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Die Gartenvauwirtschaft Nr. 4S. 6. 11. 1S3S Ueber das der Obstbäume Von A. Martin Wiederholt ist mir in den Versammlungen der Ortsgruppen von feiten der Mitglieder die Frage gestellt worden: „Wie denken Sie' über das Beschneiden der Obstbäume beim Pflanzen?" Ich habe dann diese Frage nach dem von mir Erlernten in der Obstbauschule Werder und aus meiner Praxis heraus, so gut ich konnte, be antwortet. Die Meinungen über diese Frage gehen noch sehr auseinander. Selbst in den Kreisen der Fachleute besteht in diesem Punkts keine Einheitlichkeit. Woran mag das liegen? In erster Linie wohl daran, daß man mit bei den Arten bei Herbst, und Frühjahrspflanzung teils gute und teils schlechte Erfahrungen ge macht hat. Ist nun überhaupt dieser Frage ein« so grundlegende Ä>er einschneidende Bedeutung bei zumessen? Ich möchte behaupten, nein. Doch dürfte es sich trotzdem lohnen, einmal das Für und Wider zu erörtern. Zunächst ist im Auge zu behalten, ob man im Frühjahr oder Herbst pflanzen will. Man muß diese zwei Arten ganz entschieden in Betracht ziehen. Im großen und ganzen ist man zu der Ueberzeugung gekommen, daß Obstpflanzungen doch vorteilhafter im Herbst als im Frühjahr ausgeführt werden sollten. Ausgenommen hiervon werden solche Bezirke bleiben, die klimatisch ungünstig liegen und in denen die örtlichen Erfahrungen die Frühjahrs- Pflanzung geboten erscheinen lassen. . Nun müssen wir aber auch die verschiedenen Obstarten und Baumformen stark unterscheiden. Ich möchte zwei Gruppen aufstellen. Zu der einen gehören: Buschbäume, Pyramiden, Halb- und Hochstämme; zur anderen alle Spalier bäume, wie kl-Form, Schrägpalmett«, Verier- palmette; wagerechte Schnurbäume und die man nigfachsten Kunstformen. Die zweite Gruppe in teressiert den Erwerbsobstzüchter kaum. Sie muß für sich behandelt werden. Handelt es sich um Herbstpflanzung, so kann das Beschneiden völlig unterbleiben, vorausge setzt, daß die einzelnen Leiläste der verschiedenen genannten Baumformen gleich lang und stark ge wachsen find. Ist dies nicht der Fall, dann müssen die Leitäste hinsichtlich der Länge und Stärke ins Gleichgewicht gebracht werden. Dies geschieht in der Weise, daß schwache, kürzere Neste wenig oder gar nicht, stärkere und längere mehr geschnitten werden. Aber wohlgemerkt, bei die sem Ausgleichen handelt es sich lediglich darum, Wachstumsunterschiede einzudämmen; der eigent lich« Rückschnitt, der stets auf Zapfen erfolgen sollte, geschieht nicht beim Pflanzer;. Sind die Bäume im Herbst richtig nach Vor schrift gepflanzt, so kann ein Verlust durch Nicht anwachfen wohl kaum noch entstehen. Jedenfalls können wir schon zeitig im Frühjahr seststellen, ob die Bäume angewachsen sind oder nicht. Ist dies bei einzelnen Bäumen nicht der Fall, so haben wir noch Gelegenheit, durch Neupflanzung die Lücke wieder auszufüllen. Bei allen angewachsenen Bäumen werden wir im Frühjahr noch den eigentlich stärkeren Rückschnitt vornehmen. Jetzt kann und soll auf Zapfen, geschnitten werden, weil wir nun mit bestimmten Augen rechnen können, aus denen der neue Leitast sich entwickeln kann und wird. Schneiden wir im Herbst schon kurz auf Zapfen, so ist dies ein Wagnis, weil wir ja noch gar nicht wißen können, ob der Baum überhaupt anwachsen wird. Und wenn er wirklich ange wachsen ist, so haben wir noch immer nicht die geringste Gewähr, daß der Austrieb überall und auch gleichmäßig erfolgen wird. Im Frühjahr gibt es dann nur Aergernis. Mit allen mögli chen — und manchmal auch mit unmöglichen — Hilfsmitteln wird dann versucht, das Fehlende zu ergänzen und das Ungleichmäßige zu ver bessern. Wenn bei der Herbstpflanzung der starke, strenge Rückschnitt auf Zapfen zumindest nicht *) Vgl. hierzu auch das Flugblatt Nr. 9 des Reichsverbandes, das, durch zahlreiche Abbil dungen unterstützt, die Entwicklung der jungen Baumkronen und ihren Schnitt behandelt. Schneiden beim Pflanzen*) in Werder a. d. H. praktisch ist, so wäre ein solcher bei der Früh- jahrspslanzung unbedingt falsch. Wer mit wach samem Auge die Vorgänge in der Natur ver folgt, dem werden diese Beobachtungen die besten Lehrmeister sein. Augenscheinlich kommen die 'Vorteile des Nichtschneidens im Frühjahr zur Geltung. Betrachten wir einen nicht zurückge schnittenen Baum, so werden wir erkennen, daß, wenn alles noch anscheinend tot ist, die End knospen schon ausgetrieben und die Blätter sich entwickelt haben. Sind diese aber einmal vor handen, dann ist auch das Anwachsen des Baumes gesichert. Wo di« Blätter arbeiten, arbeiten auch die Wurzeln. Der ganze Organismus des Baumes oder der Pflanze ist dann in Tätigkeit. Dieses sichere Austreiben der Endknospen erklärt sich damit, daß in diesen bei dem Abschluß des Jahrestriebes sich eine große Meng« Reserve stoffe abgelagert haben. Beginnt nun im Früh jahr die Saftsteigung, so müßen naturgemäß die obersten Augen am ehesten und auch am kräftig sten austreiben. Bei dieser Gelegenheit sei auch darauf hingewiesen, daß es kein erprobteres Mit tel gibt, einem zurückgebliebenen Leitaste nach zuhelfen, als ihn angeschnitten mit Terminal- (End-)knospe austreiben zu lassen. Bei der Frühjahrspflunzung laßen wir also alle Leitäste unverkürzt stehen, nur dort, wo merkliche Unterschiede in der Länge derselben vorhanden sind, kann auch hier nach Möglichkeit das Gleichgewicht hergestellt werden. In den Wintermonaten desselben oder bis in den März , des nächsten Jahres folgt dann der strenge Schnitt auf Zapfen. Hierbei ist das Normale, daß zwei Drittel des letzten Jahrestriebes entfernt wer den. Dadurch erhalten die unteren Augen ge nügend Saftdruck, sie werden folglich alle aus- trerben und das gewünschte Fruchtholz liefern. Gleichzeitig erstarkt auch das ganze Baumgerüst km allgemeinen. Was eingangs von dem sofortigen Schnitt im Hcrbst gesagt wurde, das gilt noch weit mehr für den sofortigen Frühjahrsschnitt. In dieser Zeit können wir noch viel weniger und mit noch geringerer Sicherheit auf ein gleichmäßiges Austreiben der neuen Augen für den Leittrieb rechnen, weil die Witterungsverhältnisse einen großen Einfluß ausübcn können. Langanhal- tcnde Trockenheit zur Zeit des Pflanzens und hinterher können alle unsere Arbeit zu Schan den werden lassen. Auch hier können Ausnah men nur die Regel bestätigen. Bei guter Pflege und vor allem, wenn es möglich ist, frischgs- setzte Bäume öfter zu überbrauscn, wird es sicher vielfach gelingen, ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Sofern die Ausführung größerer Pflanzungen nicht im Herbst vorqenommen wer den kann, .müßte M. El im Frühjahr ein Rück schnitt unbedingt unterbleiben. Dis Bäume mit TerminaI-(End-)knosven zu setzen, ist das einzig richtige. Werden diese Ratschläge beachtet, ver stummen sicher viele Klagen über Mißerfolge bei Neuanpflanzungen. Von der Behandlung des Steinobstes sei be merkt, daß bei diesem ein kurzer Schnitt gleich beim Pflanzen nötig ist, weil sonst von vorn herein an den Aesten und Fruchtzweigen kahle Stellen entstehen. Bei dem Steinobst kann man auf ein Austreiben ruhender Augen nicht rech nen, wenn nicht von vornherein der Schnitt sie dazu zwingt. Ich möchte auch der viel ver breiteten Meinung entgegentreten, daß. man Steinobst nicht schneiden dürfe. Auch bei dieser Obstgattung ist die Bildung gutgebauter Kronen unbedingtes Erfordernis. Geschieht dies, dann werden die krüppelhaften Bäume allmählich ver schwinden, und die Obstanlage wird ein bcßeres Aussehen erhalten. Zu erwähnen habe ich noch, daß bei allen Obstbämnen, sofern sie Fruchtholz tragen, dieses nach Vorschrift geschnitten werden kann. Auf diese Weise erleichtern wir dem Baume die Ent wicklung. Solange dieser nicht durch neue Nähr stoffe erhalten wird, mutz er von seinen Vor räten leben. Beschränken wir den Verbrauch auf das unbedingt Unvermeidliche, so ist dies nur zum Vorteil der Bäume, und wi'- w-rden unsere Freude daran haben. Bereicherung der Dlumenkulturen Von P. St über in Jena Don rühmlichen Ausnahmen abgesehen, muß doch tm allgemeinen zugegeben werden, baß die Auswahl unserer Topfpflanzen im Ver gleich vor 40—50 Jahren weit zurückgegangen ist. Manche schöne Pflanze, die zu dieser Zeit in guter Kultur war, fristet jetzt ihr be- scheidenes Dasein in einer Privatgärtnrrei, wenn sie überhaupt noch anzutreffen ist. Woran liegt das? Pietätlosigkeit wohl sicher nicht. Im Gedankenaustausch mit Kollegen mußte ich des öfteren hören: „Ja, das ist oder war ganz schön, es ist aber kein Bedarf vor handen." Manch älterer Kollege hat wohl wieder einmal Versuche unternommen, die er aber infolge unsicheren Absatzes wieder auf geben mußte. Das Publikum kennt und kaust deshalb diese Sachen nicht, wurde mir des öfteren als Antwort zuteil. Somit bleibt es bei den bisherigen Kulturpflanzen wie Primula obconica, Cyclamen, Chrysanthemen, Fuchsien, Pelargonien, Cinerarien und der gleichen mehr, die wohl in der Züchtung eine bedeutend« Verbesserung erfahren haben, iedoch im Verhältnis zu unseren großen Pflan zenschätzen zu wenig Abwechslung bieten. Zur Neueinführung oder Wiederbelebung mteressanter guter Zimmerpflanzen dürfte Inn anderer als der Blumengeschäftsinhaber nnfen sein, sofern er es versteht, für di« nlanze Reklame zu machen. Als Beispiel i angeführt, die vor einigen Jahren eings- ihrte Echeveria obtusa hybr., die infolge ihrer Anspruchslosigkeit.au Pflege ein guter Mutter- blüher ist, und sicher Absatz findet, sofern das Publikum darauf aufmerksam gemacht wird. Nicht ein oder zwei Pflanzen sollen in' einer stillen Ecke des Schaufensters aufgestellt sein, sondern ein Dutzend und mehr Pflanzen mit entsprechendem Plakat, das Namen und kurze Kulturbeschreibung enthält; eine solche Gruppe wird ihre Wirkung nicht verfehlen und zum Kauf anreizen. Doch dieses nur ein Beispiel unter vielen, deren mehr anzuführen, ich für überflüssig halte. Solange aber Blumengeschäftsinhaber wie auch Marktgärtner sich von dem Bestreben leiten lassen, die Konkurrenz in ein- und der selben Pflanzengattung zu übertrumpfen, ohne daß Bedarf mit gewinnbringender Absatzmög lichkeit vorhanden ist, wird in engherzigster Weise einer Massenproduktion Vorschub gelei stet, die sicher weder der Hebung unseres Berufes noch dem Geldbeutel dienen kann. Geistige Verflachung und blinde gedanken lose Nachahmung lassen neuen Ideen keinen Raum zum Aufschwung höheren Strebens. Bemühen wir uns, unsere Kulturen in ihrer Mannigfaltigkeit zu bereichern, suchen wir nicht das Heil in einer Massenproduktion weniger Pflanzengattungen, bei denen infolge Ueber- Produktion der Erlös zum Wert in keinem Verhältnis steht, sondern suchen wir im Ein verständnis mit dem Blumengeschäftsinhaber für ältere oder auch neu eingeführt« Pflanzen in angeführter Weise Reklame zu machen. Versuchen wir auch weiter bei jeder Gelegen heit, durch kleine Aufmerksamkeiten für die Blume zu werben. Pflanzenschuhliche Maßnahmen im November Für den Blumen- nnd Pflanzenbau Es sei besonders hervorgehoben, daß die vorbeugenden Maßnahmen zur Ver hütung von Krankheiten und Schädlingen im Grunde genommen viel wichtiger sind als die anzuwendenden Bekämpfungsmittel, die meist kostspielig und zeitraubend in der Anwendung sind und den Pflanzen ost nicht unbeträcht lichen Schaden zufügen können, — Als vorbeu gende Maßnahmen seien erwähnt: Alle Pflanzen, ob in Töpfen stehend oder ausgepflanzt, sollen in genügendem Abstande voneinander stehen, damit di« Luft ungehin dert zirkulieren und das Licht in vollem Maße seine Wirkung ausüben kann. Man sorge ferner für ausgiebige Lüftung der Kulturräume, so weit die Witterungsverhältnisse und der Zu stand der Pflanzen es zulassen, denn die frisch« Luftzufuhr ist für das Wachstum und di« Ge sunderhaltung von allergrößter Bedeutung. Von Wichtigkeit ist auch, daß di« Luft stets genügend mit Feuchtigkeit gesättigt ist, dies gilt besonders für Helle, sommerreiche Tags. Trockene Luft in Verbindung mit erhöhter Wärme begünstigen das Auftreten der Schäd linge. Schroffe Temperaturunterschiede find möglichst zu vermeiden, denn alle unter Glas stehenden Pflanzen sind mehr oder weniger verweichlicht und gegen Temperaturuntcrschttde empfindlich. Man sorge für eine gute Be wässerung der Pflanzen und überspritze sie an sonnigen Tagen öfter in den Mittagsstunden. Unterernährte sowohl wie überdüngte Pflan zen sind in erhöhtem Maße anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge. — In Ler ge genwärtigen Jahreszeit, wo viele Topspflan- zen, die bisher in Mistbsetkästen oder im freien Lande standen, in Gewächshäusern unter gebracht worden sind, gehört das Auftreten von Blattläusen nicht zu den Seltenheiten. Man halte die Augen offen und setze bei ihrem Auftreten rechtzeitig mit ihrer Bekämpfung ein. Blattläuse lassen sich bekämpfen: s) durch öfteres Bespritzen der Pflanzen mit kaltem Wasser unter erhöhtem Druck an sonnigen Tagen möglichst in den Mit tagsstunden; b) unter Anwendung von nikotinhaltigen Mitteln, z. B. Herbasal im Verhältnis 1:50, Vomasol dl im Verhältnis 1 :300. Besonders zu empfehlen ist auch das Rein-Nikotin mit einem Nikotingehalt von 95—98°/o. Es ist zwar beim Einkauf teurer, stellt sich aber im Verbrauch dadurch billiger, daß eine Mischung von 1 l Wasser und 1—IV, oom Rein-Nikotin zur Bekämpfung ausreichend ist. Nimmt man weiches Wasser (Regenwasser) in Verbindung mit Rein-Nikotin, so erhöht sich die Wirkung, weil sich das Nikotin in weichem Wasser gleich mäßiger verteilt. Bei Anwendung aller nikotin haltigen Flüssigkeiten achte man auf fruchte Luft und eine Temperaturhöhe von 20—25° O in den Kulturräumen, da dann die Wirkung besonders stark auf die Blattläuse ist. Die Bekämpfung soll einsetzen, wenn die ersten Spuren der Schädlinge sich zeigen. Um die Spritzflüssigkeit möglichst ratio ¬ nell auszunutzen, benutzt man zu ihrer Ver teilung eine Handspritze mit einem feinen Zerstäuber wie z. B. die Spritzkanne „Platz" Nr. 1. und 2. F. Glinde mann, Gartenbaudirektor. Fragen: Frage 124 Erdüesrtrciberei in Häusern und Käste.. Mir steht ein einseitiges nicht heizbares Ge wächshaus an einem Stallgebäude mit der Front nach Süden zur Verfügung. Wie kann ich die ses ausnutzen, um dauernd Erträge zu haben? Kann ich als erste Frucht auf etwa 30 gm Bank beeten Erdbeeren treiben? Wann und in welcher Entfernung muß ich sie anpflanzen und wie ist ihre weitere Behandlung? Kann ich Pflanzen, die im dritten Jahr stehen, noch dazu verwen den? — Auf den Hängebrettern wollte ich Erd beeren in Töpfen treiben. Kann ich zu diesem Zweck noch Erdbeerpflanzen eintopfen und wie alt müssen die Pflanzen sein? — Ferner habe ich 30 Fenster kalte Kästen, in denen ich ebenfalls gern Erdbeeren treiben möchte, Wayn und in welcher Entfernung muß ich Liefe Kästen bepflnu- zen' und wie ist die Weiterbehandlung? H. D. in R. Frage 125 Schnelles Welken von abgefchnitwuen Chrysan- themum-Blumen Meine eintriebig gezogenen Chrysanthemen halten sich in abgeschmttenem Zustand kaum einen Tag. Obwohl ich den Stiel ausgeschnitten habe und die Blumen reichlich in frisches Wasser stellte, waren sie schon am nächsten Tag zusam mengefallen. Was kann die Ursache kein? E. H. in C. Frage 126 Welchen Wert hat TorsmuS-Hühnermift? Eine. Hühnerfarm bietet mir Torfmull- Hühnermist an. Da ich diesen Dünger noch nicht benutzte, ist mir nicht bekannt, welchen Preis man dafür anlegen kann. Ich bitte die Kollegen um Meinungsäußerungen. F. Sch. in Bl. Antworten: Antwort 167 Mäusebekämpsung im Blumenzwicbeleiuschlag Blumenzwiebeln schützt man im Einschlag am besten gegen Mäufcsraß, indem engmaschiges Drahtgeflecht von allen Seiten angebracht wird, so daß es den Mäusen nicht möglich ist, an die Blumenzwiebeln heranzukommen. In einem aus gehobenen Mistbeetkasten läßt sich Maschendraht am leichtesten anbringen. Die Blumenzwiebeln sind hier ja zweckmäßig untergebracht. Aber auch in Erdgruben können diese durch Maschen draht geschützt werden. Zur direkten Bekämp fung der Feldmäuse ist das Auslegen von Zelio- körnern und bei Ratten und Wühlmäusen Zelio- paste anzuraten. Erstere werden in Dränröhren eingefüllt, um sie gegen Nässe zu schützen. Zeliopaste muß auf Köder verabreicht werden. Als solche dienen Sellerie- oder Möhrenstücke, die halbiert und innen etwas ausgehölt wer den. In dieser Vertiefung ist eine klein« Menge Zeliopaste einzudrücken. Darauf werden die Hälften durch kleine Holzstäbchen, di: man durchsteckt, zufammengehalten und dann aus gelegt. Um den Tieren kein« Witterung zu geben, muß man bei der Herrichtung und Lem Auslegen der Köder Handschuhe anziehen. L. Müllers in Düsseldorf-Kaiserswerth. Antwort 109 Veredlung von Pflaumen- und Zterlirschruhalb- stümmen Es gibt sine ganze Anzahl Zierkirschen und Pflaumen, die durch Pfropfung im Frühjahre auf die Kirschen- und Pflaumenuntsrlagen zu Halb-Hochstämmen herangezogcn werden können. So gibt es Zierkirschen mit hängendem Wuchs (Trauerbäume), von welchen zu nennen sind: Prunus avicum pendula, die Trauersüßkirsche, Prunus fruticosa (chamaecerasus) salicifolia, die feinzweigige Trauerkische. Eine Abart von die ser hat gelbbunte Blätter (Prunus sal. fol. var.). Prunus cerasus pendula, die Trauersauerkirsche, zeichnet sich durch besonders reichen Blütenflor ;m Frühjahre aus. Prunus mahaleb pendula und Prunus sinensis pendula sino ebenfalls reich- blühenv. Als Kroncnbäume wären zu erwäh nen Prunus avium fl. pleno, sehr ziereitd durch die große Menge gefüllter Blumen. Eben so reich blühend ist Pr. acida st pi. die gefüllte Sauerkirsche. Pr. japonica fl. albo pleno ist sehr zierlich durch die gefüllten Blumen, die Röschen gleichen. Pr. japonica fl. rosea Plena hat rosa Blüten, als Zierstrauch, Halb-Hochstamm gleich wertvoll Prunus Pissardii, die Blut pflaume, hat tiefdunkelrote Blätter. Prunus sero- tina, dis spätblühende Traubenkirsche, kommt als Strauch, Halb-Hochstamm zur Verwendung. Pr. serrulata Hisacura, die japanische Blütenkirsche hat gefl. rosa Blüten, Pr. Shidare-Sakura hat hängen den Wuchs. Prunus tritoba st. pl. mit zahl reichen rosa Blumen wird meistens als Halb« stamm, jedoch auch als Busch gepflanzt. Für diese ist die Pflaumcnunterlage zu verwenden. L. Müllers in Düsseldorf-Kaiserswerth. Antwort 113 Kultur der Eibischpslanzen Unter Eibisch zu Heilzwecken versteht die Arzneimittellehre Althaea offizinalis, eine in Europa heimische Malve mit blaßroten Blüten. Das Arzneibuch sagt darüber: Radix Althaea, 37A Pflanzenschleim, geschätztes Mittel gegen Katharre der Luftwege und des Darmes. Haus bereitung: Die zerschnittenen Wurzeln in kaltem Master eine Stunde ziehen lasten. Also nicht die Schoten, wie Fragesteller anmmmt. Die Gärtnerei- und Gehölzflora bezeichnet als Eibisch aber den Hibiskus, zwar auch ein Mal vengewächs, dessen unendlich viele Arten durch wundervolle, meist rote Blüten ausgezeichnet sind, von deren Heilwirkung mir aber nichts be kannt ist. Leider sind die Hibisci, die ich im Freilande der Baumschule Eldena bewundern konnte, im Binnenklima Lem Wimcrfrost im Freilande nicht gewachsen. Die Büsche erreichen die Größe von Dahlien und blühen im zweiten Jähre nach der Aussaat. Diese erfolgt halb warm im März in lockere Heideerde. Mehr mals verpflanzen, starker Rückschnitt, rerchlich gießen. Nach Ueberwinterung der Pflanzen wer den die Ballen stark verkleinert im März ver pflanzt. Stobbe in Wernigerode. GefchMches Unter dieier Rubrik geben wir unsere» Dauerimsrenten Gelezenheu ,11 besonderem, kurzem Hinweise aus ihre.Jnierotc. Motorhacke-Wettbewerv in Frankreich. — Sieg der deutschen Industrie! In dem bei Paris gelegenen Gemüsebau zentrum Montlhery fand am 12. und 13. Okto ber im Beisein von Vertretern der französischen Regierung ein Wettbewerb mit Kleinkraftschlep pern statt. Neben sieben französischen und ame rikanischen Firmen beteiligte sich als einzige deutsche Maschine der Holder-Traktor „Pio nier". Es war erfreulich festzustellen, daß diese deutsche Maschine in der Leistung alle anderen überragte. Die deutsche Maschine war die ein zige, welche dauernd 23 om tief Pflügte, die einzige, welche eine gleichmäßig saubere Furche zog, "die einzige, welche ohne Fühcerbegleitung die Furche entlang ging. Daß die Maschine -roßes Aufsehen erregt hat, geht daraus hervor, Laß bei der Vorführung gleich sieben Maschinen verkauft wurden. Die in den namentlich gezeichneten Abhandlungen zum Ausdruck kommenden Ansichten und Urteile sind die Meinungsäußerungen der Verfasser. Schriftleitung K. Fachmann, Berlin. Ver antwortlich für den wirtschaftspolitischen Teil, die Berbandsnachrichten und die Unterhaltungs beilage: E. Häußler, Berlin; für die Marktrundschau: Dr. Christov eit, Berlin; für den Anzeigenteil: M Bethge. Berlin, Verlag: Gärtnerische Verlngsgetellschast m. b. H., Berlin SW 48. Druck: Gebr. Radetzki, Berlin SW. 48. Schluß des redaktionellen Teiles.