefördert werden kann. Die Selb ständigkeit der einzelnen Verbände und Gruppen soll dadurch durchaus nicht berührt werden; aber die gesammelten Erfahrungen müssen den an deren zugute kommen, damit mit den Mitteln, die für Ausstellungen vorgesehen sind, mit der Arbeitskraft und dem Ausstellungswillen der Be- rufSgciwstcn auch ordentlich gewirtschaftet werden kann. Auch solches ist ein Gebiet der Sparsamkeit und muß unter den jetzigen Verhältnissen unter allen Umständen beachtet werden. Ausslellungsimweseu. Ein Mitglied reichte dem ReichSvecbande seine Abmeldung ein und schrieb dazu salzendes: „Bestimmend für meine Abmeldung aus dem Neich-sverbande waren die Vorgänge bei der Ausstellung in Nordhausen, die von aus ländischen Palmen und anderen Topfpflanzen strotzte Da die Gartenbauwoche unter Mit wirkung des Landesverbandes abgehalten wurde, durfte die Ausstellungsleitung nicht zu geben, ausländische, überhaupt hinzugckaufte Sachen auszustellen, sondern nur selbstzczoaene Ware oder solche, die eine gewisse Zeit bci dem Aussteller in Kultur war. In jeder Fachzeitung wird über die Ueber« schwemmung Deutschlands mit ausländischen Erzeugnissen geschrieben und hier stellen füh rende Mitglieder des Reichsvcrbandes solche auS." Wir haben diese Meinungsäußerung unseres Mitgliedes — die Abmeldung wurde auf Grund eines aufklärcnden Schreibens zurückgezogen — zum Abdruck gebracht, damit sie bci zukünftigen Ausstellungen Beachtung finden möge. S ch r i s t l c t t u n g.