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Die Saumschule Mitteilungen üer Zachgruppe Saumschulen üer Unterabteilung Garten ües Reichsnährstandes Reichssachbearbeiter Rudolf Tetzner Nummer - Seilage zu „die Gartenbauwirtschaft" Nr. 2b Juli 1937 Vom 9. ^u// /n Tagung der Retchsfachgruppe BaumsKulm Die Vorankündigungen der vorbezeichneten Ta gung in dieser Zeitschrift haben bereits die deut schen Baumschuler in erheblichem Ausmaß mobili siert. Wer möchte auch nicht dabei sein, wenn der Reichsnährstand die Möglichkeit gewährt, den gan zen Baumschulerstand zusammcnzuführen. Gilt es doch, auf den unter nährständischer Führung und nährständischem Schutz zurückgelegten Weg des Wiederaufbaues des deutschen Baumschulwesens seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialis mus zurückzuschauen und den derzeitigen Stand und die zukünftigen Ziele darzustellen. Der Aufbau der Tagesordnungen und des Ta gungsplanes ist grundsätzlich so erfolgt, daß der Praxis durch die intensive ehrenamtliche Mitarbeit eines großen Kreises erfahrener, arbeitsfreudiger Männer weiteste Möglichkeiten der maßgeblichen Mitgestaltung des Berufswohls und des Gehört werdens gegeben sind. Eine ebenso wichtige wie umfangreiche Arbeits folge erläutert den Angehörigen der Reichsfach gruppe Baumschulen, was an Arbeiten geleistet worden ist, was dort geschafft wird und zukünftig erstrebt und erreicht werden soll. Deshalb muß jeder deutsche Baumschuler dabei sein, er muß dies hören, er kann und soll mitgestalten. Wenn es sich ferner irgend einrichten läßt, bringen unsere Be ¬ rufskameraden auch ihre treuen Helfer des Betrie bes, ihre Ehefrauen, mit, denn wir wissen doch alle, wieviel Interesse sie an ihrer Baumschule nehmen und welche große Mitarbeit und Mitverantwortung auf ihren Schultern in den Betrieben ruht. Da neben vergesse man nicht, dem eigenen Nachwuchs in der Familie und den Helfern des Betriebes aus der Gefolgschaft ebenfalls die Teilnahme zu ermög lichen. Allen sind die umfassenden fachlichen Beleh rungen und Darbietungen unentbehrliche Helfer in ihrer mühevollen Arbeit im Betriebe. Daneben gilt es aber auch, einmal auszuspannen und neue Kraft für das Weiterschafsen zu sam meln. Wie könnte dies erfolgreicher, angenehmer und zugleich nützlicher erfolgen, als durch die ge sellschaftlichen Veranstaltungen im Kreise von Be rufskameraden, die alle die gleichen Mühen und Sorgen bewogen, mit denen man aber auch gern einige frohe, schöne Stunden teilen möchte. Getra gen von einem echten Kameradschaftsgeist, können derartige Tagungen zu unvergeßlichem Erlebnis werden. Und haben die deutschen Baumschuler nicht auch Grund genug, sich dankbar dessen zu erin nern, daß ihnen des Führers Werk und nährstän- dische Arbeit die Rettung ihrer Existenz und den Wiederaufbau der Betriebe gewährten? Noch ein Wort an die Gruppe der Nichtmelder. Sei sich jeder darüber klar, daß die pünktliche Anmeldung lediglich Sache einer guten Erziehung und einer selbstverständlichen Pflicht ist. Nicht anmelden und doch teilnehmen ist nichts an deres, als eine bodenlose Rücksichtslosigkeit gegen über denen, die sich um den guten Verlauf in opferbereitem Einsatz ehrenamtlich bemühen und eine Schädigung aller, die sich Pünktlich anmeldeten. Es wird Vorsorge getroffen werden, daß die Nicht anmelder weder den anderen die Plätze wegnchmen, noch die gemeinsamen Mahlzeiten und Rundfahr ten stören können. Merke sich weiterhin jeder, daß alle Veranstaltungen pünktlich beginnen und durch Nachzügler nicht gestört werden dürfen. Eine ein wandfreie Disziplin muß auch bei den Rundfahrten durch das Baumschulgebiet obwalten; so ist es z. B. wegen der sicher großen Beteiligung nicht möglich, den Aufmarsch ver Gesellschaftsautobusse durch eigene Autos zu stören. Darüber hinaus ist es auch gerade aus kameradschaftlichen Gründen erwünscht, sich an einer Gemeinschaftsfahrt zu beteiligen. Die Geschäftsstelle des „vorbereitenden Aus schusses" befindet sich vor und während der Tagung zwecks Anmeldung und Auskunft im Hotel Kaiser hof, Hamburg-Altona. Aus zur Neichssachgruppentagung Baumschulen! Ilucwü letruer. Zeiteinteilung und Tagesordnungen I. Arbeitstagung der Sonder gruppen und Arbeitskreise am Freitag, dem 9. Juli 1937. Beginn der Sitzungen 8.30 Uhr. Teilnehmer: geladene Mitarbeiter und solche, die ihre Teilnahme bis zum 6. Juli dem RNSt, Verw.-Amt des RBF., Berlin SW 11, Dessauer Straße 26, angezeigt haben. (II L 9, Sachgebiet Baumschulen). Die Sitzungsräume werden im Hotel Kaiserhof am Empfangsbüro durch Aushang bekanntgegeben. 1. Sondergruppe Obst und Beerenobst (Beirat Nicolin): Güteklassen — Ausschluß II. Güte klasse von Obstbäumen — Entwurf Güteklassen für Haselnüsse — Pfivsichsämlinge unter Sor tenbezeichnung — Spindelbusch, senkrechter Schnurbaum mit langem Fruchtholz, freistehen der Schnurbaum — Sorteneinschränkung — Sortenliste zum Markenetikett. 2. Sondergruppe Rosen (Beirat Münch: Güte klassen — Sorteneinschränkung — Sortenliste zum Markenetikett — Ncuheitenprüfung — Sortenbeschreibung — Ausfuhrfragen — Be richte aus den geschlossenen Gebieten. 3. Sondcrgruppe Laub- und Nadelhölzer, Hecken pflanzen (Beirat Wendland): Gütek'assen — Gruppeneinteilung für Alleebäume, Ziersträu cher — Zusammenstellungen: Gehölze für Bie nenweide, schattenliebende Gehölze für leichten, trockenen Boden geeignete, Moorböden, beson ders Winterhärte, winterschutzbedürftige Ge hölze, schönblühende, schönfarbige, schönfrüch tige Gehölze, Gehölze für die Bepflanzung der Reichsautobahnen. 4. Sondergruppe Rhododendren, Azaleen (Beirat Bruhns, Zwischenahn): Güteklassen — Anbau sortiment unter besonderer Berücksichtigung der Treibsorten — Sortenliste zum Markenetikett — Moorbeetpflanzensortiment. 8. Sondcrgruppe Unterlagen (Beirat Küppers): Güteklassen — Sortenregister — Anerkennung — Sicherung der Bedarfsdeckung (Vertrag licher Vermshrungsanbau). 6. Arbeitskreis Gestehungskosten, Preise (Obmann Wendland): Weitexführung der Gestehungs- kostenermittlung — Mindestpreise und Preis- stopverordnunch 7. Arbeitskreis Baumschulpflanzcnverkchr, Tech nische Hilssmittel (Obmann Ticbe): Gütertari fierung — -Verpackungsfragen — Jute — Pack- dräht — Bast. 8. Arbeitskreis Steuern, Buchung (Obmann H. Dahs): Buchmäßige Sicherung der Sorten echtheit — Einheitswerte. 9. Arbeitskreis Pflanzenschutz (Obmann Wilhelm Feh): Erfahrungen im Pflanzenschutz in Baum schulkulturen. II. Arbeitstagung Sondergruppe Unterlagen Teilnehmer: RHA. II O A, Arbeitskreis IV/4 des Forschungsdienstes, Mitarbeiter der Unter lagenpraxis aus der Sondergruppe Unterlagen, Reichsbeirat Obstbau, Reichsverband garten baulicher Pflanzenzüchter, Sortenregisierstelle des RNSt. am Freitag, dem 9. Juli 1937, in Altona; der Sitzungsraum wird im Hotel Kaiserhof, am Emp fangsbüro, durch Aushang bekanntaegeben. Bericht der Sondcrgruppe Unterlagen — Förde rung der vegetativ vermehrbaren Unterlagen: Mutterpflanzenarchive — Sorlenregister — Aner kennungswesen — Generativ vermehrbare Unter lagen: Förderung der Saatgutgewinnung aus deut scher Erzeugung — Praktische Selbstauslese durch scharfe Sortierung und Ausscheidung ungeeigneter Sortierungen — Forschungs- und Züchtungsziele. III. Arbeitstagung für Landes beiräte und Sachbearbeiter am Sonnabend, dem 10. Juli 1937 in Altona, der Sitzungsraum wird im Hotel Kaiferhof am Emp fangsbüro durch Aushang bokanntgegeben; Beginn 8.30 Uhr. Teilnehmer: Landesbeiräte, Sachbearbeiter, Berichterstatter der Sondergruppen und Ar beitskreise. 1. Berichte aus den Arbeiten -der Sondergruppen und Arbeitskreise. 2. Bericht über den derzeitigen Stand der Mar kenfähigkeit der Baumschulen. 3. Bericht über die Ueberprüfung und Ergänzung der Güteklassen für Baumschulerzeugnisse. 4. Obstsorteneinschränkung. 5. Ausstellnngsfragcn. 6. Freizügigkeit der Baumschulerzeugnisse. 7. Beratungsringe. 8. Aussprache. Für die bis dahin eingetroffenen Teilnehmer, die an den Arbeitstagungen nicht beschäftigt sind, ihre Frauen oder sonstigen Angehörigen finden Rund fahrten und Besichtigungen statt. Hauptvereinigung der deutschen Gartcnbaumirtschast IV. Sitzung Ausfuhrausschuß am Sonnabend, dem 10. Juli 1937, in Altona, der Sitzungsraum wird im Hotel Kaiscrhof am Emp fangsbüro durch Aushang bekanntgegebcn; Beginn 15 Uhr.Nur für geladene Teilnehmer. V. Kameradschaftsabend der deutschen Baumschuler am Sonnabend, dem 10. Juli 1937, in Hamburg, „Zoo", KdF.-Halle. Beginn 20.30 Uhr. VI. Berufsöffentliche Borkrags- tagung am Sonntag, dem 11. Juli 1937, Beginn 8.30 Uhr, in Altona, Großer Saal des Hotel Kaiserhof. 1. Begrüßung (Rcichsbeirat Baumschulen, Stephan). 2. Ansprache des Neichsfachwarts Gartenbau, Boettner. 3. Berichte über die Arbeiten der Sondergruppen und Arbeitskreise. (Landesbeirat Baumschu len, Nicolin.) 4. Vortrag: Die Entwicklung der Markenfähig keit der Baumschulen, der Güteklassen für Baumschulerzeugnisse und Fortschritte in der Untevlagenfrage (Reichssachbearbeiter Baum schulen, Tetzner). 5. Vortrag: Die Entwicklung der holsteinischen Baumschulen (Unterabteilungsleiter Dr. Hey- domann). 6. Vortrag: Verpflichtungen aus der Anerken nung der Markenfähigkeit; die Ermittlung der eigenen Gestehungskosten, ein wertvoller Maßstab für den Betriebsleiter (Direktor Bickel, Weihenstephan). 7. Aussprache. 13—15 Uhr: Gemeinsames Mittagessen im Hotel Kaiserhof. 15 Uhr: Fortsetzung der Vor tragstagung. 8. Vortrag: Bewertunasfragen in Baumschul betrieben zum Zweite der Erfolgs- und Ver- mögensermittlnng, unter Berücksichtigung der steuerrechtlichen und sonstigen gesetzlichen Be stimmungen (Dipl.-Kaufmann Werner Man gold, Buchstelle des Deutschen Gartenbaues). 9. Vortrag: Neuere Ergebnisse der gartenbau technischen Geräte- und Maschinenprüfung und neuere Werkstoffe für die Baumschulpraxis (Demnig, Studiengesellschaft für Technik im Gartenbau). 10. Vortrag: Einrichtung und Ziele der Arbeits gemeinschaft für 'Schädlingskontrolle und -bekämpfung im Baumschulengebiet (Dr. Fi scher, Zweigstelle Pinneberg des Pflanzenschutz amtes Kiel). 11. LichMildvortrag über die Reichsgartenfchau Esten 1938. 12. Aussprache. 13. Geschäftliche Mitteilungen, Schlußwort. VII. Besichtigungsfahrten: Das Holsteinische Ba umschul en gebiet, am Montag, dem 12. Juli 1937. lieber Anmeldungen, Sammelpunkte und Abfahrzeiten erfolgen besondere Bekanntmachungen. kins ive/fst's Würdigung Sines' wl§5sn5ckci^//cksn Wurzelstudien an Kernobstbäumen Im Kühn-Archiv Band 42, 1936, ist eine Arbeit aus dem Institut für Pflanzenbau und Pflanzen züchtung der Universität Halle (Saale), Leiter Prof. Dr. Th. Roemer, erschienen, die über das Wurzelleben älterer Kernobstbäume auf Zwerg unterlage außerordentlich wichtige Aufschlüsse er bringt*). Die Verfasser, Prof. Dr. Roemer und Dr. H i l k e n b ä u m e r, haben mit dem Ziel der Forschung über Lie Struktur, die Form und die Ausbreitung der Wurzelkrone, hierbei auf einheit licher Zwergunterlage veredelten älteren Bäumen, Klarheit geschaffen. Hierzu wurden in einer sehr umfangreichen Arbeit in einer Obstversuchsanlage in Dirmstein in der Pfalz, die im Jahre 1909 von Landwirtschaftsrat Klingmann aufgepflanzt war, Wurzeluntersuchungen von je 130 Apfel- und Bir nenbäumen, die unter einheitlichen Boden-, Nähr stoff- und Klima-Bedingungen und auf einheitlicher Unterlage gewachsen waren, angestellt. Neben den Feststellungen über die Form und Struktur der Wurzel im allgemeinen wurde besondere Aufmerk samkeit der Frage der Beeinflussungsmöglichkeit der einheitlichen Unterlage durch verschiedene Edelsorten geschenkt. Tie Ergebnisse sind für den Obstbau und den Baumschuler von erheblicher Bedeutung. Von besonderer Bedeutung erscheint mir die einwandfreie Feststellung, daß die Wurzeln aller untersuchten Birnen- und Apfelsorten sehr flach streichen. Unsere Praktiker des Obstbaues und *) Vergleiche auch Gbw. Nr. 10/37. des Baumschulwesens wissen, daß das Wurzelbild der Bäume auf ungeschlechtlich vermehrten Unter lagen an sich ein anderes ist, als das von Bäumen von Sämlingsunterlagen. Aber immerhin über rascht doch die Feststellung über den sehr flachen Verlauf der Wurzeln, ebenso über die auch be stätigte, von Prof. Kemmer veröffentlichte Fest stellung über die Umstimmung des Wurzelbildes, daß an den Jungbäumen in der Baumschule die stärkeren Wurzeln in der Nähe des unteren Endes des Unterlagenfußes und bei den älteren Bäumen in der Plantage dieselben höher liegen. Hieraus er geben sich für den denkenden Praktiker des Baum schulwesens und des Obstbaues ganz wesentliche Schlüsse für eine sachgemäße Handhabung der Bodenbearbeitung und Düngung. Außerordentlich interessant ist aber auch die Frage der Beeinflus sung der Unterlage insbesondere ihres Wurzelbil des durch den Ebeling. Die Menge der gebildeten Faserwurzeln ist nämlich bei den verschiedenen Apfel- und Birnen-Sorten ebenso unterschiedlich wie innerhalb einer Sorte individuell. Die Einzel pflanzen einer Sorte zeigen ein vollkommen ein heitliches Wurzclbild, so durchaus einheitlich, daß es selbst ungeschulten Arbeitern nicht schwer fiel, die einzelnen Wurzeltypen aus einem Gemisch aus zuwählen. Die Verfasser geben ihrer Arbeit fol gende Zusammenfassung: „In einer 25jährigen Obstversuchsanlage in Dirmstein in der Pfalz wurde je 130 Birnen- (sechs Sorten auf Quitte veredelt) und 130 Apfelbäume (vier Sorten auf Gelber Metzer Paradies veredelt)^ zur Beobachtung der Wurzelkrone ausgegrabcn. Dies stellt eine wesentliche Ergänzung anderer Wurzelstudien mn Obst dar, die an wenigen älteren, in der Hauptsache aber jungen Bäumen, gemacht worden sind. Die Wurzcluntersuchungen führten zu folgendem Ergebnis: 1. Die Hauptwurzelmenge liegt bei Apfel auf Paradies 30—50 cm, bei Birne auf Quitte 25 bis 40 cm unterhalb der Erdoberfläche. Die größte Wurzeltiefe betrug im Einzelfall 63 cm. Die ober sten Wurzeln der Quitte liegen 10 cm, die des Paradies 20 cm tief im Boden. Der Verlauf der Einzelwurzel in der Vertikalen ist nicht immer gleichmäßig. Die stärksten Wurzeln finden sich in den oberen Erdschichten. 2. Die Wurzelkrone wächst um das zwei- bis dreifache über die Kronentraufe hinaus. Die Wur zelkronen benachbarter Bäume wachsen ohne Hem mung ineinander. 3. In dem in der ganzen Fläche kultivierten Boden findet sie in allen Wurzelregionen eine gleiche Menge Faserwurzeln. Eine Pfahlwurzel ließ sich an keinem der 260 untersuchten Bäume beobachten. 4. Es ist ein deutlicher Einfluß der Edelsorte auf dem Wuchs auch von einheitlichen Unterlagen feststellbar. Die gleichen Unterlagen mit verschie denen Sorten veredelt zeigen deutliche Unterschiede in der Menge der gebildeten Faserwurzeln, in Struktur und Form der Wurzelkrone. Die Fascr- wurzelmenge wird nicht bestimmt durch die Wuchs kraft der Sorte, sondern durch die spezifische Sor teneigentümlichkeit. Der Einfluß der Edelsorte ist also nicht „quantitativer" (Hatton), sondern „qualitativer" (Swarbrick) Natur. 5. Die Beobachtungen der Wurzelkronen der aus gegrabenen Bäume lassen wichtige Schlüsse für die Durchführung von Düngung, Bodenbearbeitung und Unterkultur im Obstbau zu." Die vorerwähnte Arbeit ist ein weiterer wich tiger Beitrag für unsere Erkenntnis über das Wur zelleben unserer Obstbäume, aus der sich wertvolle Schlüsse für unsere baumschulmäßige und obstbau liche Praxis ziehen lassen. k. Bekämpfung des Wurzelkropf Mitteilung der Staatl. Hauptstelle sür gärtnerischen Pflanzenschutz, Pillnitz (Elbe). Für die in verschiedenen Baumschulen von der Staat-l. Hauptstelle für gärtnerischen Pflanzenschutz in Zusammenarbeit mit der Landesbauernschast (Freistaat Sachsen) durchgeführten Wurzel- kropfver suche wurden die Versuchspflanzen für das Jahr 1935 in lyLigen Ilspulun-Saatbeize- und in 1?Ligen Ceresan-Naßbeize-Lehmbrei getaucht. Jeweils der Hälfte der so behandelten aufgeschulten Pflanzen wurde noch eine Kalkkopfdüngung ge geben. Im Jahre 1936 wurden die Versuchspflan zen z. T. in 2^-igen und 1F>igen Uspulun-Saat- beize-Lehmbrei getaucht. Aus den Versuchen hat sich bisher ergeben, daß für die Praxis das Tauchen der Wildlinge in 1A>igen Uspulun-Saat- beize-Lehmbrei empfohlen werden muß. Der Lehmbrei wird auf folgende Art herge stellt: In das Tauchgefäß wird trockener Lehm ge geben und dazu so lange von einer leigen bzw. für Versuchszwecke 2A>igen Uspulun - S a a t - beizelösung zugegeben, bis Lei kräftigem Durchrühren die richtige Zähflüssigkeit des Lehm- breies erreicht war. Für lA-igen Lehmbrei werden 100 § Uspulun -Sa atb eiz e auf 10 I Wasser verwendet, dementsprechend für einen 2A>igen Lehmbrei 200 A Uspulun-S aatb eize auf 10 I Wasser. Wer seine Pflanzen zur Sicherheit vor dem Einschlag oder auch Sämlinge in Uspulun-Lehm- brei tauchen will, verwendet dazu tunlichst einen 0,5A>igen Lehmbrei (auf 10 I Wasser 50 § Uspulum Als weitere vorbeugende Maßnahme empfiehlt es sich, das Quartier, auf dem im Früh jahr die Wildlinge aufgeschult werden sollen, etwa 4 Wochen vor dem Aufschulen mit fernem, ge mahlenem Schwefel (100 Z feingemahlenem Schwefel je qm Quartierfläche) zu be streuen und diesen ausgestreuten Schwefel etwa 20 bis 25 om tief unterzugraben oder einzufräsen. Um ein gleichmäßiges Ausstreuen des Schwefels zu erreichen, ist es ratsam, das Schwefelpulver etwa mit der 2- bis 3fachen Menge trockenen San des gründlich zu vermischen und dann dieses Schwe fel-Sand-Gemisch auszustreuen und einzufrüsen. Für unsere Wurzelkropsversuche ist es wichtig, über diese Maßnahme Erfahrungen auch der ein zelnen Baumschuler zu sammeln, um baldmög lichst ein klares Bild zu gewinnen. Weiterhin ist es dringend erforderlich, daß sich die Praxis auch an den Versuchen „Tauchen der Pflanzen in Uspulun-Saatbeize-Lehmbrei" betei ligt. Wer sich hieran beteiligen will — und jeder Baumschuler handelt hierbei auch in seinem eige nen Interesse —, melde sich sofort bei der Landes bauernschaft, damit ihm der Versuchsplan geschickt werden kann. Verlängerung von Düngennttelausnahmetarifen Der schon seit langem bestehende und sür die Durchführung der Erzeugungsschlacht außerordent lich wichtige Ansnahmctarif 11 8 1 ist nach einer Mitteilung der Reichsbahndirektion Berlin um wei tere 3 Jahre bis zum 31. Dezember 1940 verlängert worden. Der Ansnahmctarif begünstigt eine Viel zahl von Düngemitteln, sofern diese im Deutschen Reiche zum Düngen Verwendung finden. Je nach der Einstufung der einzelnen Düngemittel in den Regeltarif gewährt der Ausnahmetarif Ermäßi gungen von 35 v. H. der Klasse O, von 22,6 bis 31,8 v. H. der Klasse 8 und von 26,2 bis 47,6 v. H, der Klasse U.