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*o?v Zag lüsihmchMe Helm im Biumenschmull Das deutsche Weihnachtssest ist das Fest im Familienkreise, das Fest im eigenen Heim. Wie freuen wir uns schon in langen trüben Herbst wochen auf die Festtage im trauten, warmen Nest, auf die gute Stube mit dem Lichterbaum, auf Glanz und Licht und warme Freude. Tage lang schon geht die Hausfrau geschäftig an die Vorbereitung mit dem stillen Leuchten der Vor freude in den Augen. Ist es doch so recht eigent lich ihr Fest, an dem sie ihr Heim, ihre stille Arbeit zur Geltung und zu Bewußtsein bringen kann. In diesen deutschesten Festtagen haben sie alle eins gemeinsam, die deutschen Frauen und die Mütter, das ist die Freuos an ihrem Heim, der Stolz auf die gute Stube. Und wie glücklich find sie, wenn ihr Wirken anerkannt wird, wenn sich die Familie wohlfühlt im trauten Zuhause, wenn die Gäste sich umschauen und sich wohlig einfügen in den festlichen Rahmen. Unsere neue Wohnkultur ist beherrscht von Sachlichkeit. Unnützer Tand und altmodischer Kleinkram sind verpönt. Wir Menschen zwischen zwei Zeitabschnitten empfinden das noch lercht als kühl und ungemütlich. Wie freundlich und lebendig wird aber ein Raum, wenn ein paar grüne Farne oder gar einer der modernen „Exoten" oder eine stolze Palme den Raum zieren. Wie heimelig wird die Stube, wenn ein Strauß frischer Blumen oder ein blühen der Topf ihn schmücken. Sieht man nicht schon von außen, wenn Blumen durch das Fenster grüßen, daß dort freundliche, liebe Menschen wohnen? Man kann mit so bescheidenen Mit teln Blumen-Freude und -Freundlichkeit ins Heim tragen, daß eigentlich niemand darauf ver zichten sollte. Und gar erst zu Weihnachten sollte kein Naum auf sie verzichten müssen. Die sauberste Stube, die schönsten Einrichtungen, Teppiche, Bilder und die strahlendste Beleuchtung können uns kalt lasten, wenn nicht die lebendigen Kin der Floras Freundlichkeit und Frische hinein- tragen. Wo sie find, herrscht erst recht wohlige Behaglichkeit. Mr bitte», dke mit gezeichnete» Artikel durch die Presfewarte den Tageszeitungen zuzustellen Alte Cyclamen In dem unter dieser Ueberschrift in Nr. 44 Veröffentlichten G.-P.-D.-Artikel, wurde eine Frau erwähnt, die. 20 Jahre hindurch dieselben Alpenveilchen zur Blüte gebrächt hat. Ich kann einen ähnlichen Fall anführen. Jahr für Jahr zeigt mir eine in Meiner Nach barschaft wohnende Schneiderin mit Stolz ihre teichblühenden Pfleglinge. Vielleicht ist es für die Kollegen interessant, über die Behandlung der Pflanzen etwas zu hören. In der ganzen Zeit — etwg einige 20 Jahre — sind diese Cyclamen- Pflanzen zweimal umgepflanzt worden. Die rie sigen Knollen sind den Töpfen sehr nahe gekom men Nach der Blüte kommen die Pflanzen in die Küche, wo sie trocken stehen, bis sie wieder Triebe zeigen. Gedüngt wird nicht. Vielleicht enthält das zum Gießen benutzte Teichwasser Nährstoffe. Im Trieb stehen die Alpenveilchen an einem nach Norden gerichteten Fenster, wo sie nur des Morgens Sonnenschein bekommen, F. Steine mann, Schloßgärtner in Beetzendorf. Bericht der Abteilung für technische Betriebsmittel im Reichsverband des deutschen Gartenbaues e.v. Prüfung der tropfenförmigen Heizrohre von Liebsch, Quohren, Bez. Dresden Beschreibung: Die Heizrohre bestehen aus geschweißtem Eisenblech mit tropfenförmigem Querschnitt. Die Wandstärken der Rohre sind 2—2^ mm. Die Rohre werden bei dauernder Wasserfüllung und äußerem rostschützenden Anstrich Nicht vom Rost angegriffen. Die Anbringung der tropfenförmi gen Rohre geschieht wie die der Rundrohre. Die Rohre sind vorläufig in zwei Größen vorgesehen und zwar von 360 und 240 mm. Die Eckver bindungen werden zusammengeschweißt und im runden Teil der Rohre eingesetzt Der freiblei bende dreieckige Teil des Rohrgnerschnittes wird durch Vorschweißen eines Poßblechstückes ge schlossen. Die Ausführung von tzeizungsanlagen mit den beschriebenen tropfenförmigen Röhren, wie auch Mit Röhren ellipsen- und plattenför- migen Querschnittes und mit Röhren in Rhom- busform ist durch D. R. G. M. geschützt. Die Vorteile der tropfenförmigen Heizrohre sollen darin bestehen, daß die Wassersäule in flacher Form durch die Rohr« geführt wird, so daß eine Ausnutzung des ganzen Wasterinhaltes der Rohre durch die dünnen Rohrwandungen möglich ist. Bei den runden Rohren, besonders von größerem Umfang, bleibt der Kern der Wassersäule stets ungenutzt und eine Ausnutzung des gesamten Wasserinhaltes geschieht nur in Form eines Wasserringes soweit es die Rohr wandungen berührt. Prüfnngsanordmmg. In der Versuchsanstalt in Oberzwehren/ Kassel sind in einem Gurkenhaus von 4,20 X 30 in Länge diese Rohre eingebaut worden und zwar derart, daß auf den vorhandenen sechs naht- losgezogenen Stahlrohren vier tropfenförmige Heizrohr^ auf jeder Seite je zwei Stränge in je einem Rohrzug, aufgesetzt worden sind. Der Anschluß auf der einen Seite am Vor- und Rück lauf ist durch l X-" Gastohr, in welches je ein Absperrschieber eingebaut ist, erfolgt. Die spitze Seite des tropfenförmigen Rohres ist nach oben verlegt und an der Stelle, wo das Gasrohr und das neue Rohr zusämmenstoßen, ist ersteres der Form des Heizrohres durch Flachdrücken ange- paßt. Soweit das Anschlußrohr nicht zureichte, ist das Heizrohr mit einem Boden verschlossen worden. Die sich auf der anderen Seite bei der Umkehr nötig machenden Ecken sind gebildet wor den, indem man die Rohrenden einfach auf Geh rung autogen züsammengeschweißt hat. Die Heizfläche der vier tropfenförmigen Rohre ent spricht der Heizfläche der sechs nahtlosgezogenen Heizrohre. Am Vor- und Rücklauf der tropfen förmigen Rohre sind Thermometer angebracht worden, um die Temperaturabnahme des durch fließenden, Masters feststellen zu können. Die große Höhe der Rohrs fällt nicht auf. Zum Vergleich ist ein gleichgroßes Kurkcnhaus mit nahtlosgLzogenen Rohren benutzt worden. PrüsungscrgekniLs" Die Prüfungszeit erstreckte sich vom 1. 1. bis 30. 10. 1930. Dabei hat sich gezeigt, daß die vier tropfenförmigen Heizrohre dieselbe Heiz leistung erzielen, wie die sechs nahtlosgezogenen Heizrohre im Vergleichshaus. Es ist aber fest gestellt worden, daß die notwendige Teniperatut schneller erreicht wurde als im Vergleichshaus, so daß daraus gefolgert werden kann, daß der schnellere Umlauf des Masters in den tropfen förmigen Heizrohren eine bessere Wärmeaus nutzung des Wasserinhaltes der Rohre verursacht, und dadurch ein schnelleres Anheizen der Häuser. Die bessere Ausnutzung der Wasterwürme ermög licht das Verlegen einer geringen Anzahl größe rer Nohrs, so daß eine Ersparnis bei der Anlage der Heizung erzielt werden kann. Weil die ge schweißten, tropfenförmigen Heizrohre außerdem billiger im Preis sind, dürfte sich die Verbilligung der Heizungsanlage noch erhöhen. Es ist aller dings dabei zu berücksichtigen, daß das Verlegen der'tropfensörmigen Heizrohre einen etwas größe ren Arbeitsaufwand als nahtloSgezogene Rohre verlangen, so daß sich nicht die »olle PreiSver- qünstignng bei der HeizungSanlage auswirkt. Dis Rohre sind in der Versuchszeit vom Rost nicht angegriffen worden. Die Schweißstellen haben ausnahmslos gehalten. Schlutzurteil: Auf Grund der PrüfungSergebniste können die tropfenförmigen Eisenblechrohre des Herrn Er. Liebsch, Quohren, Bez. Dresden, als „neu und beachtenswert" zur Anschaffung empfohlen werden. Der Vorsitzende der Abteilung für technische Betriebsmittel Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. Ium LeLeSen der MmenMiehMeele Von F. Steinemann in Beetzendorf Unklarheit besteht vielfach darüber, ob man frisch gelegte Blumenzwiebeln Les eintretender Kälte bedecken soll oder nicht. Die Antwort könnte lauten: Man bedecke leicht mit Tannen reisig, um bei kahlem Frost die Sonnenstrahlen fernzuhalten, damit eine gleichmäßige Schatten lage entsteht. Jedenfalls erlebt« ich «^ schon, daß nichtgsdeckte Blumenzwiebelbest« bei stren gem, trockenem Frost stark gelitten hatten, Während leichtbedeckte unversehrt geblieben waren. Zu empfehlen ist auch kurzer Mist aus dem Mistbeetlager, aber eine dünne Lage, durch welche die Zwiebeln hiudurchwachsen können, wenn die Abräumung sich verzögern muß. Dichte Laublagen sind im allgemeinen zu vermeiden, da geile Triebe darunter ent stehen. Ein besonderer Schutz ist angebracht, wenn man die Zwiebeln sehr ?pät, End« November bis Dezember, gelegt hat, was namentlich im gegenwärtigen warmen Herbst wohl geschehen ist. Solche spät gelegten Zwie beln müssen beim Hartfriereu der Erde die be gonnene Bewurzelung plötzlich cinstellen und die Folge ist, schlechtes Blühen im Frühling. Durch eine LaubpackUng wird der Frost abge- hälM, und die Bewurzelung geht weiter. Es empfiehlt sich im Frühling, vom Februar an das Laub nach und nach zu entfernen. In dieser Weise behandelt werden mich die spät gelegten Zwiebeln gut blühen. Starkes Auftreten von Lhrysankhemumälchen Von A. Helm in Kleinsteinberg In der Leipziger Umgebung habe ich d« Beobachtung machen Wunen, daß die zahlreich«« Chryscmthemumkulturen dies Jahr unter einem als gefährlich bekannten Chryfanthemumschäd» liug zu leiden hatte«, dem Chrysanthemum« älchen. Dieselbe Beobachtung bestätigte auch Pros. Dr. Gleisberg, Pillnitz, anläßlich eines Kursus für Schädlingsbekämpfung in Leipzig. Ueberall stechen dis charakteristischen gelb braunen, vertrockneten unteren Stengelteile^ denen in kurzer Zeit das völlige Absterbe» der Blätter folgt, in die Augen. Es ist klar, daß dadurch kolossale Werte vernichtet wer» den, den Chrysanthemumzüchtern schwere finan zielle Schäden entstehe«. Das um so mehr, als ich zugleich mit den Chrysanthemumälchs« einen weiteren Schädling feststellen konnte, der ebenfalls sehr unangenehm wird dadurch, daß er sich in die Triebspchsn rinfrißt und K«vspeu und Triebe zum Absterden bringt. Es handelt sich um das Räuschen eines kleine« Wicklers der Gattung Sciaphila (syn. Cneph« asm) Wahlbomiana in der Unterart chrysan- thcana. Das nur nebenbei. Man muß sich eigentlich wundern, wie es kommt, daß das Chrysanthemumälchcn sich gleichzeitig überall und in derartig bedrohlichem Umfang auszirbreiten vermag. Hauptsächlich i« der letzten, etwa von Mitte Oktober an datie renden «assen Witterungsperiod« ließ sich der vermehrte Aelchenbefall deutlich wahrnehmen. Das beweist wiederum, daß feuchtes Wetter die Entwicklung der Aphelenchus Ritzema Bosii ungemein begünstigt. Bei genügender Feuchtig- keit-4«andern die Aelchen von einer Pflanze zur andern und dehnen auf diese Weife den Befallsbereich auf ganze Kulturen aus. Ich möchte bei dieser Gelegenheit nür auf den Wert der Chrysanthemumanzucht unter Glas Hinweisen, die es ermöglicht, die Aelchen von den Pflanzen fernzuhalten. Die Bekämpfung der Aelchen ist infolge ihrer Lebensweise ziem lich schwierig. Prof. Dr. Naumann, Pillnitz, empfiehlt in der „Kranken Pflanze" 1926, Seite 187/188, Bespritzung älchenkranker Chrysanthemen mit Schweselkalkbrühe in 40facher Verdünnung, Uspulunlösung 1°/oig, oder Tauchen kranker Pflanzen in Wasser von 18—20° L mit nach» folgendem, fünf Minuten später einzusetzen« dem abermaligem Tauchen in Wasser von 50° Q. Eine andere Tauchmethode verlangt ein zehn- minutiges Tauchen in 43gradiges Wasser. Man ersieht daraus, daß die Pflanzen das Tauche« nicht alle gleich vertragen, es ist vorerst eine Probe durchzuführen. Stralka empfiehlt in „Kleintierzucht und Gartenbau", Stettin, Heft 48 das Jahrgangs 1928, Seite 631, das Spritzen mit „Erysit" in den Abendstunden, ferner di« Verwendung nUr gesunder Triebe von der Spitze der Pflan zen als Stecklinge und Bodendesinssktion mit Schwefelkohlenstoff (auf 1 cdm Erde 1 Liter Schwefelkohlenstoff). Festgestellt muß werden, daß es energischer Maßnahmen bedarf, wenn durch das Metter- auSbreiten der EhrysanthemüMalchen nicht in absehbarer Zeit der Chrhsanthemumkultur schwerste Schädigungen zugefügt werden sollen» indem die Aelchenseuchs derart überhand»immt, daß den Züchtern durch diese Schädlinge der größte Ertrag im voraus illusorisch wird. Entkalkung von Wasser Von Johannes Görbing, Forschungsanstalt für Bodenkunde und Pflanzenernkhrung in Rellingen DaS Wasser gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten gärtnerischen Betriebsstoffen. Sofern nicht Rsgenwasser immer in genügenden Mengen zur Verfügung steht, sind wir gezwungen, auf Master zürückzugreifen, das Leitungen oder eigenen Brunnen entstammt. Solche Wüster können sehr stark« Verschiedenheiten in ihrer Zusammensetzung haben. Di« Erfahrung hat gezeigt, daß für bestimmte Kulturen hieraus zu achten ist, wenn wir nicht, ohne es zu ahnen, Schäden herlbeiführen wolle«. Bestimmte Pflanzenarte», wie die Besiedler saurer Böden, z. B. Azaleen oder die Gruppe der fleischfressenden Pflanzen aus Mooren, er- weksen sich sehr empfindlich gegen das Be gießen mit zu kalkrcichem Wasser, weil da durch langsam eine Reaktionsänderung herbei geführt wird, dis solche Pflanzenarten nicht vertragen. Beim Begießen der Blätter mit zu kalkreichem Wasser entstehen nach der Ver dunstung auch häufig weiße Flecken, die di« Ansehnlichkeit der Pflanze vermindern oder auch störend auf die Assimilation einwirkeu können. Nu« sind zwar eine Reihe von Enthär tungsmitteln des Wassers bekannt, aber diese find für unsere gärtnerischen Kulturzwecke nicht geeignet, weis wir damit neue Stoffe in das Wasser bringen, deren Wirkung auf di« Kul turen nicht zu übersehen ist. Dies veranlaßte mich,, nach einem anderen Weg« zu suchen, den ich hiermit bekanntgeben möchte. Aus- dE.ökUch ^pchte hierzu bemerken, daß ich diese Mitteilung mache, um der Praxis eine Handhabe zu bieten, sorgfältig kontrollierte Versuche anzusteNen. Ich zeig« Vorgehen und Wirkung am besten an Hand eines Beispiels: Gießwasser aus einer Gärtnerei: Reaktion: alkalisch. R.Z. 7,7 aktiv: frisch gemessen. Reaktion: alkalisch. R.Z. 7,9 aktiv: nach dem Aufkochen gemessen. Chloride: Spuren. Schwefelsäure Salze: Spuren. Kalk: vorhanden, reichlich. Abdampf-Rückstand: 1 Liter enthielt 0,3727 s, bei 105° ge- trocknet; diese sättigten 19,3 aem Salzsäure; dies entspricht einem Basen- wert von Kalk (CaO) — 0,05404 Z im Liter oder kohlensaurem Kalk (LaLOz) — 0,0955 A im Liter. Gewichtsmäßigs Be stimmung von Kalk (LsO) und Ma gnesia (NZO). 1 Liter Wasser enthielt (Mittel aus 3 Bestimmungen): 0,0916 § ' LaO und 0,0596 § NAO. Deutsche Härtegrade: 15,1°. Um das Wasser zu entbasen, d. h. von Kalk und Magnesia möglichst zu befneien, wählte ich folgenden Weg: Zu je 1 Liter des Wassers wurden verschiedene Mengen seinen Torfmulls zugesetzt, und zwar 5 Z Torfmnll auf 1 Liter Wasser, bzw. 10 g oder 50 Z Torfmull auf 1 Liter. Dis Einwirkungsdauer betrug 24 Stunden, während deren Dauer häufig durchgeschüttelt wurde. Nach dieser Ein wirkungsdauer wurde das Wasser vom Torf mull ab filtriert. Die Ergebnisse sind am üb er sicht! iMt eu in der folgenden Tabelle darzustellen: Gntbasmrg des Wassers durch Torf Nach Ursprüngliches Wasser 7,7 pH 5 x Torf 1 I Wasser n 10 8 Torf 11 Wasser ach 24 Stund 50 x Torf I I Wasser e n 16 Stunden 6,6 pH 6,1 pH 4,9 pH 24 Stunden 6,6 pH 5,7 pH 4,9 pH 60 Stunden 6,8 pH 5,7 pH 4,8 pH Gestaffelter TorfzusaH ändert also dis Reaktion, und zwar innso starker «ach der saürsit Seite (unter 7,0 pH), je größer der Zusatz ist. Gcwichtsmäßigc Bestimmung des Kalk- und Magnesiagchalts nach 24 Stunden Einwirkungsdauer des Torss *) Mittel aus 2 Bestimmungen. Ursprüngliches Wasser 7,7 pH 5 8 Torf 1 l Wasser n 10 g Torf 1 l Wasser ach 24 Stund 50 8 Torf 1 I Wasser n Kalk*) (0a0) 0,0916 § i. 1 nachgeblieben: 33,62 °/o entfernt: 66,38 °/o 16,81 «/<> 88,19 °/° 8,84 °/° 91,16 Vo Magnesia*) (LlgO) 0,0596 8 i. I nachgeblteben: 49,66 «/<> entfernt: 50,84 °/o 32,21 °/° 67,79 °i> 19,46 °/° 80,54 «/, Deutsche Härtegrade 15,1« Abnahme auf: 6,0« 3,5« 2,0° Aus der Tabelle sehen wir folgendes: Wir sind in der Lage, dem Wasser durch Behand lung mit Torfmull bestimmte Neaktiouögradc zu verleihen. Es erscheint aussichtsreich, Wasser sogar für ausgesprochene Sauerbodenbesiedlcr aus ursprünglich kalkreichem Wasser herzustel len; dies Muß durch Analyse jedoch kontrolliert werden, denn die Tabelle zeigt uns ferner, daß schon durch 5°/«, Torfmull zwei Drittel des Kalkes und die Hälfte der Magnesia zu ent fernen waren. Mit IO«/,, Torfmullzufatz wur den bereits mehr als vier Fünftel Kalk und über zwei Drittel an Magnesia aus dem Wasser herausgenommen; bei 50°/^ Torfmull zusatz sind neun Zehntel des Kalkes und vier Fünftel der Magnesia beseitigt. Die Härte sank von ursprünglich 15,1° Härtegraden auf den geringen Betrag von 2,0 Härtengraden. Man könnte sagen, daß gegebenenfalls die aus dem Torfmull aufgenommenen Humus- säuren nachteilig sein könnten. Für" soge nannte Moorbvdeupflanzen kommt dies gar nicht in Betracht; für die übrigen gärtneri schen Kulturen aber, die durch die Vorbehand lung der Erden vielleicht sogar, ins alkalische Gebiet gerückt sind, will mir die Verwendung von Wasser mit geringem Gehalt an Humus- säure nur vorteilhaft erscheinen. Wenn etwa saure oder kalkarme Böden vorliegen, wären diese zweckmäßig zunächst auf den richtigen Kalkzustand zu bringen; außerdem aber sind wir, wie die Untersuchungen zeigen, in der Lage, dem Gieftwafser bestimmte Reaktionen zu verleiben. Selbstverständlich hängen dir zu verwendenden Torfmullinengen ganz von der Zusammensetzung des Wassers ab, die durch Analyse erkundet werden muß. Praktisch würde man wie folgt verfahre«: I. Analyse des Wassers; II. Berechnung des Torfmullzusatzes; III. Einstellung der Gießwässer für die Kulturarten; IV. Man stellt einen Bottich von genü gender Größe auf, hoch genug, um durch einen Ablaßhahn, der etwa 10—20 am über dem Boden angebracht jein mag, das Wasser in einen zweiten Bottich ablassen zu können. Neber diesen Bottich wär« ein Seihtuch vo« genügen der Feinheit auszuspannen, um miigcrissene Torfmullteilchen völlig auszufangen. Der ein mal verwendete Torfmull wird ziveckmäßig her- auSgenommcn und zu Kompost verwendet. Die nötigen Torsmullmengen, die, wie gefügt, fein gesiebt sein und durch wiederholtes Um- rühren mit dem Wasser vermischt werden müssen, sind verhältnismäßig jo gering, daß der Wert wirtschaftlich kaum in Betracht kommt.