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Zur -en Obstanbauer Mitteilungen für -ie Zachgruppe Obstbau »er Unterabteilung «arten im «eichsnShrstan» Reichssachbearbeiter Ott» Goetz Nummer 2 Hellas« zu „Die Gartenbauwirtfchaft" 11. Zebruar 1937 Ws/s65s /m ^//6c/65e/i)/5c^sn OkLskaugsk/ss WlntersprtHung der Apfelbäume Unsere Versuche mit den verschiedenen Winter spritzmitteln Obstbaumkarbolineum und Baum- spritzmittel sind fortgesetzt worden. Neben der Kon zentration und der Mittelfrage wurde besonderer Wert auf die Zeitpunktsfrage gelegt. Im Nieder- elbischen Obstanbaugebiet liegt uns nicht mehr so daran, die Wirkung gegen die einzelnen Schädlinge auszuprobieren. Darüber können die Erfahrungen als abgeschlossen gelten. Durch die Versuche soll jetzt vor allen Dingen der Einfluß auf den Ge sundheitszustand der Bäume unter besonderer Be rücksichtigung der Blutlausempfindlichkeit, die, wie ich ja schon berichten konnte, im Altenland eine große Nolle spielt, festgestellt werden. Es hatte sich im Allenland die Winterspritzung mit dem Baumfpritzmittel-Kupferkalkgemisch fast restlos durchgesetzt, da folgende Vorteile durch Ein führung dieses neuen Mittels erzielt worden waren. Es bekämpfte den Blütenstecher besser als Obstbaum karbolineum. Es verbrannte die Blütenknospen kaum und gestattete ganz späte Anwendung. Es ließ sehen, wo es hingespritzt war und ermöglichte so eine Kontrolle der Sorgfalt der Spritzung. Man kann wohl behaupten, daß durch Einführung dieses Spritzgemisches, das jeden gleichsam zur Sorgfalt zwang, mancher erst das Spritzen richtig gelernt hat. Es zeigte sich, daß auch die Wirkung gegen Fusikladium gut war, und, was besonders wichtig schien und zweifellos auch ist, eine sehr nachhaltige; weiter, daß das als „Grind" auf den Zweigen auftretende Fusikladium durch diese Mischung be kämpft wurde. Dazu kam, daß die Kurzvorblütenspritzung mit einem Kupferarsenpräparat als die wichtigste zur Bekämpfung des Fusikladiums erkannt wurde und erst dann Eingang in der Praxis finden konnte, als man durch das Baumspritzmittel-Kupferkalk- gemisch zwei Spritzungen zu einer zusammenlegte und damit die Gesamtzahl !der Spritzungen nicht zu erhöhen brauchte. Leider haben sich nun in den letzten Jahren bei der Spritzung mit Baumspritzmittel-Kupferkalk gewisse Schwierigkeiten ergeben. In den ersten Jahren hatte das Baumspritzmittel-Kupferkalk gemisch eine ähnliche Wirkung wie die Karbolineum- spritzung aus den Belaubungszustand der Bäume. Doch konnte man bald merken, daß besonders bei zu später Anwendung eine zu plötzliche, weiße Blüte erreicht wurde, bei der jede Blutenknospe zur gleichen Zeit zur vollen Entfaltung kam; bei der kein Schädling irgendwelchen Ausfall machte. Dies hatte zur Folge, daß die Bäume so weiß abblühten wie die Kirschen und nach der Blüte kahl dastanden. Die kleinen Blättchen konnten sich bei dieser starken Blüte nur spärlich entwickeln. Ihr Wachstum war gehemmt, ihre Empfindlichkeit aber bedeutend vergrößert. Die Erscheinung trat zuerst im Jahre 1934 auf und wurde auf die Trockenheit geschoben. Um der Sache auf den Grund zu gehen, legten wir zu der als starker Blüher bekannten Sorte Transparent aus Croncels einen Zeitversuch an, indem wir sie von November ab bis Mitte April alle vier Wochen gruppenweise mit Baumspritz mittel-Kupferkalk spritzten, so daß die erste Gruppe Mitte November, die letzte Gruppe Mitte April ihre Winterspritzung bekam. Das Ergebnis ent sprach den Beobachtungen des Jahres 1934. Die von November bis Februar mit Baumspritzmittel- Kupferkalk gespritzten Bäume ließen die normale Wirkung -der Winterspritzung sehen, dagegen konnte man bei den Bäumen, die Anfang, Mitte und Ende März und Anfang und Mitte April gespritzt waren, beobachten, daß, je näher die Spritzung an die Blüte herangerückt war, die Blüte desto plötzlicher und weißer ausfiel. Als Folgen der weißen Blüte waren Blattfall bzw. Wachstumshemmung bei den kleinen Blättchen eingetreten, da die plötzliche weiße Blüte einen ungeheuren Anteil der zur Verfügung stehenden Nährstosse beanspruchte. Als weitere Folge davon waren auch die Blattverbrenuungen durch die KurzvoMüten- und die Kurznachblütenspritzung bei den spät gespritzten Bäumen besonders schwer. 1936 sind wieder ähnliche Versuche angelegt wor den und es zeigt sich, daß die Bäume, die Mitte Februar gespritzt worden sind, bedeutend besser aus sehen als die Ende März und Anfang April behan delten. Nicht nur in den Versuchen, sondern auch in den Obsthöfen der Mitglieder des Obstbauver- fuchsringes konnte man im vorigen Jahr den Nach teil der späten Spritzung deutlich feststellen. Die Schädigung wurde 1935 und im vergangenen Jahr noch erheblich vergrößert durch den Frost, der 1935 Ende und im vorigen Jahr Mitte April besonders die Blättchen der frühaustreibenden Sorten, wie Boskoop, Conlon, Gravensteiner usw., getroffen hatte. Sie wurden dadurch empfindlicher, als sie ohnehin schon waren. Der starke Blattlausschaden 1936, der bei Anwendung von niedrigen Konzen trationen von Baumspri'tzmitteln oder unsorgfäl tiger Spritzung noch entstanden war, vergrößerte das Unglück noch weiter. Ein Zusammenhang mit der Blutlausempfind lichkeit konnte 1935, zumal der Versuch zu der wenig blutlausempfindlichen Sorte Transparent aus Croncels angelegt war, noch nicht sicher fest gestellt werden. Im vergangenen Jahr ist ein in direkter Einfluß deutlich bemerkbar, weil wir zu der weiteren Erkenntnis kamen, daß Bäume, bei denen viele Blutter durch Spritzmittel verbrannt sind, besonders blutlausempfindlich werden und sich die Blutlaus überall da gern ansiedelt, wo blatt lose, kahle Zweigstellen entstanden sind, ohne daß das Holz abstirbt. Da nun weiß blühende Bäume als Folge spätcr Baumspritzmittel-Kupferkalk- spritzung besonders leicht im Blatt verbrennen, durch die vermehrte Empfindlichkeit der Bäume jm Laufe der Jahre jetzt selbst Schweselkalk-Blei- arseniat schaden kann, Frost, Blattlaus und Nosprasit obendrein noch die Blättchen geschädigt hatten, sahen die in diesem Jahr mit Baumspritz mittel-Kupferkalk gespritzten Bäume im Alterüand zum Teil trostlos aus. Bedeutend besser sind die schon frühzeitig im Februar mit Karbolineum und später Anfang April mit Kupferkalk gespritzten Bäume. Daß tatsächlich der späte Anwendungszeitpunkt diese völlig unerwartete, sehr unangenehme Neben wirkung Hervorrust, wird noch durch folgende Be obachtung bestätigt. Alle frichtreibenden Sorten sind, wie erwähnt, am stärksten in Mitleidenschaft ge zogen worden. Dagegen sahen die typischen Spät blüher, die sich zur Zeit der Baumspritzmittel- Kupferkalkanwendung noch nicht einmal im Sta dium der schwellenden Knospe befanden (Jakob Lebel, Roter Bellefleur, Grahams Jubiläumsapfel, Krügers Dickstisl usw.), verhältnismäßig gut in Trieb und Blatt aus. Sie waren nicht nur vom Frost und frühen Fusikladiumbefall, sondern auch von der weißen Blüte verschont geblieben Da diese Erscheinungen sich nun schon mehrere Jahre hindurch wiederholt haben, müssen wir für das Altländer Obstbaugebiet von der fpäten Baum- sPritzmittel-Kupferkalkspritzung abraten. Es wäre nichts dagegen zu sagen, wenn man das Baum- spritzmittel-KuPserkalkgemisch schon ganz frühzeitig im Februar anwenden könnte, doch hat ja dann der Kupferkalkzusatz für die Bekämpfung des Fusi kladiums nur noch geringe Bedeutung. Wir müssen also zu der Spritzfolge zurückkehren, die wir an fangs hatten: frühe Spritzung mit Karbolineum oder auch Baumfpritzmittel allein schon im Fe bruar und dann etwa Anfang April eine Spritzung mit 2A- Kupferkalkbrühe. Daß diese Nachteile der späten Baumspritzmittel- Kupferkalkanwendung auftreten würden, war in den ersten Jahren noch nicht vorauSzusehen. Wir haben es der Witterung zu verdanken, daß diese Erscheinungen besonders deutlich hervorkamen. Da in den übrigen Obstbaugebieten die Spritz folge häufig auf den Altländer Erfahrungen auf gebaut wurde, wollten wir nicht versäumen, diese unsere neuesten Erfahrungen auf dem Gebiete der Winterspritzung der Aepfel mitzuteilen. Aus diesen Erfahrungen erkennt man deutlich, mit welchen Schwierigkeiten die Auswahl und Empfehlung von Spritzmitteln für ein Obstbau gebiet verknüpft sind. Sorgfältigste Prüfung, nicht nur im Laboratorium oder gegen die betreffenden Schädlinge, ist notwendig. Erst langjährige Beob achtung und Weiterverfolqung der Wirkung auf die Bäume, ihr Wachstum, Älühsn und Fruchten kann die notwendig« Grundlage für die Beratung geben. Or. ü. st. üoevel, Jork. nsvs Fällungen Obstbaumpflegermge in Ostpreußen Der Landesbauernführer hat durch den am 11. d. M- erfolgten Erlaß der Satzungen der Obst- bcmmpflsgeringe, Kreisobstbanmpflsgeringe und des Landesobstbaumpflegeringes die Grundlagen für «ine gedeihliche Entwickelung der Arbeit im Obstbau unserer Provinz geschaffen. Das Jahr 1936 mit seiner in vielen Teilen der Provinz gu ten Apfelernte zeigte eindringlich und deutlich den Qualitätsunterschied behandelter und nicht behan delter Gärten. Aber auch die Erntesteigerunaen, die allmählich infolge der Laubgefundheit in oen gespritzten Gürten auftreten, reden eine deutliche Sprache. Die Millionenzahl der Bäume in den ostpreußischen Gärten bedeutet eine ernste Ver pflichtung im Rahmen der Erzeugungsschlacht, die Ernte einwandfrei und in höchstmöglicher Menge zu sichern. Dieser Ausgabe dienen die Organisa tionen, die wir in Ostpreußen im Zug« der Selbst hilfe äls Obstbaumpflegcringe geschaffen haben und die durch die neuen Satzungen eine straffere Ord nung erfahren. In den Satzungen ist alles irgendwie Ueberflüs- sige vermieden. Sie geben klar und bestimmt Zweck und Organisationsfovm an. Sie arbeiten weiter gemäß den Richtlinien, die nach langjähriger Er fahrung sich als zweckmäßig erwiesen und überneh men voll und ganz — kleine Streichungen unbe ¬ rücksichtigt — die bisher gültige Arbeitsanweisung der Lawdesbauernschaft, die sich außerordentlich bewährt Hat. Wenn wir bisher einen Mitgliedsbeitrag in den Obstbaumpflögeringen nicht erhoben haben, aber in den neuen Satzungen einen solchen, gestaffelt nach Leistungsfähigkeit, vorsehen, so hat das seinen berechtigten Grund. Es war sehr schwer, in den ertraglosen Perioden nach dem großen Frost für eine geordnete Obstbaumpflege zu werben, da der Wert' der Ernte nicht davon überzeugen konnte. Trotzdem mußte die Obstbauurpflege begonnen wer den, um zielbewußt dann, wenn die Ernte einsetzen würde, schon etwas Festes zu haben. Diese Erwä gungen haben sich heute als durchaus berechtigt erwiesen. Aber mit dem Beginn der Ernte stehen wir vor neuen Aufgaben im Zusammenwirken mit dem Gartenbauwirtschaftsverband, die der Sicherung des Absatzes und der Verwertung die nen. Auch diese Ausgaben müssen wieder auf dem Weg der Selbsthilfe gelöst werden, und ihnen sol len die an sich bescheidenen Mitqliedsbsiträge in erster Linie dienstbar gemacht werden. Alle diejeni gen, die bisher vertrauensvoll den Weg in die neue Arbeit der Obstbaumpflege mit uns gegangen sind, werden ebenso vertrauensvoll uns die Möglichkeit geben, nunmehr den notwendigen zweiten Schritt Die Ausfuhr Hollands an Obst, Gemüsen und Frühkartoffeln Das holländische ZentraMro für Statistik hat die Mengen und Werte der Ausfuhr an hollän dischen Gartenbauerzeugnissem im Jahre 1936 ver öffentlicht. Dies« Zahlen sind von Bedeutung, da sie Aufschluß geben über die Stellung Deutschlands als Käufer von Gartenbauerzeugnissen auf dem holländischen Markte. Ein Vergleich mit den Zah len -der deutschen Einfuhrstatistik wird allerdings nicht möglich fein, da die holländische Statistik die Bruttogewicht«, Lie deutsche Einsuhrstatistik aber die Nettogewichte zugrunde legt. Die veröffentlich ten Ergebnisse sind aber in sich vergleichbar und lassen erkennen, wie sich die holländische Ausfuhr entwickelt hat und welch« Veränderungen mit den Anteilen der einzelnen Länder an der Gesamtaus fuhr Hollands vorgeganqen sind. Die nachstehende Tabelle gibt eine Uebersicht über die Entwicklung der Ausfuhr Vom Jahre 1929 ab. Gesamtaussuhr Hollands an Gemüse, Obst und Frühkartoffeln in 1000 kg in 1000 Gulden 1929 731,087 88,614 1930 679,671 75,058 1931 586,743 66,027 1932 533,678 48,583 1933 476,763 37,854 1934 447,355 34,540 1935 375,248 27,685 1936 383,019 29,965 Zum ersten Male seit 1929 ist die holländische Ausfuhr an OM, Gemüsen und Frühkartoffeln mengenmäßig und auch wertmäßig gestiegen. Diese Steigerung ist im der Hauptsache auf die erhöhte Ausfuhr von Blumenkohl zurückzufuhren. So ist die Ausfuhr von Blumenkohl gestiegen von 10 900 000 KZ im Werte von 859 000,— Gulden im Jahre 1935, auf 19 000 000 kg im Werte von 1 447 000,— Gulden im Jahre 1936. Sowohl Eng land und Belgien als auch Deutschland bezogen größere Mengen als 1935, was bedingt war durch den schlechten Ausfall der Ernte in diesen Ländern. Ferner stieg die Ausfuhr an Zwiebeln von 99 000 000 KZ im Jahre 1935 auf 122 000 000 KZ und bei Frühkartoffeln von 18,1 Millionen kg auf 26,6 Millionen KZ. Während die Mehrausfuhr an Zwiebeln fast ausschl. nach England ging, ist die Steigerung der Frühkartoffelausfuhr darauf znrück- zuführen, daß Argentinien, das eim sehr schlechte Frühkartoffelernte hatte, beinahe 5 000 000 KZ ab- genommen hat. Ob die Steigerung der holländischen Ausfuhr als ein Symptom des Aufschwunges anznsehen ist, muß bezweifelt werden; denn bei einem großen Teil der Erzeugnisse gingen die Ausfuhrziffern weiter zurück. Wenn beim Blumenkohl, bei Zwiebeln und Früh kartoffeln, in geringem Umfange auch bei Trauben, Salat und Salatgurken eine Ausfuhrsteigerung eingetreten ist, so hat dies seine Ursache in der verhältnismäßig schlechten Ernte an diesen Erzeug nissen in dm wichtigsten Abnehmerländern. Ein weiteres Absinken dürfte man allerdings nicht mehr erwarten; denn mit steigender Kaufkraft in den Hauptabnehmerländem wird auch die Ausfuhr Hollands an Gartenbauerzeugnissen wieder steigen. Sehr aufschlußreich ist eine Aufstellung über die Mengen, die von den wichtigsten Ausfuhrländern Hollands eingsführt wurden. Anteil der wichtigsten Ausfuhrländer in 1000 kn Schweiz Deutschland England Belgien 1929 394,000 198,000 — — 1930 314,000 219,000 58,000 13,700 1931 213,000 251,000 55,000 14,3M 1932 226,000 195,000 52,OM 16,900 1933 188,000 182,000 59,OM 13,900 1934 195,000 168,000 48,MO 12,900 1935 138,000 166,000 35,MO 14,600 1936 111,000 196,000 32,OM 12,200 Jm Jahre 1929 gingen 53,8A> der Ausfuhr nach Deutschland und nur 27,1 A nach England. Erst in Herstellung von Obstsirupen genehmigungspflichtig! Auf Grund der Verordnung über den Zusammen schluß der deutschen Gartenbauwirtschaft sind nicht nur die gewerbsmäßigen Verarbeiter von frischen Früchten zu Obstsirupen zwangsweise Mitglreder der Gartcnbauwirtschaftsverbände, sondern auch diejenigen Personen oder Firmen, die Obstrohsäfte kaufen und gewerbsmäßig zu Obstsirupen verarbei ten. Es hat sich gezeigt, daß in der Praxis diese Regelung, die zur einwandfreien Durchführung marktordnender Maßnahmen notwendig ist, noch nicht allgemein beachtet wird. Zum Zwecke der listenmäßigen Erfassung haben sich daher alle Her steller von Obstsirupen, die noch nicht als Mitglieder der Hauptvereinigunch der deutschen Gartenbau- Wirtschaft, Berlin NW. 40, Schlieffenufer 21, ge führt werdm, umgehend zu melden und mitzuteilen, seit wann sie sich mit der Obstsirupbereitung be fassen. Weiterhin muß darauf hingewiesen werden, daß nach den Satzungen der Hauptvereinigung die Neu errichtung eines Betriebes der Verarbeitergruppe und -damit auch die Neuaufnahme der Obstsirup herstellung der Genehmigung der Hauptvereinigung bedarf. Eine derartige Genehmigung kann auf An trag ausgesprochen werden. Die Nichtbeachtung dieser Bestimmungen kann nicht nur zur Verhän gung einer Ordnungsstrafe führen, sondern gegebenenfalls auch zu einem Untersagen der wei teren Herstellung. auf dem Weg« der Erstarkung des ostpreußisthen Obstbaues vorzuberoiten. Dazu ist auch die Vereinigung der Obstbaum« pflegeringe eines Kreises zum Kreisobstbaum- pflegerinq notwendig, um die größeren Aufgaben innerhalb eines Kreises lösen zu können, die der einzelne Obstbaumpflegering nicht lösen kann. Auch hier greisen wir den Notwendigkeiten vor und bauen das aus, was sich über kurz oder lang als unumgänglich erweisen wird. Alle Obstbaumpflsgeringe finden dann im Lau« desobstboumpflegering Ostpreußen nunmehr die Organisation, die im Gebiet der Landesbauern schaft Ostpreußen einer planmäßigen Förderung des Gesamtobstbaues dient. Die Satzungen sehen auch die Zugehörigkeit von Behörden und Körperschaften des öffentlichen Rechts vor. Es wäre zu begrüßen, wenn diese Möglichkeit von recht vielen Kreisen, Gemeinden und Städten benutzt würde, um ihrerseits der so notwendigen Förderung des ObsÄaues in Ost preußen zu dienen. Alles in allem genommen erkennen wir heute klar, daß in der Provinz Ostpreußen bestimmte Möglichkeiten des Obstbaues bestehen, die auszu nutzen nicht eine Notwendigkeit, sondern höchste Pflicht bedeutet, weil damit der Provinz einmal neue Erwerbsquellen erschlossen werden, anderer seits aber auch durch gesteigerte Obsternten die Le- bensverhältnisse, insbesondere auch des ostpreußi schen Arbeiterhaushaltes, eine wesentliche Verbes serung erfahren können. Der Weg, den wir gehen müssen, hat neue Schwierigkeiten, aber die Schwie rigkeiten, die hinter uns liegen, waren größer. lMckedranät, Landesbeirat für Obstbau. den letzten Jahren hat sich das Verhältnis zugun sten Englands verschoben. England, das 1929 nur 27,1 A> der von Holland insgesamt ausgeführten Erzeugnisse abnahm, erhöhte seinen Anteil auf 51,2YL, so daß heute der englische Markt für Hol land die entscheidende Bedeutung hat. Während die Ausfuhr nach England im Jahre 1936 sich gegenüber 1935 dem Gewichte nach um 18tz-> und um 12 A dem Werte nach erhöhte, trat bei der Ausfuhr nach Deutschland ein weiteres Sinken gegenüber 1935 ein, und zwar mengenmäßig um 19,7A> und wertmäßig um 8A. Vergleicht man die holländischen Ausfuhren nach Deutschland vom Jahre 1936 mit denen von 1929, so kann man fest stellen, daß 1936 nur noch rund 28A> der im Jahre 1929 nach Deutschland exportierten Menge abgesetzt wird und weiter kann man feststellen, daß der Wert der Ausfuhr auf 20,7 Yb des Wertes von 1929 zurückgegangen ist. Die holländischen Zahlen beweisen ein zweifaches: 1. daß es gelungen ist, durch Steigerungen und Verbesserungen der eigenen Erzeugung sich vom Hauptgemüseausfuhrland Holland unab hängiger zu machen, 2. daß die Maßnahmen, die getroffen wurden, um die deutsche Erzeugung gegen die Konkur renz von außen zu schützen, einen beachtens werten Erfolg hatten. —im Türkei Gründung einer Friichte-Aussuhrgcsellschaft Vor kurzem ist mit Unterstützung der Landwirt« schaftsbank und der tschechischen Gesellschaft „Omni- pol" mit einem Kapital von 100 000 t. Pf., von denen sich 51YL in Händen der türkischen Landwirt- schaftsbamk befinden, eine türkische Gesellschaft m. b. H. für die Ausfuhr von Früchten gegründet worden. Die neue Gesellschaft trägt den Namen Tümel, abgekürzt aus Türk Mcyvaoilik Limited, die Türkische Fruchthandelsgesellschaft. Der Sitz der neuen Gesellschaft ist Ankara. Sie wird Zweig niederlassungen in Istanbul und in der Tschechoslo wakei haben. Erste Aufgabe der Gesellschaft wird die Schaffung von Trocknungsanlagen für Aepfel in Pazar, früher Atina, am Schwarzen Meere, jcim über die hier früher bereits berichtet wurde.