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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Gartenbauwirtschaft Nr. 2. S. 1. 1930 dings wurden besonders im Topfpflanzenhandel keine hohen Preise angelegt. Bessere Geschenk töpfe waren schwer verkäuflich. Was die Aussichten für den weiteren Verlauf des Geschäfts betrifft, so ist dieses nun in der Hauptsache davon abhängig, wie lange sich die Hyazinthen- und Tulpenblüte in das Frühjahr hinausziehen läßt. Haben wir einen kalten Fe bruar und einen reA kühlen März und womög lich noch einen frostigen April, wie es in den beiden letzten Jahren war, so „klappt der Laden". Sind aber diese Monate so recht schön frühlings warm, wie vor drei Jahren, dann Hoffnung ade! Dann gibts einen Reinfall, so groß und vielleicht noch größer wie 1827. Und wenn nicht alle Zeichen trügen, wird es zur Ab wechslung wieder einmal schief geh^ n. Man soll ja den Teufel nicht an die Wand malen. Aber es ist wohl ganz gut, den Nimmer satten einmal etwas graulich zu machen. Es ist ooch leider so, wie in der ersten Jahresnummer unserer „Gartenbauwirtschaft" geschrieben wurde, daß wohl ein Stück Größenwahn darin steckt, solch ungeheure Mengen von Auslandswaren zu kau fen! Es ist sonst kaum zu verstehen, daß so viele Kollegen den Stift der holländischen Vertreter nicht eher rasten lassen, bis ... zig Tausend Hya zinthen- und Hunderttausend von Tulpenzwie beln gebucht sind. Man setzt dann seinen Namen darunter und überläßt es Zufällen, daß alles gut gehen möge. Es ist doch wirklich bloßer Zufall, wenn einmal der Frühling solange auf sich warten läßt, bis die Berliner ihre Blumenzwiebeln abgetrieben haben. Es kann auch durch eine Reihe von Jah ren einmal ganz anders kommen! Das alte Sprichwort „Durch Schaden wird man klug" hat leider wenig Geltung. Nur wenige lassen sich allemal bekehren. Viele müssen auch, da sie in völlige Abhängigkeit geraten sind, weiter bestellen — sie können einfach nicht mehr lös. Und das ist eine fürchterliche Geißel. Man sehe sich doch einmal die Verkaufsbedingungen vieler holländischer Firmen richtig an. Es wird nicht nur verlangt, daß die Mängelrüge inner halb 8 Tagen nach Empfang der Ware zu erfol gen habe, sondern auch festgelegt, daß für gutes Blühen keine Gewähr übernommen wird. Und das unterschreibt man — das läßt wirklich tief blicken! Ob wohl ein Amerikaner oder Engländer so etwas unterschreiben würde? ' Die Bestellsaison geht ja bald wieder an und vielleicht hat meine Standpauke den Erfolg, daß sich manchs Käufer etwas mäßigen und sich in den Bedingungen mehr sichern! So wie es heute betrieben wird, ist die Blumenzwiebeltreiberei weiter nichts als ein Glücksspiel mit vielen Auf regungen und ohne Gewähr für sicheren Erfolg. Zum Schlüsse noch etwas anderes, was eigent lich mit Berliner Verhältnissen nichts zu tun hat, denn wir — knorke! — Also, ich habe gelesen in einer hiesigen Zeitunh, Und demnach muß es wahr sein, daß die Japaner allemal zum Jahres schluß ihre sämtlichen Schulden bezahlen. Ja wohl! Wer es nicht kann, kommt in Mißkredit und ist als erledigt zu betrachten. Oh, wie schön! Aber wovon leben denn dort die Gerichtsvoll zieher und Advokaten? Wie ist das überhaupt möglich ohne gründlichste Erschütterung des Kreditwesens (beinahe hätte ich Unwesens geschrie ben), oder gibts so etwas dort gar nicht? — Glückliches Japan! Der Nörgelkrauter. AemrNMZr Ur Zm« Reich 5. Jan.: Steuerabzug vom Arbeitslohn für die "Zeit vom 16.—31. 12. 1929. 28. Jan.: Steuerabzug vom Arbeitslohn vom 1.—15. 1. 1930. Preußen 15. Jan.: Grundvermögenssteuer nebst Ge meindezuschlag von bebauten, nicht dauernd landwirtschaftlich genutzten, sowie von un bebauten, nicht dauernd landwirtschaftlich ge nutzten Grundstücken. 15. Jan.: Hauszinssteuer für Januar 1930. Anhalt 18. Jan.: Steuer vom bebauten Grundbesitz und Gemeindesteuer (Dezember-Rate). Baden 5. Jan.: Gebäudesondersteuer für Dezember 1929. Bayern 10. Jan.: Haussteuer, Wohnungsbauabgabe und Mietzinssteuer nebst Kreis- und Kirchenum lagen in gleicher Höhe wie im Vormonat. Braunschweig 15. Jan.: Hauszinssteuer für Dezember 1929. Hessen 25. Jan.: Grund-, Gewerbe- und Sonderge bäudesteuer (^/s des jährlichen Vorauszah lungsbetrages). Sachsen 5. Jan.: Mietzinssteuer (Aufwertungssteuer), 51A der Friedensmiete für einen Monat. 15. Jan.: Grundsteuer, 1. Vierteljahresrate. Thüringen 10. Jan.: Aufwertungssteuer für Dezember 1929. ViUrksamsts uvck dM^sts Mittel ^ur 6s- üLmpkuvF von ?!IanrsnsevLciUnsso. Mstotin- u. Dsbsksxtralct kadrikration k. Li»nsr L Lo. ksrlio A 20, brsisuvealcksr Strubs 18. Dslskon: Humbolckt 6182. Deutsche ZMndermg Wir berichteten in Nr. 51/52 der „Gartenbau- Wirtschaft" darüber, daß der „Entwurf eines Ge setzes über Zolländerungen" der Reichsregierung, der seitens des Reichsrates einige Abänderungen erfahren hat, dem Reichstage zur Beratung vor gelegt worden ist. Der Reichstag hat den Ge setzentwurf inzwischen an den handelspolitischen Ausschuß überwiesen, der die nachstehende Fassung der Position 55 beschlossen hat: Ananas: frisch, auch geschält ..... 30 ohne Zucker eingekocht: in Behältnissen bei einem Ge ¬ wicht von weniger als 3 KZ , 75 in anderen Behältnissen... 30 Der Regierungsentwurf ist demnach dahin gehend verändert worden, daß an Stelle von „5 hx" auf Beschluß des handelspolitischen Aus schusses „3 Lz" gesetzt worden ist. Sauerttmlsabrikauleu lassen keinen Weißkohl mehr Zu viel dänischer kohl verarbeitet — Einschneidemaschinen werden vom Verband plombiert Von besonderer Seite ging uns fol gende Mitteilung zu, die abermals zeigt, wie sehr eine zuverlässige Markt- berrchterstattung notwendig ist. ,,^er Verband der Sauerkrautfabrikanten für Rheinland und Westfalen hat bei seinen Mit gliedern die Anordnung getroffen, vom 5. Dezem ber 1929 keinen Weißkohl mehr einzuschneiden. Aus diesem Zwecke wurden bei den Mitgliedern des Verbandes die Einschneidemaschinen plom biert, damit der Anordnung strikte Folge ge leistet wird. Warum der Verband der Sauerkrautfabriken diese Maßnahme getroffen hat, erklärt sich u. E. aus nachstehenden Gründen. Durch den war men und trockenen Sommer blieb die Weißkohl pflanze in der Entwicklung sehr zurück, und man rechnete damit, daß eine sehr schlechte Ernte in Weißkohl in dem Gebiete der Rhein. Sauer krautfabriken zu erwarten sei. Die Sauerkraut fabriken deckten sich daraufhin mit dänischem Weißkohl ein, welcher naturgemäß im Preise viel höher ist als der rheinische Weißkohl. Nach dem nun die rheinischen Sauerkrautfabriken den dänischen Weißkohl geliefert erhielten und der selbe zum größten Teil eingeschnitten war, setzte plötzlich nach der langen Trockenheit der langersehnte Regen ein, wodurch sich die Weiß kohlpflanze noch sehr stark erholte und durch die reichliche Feuchtigkeit noch soviel Ertrag brachte, daß man nicht mehr von einer Mißernte, son dern von einer verspäteten Reife sprach. Die Verspätete Reife trat auch in Wirklichkeit ein, und es wurde soviel Weißkohl ungedient, daß die Sauerkrautfabriken infolge der großen Vor räte und des schlechten Abganges in Sauerkraut denselben nicht alle einschneiden konnten. In folge der sehr guten Spätreife ist der Preis für den rheinischen Weißkohl sehr niedrig, jedoch konnten die rheinischen Sauerkrautfabriken die reichlichen und billigen Angebote der Landwirte des rheinischen Anbäugebietes nur zum geringen Teil wahrnehmen, da die Fabriken zur Zeit der billigen Angebote ihre Bottiche mit dem teueren dänischen Kohl gefüllt hatten, aber für diesen keinen Absatz fanden. Durch den schlechten Abgang des Sauerkrautes ist der Preis augen blicklich sehr niedrig, so daß die Sauerkraut fabrikanten angeblich ihre Rechnung nicht fin den. Deshalb hat der Verband die obenstehend genannte Maßnahme getroffen, um dadurch viel leicht zu erzielen, daß in den späteren Monaten (März, April, Mai) der Vorrat in Sauerkraut sehr gering wird, und daß der Preis infolge des geringen Vorrates enorm steigt. Es ist also eine künstliche Preistreiberei ins Auge gefaßt, um die Verluste, welche die Sauer krautfabriken durch ihre verkehrte Spekulation in dänischem Weißkohl erlitten, wieder wett zu machen. Vollsirirtschaftlich gedacht, ist die Maß nahme des Verbandes der rheinischen Sauer- krautfabrikcn ganz energisch zu bekämpfen, zu mal noch dazu die notleidende Landwirtschaft in Mitleidenschaft geMen wird, weil sie für die noch bestehenden Weißkohlvorräte keinen Absatz mehr har und diese Vorräte der Fäulnis oder dem Viehfutter verfallen." Was kann der Obstbau von der SüßMstherflellnng emarleu? Von H. Schieferdecker in Berlin-Dahlem Dem Obstbauer hilft die Süßmostherstellung erst, wenn dadurch sich der Obstverbrauch ver größert oder durch Verwertung von minderwerti gem Obst ein wirtschaftlicher Vorteil erzielt wird. Gerade in diesem Herbst, als der Sturm unsere Obstbäume noch vor der allgemeinen Fruchtreife so schüttelte, daß ein großer Teil der Ernte vorzeitig abfiel, trat die Frage nach der Verwertung dieser Fallobstmengen dringend in den Vordergrund. Solche unreifen Früchts sind jedoch nicht die einzige Art von Obst ge ringer Qualität. Hierzu gehören noch als weitere Gruppen das baumreife Obst, das wegen Flecken oder Kleinheit schwer abzusetzen ist, und schließlich noch lagerreifes Obst, das zwar zum Verkauf bestimmt war, der Marktlage wegen aber keine Preise erzielte. Betrachten wir uns zunächst die Bewertung van unreifem Fallobst. Bekanntlich sind solche Aepfel sehr gut zu einem Gelee verwendbar, doch diese Tatsache genügt keineswegs, solch vorzeitig abgöfallenes Obst in größeren Mengen abzu setzen. Nahe lag nun die Frage, ob sich aus diesem Obst Süßmost Herstellen läßt. Das ist jedoch nicht der Fall. Es konnte auch kaum erwartet werden, da wir uns klar machen müßen, daß Süßmost der reine, nach dem Kalt- Entkeimungsverfahren auch rohe Fruchtsaft ist. Diesjährige Versuche haben bewiesen, daß durch Sturm vorzeitig abgeworfene Aepfel leider kein gutes Fruchtgetränk geben. Auch ein Süßen solcher Säfte mit Zucker ist nicht anzuraten. Das Apfelaroma fehlt und schließlich soll der Süßmost ein reines Produkt sein. So bliebe nur noch der Verschnitt der sauren Säfte mit später hergestellten süßeren möglich. Das ist aber umständlich und es wird sich kaum ein Be trieb darauf einlassen. Solch Verschnitt birgt außerdem die Gefahr einer Nachtrübung der Säfte in sich. Also auf dem Gebiet der Ver wertung von unreifem Fallobst wird die Süß mostherstellung uns wenig helfen können. Anders verhält es sich natürlich mit der Ver wendung von baumreifem Obst 3. Qualität. Hierbei sind Aepfel gemeint, die für Tafelzwecke nicht geeignet sind. Solches Obst läßt sich zu einem guten Süßmost verarbeiten, wenn es nicht, wie es durch schlechtes Lagern oft der Fall ist, Faulstellen zeigt oder das Kerngehäuse durch Pilze angegriffen ist. Solche Früchte liefern einen Saft mit schimmligem, dumpfem Geschmack. Das Ausschneiden der angefaulten Stellen ver teuert andererseits die Verarbeitung erheblich. Man muß sich bei der Süßmostherstellung eben stets vor Augen halten, daß der reine Saft getrunken wird und daß dessen Qualität natür lich sehr stark von dem benützten Obst abhängig ist, abhängiger als beim Wein, der durch die Gärung noch einer Aenderung unterworfen ist. Eine weitere Frage ist dis Verwendungs möglichkeit von Obst geringer Qualität, das sich im Laufe des Herbstes nicht absetzen ließ. Solches Obst ist auf dem Lager gereift und lie fert einen an sich wohlschmeckenden, wenn auch meist säurearmen Saft. Für das Kaltentkei mungsverfahren ist der Saft aber schwer ver wendbar, da seine Klärung schwierig ist. Wei terhin ist nachteilig, daß länger gelagertes Obst eine wesentlich geringere Saftausbeute gibt, wie überhaupt hervorgehoben werden muß, daß viele unserer norddeutschen Tafelobstsorten eine ge ringere Saftausbeute liefern, als das eigentliche Mostobst. Kann man nun Obst im Anbaubrtrieb zu Süßmost verarbeiten? Rein vom technischen Standpunkt aus läßt sich die Frage, vorausgesetzt, daß etwas Lehr geld nicht geHeut wird, mit Ha beantworten. Die wirtschaftliche Seite muß ,edoch von ver schiedenen Gesichtspunkten aus betrachtet werden. Allgemein ist nur zu sagen, daß sich eine Süß mostanlage da am leichtesten einrichten läßt, wo bereits eine Kultureinrichtung für die Weinbe reitung vorhanden ist. Handelt es sich nur um geringe Mengen, so reicht das Pasteurisierver fahren aus. Eine solche Süßmosterei für eine jährliche Verarbeitung von 50 Zentner Aepfeln eingerichtet, kostet mit Preis für Presse usw., je doch ohne Fässer und Hlaschen etwa 500 RM. Hierbei ist eine Abschreibung der Anschaffungs- geldsr nicht schwer, und wenn sich ein evtl, ört ¬ licher Abnehmerkreis sicherstellen läßt, so kann hier ein Nebenverdienst für den Anbauer ent stehen. Immerhin muß man aber beim Ent werfen eines Planes berücksichtigen, daß der'Süß most nicht billiger, eher teurer als Wein sein muß. Anders gestalten sich die Anschaffungskosten für die Saftherstelluna für den Handel. Im Handel verlangt man von den Säften, daß sie klar sind, daß die Flaschen gute Aufmachung zeigen usw. Zu alledem sind eine Reihe teuerer Apparate nötig. Um ein greifbares Beispiel zu nennen, kosten die Geräte für das Kaltentkei mungsverfahren für eine bestehende Kelterei etwa 3000 RM. Sie ist ausreichend für 500 Zentner Obst jährlich. Solche Verarbeitung in großem Maßstabe durch den Entkeimungsfilter, die erst bei einer Verwertung von 300 Zentner Aepfeln jährlich anfängt rentabel zu werden, wird sich seltener an einen Obstbaubetrieb angliedern, da im Herbst Erntearbeit und Verwertungsarbeit ein zu großes Mehr an Arbeitskräften erfordern. Wenn aber in Anlehnung an einen Obstbaube trieb größere Mengen Apfelsaft verarbeitet wer den können und sollen, so wird man dabei nicht ,,um Ziele haben dürfen, nur das nicht abzu setzende Obst zu verwerten. Sondern man muß danach streben, bestimmte Mengen guten und an Qualität gleichmäßigen Süßmost jährlich zu lie fern, um an Leistungsfähigkeit in bezug auf die Lieferung an den Handel nicht gegenüber den Spezialbetrieben in Nachteil zu geraten. Der Verwertungsbetrieb darf also nicht in großer Abhängigkeit vom Anbaubetrieb stehen, sondern muß eine gewisse Selbständigkeit bewahren. Daß er dann auch einen Teil minderwertigen ObsteS auffangen kann, ist gewiß. Eine weiter Form der Süßmosterei ist da? System der Lohnmosterei, das aber den Erwsrbs- obstbau weniger betrifft. Vereine oder Körper schaften lassen von einem Mitglied, das Raum und Leute zur Verfügung hat, eine Süßmosterei errichten. Alle Gartenbesitzer können hier ihr Obst anliefern und erhalten dann für eine be stimmte Menge Obst und gegen ein Entgeld eins entsprechende Menge Süßmost. Der Träger des Unternehmens ist für die Wirtschaftlichkeit ver antwortlich und erhält Unternehmergewinn. Dies System ist entschieden der Anschaffung von Apparaten zur allgemeinen Benutzung vorzu ziehen und verdient Verbreitung. Wenn wir nun das Gesagte zusammenfafsen, so sehen wir, daß baumreifes Obst 3. Qualität sehr gut zu Süßmost verarbeitet werden kann, jedoch frühzeitig abgefallenes und lange gelager tes Obst sind kaum verwendbar. Die Verarbei tung von Obst im Anbaubetriebe zu einer ferti gen Handelsware darf nicht nur auf Verwertung von minderwertigem Obst hinzielen, sondern muß in erster Linie die jährliche Ausnutzung der Maschinen sicherstellen und die Anforderungen des Handels berücksichtigen. Die Süßmosther stellung wird zwar zum Teil lediglich an Stelle, der Weinbereitung erscheinen, doch läßt sich er warten, daß darüber hinaus ein Mehr an Obst verbraucht wird zur Befriedigung der Nachfrage nach unvergorenen Säften. Diese Entwicklung braucht jedoch Zeit. MMeMM-Mge Wer beteilig! sich an der Versuchsanskellung? Von Professor Schindler, Direktor der Höheren Staatslehranstalt für Gartenbau zu Pillnitz Die meisten Obstpflanzen sind veredelt. Unter lage und Edelsorte bilden dann eine Lebensge meinschaft, in der der eine Teil tagtäglich und zeitlebens auf den anderen einwirkt. Die Unter lage bildet das Wurzelwerk, muß also die Ver ankerung der Pflanze und die Erdernährung leisten, und wird dieses je nach der Entwicklung der Wurzeln und nach ihren inneren Eigen schaften in verschiedenem Maße tun. Schon diese kurzen Ueberlegungen ergeben die große Wich tigkeit der Unterlaaenfrags für den Baumschulen betrieb und den Obstbau. Seit vielen Jahren habe ich mich mit der Lösung dieser Frage be schäftigt. Die Versuche gingen hauptsächlich in der Richtung, daß ich aus einer großen Anzahl von Pflanzenarten und -sorten, wie sie im Han del des In- und Auslandes zu bekommen waren, einzelne mir besonders beachtenswerte Pflanzen ausgesucht, weiter beobachtet, ungeschlechtlich durch Zweigeinleger, Triebanhäufelung, zunächst in kleinerem, dann baumschulenmäßig in größe rem Maße vermehrt habe. Von diesen reinklo- nigen Unterlagen sind jetzt Pflanzen zur baum- schulsnmäßigen Weiterbehandlung in beschränktem Maße abgebbar. Es handelt sich in erster Linie um Doucin. Paradies, Quitten und pflaumen ähnliche Unterlagen. Die Pflanzen gehen unter Nummern und haben in Pillnitz auf leichten und schweren Boden bisher teils gut, teils sehr gut befriedigt. Das Risiko bei der Versuchsanpflan zung ist mithin bestimmt nicht größer als bei Verwendung handelsüblicher Unterlagen. Die Versuchsanstellung ist einfach und für die Bericht erstattung werden Vordrucke mit einfacher Frage stellung geliefert. Es handelt sich einstweilen darum, festzustellen, wie die Pillnitzer Unterlagen sich in anderen Anbauverhältnissen verhalten, ob einige, zutreffenfalls welche besser oder weniger gut als die bisher verwendeten Unterlagen des Handels sind. Die Versuchsansteller müssen dem nach die Unterlagen baumschulenmäßig aufpflan- zen, weiter behandeln, okulieren und wohl am besten Büsche und Pyramiden aus den Veredelun gen erziehen. Dabei sind artgleiche Unterlagen, zum Beispiel alle Ouitten-Nummern zusammen zupflanzen, damit nicht Unterschiede des Bodens den Versuch beeinflussen. Die Edelsorten werden am besten aus den gängigsten Sorten des allge meinen Anbaues der betreffenden Gegend ge wählt, doch so, daß alle Unterlagen mit derselben Edelsorte, alle Birn-Unterlagen mit derselben Birn-Sorte usw., veredelt werden. Die Edelreiser sollten ebenfalls soweit als möglich von dem selben Baum genommen werden, wobei man am besten Afterleitzweige nimmt, da ihre Knospen verhältnismäßig gleich belichtet und ernährt sind, Wer an diesen Versuchsanstellungen, die im allgemeinen Interesse des Obstbaues liegen, aber auch für die einzelnen Betriebe große Bedeutung haben, Mitarbeiten will, möge sich umgehend mit der Höheren Staatslshranstalt für Gartenbau zn Pillnitz in Verbindung setzen. Unterlagen für Hochstämme und Pflanzen aus eigenen Kreuzungen können noch nicht abge, geben "werden. W N AnbZuvMirZAS Mit ÜEP Os 6is Verkantungen mit 6er Konssrvsnin6ustris novk tvkt abgesLkiosssn sin6, insbeson6srs suvk klnslvktliok 6er pss- sung 6sr Anbauvsrtrsgsformulsrs, vmptsklsn wir 6en Ln- dauern, mit 6sm Ldsokluü von ItndsllvsrlrLgen novk ru war ten, Kis 6as Ergebnis 6sr Verkantungen kisr mitgetsilt wir6, 6is vorsussivktlivk aut iVunsvk 6er In6ustris niekt vor Tn6s anusr stattfin6en wsr6sn. 'M
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