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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Gartenbauwirtschaft
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MM» Zur -en Gemüseanbauer Mitteilungen für die Zachgruppe Gemüsebau in der Unterabteilung Garten ües Reicksnährftanüs-Neichssachbearbeiter Dr. Nicoleisen Nummer l l öeilage zu „Vie Garlenbauwirtfchatt" Nr. 32 12. Hugust 1937 ^05 k5/5OA5- vnc/ Oua//tötL5t6k965vn9 Ü71 f6/c/96MÜ56^crv Betriebseigene und Handels-Düngemittel (Bortrag bei der Rcichstagung für Feldgemüsebau in Bamberg am 7. August 1837. Von Nr. b. Vogel, Wcihenstephan) Einfluß der Düngung auf die Qualität Die Wirkung der Bodendesinfektion auf den Treibqurken- und TreMomatenertraq Beet mit Crysolsäure behandelt Altes Normale dämpft, neue Gurkenerde) 21,7 kg deren Beidüngum m geht INN79 18,8 1-8 - stellungen hervor: 7279 13,5 1-8 - 8879 16,5 I-8 - 23,19 I-8 gc- 113^. 21,2 kg - Ertrag je Pflanze Daß die alljährliche Erderneuerung ebenfalls ein sehr wirksames Mittel ist, geht aus folgenden Fest- Ertrag 31,6 k8 28,6 1-8 29,8 k8 29,4 1-8 30,2 1-8 13,74 1-8 15,23 1-8 12,25 1-8 23,19 1-8 mit Formaldehyd behandelt mit Crysolsäureemulsion beh. gedämpft unbearbeitet (alte Erde) Kultur (Untergrund nicht ge- 20,5 1-8 19,91-8 19,4 1-8 23,5 1-8 19,5 1-8 Untergrund ungedämpft, neue Gurkenerde Untergrund ungedämpft, alte Gurkenerde Untergrund gedämpft, alte Gurkenerde Im Institut für Gemüsebau in Großbeeren durch- gcführte Versuche zur Desinfektion des Untergrun des mit Erneuerung einer 30 cm starken Erdschicht ergaben, daß sich von den chemischen Desinfektions stoffen für diesen Zweck Karbolineum als am zweck- rabi schmeckte roh und bitter, nach Stallmist düngung allein zwar weit bester, aber doch nicht so ausgesprochen mild und blumenkohlartig wie nach mineralischer Düngung allein und nach Dün gung mit Stallmist und mineralischer Bei düngung. Bei manchen Wurzelgemüsen wirkte sich die Düngung nicht annähernd so vorteilhaft aus wie bei den Kohlarten. So war beispielsweise bei der Möhre durch frische, d. h. vor der Saat gegebene, mineralische Düngung und durch Stallmist mit mineralischer Beidungung der Ertrag gedrückt und das durch schnittliche Wurzelgewicht verringert worden. Der Geschmack des Rohsaftes wurde bei Ungedüngt und Stalldüngung als eindeutig am süßesten und wür zigsten, nach mineralischer Düngung als zu wenig süß, als nicht würzig, sondern als herb und bitter, nach Stallmist mit mineralischer Beidüngung als zu wenig süß und zu roh befunden. Das bei der Durchführung der Kochprobe angefallene Koch wasser von Üngedüngt wurde wegen seiner Frische und seines abgerundeten Aromas geradezu als ein angenehmes Getränk empfunden, während es schon nach Stallmistdüngung weniger frisch und ein seitig süß, nach mineralischer Bolldüngung und nach Stallmist mit mineralischer Bolldüngung sogar ausdruckslos schal bis herb schmeckte. Fast gleich- Biele von uns mußten die Beobachtung machen, daß durch ungeeignete Düngungsmaßnahmen zwar vielleicht die Ertragsmenge noch erhöht, aber die Güte der Erzeugnisse bereits mehr oder weniger stark gemindert wurde. Dabei kann wohl manch mal die Oualitätsverschlechterung schon äußerlich oder beim Durchschneiden der Feldfrüchte erkannt werden. Weit seltener kommt der Gärtner in die Lage, neben diesen äußeren Qualitätsmerkmalcn auch den inneren Wert seiner Erzeugnisse kennenzulernen, weil er nur den geringsten Teil seiner Erzeugung selbst verzehrt: dagegen, meistens den größeren Teil derselben in den Handel bringt, ohne ihn vorher im eigenen Betrieb gelagert zu haben, oder selbst zur Konservenherstellnng zu ver wenden. Aber es wird dennoch die Schmackhaftig keit und Bekömmlichkeit, die Haltbarkeit und Kon- beseitigt worden. Diese bodenmüdigkeitsbeseitigende Wirkung sogar soweit, daß alte Gurkenerde nicht ausgewochselt, sondern nur gedämpft zu werden braucht: mäßigsten erwies. jo qm 2 l 1079ige Obstbaumkarbolineumlösung 5 I 379 ige Lu8O4 4- LaO-Lösung 5 1 379ige Formaldehydlösung 5 I 379ige Terra-Normal-Lösung 400 8 Schwefelkohlenstoff Die Wirkung der Bodendesinfektion auf den Treibgurken- und Treibtomatenertrag ist für uns Gärtner das wichtigste. Ich habe daher einige Versuchsergebnisse zusammengestellt, die über den Erfolg Auskunft geben sollen. Zunächst sollen einige Ergebnisse der Versuchsstation in Eheshunl mitgeteilt werden: In alten Gurkenhäusern wirkt die Boden dämpfung stark ertragsteigernd: Untergrund ungedämpft 17,01-8 je Pflanze — 10079 Untergrund gedämpft 22,91-8 je Pflanze — 13579 Im vorliegenden Falle ist die Bodenmüdigkcit Untergrund gedämpft 4- alte „ dämpfte Gurkenerde 1929/31 jährlich 30 cm tief erneuert, Untergrund mit Karbolineum desinfiziert 1932 ' Schwefelkohlenstoff desinfiziert, ohne Erneuerung des Untergrundes. . 1927 noch kein Aelchen 1928 Aelchen 1929/31 30 cm tief Erderneuerung jährl. serventauglichkeit von der Düngung ganz erheblich beeinflußt. Noch stehen wir mit unseren Untersuchungen über die Einflußnahme der Düngung auf die Qualität am Anfang. Immerhin haben die seit zwei Jahren seitens des Forschungsdienstes*) (Reichsarbeitsgemeinschaft der Landbauwissen schaft) unter Förderung durch die Forschungs gemeinschaft der Deutschen Wissenschaft über diese Frage in klimatisch guten und geringwertigen Ge bieten auf guten und mageren Böden im ganzen Reich eingeleiteteten Arbeiten schon mancherlei be merkenswerte Ergebnisse gezeitigt. Aus diesen sollen in dieser Nummer der „Gartenbauwirt schaft" einige Beispiele angegeben werden. Daran wird sich eine zusammenfassende Betrachtung über Maßnahmen zur Erzeugung qualitativ und quan titativ guter Erträge anschließen. Hiernach hat die alte, aber gedämpfte Gurken erde sogar noch besseren Ertrag gebracht, als neue Gurkenerde. Dies Ergebnis sollte in den Gurken- treibereien vorerst in kleinerem Ausmaße erprobt werden. Durch die Verwendung alter Gurkenerde lassen sich erheblich Kosten ersparen, so daß dies Ver fahren gar nicht hoch genug veranschlagt werden kann. Üb die organische Düngung vor oder nach der Dämpfung erfolgt, ist gleichgültig. Bei schwereren Böden ist die Beseitigung der die Bodenmüdigkeit bewirkenden Stoffe durch die Dämpfung besonders wichtig. Sie erweist sich als außerordentlich ertragsteigernd, wie folgendes Ver suchsergebnis zeigt: Sanduntergrund nicht gedämpft 22,3 I-8 10079 „ gedämpft 23,5 l-8 — 10679 Lehmuntergrund nicht gedämpft 21,7 1-8 — 10079 „ gedämpft 24,7 1-8 — 11479 Eine mehrjährige Wiederholung der Dämpfung hat sich bewährt. Eine Nachwirkung der Dämpfung besteht dagegen nicht, d. h. daß man im Gurken hause in jedem Jahr wieder dämpfen muß, um den gleichen guten Erfolg zu erzielen. Es scheint so, als ob die Bodendämpfung bei günstiger Witterung im Februar/März den Ertrag mehr steigert als bei ungünstiger Witterung. Andere Desinsektionsmittcl, insbesondere solche chemischer Art, haben nicht den Erfolg erzielt, wie die Durchführung der Bodendämpsung. besser als nach Stallmist allein. Beim Früh wirsing nahm bereits das Kochwasser nach Voll düngung mit Stallmist blumenkohlartiaen Geruch an, das Gemüse selbst hierbei und nach Stallmist allein den besten Geschmack. Bei Anwendung von nur mineralischer Düngung wurde sowohl bei Früh- als auch ganz besonders bei Spätwirsing der Geschmack herabgesetzt, war aber immer noch weit besser als bei llngedüngt. Bei einem weiteren umfangreichen Versuch üher die Wirkung ver schiedener Nährstoffverhältniste zu Spätwirsing stellte sich heraus, daß es bei der Düngung des Kohls ganz besonders auf das Vorhandensein rich tiger lLtickstoffmcngen ankommt. Dabei kann ein Zuviel ebenso abträglich sein wie ein Zuwenig. Bei zu geringen Stickstoffgaben wird der Wirsing holzig, ranh. herb, bitter und zu kohlig, bei nor maler Stickstoffgabe angenehm blumenkohlartig, bei übertriebener Gabe hingegen weichlich bis dumpfig. Aehnliche Ergebnisse wurden bei gleich artiger Bersuchsfragestellung bei Rotkohl erhalten. Durch einen weiteren Versuch über die Wirkung von Stallmist gegenüber Kompost und Stallmist kompost in steigenden Gaben stellte sich heraus, daß die qualitativ beste Ernte durch Stalldünger erhalten wurde, der vorher einjährig mit einer lehmigen Landerde kompostiert worden war. Durch steigende Kompostgaben wurde die Qualität ver bessert, durch steigende Gaben eines halb abgerot teten Stallmistes hingegen verschlechtert. Bei Rosenkohl nahm gegenüber Üngedüngt der Ertrag an Rosen durch Stallmist allein nur halb soviel zu wie durch mineralische Volldüngung allein und in Verbindung mit Stallmist. Bei Kohlrab.i war zwar der Ertrag nach nur mineralischer Düngung am größten, aber die innere Güte war am besten nach Stallmist mit mineralischer Düngung und nach Stallmist allein Das gilt namentlich von der Holzigkeit und Pelzig- keit. Aber auch im Geschmack traten große Unter schiede auf. Der ohne Düngung gebliebene Kohl- *) Arbeitskreis I1/5c, Düngung und Qualität im Gemüsebau. Außer dem Verfasser folgende Mitarbeiter: Dr. R-Uks-Braunschweig, Direktor Möhring-Friesdorf, Dr. Nicolnisen-Halle. Ldw.-Rat Reichelt-Hannover und Dr. Reinhold-Großbeeren. lautend fielen die Geschmacksprüfungen der Möhren im rohen und gekochten Zustand aus. Bei Petersilie ergaben sich ganz ähnliche Beziehungen. Bei Roten Rüben konnte durch die mine ralische Düngung allein und in Verbindung mit Stallmist der Ertrag ganz erheblich gesteigert werden. Die Untersuchung der Säfte und die Ge schmacksprüfung von Säften und Schnitzel ergab für Ungedüngt zu hohen, die Süßigkeit überlagern den Säurewert. Nach mineralischer Volldüngung wurde der Geschmack durch verringerten Säure- und Zuckergehalt als ausdruckslos, nach Stallmist- dünqung infolge geringen Säure- und größeren Zuckergehaltes als einseitig süßlich, hingegen nach Stallmist mit mineralischer Beidüngung infolge eines ansehnlichen Zuckergehaltes in Verbindung mit ausreichender Säurenienge als angenehm und harmonisch empfunden. Bei Rettich war das milde Aroma bei safti gem Biß und mäßig scharfem Geruch am meisten vertreten bei den Proben aus Stalldünger und nach Ungedüngt. Die mineralische Volldüngung bewirkte zu scharfen, die Düngung mit Stallmist und Handelsdüngern nichtssagenden bis faden Ge schmack. Aehnliche Ergebnisse dürften bei Meer rettich zu erwarten sein. Leider liegen darüber noch keine Untersuchungen vor. Bei Sellerie trat durch Stalldünger allein eine größere Ertragssteigerung ein als durch mine ralische Handelsdünger allein. Die besten Erträge wurden durch Stalldünger neben mineralischer Düngung erzielt. Der hohle, pelzige und holzige Anteil der Knollen war am geringsten nach Dün gung mit Stallmist und Volldüngung. Durch die übrigen Düngungsarten wurden die genannten Eigenschaften gegenüber Ungedüngt nur teilweise herabgesetzt. Nach Geschmack, Geruch, Farbe und Aussehen wurde die Probe aus Stallmistdüngung schlechter beurteilt als die Proben aus mineralischer Volldüngnng bzw. aus Stallmist mit mineralischer Volldüngnng. Die Probe aus Ungedüngt wurde am schlechtesten beurteilt. Bei einem weiteren Versuch über die Wirkung verschiedener Nährstoff verhältnisse zu Sellerie war der Ertrag bei Un gedüngt fast so gering wie bei der kalifreien Dün gung. Der Gesamtverlust an Knollengewicht im Winterlager stiea mit der Höhe der zur Einseitig keit führenden Nährstoffe. Bei der stickstoffreinen Reihe stieg der Gesamtverlust über Winter bis auf 39, bei der kalifreien Reihe bis auf 41 79. Weißkohl lieferte, wenn er nur mit Stall-' dünger gedüngt wurde, im Hinblick auf die Kopf größe namentlich auf humusarmen Böden kaum bessere Erträge als ungedüngt, während durch mineralische Volldüngnng allein und durch Bei düngung mit mineralischer Volldüngung zum Stall dünger die Kopfgröße vedeutend verbessert wurde. Der Geschmack im rohen und gekochten Zustand war bei der Einlagerung im November und nach Beendigung der Lagerhaftbarkeitsprüfung im April am besten bei nur mineralischer Düngung und weit aus am schlechtesten bei Ungedüngt. Bei der Be urteilung der Marktfähigkeit durch Händler schnitt vor der Einlagerung das nur mit mineralischen Handelsdüngern gedüngte Kraut am besten ab. Da gegen traten bei diesem während der Lagerzeit über Winter zu große Verluste ein. Außerdem wurde es nach Beendigung der Winterlagerdauer wegen Schwarzstreisigkeit nicht so gut beurteilt wie der nur mit Stalldünger und der zusätzlich zum Stalldünger mit Volldüngung versehene Weißkohl. Bei der Sauerkrautherstellung verhielt sich der mit Stalldünger und mineralischer Beidüngung er zeugte Weißkohl weitaus am günstigsten hinsichtlich Gärungsverlauf, Kahmbildung, Äusbeute, Halt barkeit, Schmackhaftigkeit und sonstiger Eigen schaften, während das ungedüngte Kraut mit Ab stand am schlechtesten ausfiel. Weitgehend über einstimmend hiermit waren die Ergebnisse bei einer Reihe weiterer Versuche zu frühen und späten Weißkohlsorten. Bei frühem und spätem Rotkohl wurden nach Menge und Marktsortierung die besten Erträge entweder durch mineralische Volldüngnng allein oder durch Stallmist mit mineralischer Volldüngnng erhalten. Geschmacklich schnitt der Rotkohl mit Abstand am besten nach Stalldüngung mit mine ralischer Stickstoff-Phosphorsäure-Kalibeidüngung ab. Dabei war bemerkenswert, daß nur durch die letztgenannte Düngungsart der geschätzte wein säuerliche Geschmack schon natürlicherweise aus gebildet wurde. Bei Wirsing früher und später Sorten wur den die größten und äußerlich besten Erträge ent weder nach mineralischer Volldüngnng oder nach wen Beidüngung zum Stallmist erhalten. Nach ineralischer Volldüngnng allein war die Schnitt festigkeit und Kopfdichte besonders bei Frühwirsing Es ist ersichtlich, daß dies Ausfahren des Unter grundes sehr gut und besser wirkt als eine chemische Behandlung des Bodens. Allerdings ist das Ans fahren sehr teuer. Es kommt nur für kleinere Be triebe in Betracht. Außerdem muß es sehr peinlich durchgeführt werden! Im allgemeinen ist die Dämpfung wirtschaftlicher, dabei ebenso gut oder gar besser wirksam als das Aus fahren der Erde. Wirtschaftlichkeit der Dämpfung Wenn somit das Dämpfen von Erde und Unter grund für die G u r k e n t r e i b e r e i als die beste Methode angesprochen werden muß, so bleibt hier noch die Wirtschaftlichkeit zu erörtern. Unter Ein- rechnnng der Arbeitskosten macht das Dämpfver- sahren 87 Unkosten je qm, ohne das Ausfahren 35 ^>/. Der Ertrag bei der frühen Gurkentreiberei läßt sich auf 10 Dll je qm angeben. Eine Ertrags steigerung um 479 bzw. 979 würde also hinreichen, um die Kosten der Dämpfung bezahlt zu machen. Die oben genanten Versuchsergebnisse haben aber durchweg höhere Mehrerträge nachgewiesen. Hinzu kommt, daß die Kosten der Beschaffung und des Transportes der Gurkenerde z. T. in Fortfall kom men können! Erft recht erhöht sich die Wirtschaft- Bei der Geschmacksprüfung erwiesen sich die Knollen der kalifreien Düngung geradezu als schlecht und muffig, scharf und ranzig, während durch die Steigerung der Kaligaben der Geschmack am nachhaltigsten verbessert wurde. Die Unter suchung ans Fäulnisqeschwindigkeit ergab für die kalifreie Düngung die weitaus rascheste Fäulnis von besonders üblem Geruch. Bei Tomaten wurde der Gesamtertrag durch Düngung mit Stallmist und Volldüngung und durch mineralische Volldüngung allein gegenüber Ungedüngt wesentlich stärker erhöht als durch Stallmistdüngung allein. Die Fruchtreife wurde durch die Stalldüngung mit Volldüngung und durch mineralische Volldüngung allein beschleunigt, durch Stalldünger allein etwas verzögert. Die Erntesumme der fehlerfreien Früchte (Güteklasse ^) war nach Stalldünger mit Volldüngung und nach Stalldünger allein etwas größer, dagegen nach mineralischer Volldüngnng allein etwas kleiner als bei Ungedüngt. Das Platzen der Früchte stand nicht im Zusammenhang mit der Düngung. Im Geschmack erwiesen sich die Früchte nach Stallmist mit mineralischer Volldüngung als frisch, aroma tisch weinsäuerlich und ausgeglichen süß und sauer, nach mineralischer Düngung als gut tomatenartig und säuerlich, nach Stalldünger wegen unzureichen der Säure als ausdruckslos, zu wenig frisch und als weichlich. Bei den düngungsfrei gebliebenen Pflanzen schmeckten die Früchte unangenehm herb und kartosfelartig roh. Bei den Blattgemüsen Kopfsalat, Endivie und Mangold standen die Düngungsarten Stalldünger mit Volldüngung und mineralische Volldüngung allein nach dem Ertrag an erster und zweiter Stelle, Stalldünger allein nnd Ungedüngt an dritter und vierter Stelle. Hinsichtlich der Ertragsgüte schnitt jedoch Stalldünger allein am besten und Stalldünger mit Volldüngung am zweit besten ab. Bei Zwiebeln wurden nach mineralischer Volldüngung allein etwas größere Erträge erhalten als nach Stalldünger mit Volldüngung. Hinsicht lich des Geschmackes war aber die letztgenannte Düngungsart allen übrigen eindeutig überlegen. Weitaus am schlechtesten waren die düngungsfrei gebliebenen Zwiebeln. Bei Porree wurde der größte Ertrag durch die mineralische Volldüngnng erzielt, während mit weitem Abstand den geringsten Ertrag die unge düngte Pflanzung brachte. Geschmacklich nahm aber der Porre nach mineralischer Volldüngung mit A bstand den ersten Platz, Ungedüngt auch dies bezüglich den letzten Platz ein. Bei Buschbohnen erfuhr der Ertrag durch die Dünnung keinerlei Erhöhung, teilweise sogar eine leichte Senkung. Bei der Geschmacksprüfung wurde die Probe aus Stalldünger mit Volldüngung als beste, jene aus Üngedüngt weitaus als schlech teste befunden. Bei Erbsen wurden ähnliche Ergebnisse er halten. lichkeft, wenn Aelchen, Virus u. a. Krankheiten sich eingefunden haben. Eine Wirtschaftlichkeit dürfte bei der Treibgurke in der Regel also außer Frage stehen*). Wie steht es nun bei der Tre i b t o m a t e? Auch für die Treibtomaten ist die Bodendesinfektion sehr wichtig. Folgende Cheshunter Zahlen spiegeln den Ertragsrückgang unter dem Einfluß der zunehmen den Tomatenmüdigkeit des Bodens deutlich wieder: 1923 13,0 k8 Ertrag je qm 1924 12,6 „ „ ' „ „ 1925 11,7 „ „ „ „ 1926 10,7 „ „ „ „ 1927 10,5 „ „ „ „ 1928 9,3 „ „ „ „ 1929/30 9,4 „ „ „ „ 1931 9,2 „ „ „ „ Im Jahre 1931 wurde eine Parzelle gedämpft; sie brachte 1Ich k8 Ertrag je qm. Diese Zahl zeigt deutlich den Erfolg, den die Dämpfung auch gegen die Bodenmüdigkeit für Tomaten aufzuweisen ver mag. Wie bei der Gurke, so ist auch bei der Tomate die Dämpfung wirksamer als chemische Behandlung. Das Tomatenwachstum war in einem englischen Versuch folgendes: unbehandelt 10079 bei 98" gedämpft 37879 Formaldehyd 23279 Petroleum 17079 Phenol 12779 Auch der Nährstoffgehalt des Bodens ist im To matenhause unter dem Einfluß der Bodendämpsung festgcstellt worden. Der wirksame Phosphorsäure- nnd Kaligchalt wurde durch die Dämpfung erhöht. Die Dämpfung hat also aufschließend auf den Phos phorsäure- und Kaligehalt eingewirkt. Daß insbe sondere die Stickstoffwirkung erhöht wird, wurde bereits dargelegt. Von dem Stickstoffanteil im Bo den interessiert aber besonders der Nitratgehalt, der weitgehend als Maßstab für die Bakterientätigkeit angesehen werden kann. Es konnte nachgewicsen werden, daß anfangs der Nitratgehalt des gedämpf ten Bodens niedriger ist (dafür der Ammoniakgehalt höher). Allmählich finden sich jedoch wieder die nützlichen nitrifizierenden Bakterien im Boden ein, so daß der Nitratgehalt des gedämpften Bodens schließlich sogar den im nicht gedämpften noch überragt. Es zeigt sich nach diesen Versuchen, daß die Boden dämpsung die empschlcnswcrtcstc und wirksamste Dcüiilscktionsmethode ist. Sic ist gleichzeitig die un gefährlichste, da dem Boden keinerlei Gifte hinzu- gesügt werden. Ohne Frage wird die Bodcndämp- sung in Zukunft eine wichtigere Stellung unter den Dcsinscktionsmcthode» cinnchmcn als bisher. Sic kommt allerdings nur für hochwertige Kulturen wie Gurken, Tomaten und siir die Pslanzcuanzucht in Betracht. Für weniger wertvolle Kulturen kann die chemische Behandlung u. U. vorzuzichen sein. *) Vgl. auch I. Reinhold: Die Gurkentrciberei in Gewächshäusern, Verlag Eugen Ulmer, Stutt gart 1935-
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