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Ms -em Blumen- und Aierpflanzenbau Mitteilungen -er Zachgruppe Slumen- un- Aierpflanzenbau -er Unterabteilung Garten -es Reichsnährstan-s Neichssachbearbeiter Karl Weinhausen Nummer b Seilage zu „Vie Gartenbauwirtschaft" Nr. 18 b. Mai 1927 F/c/isl-vnA c/sr c/sz- c/svkc^sl? no/v^encZ/A Stand und Aussichten des Maiblumenandaus zu bevorzugen oder die Sicherung der tenbau zugunsten einer anderen s) Materialaufwand 1. Landpacht für zwei Jahre 8.— 3. Pferdedünger Zentner im 2. Jahr. . 6.— 1.75 6.50 12.— Einfluß ausül satzmö gl 4. Pflanzkeime Stück . . 1.15 1- 3.20 4.50 4,50 möglichst viel Erfahrungsmaterial vorliegt. Es handelt sich nicht darum, die eine Gruppe im Gar- 2. Kuhdünger - 20 Zent ner im 1. Jahr . . Gestehungskosten für Maiblumenkeime, berechnet für 1 Ar wesen, einer Ortsfachschaft eine Kartoffeldämpf kolonne aus der Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen, nachdem die Dämpftöpfe dieser Anlage mit geringem Kostenaufwand mit den für die Erde dämpfung als vorteilhaft erkannten Düsenrohren ausgerüstet worden waren. Aehnliche Lösungen die ser Fragen werden für verschiedene Gegenden Sach sens zur Zeit angestrebt. Voraussichtlich ist es mög lich, jeder Kreisfachschaft Sachsens mindestens eine, oft jedoch mehrere Kartoffeldämpfkolonnen zur Erdedämpfung zur Verfügung zu stellen. Einige Kreisfachschaften beabsichtigen auch, sich selbst beson dere Erdedämpfanlagen für den Leihbetrieb anzu schaffen. Die bisher in Pillnitz bei der Erprobung verschie dener Bodendämpseinrichtunqen gewonnenen Er fahrungen haben erkennen lassen, daß es möglich ist, Erde in Behältern mit recht geringem Dampf druck schnell, gleichmäßig und sicher zu dämpfen. Dabei wurde aber festgestellt, daß diese schnelle, gleichmäßige und sichere Durchdämpfung von Erde b) Arbeitsaufwand 1. Düngerfahren undDün- qerverteilen im 1. Jahr 2. Düngerfahren und Dün gerverteilen im 2. Jahr 3. Pflügen und Eggen. . 4. Pflanzarbeit .... 5. Hackarbeiten im I. Jahr 6. Hackarbeiten im 2. Jahr 7. Erntearbeit (Herauspflü gen und Ausschütteln) . 8. Putzen der Keime (3500 Blüher) 8000 . . 32.— -- 56.— Mt schen der Schnittblumengärtner entgegenzukommen, d. h. die Preise für Maiblumenkeime soweit zu sen ken, daß die Maiblumen gegenüber italienischen Nelken, Tulpen usw. konkurrenzfähig sind. Bei der Errechnung von Gestehungskosten können unmög lich alle Fehlerquellen berücksichtigt werden, das gilt ganz besonders vom Maiblumenanbau, weil der Witterungsverlauf einen ungewöhnlich starken Einfluß ausübt. Trotzdem will ich nachstehend den Versuch einer Gestehungskosten-Berechnung für Maiblumenkeime machen mit der Bitte, diese Ver öffentlichung als Anregung zu betrachten, damit, wenn im Spätsommer dieses Jahres über die Richt preise für Maiblumenkeime gesprochen werden muß, Links Abb. 1: Dampfoertcilung inrichtung im Inneren eines Erddämpstopses. Von dem (Hellen) Dampfeinleitungsrohr wird der Dampf in die im unteren Drittel des Schalters Hangenden Verteller- kreuze (schwarz) geführt und dort durch Düsenoffnungen verteilt. — Rechts Abb. 2. Dampstops mit Siebboden Innenansicht, v Dampfzuführunosrohr ä Dampfaustritt im Behälter^ L - Oeffniinq zum Entleeren des Kondenswassers, 8 - Sivbeinsatz, durch besten Locher der Dampf m die Erde tritt, l. Sackleinenstück, welches auf das Sieb gelegt wird, damit die Erde nicht durch die Oeffnungen des Ziebes fällt. l^uantL , , „ l i ch k e i t v o n K a r t o f f e l d ä m P f- anlagen zur Erdedämpfung liegt noch nicht vollständig vor. Es ist bisher möglich ge- Die Angaben über die Erträge gehen im Mai blumenanbau erstaunlich weit auseinander, was wohl, zum Teil wenigstens, auf die unterschiedlichen Wachstumsbedingungen und Pflanzweiten zurück geführt werden kann. Es sei ausdrücklich bemerkt, daß außergewöhnlich hohe Erntezahlen einer beson deren Nachprüfung unterzogen wurden, um sicher zugehen, daß es sich nicht um Irrtümer handelt. Während der gemittelte Ertrag des Jahres 1936 je Ar 3500 Treibkeime beträgt, schwanken die An gaben der Anbauer zwischen 1000 und 11 000 Treib keimen je Ar. Dabet sind die großen Ernten von den niedrigen Ernten räumlich oft nur wenig ent fernt. Es kann sich also nicht darum handeln, daß die extrem niedrigen Ernten in einem Trockengebiet erzielt wurden. Bei der Erhebung wurde bisher nicht nach der Anzahl Pflanzkeime gefragt, die je Flächeneinheit Verwendung fanden. Einzelanga ben aus Anbauerkreisen aber lassen erkennen, daß zwischen 6000 und 12 000 Pflanzkeime je Ar ge pflanzt werden. Anläßlich der Tagung der Sonder gruppe Maiblumen am 4. 9. 1936 empfahl Max Schetelig, nicht mehr als 8 000 Pflanzkeime je Ar zu verwenden. Bei normalem Anbau von Mai blumen mit dem Ziel, möglichst viele Keime 1. Güte zu bekommen, ist dieser Rat sicherlich auch sehr be achtlich. In Vierlanden dagegen Pflanzt man viel fach zweijährige Keime, die nur ein Jahr stehen bleiben, und erzielt so die vorerwähnten hohen Ernten. Für die Aussichten des deutschen Maiblumenan baues ist vor allem die Frage wichtig, inwieweit die Maiblumenanbauer in der Lage sind, den Wün- ganz besonders von der Art der Dampf einführung und Dampfverteilung in dem Erdbehälter abhängig ist. Die besten Leistungen und eine günstige Aus nutzung der vorhandenen Dampfmenge wurde bis her an solchen Dämpftöpfen beobachtet, bei denen der Dampf durch Rohre in das Innere des Behälters eingeleitet und vor dort durch Düsenöffnungen nach den Außenwan dungen zu verteilt wird. Die Abbildung Nr. 1 zeigt das Innere eines solchen Dämpftopfes. Bei Dämpftöpfen, in denen der Dampf durch einen Siebboden in die darüber liegende Erdmasse eindringt, muß be sonders darauf geachtet werden, daß kein „kalter Erdkern" in der Mitte des Behälters zurück- Lleibt, daderDampf hier vondenAußen- wandungen nach dem Behälterinne re n w t r k t. Eine Erklärung läßt sich darin sehen, daß bei der Füllung der Behälter mit Erde nicht dieselben großen Hohlräume bleiben, wie dieses bei der Füllung mit Kartoffeln der Fall ist. Dieselben Beobachtungen wurden bei kleinen Dämpfgeräten (Futterdämpfern) gemacht. Es treten hier meist höhere Kondensationsverluste auf, was zu einer stärkeren Durchfeuchtung der Erde führt. Die Dämpfung dauert meist länger, und es können mit derselben Dampfmenge nur entsprechend kleinere Erdmengen gedämpft werden. Deshalb ist es bei dem Gebrauch solcher Einrichtungen notwendig, die vollständige Durchdämpfung der Erdfüllung des Behälters in verschiedenen Tiefen und Zonen mit dem Thermometer gut zu überwachen, wenn man nicht durch mögliche Täuschungen spätere Miß erfolge wünscht. Als Richttemperatur, bei der bisher gute Erfolge erzielt worden sind, gilt die Mindesttempe ratur von 95 Grad Celsius, die in allen Teilen der Erde mindestens 5 Minuten lang gehalten werden muß, ehe die Durchdämpfung als abgeschlossen an gesehen werden kann. Das übliche Weitersteigen der Temperatur über 95 Grad Celsius bis etwa 100 Grad Celsius während dieser Zeit schadet nach den bisherigen Erfahrungen nicht, sondern erhöht die Sicherheit. Durch zeitweiliges Drosseln der Dampfzufuhr kann während dieser Zeit Dampf ge spart werden. Die seit mehr als 5 Jahren im unmittelbaren praktischen Gebrauch verschiedener Dämpfeinrich tungen in Pillnitz gesammelten Erfahrungen wer den auch für die Neukonstruktion von ähn lichen Geräten verwertet werden müssen. Denn trotz aller Handlichkeit und Gebrauchsfähigkeit der zur Zeit vorhandenen Einrichtungen müssen Wege gefunden werden, die es gerade den kleineren Gar tenbaubetrieben ermöglichen, ihre Erden zu dämp fen. DiekleinenDämpser (Futterdämp fer) haben eine viel -u geringe Leistung bei meist nicht vorteilhafter Dampfausnutzung und hohem Brennstoffverbrauch. Sie kommen, wenn man die Dämpfung der Erven im Gartenbau ernstlich all gemein empfehlen will, kaum in Betracht. Au h läßt ihre ost gepriesene Handlichkeit noch viel zu Wünschen übrig. Unter diesem Leitwort erschien in der Beilage „Techn. Rundschau" Nr. 5 zur „Gartenbauwirt schaft" am 1. April 1937 eine Veröffentlichung, zu der folgendes ergänzend mitgeteilt wird: Das Ergebnis einer bereits im Winter 1936/37 durch Vermittlung der Landesbauernschaft Sachsen in den Kreisbauernschasten und Ortsfachschaften Gartenbau gehaltenen Umfrage über die Ein- Für die besondere Bedeutung des Maiblumenan baues in Deutschland braucht in Fachkreisen kaum Beweis erbracht zu werden. Zwei Umstände sind es, die den Maiblumenanbau in Deutschland beson ders wichtig erscheinen lassen, einmal die Tatsache, daß es sich um ein ausschließlich deutsches Erzeug nis handelt, und andererseits di« selbst heute noch beachtliche Ausfuhr von in Deutschland gezogenen Maiblumenkeimen. Um so bedauerlicher ist es, daß aus den deutschen Blumenmärklen weit mehr aus ländische Erzeugnisse als deutsche Maiblumen an geboten werden. Die Ursache hierfür ist sicherlich nicht in einer allgemeinen Geringschätzung der Mai blume zu erblicken, sondern einzig und allein in dem Vergleich mit andern Blumen zu hohem Preis. Wenn 10 Stiele Maiblumen ebensoviel kosten wie 5 Darwintulpen, dann darf man sich nicht wun dern, daß die Mehrzahl der Kaufenden zu den Dar wintulpen greifen. Während früher einmal die Maiblume bei allen möglichen Gelegenheiten Ver wendung fand, kommt sie heute im wesentlichen nur noch für Brautsträuße und einige andere besondere Gelegenheiten in Frage. Nicht nur für die deutschen Maiblumenanbauer, sondern auch für die Blumengärtner im allgemei nen ist diese Entwicklung höchst bedauerlich. Als Ersatz für die fehlenden Tulpen- und Narzissen zwiebeln hätten die Maiblumenkeime eine Bedeu tung erlangen können, wie wir sie vorher in Deutschland nicht kannten. Fragt man Berufskameraden, die früher in er heblichem Umfang Maiblumen getrieben haben, warum sie jetzt so wenig Maiblumenkeime ge brauchen, so erhält man zur Antwort, daß die Preise für die Keime zu hoch seien. Die Maiblumen anbauer sind durchweg entgegengesetzter Meinung und können sich darauf berufen, daß noch im Vor jahr von den Großhändlern und Exporteuren Preise gezahlt wurden, die über den Richtpreisen lagen. Diese Begründung ist aber nicht stichhaltig, weil wir in den Jahren 1934/35 so geringe Ernten hatten, daß die Knappheit an Maiblumenkeimen zur gegenseitigen Ueberbietung unter den Händlern führte. Die Versorgung des Binnenmarktes mußte dabei zu kurz kommen. Nachzuprüfen wäre, ob die Behauptung der Mai blumentreiber, daß die Keime in den letzten Jah ren zu teuer waren, zutreffend ist. An sich kann ein Preis von 40 M für tausend Maiblumenkeime 1. Güte vom Standpunkt des Erzeugers der Treib- kcime nicht als zu hoch angesehen werden. Der Schnittblumengärtner kann aber diesen Preis nicht zahlen, weil je nach der Sortierung der Keime und dem bei der Treiberei entstehenden Ausfall sich die Gestehungskosten für ein Bund (-25 blühende Maiblumen) auf 1,50 Mk stellen. Zuweilen hat inan sogar so wenig sorgfältig sortierte Maiblumen keime bekommen, daß der Verlust infolge mangel hafter Sortierung 15 A> betrug. Es ist ohne wei teres ersichtlich, daß bei einem Gestehungspreis von 1,50 ML für ein Bund blühender Maiblumen eine Konkurrenzfähigkeit z. B. italienischen Nelken ge genüber ist. Auf der großen Linie gesehen, ist die Ausfuhr von Maiblumenkeimen nach dem Ausland in den letzten Jahren zurückgegangen. Deshalb ist es not wendig, daß sich die Maiblumenanbauer stärker als bisher für die Versorgung des Binnenmarktes interessieren. Auf Grund der vom Reichsnährstand, RHA. II L 9, durchgeführten Anbaucrhcbungen ist festzu stellen, daß im Herbst 1936 eine um 20 A> größere Anbaufläche gerodet wurde als im Jahre 1934. Daraus ist ersichtlich, daß sich der deutsche Mai blumenanbau von den schlechten Jahren, in denen es infolge Trockenheit nur in sehr beschränktem Maße Pflanzkeime gab, wieder erholt hat. Im Oktoberhcft 1935 der Zeitschrift „Wirtschaft und Statistik", herausgegeben vom Statistischen Reichs amt, wird auf Grund der Gartenbauerhebung 1933/34 eine Anbaufläche für Maiblumen von 315 da angegeben. In dieser Zahl find auch die Flächen enthalten, die nicht der Anzucht von Mai blumenkeimen, sondern der Blnmengewinnung die nen. Maiblumenkeime werden auf etwa 250 üs an gebaut, wovon im Herbst 1936 rund 100 Im gerodet werden könnten. zu benachteiligen, sondern um Zukunft der deutschen Maiblumenanbauer und um die Versorgung der Märkte mit heimischen Blumen. von Oämpfs/n^/c/l/vNASN „Die Bodendämpfung 9. Sortieren und Bündeln der Keime (3500 Blüher) 7.— 41.60 10. 10 für soziale Ab ¬ gaben 4.20 -- 45.80 Mk Gestehungskosten für 3500 Blüher 101.80 KU je 1000 Blüher gemittelt 29.— Ml. Ich habe für die Berechnung der Kosten für Putzen, Sortieren und Bündeln einen mittleren Er trag zugrundegelegt. Steigt der Ertrag, so werden die Unkosten entsprechend höher, aber auch die Ein nahmen sind bester. Bei guten Kulturen kann man annehmen, daß von 3500 Blühern 2500 I. und 1000 II. Güte sind. Selbstverständlich werden sich die Zahlen je nach der Art des Betriebes etwas ver schieben, das Endergebnis kann aber nicht stark ab weichen, weil die Zahlen Durchschnittszahlen sind. 10.— 12 Die größeren Erdedämpfkolonnen kommen für große und mittlere Gartenbaubetriebe oder zum Leihbetrieb in einem größeren Bezirk in Frage. Ihre Tagesleistung ist als vorzüglich zu be zeichnen, wenn sie auch von dem Zustand der Erden, der Außentemperatur und den Arbeitsbedingungen abhängig ist. Die in der eingangs erwähnten Ver öffentlichung angegebene Leistung wurde nur mit der Erdedämpfkolonne der Fa Buschmann, Lom matzsch, mit den in Abb. 1 gezeigten Dämpftöpfen erreicht. Eine dieser Einrichtung entsprechende Kon struktion der Fa. Kyffhäuserhüite, Artern, mit den in Abb. 2 gezeigten Dämpstöpfen leistet bei der selben Heizfläche von 5 qm 15 cbm Erde bei zehn stündiger Arbeit. Es gibt auch Erdedämpfkolonnen mit geringerer Leistung. Diese werden für den Leih betrieb mehr zu empfehlen sein in Bezirken mit vorwiegend kleineren Gartenbaubetrieben. Bei der geringen Benutzungsdauer sehr leistungsfähiger Ge räte entstehen kleineren Betrieben beim Leihbetrieb verhältnismäßig hohe Transport-, Aufbau- und Abbaukosten. Im allgemeinen ist der Leihbetrieb dieser Kolonnen nur dann zu empfehlen, wenn der Verleiher einen für die sachgemäße Aufstellung und Benutzung des Gerätes, für die Bedienung des Kes sels, notwendige Reinigungsarbeiten und kleine Reparaturen verantwortlichen Bedienungsmann stellt. Da dieser Bedienungsmann bei dem Betrieb dieser Kolonne sowieso benötigt wird, entstehen dem Entleiher hierdurch keine höheren Kosten. Verleiher und Entleiher erhalten aber dadurch die Sicherheit, daß Schäden durch unsachgemäße Behandlung, man gelnde Verpackung beim Transport u. ä. fast ganz ausgeschlossen werden. Da dem Bedienungsmann auch die Arbeitsweise des Gerätes vertraut ist, wird er dem Entleiher bei der Einrichtung und Organi sation der Arbeiten auch eine wertvolle Hilfe sein. Die Kartoffeldämpfkolonnen der Landwirtschaft haben denselben Anwendungs bereich wie die vorgenannten Erdedämpfkolonnen. Allerdings sind sie nur zu bestimmten Zeiten für die Erdedämpfung einsetzbar. Deshalb wird ihr Gebrauch nur solchen Betrieben zu empfehlen sein, die entweder ihre Erden noch im Frühjahr dämp fen können oder über genügend Erdvorräte ver fügen, um diese im Verlauf des Sommers vorbe reitend dämpfen zu können. Dabei muß hervorge hoben werden, daß zur Vermeidung von Mißerfol gen keinesfalls gedämpfte und ungedämpfte Erden gemischt werden dürfen. Außerdem sollte, wenn die Bodendämpfung den erhofften Erfolg bringen soll, nicht nur die Anzuchterde, sondern die für die Durchführung einer Kultur insgesamt benötigte Erde gedämpft werden. Die Vielzahl der Kulturen und der Mangel an genügenden Erdvorräten zwingt kleinere Gar tenbaubetriebe zum öfteren Gebrauch von leichtbeweglichen, wenig Platz beanspruchenden Dämpfeinrichtungen. Diese müssen gestat ten, sowohl verhältnismäßig kleine'Erdmischungen (für Aussaaten, Anzuchten,'Topfkulturen) wie auch größere Erdmengen (für Frühbeetkulturen u. ä.) mit wenig Arbeitskräften und geringem Kostenauf wand in kurzer Zeit sicher zu dämpfen. Da gerade in diesen Betrieben die Schnellkompostierung aller Abfälle und die restlose Vernichtung aller kranken Pflanzenteile von ganz besonderer Bedeutung ist, muß auch in Zukunft die Dämpfung aller Abfälle aus den Kulturen vor ihrer Kompostierung ange strebt werden. Die Vernichtung der Unkraütsamen bei der Dämpfung ist für diese Betriebe zur Ver ringerung der Gestehungskosten und allgemeinen Haltung' verschiedener Kulturen ein Vorteil. Aehnliches gilt auch für Betriebe mit Sonder kulturen, die auf bestimmte, nicht immer leicht zu beschaffende Erdarten angewiesen sind und beim Topf- oder Ballenversand einen großen Verlust an diesen Erden haben, der sie zu einer fortlaufenden Neubeschaffung oder zweckdienlichen Erneuerung und Verjüngung gebrauchter Erden zwingt. Die hierfür zu' schaffenden Geräte müssen nicht nur wenig Platz beanspruchen und auch überall innerhalb der Kultureinrichtungen (Wegen usw.) ge handhabt werden können, sondern sie müssen so ein fach wie möglich, aber fest gebaut und leicht zu reinigen und instandzuyalten sein. Ihre Einzel teile (Verschraubungen, Schläuche, Verschlüße usw.)^ müssen den tatsächlichen praktischen Bedürfnisten entsprechen und bei öfterer Berührung mit Erde nicht schnell unwirksam, undicht oder abgenutzt werden. Man darf nicht vergeßen, daß der Gärt ner, der diese Geräte handhaben muß, kein gelern ter Schlosser ist und unmöglich jedesmal Schlosser oder gelernte Heizer und Monteure bei den Arbei ten hinzuziehen kann. Endlich müßen die Anschaf fungskosten dieser Geräte so niedrig sein, daß mög lichst jeder Betrieb sich ein Gerät selbst beschaffen kann, oder wenigstens solche Geräte gegen geringe Leihgebühren in einem kleinen Benutzerkreis ver liehen werden können. Unter Berücksichtigung dieser Notwendigkeiten ist von mir die Konstruktion von Kleindämpf kolonnen zur Erdedämpfung mit einem Mann Bedienung angeregt worden. Verschiedene Firmen haben diesem Wunsch bereits entsprochen und Geräte zur Erprobung angemeldet oder gesandt. Mit Rücksicht auf die noch laufenden und vorzunehmenden Arbeiten kann zur Zeit dar über noch nichts Näheres mitgeteilt werden. Auch besteht die Absicht, die Praxis nicht mit vorschnel len Beurteilungen zu belasten, sondern die notwen dige Entwicklung dieser Neukonstruktionen soweit zu fördern, daß dem Käufer Gebrauchstypen ange boten werden können, für die nicht nur die Roh- materialbeschasfung, sondern auch die Ersatzteil nachbeschaffung gesichert ist. Wir können keines falls Geräte gebrauchen, die bereits nach Jahres frist wieder umkonstruiert sind und für die dann nur sehr schwer Ersatzteile zu beschaffen sind. Diese Grundsätze werden uns nicht nur im Inland von Vorteil sein, sondern gerade für die anzustrebende Ausfuhr dieser Geräte und die Werbung ständiger Kunden Bedeutung gewinnen. Es ist zu hoffen, daß es gelingt, in verhältnis mäßig kurzer Zeit der Vielzahl der an der heimi schen Erzeugung wesentlich beteiligten Gartenbau betriebe diejenigen Bodendämpseinrichtunqen zu gänglich zu machen, die es ihnen ermöglichen wer den, ihre Ernten grundlegend zu sichern und zu steigern, ^od.-^oacd, Huautr, Pillnitz (Elbe)>