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Landesverband Ostpreußen e.V. Geschäftsstelle: Königsberg 4, Hufen allee b2. Fernspr. Hindenburg 20447. Versammlungen: 15.3. Bez.-Gr. Königsberg. Landesverband Vommern. Geschäftsstelle: Stargard i. P., Wilms- straße 9/10. Versammlungen: 14.3. Bez.-Gr. Köslin u. Umg. Nachm. 1 Uhr in Belgard, Faks Gesellschafts- Haus. 14.3. Bez.-Gr. Stargard i. P. u. Umg. Vorm. 10 Uhr in den Altdeutschen Bier stuben, Klebon, Gerichtsplatz. Bericht über die Hauptversammlung. 21.3. Bez.-Gr. Greifenberg «. Po mm. Vorm. S Uhr in Naugard, Konditorei GarÜrecht. Bericht der Bez.-Gr. Stettin über die Sitzung am 4. 2. 1826 in Stettin, „Zum alten Fritz". (Eingeg. am 1l. 2. 28.) Der Obmann Kretsch mar eröffnet die Sitzung um 7)4 Uhr. Das Protokoll der letzten Sitzung wurde verlesen und genehmigt. Der Obmann referiert kurz über den gärtnerischen Lehrgang der Landwirtschafts kammer und bedauert, daß so wenig Kollegen Stettins anwesend waren. Zur Aufnahme haben sich gemeldet Richard Fellmann, Stettin, und Wollmann, Dietersdorf b. Falkenburg. Das Anerbieten des Karl Adam, Spezialfabrik für Gewächshausbau Küstrin-Neustadt, uns in der kommenden Versammlung einen Vortrag über Gewächshausbau und Heizungsanlagen kostenfrei zu halten, wurde angenommen. Der Verein selb ständiger Gärtner Stettins hat einen Antrag eingsbracht, der dahin geht, daß jedes Mitglied der' Bez.-Gr. monatlich 2 M. zu einem Kampf fonds gibt, um den Kampf gegen die Konkurrenz der städtischen Gärtnereien führen zu können. Bevor diesem Antrag zugestimmt wurde, wurde beschlossen, eine Kommission zu bilden, die sich gleichzeitig mit den Blumengeschäftsinhabern in Verbindung setzen soll, um den Kampf gemein sam zu führen. Ein Antrag des gleichen Vereins behandelt dis Frühgemüsetreibankage in Finken walde und bittet zu bewirken, daß in den Aus schuß der Frühgemüsetreibanlage einige Erwerbs gärtner stimmberechtigt zugewählt werden. Es wurden einige beauftragt, sich vorerst mit der Landwirtschaftskammer ins Benehmen zu setzen. Zur Wintertagung des Reichsverbandes des deut schen Gartenbaues wurde der Schriftführer Otto Tietz als Delegierter beauftragt und 60 M. aus der Kasse hierzu bewilligt. Dreichler als Vertreter der Landwirtschaftskammer verliest eine Entschließung, die in den Tageszeitungen ver öffentlicht werden soll, folgenden Inhalts: Helft den Deutschen in Tirol! Fast täglich liest man in den Tageszeitungen über Mißhandlungen der Deutschen 'durch die Italiener in Tirol. Der Alpenverein Sektion Stettin emvfahl, die Deut schen in Tirol dadurch zu unterstützen, daß man sie in ihrer schönen Heimat aufsuche. Diese Hilfe können leider nur wenige Wohlhabende den Deutschen in Tirol angedeihen lallen, aber ein Hilfsmittel steht fast jedem Deutschen zur Ver fügung, daS Noch dazu den Vorzug hat, die Ita liener viel empfindlicher, nämlich am Geldbeutel, zu treffen. Lehnt alle italienischen Erzeugnisse ab! Kauft nicht gedankenlos italienische Blumen und Apfelsinen, während die deutschen Gärtner schwer unter der allgemeinen Wirtschaftslage zu leiden haben und trotzdem deutsches Obst kaum los werden können. Diese Art des Beistandes der Deutschen iu Tirol hat noch den großen Vorzug, daß das deutsche Geld nicht zwecklos ins Ausland wandert, sondern im Jnlande bleibt. Also noch mals: Deutsche! Kauft deutsche Erzeugnisse und lehnt zur Unterstützung eurer Landsleute jede ita lienische Ware ab. Die Bez.-Gr. Stettin schließt sich diesem an. Haufschild rügt den unbe dachtsamen Kauf von Blumenzwiebeln, welches eine längere Debatte nach sich zog. Westp h a l führt Klage, daß viele Firmen mit holländischen Blumenzwiebeln schlecht bedient worden sind. Die in Frage kommende Angelegenheit ist Sach verständigen zur Begutachtung übergeben worden, und es soll das Resultat dem Reichsverband und dem Landesverband zugestellt werden. Witt- kopp bedauert, daß bereits auf dem Markt ein Verschleudern unserer Ware stallfindet zu Prei sen, die oft unter den Gestehungskosten liegen. Anwesend waren 31 Mitglieder und 1 Gast. gez. Otto Tietz, l. Schriftführer. Landesverband Verlm-Lraudeuburg e.V. Geschäftsstelle: Berlin NW 40, Kron- prinzenufer 27. Aufnahmegesuche: Bez.-Gr. Berlin. 395 Behrend, Käthe, Oat. (Landerziehungs heim G. m. b. H.), Finkenkrug, P. Neu finkenkrug (Osthavell.). Bez.-Gr. Storkow u. Umg. 396 Bienas, Martin, Gbtr., Groß-Besten, (Kr. Teltow), Seestr. Versammlungen: 10.3. Bez.-Gr. Berlin. Nachm. 6)4 Uhr im Lehrer-Vereinshaus. IG 3. Bez.-Gr. Fürstenwalde u. Umg. Nachm. 2 Uhr im Dt. Haus, Fürsten walde. 1. Eingänge. 2. Bericht über dis Verbandstagmig m Berlin. 3. Preis festsetzung. 4. Verschiedenes. 10.3. Orts-Gr. Göhlsdorf, Bez.-Gr. Obst bauverband Havelgau. Abds. 8 Uhr Ver sammlung mit Damen im Gasthaus Lips. Ltchtbildervortrag. 10.3. Bez.-Gr. Zossen u. Umg. S. bes. An- 11.3. ^.-Gr. Belzig u. Umg. S. bes. > Anzeige. 11.3. Bez.-Gr. CottbuS u. Umg. S. bes. Anzeige. 11.3. Bez.-Gr. Frankfurt a. O. u. Umg. 13.3. Bez.-Gr. Grenzmark, Sitz Sch neide mühl. Nachm. 5 Uhr im Rest. „Zum Patzenhofer", Schneideinühl, Friedrichstr. 24. 14.3. Bez.-Gr. Spremberg i. L. u. Umg. Nachm. 2 Uhr bei Horn, Burgstraße, Spremberg. 16.3. Bez.-Gr. Landsberg a. W. u. Umg. Abds. 8 Uhr bei Liebsch, Richtstr. 16.3. Bez.-Gr. Oberbarni in - Ucker mark. S. bes. Anzeige. 18.3. Bez.-Gr. Ost Havelland - Pots- d a m. Nachm. 3 Uhr, Rest. Gardeschieß- stände, Bornstedt. Lichtbildervorträge. Bez--Gr. Zossen u. Umg. Nachm. 7 Uhr bei Ambach. Syndikus Siegmund von der Haupt geschäftsstelle des Reichsverbandes hält einen Vor trag über Steuer- und Buchführungsfrogen. Bez.-Gr. Belzig u. Umg. Nachm. 4)4 Uhr in Beelitz-Heilstätten. T.-O.: 1. Aufnahme der Ortsgruppe Michendorf und Erweiterung des Bezirksgruppen-Vorsiandes um einen Beisitzer. 2. Bezirksgruppen-Angelegeuheitsn und Geschäft liches. 3. Bericht über die Hauptversammlung des ReichsverbandeS. 4. Börse und Verschiedenes. 5. Vortrag von Prof. Dr. Ludwigs, Berlin- Dahlem, über Schädlinge des Obst- und Gemüse baues. Der Bortrag beginnt pünktlich 5.30 Uhr, dazu sind Gäste, auch Gehilfen und Lehrlinge Willkomm- :. Der Obmann: E. Hopfe. Bez.-Gr. Cottbus u. Umg. Abends 7 Uhr Gasthof „Eiche". Vortrag von Gartenbauober inspektor Dickopp, über „Neuzeitliche Schäd lingsbekämpfung". Bez.-Gr. Oberbarnim-Uckermark. Nachm. 2)- Uhr in Eberswalde im Dt. Haus, am Weidendamm, Vortrag mit Lichtbildern von Dr. Ebert über seine holländische Studienreise. Angehörige herzlich willkommen. Landesvcrbands-Ausschußsitzung am 2V. Ja nuar 1926 im Weinhause „Ayeingold" in Berlin. (Eingegangen am 8. Februar 1926.) Zu Punkt I der Tagesordnung begrüßt der Landesver- bands-Vorsitzende Bloßfeld die anwesenden Vorstands- und Ausschußmitgliedcr sowie Gäste und ermahnt, die Verbandsdisziplin so zu stählen, daß alle Eingriffe von außen und innen ab prallen. Zu Ehren des verstorbenen 2. Vor sitzenden, F. Wagner, Luckau, erheben sich die Anwesenden von ihren Plätzen. Zu Punkt 2 der T.-O., Eingänge und Mitteilungen, wird ver einbart, daß Dageförde die Vertretung des Landesverbandes bei der 500. Festsitzung der „Ortsgruppe Groß-Berlin des Verbandes Deut scher Blumengeschästsinhaber e. V." übernimmt. Sodann wird davon Mitteilung gemacht, daß der Landesverbandsoorstand anläßlich seiner Sitzung am 16. Januar auf Anregung des Reichsverban deS ein Drittel deS Landesverbandsbeitrages für das 1. Halbjahr 1926 als Kredithilss für den durch Ueberschwemmung geschädigten Kollegen bis zum 20. April dieses Jahres zinsfrei zur Ver fügung stellt. Bloßfeld entschuldigt den Vor stand, der es versäumt hat, rechtzeitig einen Wahlausschuß zu bildend Im Einvernehmen mit der Versammlung wird dies nachgeholt. Da satzungsgemäß ein Drittel der Ordentlichen Mit glieder der Fachausschüsse durch das Los auS- 'cheiden, werden ausgelost: vom „Fachausschuß für Blumen- und Pflanzenbau": Grille und Hills; vom „Fachausschuß für Obstbau": Puhlmann und Winkler; vom „Fach ausschuß für Gemüsebau": Naschkeu. Nette; von den Beisitzern des LnndesverbandSvorstan- des: Haerecke und Strübel. Als Vertreter der Grenzmark im Vorstand wird auf Vorschlag der Bezirksgruppe Grenzmark Haacke zur Wahl gestellt. Zu Punkt 3 der T.-O., Jahres und Kassenbericht: Geschäftsführer Weber er- stattet den Jahresbericht, welcher gedruckt vor liegt. Nette wünscht eine Ergänzung bezüglich der Mitgliederzahl der einzelnen Bezirksgruppen. Hae recke verliest den sachlichen Bericht der Kassenprüfer, und Geschäftsführer Weber den Kassenbericht, dessen einzelne Posten näher erläu tert werden. Auch kommt der Bericht des ver eidigten Bücherrevisors zur Verlesung; nach, dem wird die Entlastung erteilt. Gab bert und Hae recke beantragen vorherige Uebersendung der Rechnungslegung an alle Aus schußmitglieder. Der Antrag wirk angenommen. Zu Punkt 4 der T-O.: Neuwahlen. Den inner halb der Versammlung gewählten Wahlausschuß bilden: Kind, Schulze, Seiler; letzterer übernimmt als Aeltester die Wahlleitung. Zur Wahl wird zunächst der turnusmäßig ausschei- dsnde 1. Vorsitzende Bloßfeld gestellt, wozu Aettelwahl beantragt wird Die Auszählung er gibt die einstimmige Wiederwahl. Bloßfeld erklärt sich unter großem Beifall bereit, das Amt, welches eme schwere Belastung für ihn bedeutet, wieder annehmen zu wollen. Zum 2. Vorsitzen den, an Stelle des verstorbenen F. Wagner, wird Haerecke durch Zuruf einstimmig ge wählt. Die unterPunkt2 ausgelosten Mitglieder der Fachausschüsse werden ebenfalls durch Zuruf ein stimmig wiedergewählt. Als Beisitzer werden in gleicher Weise gewählt: Haacke, Strubel, Werner; letzterer als Vertreter der Land- schaftSgärtnerci. Als Wahlausschuß für das nächste Jahr wird der diesjährige Ausschuß wiederge- wöhlt; die Betreffenden werden zugleich zu Kassenprüfern ernannt. Zu Punkt 5 der T.-O.: An träge und Beschlußfassungen. Antrag der Be- zirksgruppc Belzig n. Nmg., betreffend Ausbil dung der Volksschullehrer im Obstbau, wird ab gelehnt. Der Antrag der gleichen Bezirksgruppe, betreffend gesetzliche Regelung der Schädlingsbe kämpfung, wird zurückgezogen. Ein weiterer An trag der Bez.-Gr. Belzig u Umg., betreffend Bezeichnung „Baumgärtner" statt „Baumwär- tSr", wird einstimmig unterstützt. Der Antrag der Bezirksgruppe Berlin, betreffend Abänderung des 42 der LaudeSverbandSsatzung, wird ein stimmig angenommen. Den Anträgen der Be zirksgruppen Cottbus und Oberbarnim-Ucker mark, betreffend Lehrlingsprüfungs-Angelegen heiten, wird zugestimmt und dem Vorstände zur weiteren Bearbeitung in Fühlungnahme mit der Landwirtschaftskammer überwiesen. K lembt wünscht die Prüfung unter Mithilfe der Berufs schullehrer. Angeregt wurde, Lehrlings aus Spe- zinl-Gärtnereien von Spezialisten prüsen zu lassen. Der Antrag der Bezirksgruppe Cottbus und Umgegend, vom ReichSverband Schritte dahingehend zu unternehmen, daß die holländi schen Blumenzwiebeln erst nach dem 1. Mai zu bezahlen sind, wird als undurchführbar abgelehnt. Direktor Fachmann weist darauf hin, daß auf die bereits abgeschlossenen Geschäfte kein Einfluß möglich ist; vielleicht sei künftig durch ent sprechende Verhandlungen etwas zu erreichen. Dem Antrag der Bezirksgruppe Osthavelland- Potsdam, betreffend Sitz und Stimme in allen Ausschüssen, insbesondere im Steuerausschuß des Landesverbandes, wird nach Klarlegung der Sachlage insoweit zugestimmt, als dieser Bezirks grupps, wie auch allen anderen, künftig je eine Einladung zu den Sitzungen des Eteueraus- schusses zugehen soll. Es bleibt dann den Be zirksgruppen überlassen, Vertreter, welche aber nicht stimmberechtigt sind, auf eigene Kasten zu entsenden. Der Antrag der Bezirksgruppe Zossen u. Umg., betreffend Früherlegung der Oesfnungs- zeiten der Linden-Markthalle um 1 Stunde, wird dem Vorstande zur weiteren Bearbeitung über wiesen. Der Antrag der Bezirksgruppe Osthavel- land-Patsdanr, betreffend Aenderung des K 21 der Landesverbandssatzung insofern, als die Ab meldungen den Bezirksgruppen zugehen sollen, wirk vorläufig zurückgestellt. — Der bei der Ein tragung ins VereinSreqistcr aus formal-juristi- ichen Gründen notwendigen Ergänzung der Lan- desvsrbandSsatzuug wird nachträglich zugestimmt; sie liegt gedruckt vor und wird bei Neudruck der Satzung berücksichtigt. Zu Punkt 6 der T.-O.: Vorlage und Genehmigung des Haushaltsplanes, wird der Etatsentwurf verlesen und wegen der vorgerückten Zeit dem Vorstande zur Beratung und Genehmigung überwiesen. Zu Punkt 7 der T.-O., Beschlußfassung über Satzung und Ge- Ichüftsordnung für pie Bezirksgruppen, und Punkt 8, Bestimmung der Zeit und des Ortes der nächsten Landesverbands-Versammlung, werden ebenfalls vertagt — lieber den Ausschluß eines Mitgliedes, welches dagegen Einspruch erhob, wird an Sand der Akten beraten und daraufhin der Ausschluß bestätigt. Direktor Fachmann gibt zum Schluß bezüglich eines Aufsatzes in der Gärtnerischen Rundschau" eine Erklärung ab, welche im Verbandsorgan veröffentlicht werden soll. gez. Robert Bloßfeld, 1. Vorsitzender, gez. E. Dageförde, Schriftführer. Ordentliche Landesverbands-Versammlung am 20. Januar 1926 im Weinhaus „Rheingald" zu Berlin. (Eingegangen am 10. Februar 1926.) Zu Punkt 1 der Tagesordnung er ¬ öffnet der 1. Vorsitzende Bloßfeld um 3 Uhr die sehr gut besuchte Versammlung und begrüßt insbesondere die Vertreter der berufsvsr- wandten Körperschaften und amtlichen Stellen. Bern stiel überbringt Grüße und Wünsche vom Vcrwaltungsrat des ReichsverbandeS des deutschen Gartenbaues e. V. und betont, daß ge rade die Landesverbände die wichtige Aufgabe hätten, die Mitglieder beruflich zu untevichten und. das Zugehörigkeitsgesühl zur Berufs organisation zu stärken. Sodann geißelt er die unüberlegten und übermäßigen Auslands käufe der deutschen Gärtner und emp fiehlt dringend eigene Anzuchten. Zu Punkt 2 der T.-O. erstattet Geschäftsführer Weber den Jahresbericht, welcher den Mitgliedern des Lan- desverbandSauslchusses in der vorausgeqangcnen Sitzung gedruckt vorgelegt wurde. Anschließend kommt an Hand der Bilanz der Kassenbericht zur Verlesung. Die Entlastung war in der am Vor mittag stattgefundenen Ausschußsitzung erteilt worden. Zu Punkt 3 der T.-O werden die ausgeichiedeneu bzw. neugcwählten Vorstands- und Fachausschußmitglieder bekanntgegeben. Zu Punkt 4 der T.-O. erstattet zunächst Nette Be richt über die Geschäftslage im Gemüsebau. Unter Hinweis auf die Witterungsverhältnisse und fremdländische Einfuhr, letztere zahlenmäßig erläutert, legt er die Uneinheitlichkeit in der Produktion und Preisbildung klar, und schließt mit einer Ermahnung, künftig statt Quantitäts- Ware, nur noch Qualitätsware zu ziehen. Mar tin schildert sodann die ähnlich liegenden Ver hältnisse im Obstbau und begründet diese näher. Er weist aus die Schritte des ReichsverbandeS in der gärtnerischen Zolllrage und auf Arbeiten des „Fachausschusses für Obstbau" hin und wünscht, daß sich diese Bemühungen bald zum Nutzen der Obstzüchter auswirken möchten. Im Anschluß daran geht Martin auf die Urbeifen des Steuerausschusses ein und insbesondere auf die für den Gartenbau in Frage kommenden Steuern. Vorsitzender Bloßfeld betont, daß jeder nach seinen Kräften Steuern zahlen muß und der Steuerdrückerei verbandsseitig nie das Wort ge redet werden kann. Hartmann berichtet sodann über die Lage im Blumen-und Pflanzenbau bzw. -handel, beginnend mit den Absatzverhältnissen im vorigen Frühjahr. Unter Erwähnung der un günstigen Witterung, der Schäden durch Unge ziefer, der südländischen Einfuhr und der jeweili gen Preislage empfiehlt er, vorzugsweise gute Mittelwnre zu ziehen, da nirgends Neigung besteht, hohe Preise für Blumen und Pflanzen anzulegen, also, erste Qualität schlecht bezahlt wird. Vors. Bloßfeld schlägt vor, den Absatz durch ge eignete Propaganda zu fördern und alle darauf hinzielende Maßnahmen zu unterstützen; insbe sondere fordert er, dem Bürgertum billige und haltbare Topfpflanzen anzubieten, also vor allem solche zu kultivieren. Oekünomierat Lierke schlägt die Erzielung von Qualitätsware auf Grund der Verbesserung des Bodens durch zweck- , mäßige Düngung vor. Lauterberg emp fiehlt, das ausländische Gemüse selbst zu han deln, findet aber natürlich leine Stimmung für diesen sonderbaren Vorschlag. Grille tritt für Unterstützung der verbilligten Blumentopf-Fabri kation (Blumentopf-Fabrik Velten der Garten- bauzenlrale A.-G., Berlin) ein und weist auf die unheilvolle Auswirkung der vergebens erhofften hohen Zollsätze hin. Er rät den Gärtnern zu öfterem Zusammenkommen, um wirtschaftlicher arbeiten zu können. Sodann geht Grille auf die Lage im Blumenmarlt ein, insbesondere auf die hohen Preise und ihre Ursache; er empfiehlt, abgetriebene Blumenzwiebeln nicht fortzuwerfen. Zur Unterbindung der Masseneinsuhr fertiger Ware aus Holland dürfte die Treiberei nie ganz eingestellt werden. Auf jeden Fall sei vorsichtig zu rechnen und mit bescheidenen Preisen zufrieden zu sein! Schwarz bestreitet die besondere Güte des holländischen Flieders und ruft den Gärtnern zu, weniger vom Ausland zu beziehen, und den Blumengeschäftsinhabern, den deutschen Gärtner nicht zu meiden; andernfalls bedeute das den Ruin des einheimischen Erwerbsgarten baues. Fürstenberg wünscht mehr öffent liche Versammlungen, da die Aussprachen äußerst nützlich seien, wobei ihm Bloßfeld Recht gibt. Birr rügt die umfangreichen Kataloge der Sa menhandlungen und fordert Gewähr für die Keimkraft. Sein Verlangen, der ReichSverband Me die Erlaubnis zum Abtreiben von Blumen zwiebeln geben, wird als zu weitgehend zurück gewiesen. Daraufhin hält Diplom-Landwirt B. Husfeld, Assistent am Institut für Ver- erbungsforschung der Landwirtschaftlichen Hoch, schule zu Berlin, seinen Vortrag über „Die Be deutung der Vererbungswissenschaft für die gärt- nerische Pflanzenzüchtung", über den an anderer Stelle berichtet werden soll. Nach Vorführung von interessanten Lichtbildern mit einer kurzen Aussprache werden nach einleitenden Worten des Diplom-Landwirtes Görges die neuen Wachs- tumsfilmc der Badischen Anilin- und Sodafabrik vorgeführt, welche beifällige Ausnahme finden. Gartenbaudirellor Grobben geht im Anschluß daran in längeren Ausführungen auf die derzei tige allgemeine Wirtschaftslage ein und unter streicht die Darlegungen der Berichterstatter des Tages. Er empfiehlt dem deutschen Gartner, sich als den Angehörigen eines Beruses, der für die Volkssrnähruug und Bolkswohlfahrt von größter Bedeutung sei, mehr Geltung zu verschaffen! Schließlich weist er auf die Gründung der „Ost- märkischen Gemüse- und Obstverwertungs-Aktien- gesellschast", eine neugebaute Konservenfabrik in Frankfurt an der Oder, hin, welche in Zeiten des UeberflufseS den Markt entlasten soll. Redner bittet dringend, dieses Unternehmen in jeder Be ziehung zu unterstützen. Dr. Ebert äußert sich in dem gleichen Sinne. Sprung kommt so dann auf Steuerangelegenheiten des für Trebbin zuständigen Finanzamtes zu sprechen, wobei er Vergleiche zwischen Landbund und Reichsverband anstellt. Direktor Fachmann gibt daraufhin die notwendige Aufklärung. Martin erwähnt die weitgehende Mitarbeit gärtnerischer Sachver ständiger in Steuerangelegenheiten. Um 714 Uhr schließt Vorsitzender Bloßfeld mit der Bitte, wie bisher zum Wohl unseres ReichsverbandeS bzw. Landesverbandes milzuarbeiten, die inter essant verlaufene Versammlung. (Ausgefertigt an Hand der vom Vorsitzenden Bloßfeld und Schriftführer Dageförde unterzeichneten Niederschrift vom Landesver bands-Geschäftsführer Weber.) Bezirksgruppe Frankfurt an der Oder und Umgegend. (Eing. am 4. Februar 26.) Jahres bericht. Die Bez.-Gr. hielt im Jahre 192-5 am 7. 1. die JahreShauptveisamlung unk im übri gen 12 Monats- sowie 5 Außerordentliche Ver sammlungen ab. Diese waren durchschnittlich gut besucht. Im Frühjahr wurde eine Ostmär- kische Obst- und Gemüse-Berwertungs-Aktienge- sellschaft gegründet, au der sich viele Mitglieder durch Aktienzeichnungen beteiligten. Die Be sprechungen über die Gründung sowie über Ab schluß der Anbauverträge gaben bet den Ver sammlungen viel Verhandlungsstoff. In Steuer- angelegenheiten erzielte der ReichSverband des deutschen Gartenbaues e. B. für den Gartenbau wesentliche Erleichterungen. Koll. Böttner gab in Steuersachen wiederholt Winke und Auf klärungen; er und Koll. Richter wurden als Sachverständige beim Steuerausschuß vorgeschla» gen und vom Finanzamt bestätigt. Die von der Bez.-Gr. in die Wege geleitete Propaganda hatte guten Erfolg, desgleichen die zur Verteilung ge- langten Tomatenbücher. Zur weiteren Bearbei tung der Reklamearbeiten, insbesoirdere der Ta gespresse, wurden 3 Mitglieder gewählt. Die Sammelstelle für die Gartenbauzentrale A.-G., Berlin, wurde im Laufe des Sommers aufgelöst. Beschlossen wurde ein Äezirksgruppenbeitrag von 4 M., der durch die Hauptgeschäftsstelle des ReichsverbandeS mit eingezogen wird. Mehrere Mitglieder nahmen an der im Juki von der Landwirtschaftskammer veranstalteten zweitägi gen Studienftihrt ins Havelobstbaugebiet teil. Die Fahrt, welche sehr lehrreich war, befriedigte alle Teilnehmer. Die Bezirksgruppe unternahm am 13. 8. einen Ausflug nach Müllrose und feierte am 29. 10. ein Herbstvergnügsn; beide Veran staltungen erfreuten sich eines regen Besuches und können als wohlgelungen bezeichnet werden. Sammelbezüge von Decken, Töpfen, Dünger und Kohlen brachten den sich daran beteiligenden Mitgliedern Ersparnisse. Ein Ausschuß wurde mit'der Ausarbeitung von Satzungen und einer Geschäftsordnung für die Bezirksgruppe beauf tragt. Die Beschlußfassung darüber erfolgt in der Jahreshauptversammlung im Januar 1926. Ausgenommen wurden im Berichtsjahre 1925 10 Mitglieder; ausgeschteden sind 18. Am Jah- reSschluß betrug die Mitgliederzahl der Bezirke gruppe 131. Der bestehende Fachausschuß er ledigte alle besonders wichtigen Angelegenheiten des Erwerbsgartenbaues. Fritz Baud iß, Obmann.