Volltext Seite (XML)
Nr. 22. 29. S. 1930 Dis GarkenvauwkrkschafE Der MarNründfchau liegen Wochenfchlutzdertchte von 25 Märkten, sarunter 14 Großmärkien, jugrunSe. Entgegen den Erwartungen hat die kühle und nasse Witterung angehalten. In der bisherigen Marktlage für die einzelnen Gemüsearten konnte daher keine wesentliche Acnderung eintreten. Die Nachfrage blieb unverändert, bevorzugt wurden wie bisher Kohlrabi, Spargel, Bohnen, Spinat, während für Salat und Rhabarber verhältnis mäßig wenig Kauflust vorlag. Bei Spargel trat nur vorübergehend eine Preissenkung ein, die geringen Zufuhren sorgten dafür, daß kein Uebcrangebot zustande kam und seit etwa 8 Tagen fangen auch die Fabriken an zu kaufen. Die Konservenindustrie wird nach Pfingsten sich eindecksn müssen und bis Pfingsten kam? sich bei der jetzigen Witterung eine Aende- ruug der Tendenz kaum noch ergeben. Steigende Zufuhren italienischer Bohnen führ ten zur Preissenkung auch für die einheimische Ware, die zuletzt nur noch 75.— RM. für je 50 kx kostete. Auch Erbsen wurden in steigen dem Umfange aus Italien eingcführt, ebenso holländische Möhren. Für beide Gsmüsearien war der Absatz nicht gerade gut. Im übrigen drücken wachsende Zufuhren holländischer Gur ken und holländischen Blumenkohls auf den Markt. Allgemein mußten die Preise nach geben. Das Angebot von Rhabarber wurde wegen der unrentablen Preise in der letzten Zeit viel fach eingeschränkt, so daß die Bestände durchweg zu den niedrigen Preisen geräumt wurden. Bei einigermaßen warmer Witterung würde die Ten denz sich bessern können, doch sind die Anbau flächen so groß, daß mit einer grundsätzlichen Besserung der Absatzverhältnisse von Rhabarber keinesfalls gerechnet werden kann. Spinat wurde weiter Ün Udbermaß angeböten und in Berlin vielfach von Molkereien zur Verfütterung auge kauft. Guter Sellerie konnte etwas anziehen, sonst ist Wintergemüse nach wie vor unbeachtet geblie ben. Da die europäischen Vorräte in Zwiebeln jetzt stark gelichtet sind, ziehen die ägyptischen Zwiebelpreise an. Deutsche Tomaten kosteten zuletzt etwa 65, Dicke Bohnen in Schoten 20 RM. je 50 LZ. In diesen Gemüsearten nimmt auch das Angebot zu. Da die Arbeitslosigkeit nur ganz wenig und nur langsam zurückgeht, kann m:t Preissteige rungen kaum gerechnet werden. Durchschnittsnotierungen im Handel Blumenkohl, nusl. 25—lOO, Treibkohlrabi 6 bis 20, Bierrettich 10—30, Porree 1—12', Treib salat Köpfe 4—12, Kopfsalat I 3—12, Gewächs- hausgurken 20—55 RM. je 100 Stück, Peter silie grün 0,15—0,70 RM. je 1 Pfund, Karotten mit Kraut 30—45 (Karlsruhe bis 70), Möhren mit Kraut 25—43 RM. je 100 Bund zu 25 Stck., Sommerrettich 5—18, Radies 1,50—8 RM. je 100 Bund zu 10 Stück, ausl. Weißkohl 4,50—18, ausl. Rotkohl 9—13, junger Wirsingkohl 9—15 (Liegnitz 20—25), ausl. Wirsingkohl 10—20, ge waschene Möhren 5,50—12, Rote Rüben 3—5, Kohlrüben 3—4, Meerrettich I 18—20 (Karls ruhe bis 40), Sellerie 10—25, Schnittspinat 3 bis 15, Wurzelspinat 2—7, Rhabarber 2,50—12, Treibhaustomaten 70—90, holl. Tomaten 54—70, kanarische Tomaten 25—40, sortierte Zwiebeln 6—15, ausl. Zwiebeln, sortiert 9—12, Spargel I 70—90, II 50—70, III 15—40 RM. je 50 Ltz. ITNkMMMU Berlin, den 26. Mai 1930 Inländisches Gemüse: Rheinischer Wirsingkohl 10—14, ungew Möhren 4—6, ge waschene Möhren 6—8, Spinat 5—8, Blattspinat 10—12, Freilnndrhabarber 2—3, Meerrettich 15 bis 20, Sellerie I 12—15, II 5—10, Petersilien- wurzeln 5—12, Spargel I gebündelt 60—70, II 30—40, III 10—25, I lose 55—65, II 20—35, III 10—15, unsortierte 30—40 RM. je 50 KZ', hies. Salat 3—6, Treibhausgurken 20—45 RM. je 100 Stück, Petersilie je nach Größe 2—4 RM. je 100 Bund, Radies hies. 1,50—2 RM. je Schock- Bund. AusländischesGemüse: Holl. Weiß kohl 4—7, holl. Wirsingkohl 7—10, holl. Rotkohl 8—14, holl. Kohlrüben 3—4, itnl. Schoten brutto 25—30, ital. Bohnen brutto 30—35, holl. Toma ten 50—58 RM. je 50 kg, holl. Blumenkohl 25 bis 35, belg. 30—35, holl. Salat 10—12, holl. Trcibhausgurken 30—45 RM, je 100 Stück. Marktlage: Gemüse: Zufuhr reichlich, Geschäft etwas lebhafter, Preise wenig verändert. Obst: Zufuhr ausreichend, Geschäft ruhig, Preise wenig verändert. Stuttgart, den 24. Mai 1930 Inländisches Gemüse: Blumenkohl j 30—80, Kopfsalat I 6—12, Treibkohlrabi IO bis 20, Bierrettich 10—20, Sellerie 10—25, Porree 3—6, Gewächshausgurken 30—50 RM. je 100 Stück, Sommerrettich 15—18, Radies 10 RM. je 100 Bund zu 10 Stück, Karotten mit Kraut 10—20 RM. je 100 Bund zu 25 Stück, Petersilie grün 0,40—0,50 RM ;e 1 Pfund, Schnittspinat >2—15, Wirsingkohl iö—20, Rot kohl 15, Weißkohl 12, Grüne Bohnen 150, Rha barber 10—12, Spargel Untertürkheimer 100 bis 140, sortierte Zwiebeln 10—12 RM. je 50 kg. Ausländisches GemüiS: Blumen kohl 35—90 RM. je 100 Stück, Karotten 60 RM. je 100 Bund, Malta-Kartoffeln 12—15, ägyptische Zwiebeln 10,50, kanarische Tomaten 50—60, holl. Tomaten 75, Bohnen 50 RM. je 50 kg O b st: Kabinettäpfel 40—45, Tafeläpfel 30 bis 40, Eßäpfel 20—30, Kirschen 70, Bananen 60 NM. je 50 kg, Apfelsinen 22—24 RM. je 100 Bund. Marktlage: Großes Angebot drückt auf die Preise, nur Qualitätsware konnte befriedi gend abgesetzt werden. Das Hauptinteresse be stand für Kopfsalat, Rettiche, einheimischen Blu menkohl, Spargel, Karotten, Gurken. Salat und junge Rettichs mußten im Klcinverknuf zu billi gen Preisen abgcseht werden. Kopfsalat kommt jetzt in Massen vom Freilnnd. In den letzten Lagen starkes Uebernngebot in holländischen Gur ken. Die Tendenz ist fallend für Kopfsalat. Ret tiche, Gurken, Karotten. Spargel hat etwas an gezogen und wird weiter fest bleiben. Dresden, den 23. Mai 1930 Inländisches Gemüse: Junger Wir sing 40, Kopfsalat I 6, II 3, Treibkohlrabi aus gewachsen 15—25, Treibrettich 15, Meerrettich I 25, Sellerie 20—30. Porree 3, Gewächshausgur ken I 30—35 RM. je 100 Stück, Karotten mit Kraut 20—40 RM. je 100 Bund zu 25 Stück. Radies 4,50 RM. je 100 Bund zu 10 Stück, Petersilie grün 0,20, Kastengurkcn 60—70. Grüne Bohnen (Busch-) 150, Rhabarber 5—6, Suppen spargel 40, Spargel I SO, II 70, III 50, Schwarz wurzeln I 40, Möhren gewaschen I 8—10, Wur zelspinat 10 RM. je 50 kg, Petersilie grün 0,20 Reichsmark je 1 Pfund. Ausländisches Gemüse: Blumen kohl 60—70 RM. je 100 Stück, Malta-Kartoffeln 16—18, sortierte Zwi->beln 11—13 RM. je 50 kg, holl. Tomaten 16—18 RM. je 12 Kg-Kiste. Obst: Tafeläpfel 35, Eßäpsel 20—30, Fa brik- nnd Mostäpfel 12—15, unreife Stachelbeeren 40 RM. je 50 kg, Treiberdbeeren 4 RM. je I kg, italienische süße Kirschen 1,10 RM je 1 Pfund, amerikanische Aepfel 24 RM. je 20 Kg- Kiste, australische Aepfel 21 RM. je 18 Kg-Kiste. Marktlage: etioas abgeflaut. Das Haupt interesse bestand für Radies, Rettiche, Spinat, Spargel, Treibkohlrabr, in den alten Gemüse- artcn blieben Ueberstoude. Die Tendenz ist fal lend für Salat, Karotten, Kohlrabi, Gurken, fest für Rettiche, Radies, Spinat und Spargel. Essen, den 22. Mai 1930 Inländisches Gemüse: Frische Mäuse-Kartoffeln 15,' Industrie-Kartoffeln 3,80 bis 4, Dicke Bohnen in Schoten 20, Schnittkohl 4—6, Wirsingkohl 10—13, Sauerkraut 5—7, Rote Beete 5—7, Spinat 4—5, Melde 8—9. rote Möh ren, gewaschen 6—-8, Rhabarber 5—6, Zwiebeln 9—9,50, Rübstiel 12—13, Spargel I Mainzer 70, II 50, III 30 RM. je 50 kg, Schlangengurken (Treibhaus)I 30—40, Sellerieknollen 15—40, Porree 2—4, Kopfsalat 5—7, frische OberkohttaLT 10—12 RM. je 100 Stück. Ausländisches Gemüse: Blumen kohl 40—45, Schlangengurken (Treibhaus) 25 bis 50, Kopfsalat 4—5, Sellerieknollen 20—40, Porree 4—8 RM. je 100 Stück, holl. Industrie- Kartoffeln 3,80—4, frische runde Kartoffeln 12 bis 13, Strauchbohnen 40, Tomaten 75—80, ka narische Tomaten 55—60, rote Möhren, gewa schen 6—8, Wirsingkohl 8—9, sortierte Zwiebeln 9—9,50, Schwarzwurzeln 20—25, Spargel I 60 bis 65, II 45—50, Erbsen in Schoten 30—35 Reichsmark je 50 kg. Marktlage: Zufuhr in Gemüse, Obst- und Südfrüchten reichlich, Geschäft ruhig. Großhandelspreise der GroßmarkLhalle München, den 22. Mai 1930 Aepfel, amerikaner 22—28, ausstralisch: 19 bis 28 RM. je 40 Pfd., Aepfel, amerikaner lose 65—70, ausstralische lose 70 RM. je 50 kg, Birnen, afrikanische 34 St. 12 RM., Kirschen, ital. 40—45, Madaloni 55—60 RM. je 50 kg, Walderdbeeren, ital. 10 Pfd. 18 RM., Gemüse: Tomaten, kanarische 15 Pfd. 6—8, Holländer 10 Pfd. 8 RM., Spargel, Schwetzinger 65—75, Suppen- 40, Görzsr 60, ital., brutto für netto 50, netto 60, Mainzer 75 RM., alles je 50 kg, Gurken, Münchener 100 St. 60—100, Holländer Kiste 12 St. 4,50, lose 100 St. 40—45, Würzburger 12—14 St. 6 RM., Rhabarber, Münchener 10, Stutt garter 6—7, Lindauer 7—8, Oberbayerischer 8, Kartoffeln, fränk. Hörnch. 7,50—8, Algier 16, Polignauo 13—14 RM., alles je 50 kg, Kohlrabi,' junge Münchener 15—40, oberbaye- rische 20 RM. je 100 St., Porree, Münchener 20, Petersilienwurzel 25 RM. je 50 kg, Peter- silienkraut 30 Bd. 1 RM., Radieschen 8—10 Bund 1 RM., Rettiche, Münchener 100 Bd. 20, 100 St. 15—40, Gelbe Rüben, Mün chener 1 Ztr. 15—20, Karotten, französische 5 Bd. 1, Rote Rüben, Münchener 10, Bayer. Rübchen, Münchener 10, Meerrettich, frän kischer 40—45 RM., alles je 50 kg, Blumen kohl, Münchener 100 St. 30—50 RM., Hol länder 10er 6—6,50, 12 er 7, französischer 10er 6,50, Holländer lose 100 St. 50-60 RM., Spinat, Münchener 10—12, junger 25—30, Sellerie, Münchener 15, fränkischer 20 NM., alles je 50 kg, Sellerie, Münchener 4—6 St. 1 RM., Weißkraut, Holländer 8—10, Blau kraut, Holländer 10—14 NM. je 50 kg, Wir sing, Münchener 100 St. 25—35, Pfälzer 50 kg 20—22 RM., Schwarzwurzeln, fränk. 50 kg 30 RM., Holländer 20 Psd. 6—6,50 RM., Kopf salat, Mainzer 5—6, Elsäßer 7, Münchener 10—17, Reichenauer 6—7 RM., alles je 100 Stück, Bohnen, ital. 40—50, Erbsen, ital. 15—18 NM. je 50 kg, Schnittsalat 10 Pfd. 8 RM., Schnittlauch 30 Bd. 1 RM., Schnitt lauch im Topf 10 St. 3 RM., Suppenallerlei 4, Krautet, Münchener 5 RM. je 10 Pfd., Suppengrün, Münchener 50 Bd. 1 RM., Zwie beln, Parma 4—6, ägyptische 10—11, russische 4—5 RM., alles je 50 kg. Treiberdbeeren tparen noch knapp angsboten, sie kosteten zuletzt etwa 100—130 RM. je 50 kg. Zu Anfang Juni werden die ersten deutschen Freilanderdbeeren aus Süddeutschland und be sonders Metzer in steigenden Mengen angeboten werden. Die Ernteaussichten sind fast überall günstig, in der Gegend von Metz soll die Anbau fläche ebenfalls vergrößert worden sein. Die europäische Erdbeerernte wird nach den bisheri gen Nachrichten im ganzen bester ausfallen als im vorigen Jahre. Frühe Kirschen sollen in der Gegend von Bühl keine besonders guten Aussichten bieten, desto günstiger sind die Aussichten für Früh kirschen im Ausland, besonders in Frankreich. Für späte Kirschen scheinen im Auslands die Aussichten weniger günstig zu sein. Bemer kenswert ist auch die. Tatsache, daß die englische Einfuhrbeschränkung (wegen der Kirschenfliege) in diesem Jahre früher als sonst in Kraft tritt und man muß daher damit rechne«, daß gerade in Frühkirschen große Mengen nach Deutsch land eingeführt werden. In späten Kirschen scheinen Lie Zufuhren weniger groß zu werden, doch liegen aus wichtigen Gebieten (Belgien, Holland) . noch keine zuverlässigen Nachrichten vor. In Deutschland sind die Aussichten gut. Ausländische Kirschen wurden in steigendem Umfangs eingeführt, sie kosteten etwa 40—65 RM. je 50 k^. Unreife Stachelbeeren kosteten etwa 25—35 RM. je 50 kg. Nach den bisherigen, allerdings noch nicht endgültigen Nachrichten kann für Aepfel in Deutschland mit ziemlich guter Ernte gerechnet werden, für Birnen sind die Aussichten weniger günstig. In Ingelheim a. Rhein kosteten am 24. d. M. Süßkirschen 65, do. la 80 RM. je 50 k§. WM ffrEÄSWSLM'UM »UZ MMe IHM Durch eine Sondererhebung des Reichsver bandes des deutschen Gartenbaues e. V., Berlin, ist festgestellt worden, daß die Anbaufläche von Tomaten in Warmhaus- und Kalthauskul turen in diesem Jahre bedeutend größer als 1929 ist. Bon Juni ab ist mit einem ständigen An wachsen der Lieferungen zu allen Märkten zu rechnen, und im Juli und August wird das An gebot aus deutschen Betrieben oas des vorigen Jahres erheblich übertreffen. Die Kastenkultur ist infolge der ungünstigen Erfahrungen, die man in den letzten Jähren mit der Auslandskonkur renz gemacht hat, anscheinend sogar vergrößert worden. Die Konkurrenz des Auslandes macht die Tomatenkultur in Kästen und besonders im Freiland unrentabel, und auch in diesem Jahre wird von August ab die Konjunktur für Toma ten von der Auslandskonkurrenz abhängig blei ben. Angeblich ist der Anbau in Italien wegen großer Vorräte an Tomatenkonservsn (Tomaten mark) eingeschränkt worden. Im vorigen Jahre hat die Einfuhr italienischer Tomaten den Ab- Me Zentralvermittlungsstelle des Württ. Obstbauvereins hat durch die Vertrauensmän ner im Lande vorläufige Erhebungen machen lassen und teilt uns darüber mit: Das gesamte Ernteergebnis wird wesentlich hinter dem vorjährigen zurückblsiben Die höhe ren Lagen schnesiden durchweg,.Hester ab als die Tallägen, hie im vorigen^Jähr z. T. Rekordernten hatten. (Die Zahlen bedeuten: 5 — sehr. gut, 4 — gut, 3 — mittel, 2 — gering, 1 — Miß ernte.) Die Apfelernte, soweit sie sieb heute schon überblicken läßt, wird im Durchschnitt auf 3 — mittel eingeschätzt, der Donaukreis kommt auf 3,9, Schwarzwaldkreis 2,8, Neckarkreis 2,2, Jagstkreis 2,6 und Hohenzollern auf 3,8. Die Bicnenernte wird auf 2,2 — gering ein- gcschntzt in allen vier Kreisen. Sehr gut schnei- satz der deutschen Ware außerordentlich erschwert, da infolge der niedrigen Zölle die Einfuhr der billig erzeugten Auslandsware auf keinen Wider stand stieß. Bei Gurken ist ebenfalls eine Vergröße rung der Anbaufläche erfolgt, auch hier sind Warmhauskulturen bevorzugt angelegt worden, weil die Gurkenkonjunktur mit Beginn der Frer- landernte und der Zufuhren ausländischer Frei landware und daher die Rentabilität der Kalt hauskulturen und besonders der Freilandkultu ren immer mehr sinkt. Das letzte Jahr hat be kanntlich eine Ueberproduktion in Freilandgurken gezeitigt, so daß die Preise nicht einmal die Erntekosten einbringen konnten. Aus den Be den die Kirschen ab Mit 4,4 — gut bis sehr gut. Neckar- und Schwarzwaldkreis sind hier etwas in Vorhand. Die Beerenernte dürfte durchweg gut ausfallen, der Durchschnitt ist in dert einzelnen Arten und auch in den vier Kreisen gleichmäßig 4,1 — gut -st. Pfirsiche und Aprikosen werden mit 3,1 bewertet, Pflaumen, Zwetschen, Rene kloden, Mirabellen mit 3,9, Quitten 3,7, Wal nüsse 2,5 und Waldbeeren mit 3,8. Die ersten Kirschen und Erdbeeren werden in der ersten Juliwoche erwartet. Es ist nicht aus geschlossen, daß infolge starken Schädlingsbefalls, trotz intensiver Bekämpfung, das Gesamtergeb nis sich gegenüber der jetzigen Schätzung noch etwas vermindert, zudem sich immer noch Nach wirkungen der Frostschäden aus dem harten Win ter 1928/29 zeigen. (Württemb. Obstbauverein.) richten geht daher fast allgemein hervor, daß man von der Kultur in Kalthäusern und Kästen kei nen großen Gewinn erwartet, sie ist vielmehr vielfach verringert worden. Bei ungünstiger Witterung für Freilandgurken kann daher die Tendenz vor deren Beginn sich stark bessern. Die Erhebungen darüber werden fortgesetzt. Dr. Ehr. »er sMNeMsMe Aus Rom erfahren wir: Unter dem Vorsitz des Korporationsmini- sters Bottai hat soeben der Leiter des Natio nalen Export-Instituts über die Entwicklung des italienischen Exports gesprochen, aus denen wir das, was den Gardenbwuexport an geht, soweit wiedergeben, als es die Absichten Italiens auf die mitteleuropäischen Märkte erläutert. Als die Hauptbundesgeuossen be zeichnete Jung die günstige geographische Lage Italiens, die ohne allzu große Vor kehrungen eine sehr weite Verteilung der Aus fuhrware ermögliche, zum andern die Boden- und Klimabeschasfenheit, die den Gartenbau erzeugnissen schon eine natürliche hohe Qua lität sichere, zum andern aber gerade Früh- erzengnisse reifen lasse. Doch werde Italien sich auf dem Markt nur unter zwei Bedin gungen halten können: einmal muß es schnell stens die Preise der Ausfuhrwaren denen des internationalen Marktes freiwillig ungleichen, da anderenfalls Märkte, die jetzt von Italien beherrscht oder doch zum mindesten beeinflußt werden, verloren gehen würden, eine Rück eroberung aber bei den gegenwärtigen Ver hältnissen schwer sei; zum andern aber müsse für die gesamte Ausfuhrware so schnell wie möglich die ganze Erfahrung der technischen Vervollkommnung in Produktion, Auslese und Verpackung zur Anwendung kommen. Als vorbildlich wurden da die Methoden der kali ¬ fornischen Obstbauer hingestellt, das System des amerikanischen Paking-House müsse durch weg für die italienische Obst- und Gemüse ausfuhr in Anwendung kommen, und wenn der Staat direkt in die Ausfuhr eingagriffen habe, indem er Exportgefetze für Agrumen, Reis, Kartoffeln und Blumenkohl schuf, so geschah das lediglich, um die Hauptausfuhr artikel sofort in dem angegebenen Sinne zu sichern. j Als außerordentlich wichtig wurde ferner die Kenntnis der auswärtigen Märkte hinge- stellt. Das Exportiustitut hat sich da zur Nach richtenzentrale gemacht und sieht sich seit kur zem in dieser Arbeit durch ein interkonsortiales Büro unterstützt, das mit den Geldern der interessierten Produktionskonsortien arbeitend die auswärtigen Märkte überwacht und der Produktion die wertvollen Nachrichten zu leitet. Man sieht also, daß der Staat direkt für den privaten Export der italienische ri Gärtner arbeitet. — Minister Bottai legte den Hauptwert auf die Zusammenarbeit von Produktion, Handel und Staat. Alle drei finden sich ja bereits in den Konsortien zu einem Wirtschaftsorgan verknüpft und eine weitere Entwicklung dieser Arbeitsmethode soll die italienische Ausfuhr auf den mitteleuro päischen Märkten unschlagbar für Spanier, Franzosen, Amerikaner und — für die ein heimischen Erzeuger machen. VVMLNLM LMeZ- Wz« «MMMWeA ssrWSLM-xs-MerMSKzMLen Auf Grund einer vorläufigen Erhebung über den Fruchtansatz bei den einzelnen Frühobstsorten ergeben sich etwa folgende Ernteaussichten. Die Vorerhebung ist, wie ausdrücklich darauf hinge wiesen sein soll, nur auf die wichtigsten Früh obstbaugebiets Bayerns abgestellt; ein Gesamt bericht über die Obsternte-Ausfichten in ganz Bayern wird zu Beginn des Monats Juni zur Veröffentlichung kommen. Der nun nachfolgenden Bewertung (in Pro zent) ist als Maßstab zugrunde zu legen: „Mit 100?8 wird ein Fruchtansatz bezeichnet, der bei günstigem Witterungsverlauf eine Ernte ver spricht, wie man sie erfahrungsgemäß in einem im allgemeinen günstigen Erntejahr entsprechend den örtlichen Verhältnissen erwaiten kann. Ein günstigerer Fruchtansatz wird mit 101^ und darüber, ein geringerer mit 992L und darunter bezeichnet." Nach zuverlässigen Beobachtungen verspricht der Fruchtansatz eine Ernte von: Pfalz . . 70 75 85 70—80 50—60 60—70 50 Unterfranken 90 80 80 50—60 — — 60 Für Oberfranken liegen die endgültigen Schätzungen nicht vor. Auf Grund zuverlässiger Berichte kann jedoch für das dortige Gebiet der Fruchtansatz bei Kirschen als sehr gut, bei Jo hannis-, Stachel- und Erdbeeren als gut, bei Pfirsichen und Zwetschen ebenfalls als gut be zeichnet werden.