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Die neue Regierung Brüning arbeitet! Ar beitet unter der scharfen Beobachtung der Oppo sition von rechts und links. Denn wenn auch die Deutschnationale Partei trotz der scharfen oppo sitionellen Reds ihres Führers Hugenberg das Mißtrauensvotum abgelehnt hat, wird man sie als Oppositionspartei werten müssen. Die Re gierung wird keine Großtaten an die Spitze ihrer Arbeit stellen können, die dem Publikums geschmack entgegenkommen, sondern wird mit der Lösung der Finanzfrage sich nur unbeliebt machen können Nach wie vor erklären die Angehörigen des neuen Kabi netts, daß sie gewillt sind, die Dinge, die not wendig sind, zur Lebenserhaltung des deutschen Volkes durchzuführen. Wie das Kabinett seinen Willen durchzusetzen beabsichtigt, das haben Mol denhauer und Brüning am vergangenen Sonn tag ganz unzweideutig zum Ausdruck gebracht. Dr. Brünning, wenn er sagte: „Ich sehe nur eins vor mir ganz klar und ganz nüchtern: sine Not im deutschen Volke, der gesteuert werden muß, ohne Rücksicht auf Parteiorganisation und Partei taktik, mit allen zur Verfügung stehenden Mit teln, um eine glückliche und wirkliche Freiheit für Deutschland zu schaffen." Beide, Brüning und Moldenhauer, haben in ihren Vorträgen am Sonntag auch die Behebung der Not der Landwirtschaft unterstrichen und als eine der wichtigsten Maßnahmen in den Vordergrund ge stellt. Wenn der Reichstag an diese Arbeit hecau- geht, wird er nicht dabei bleiben können, nur die Maßnahmen des Programms der „Grünen Front" zu verwirklichen, sondern er wird um eine grundsätzliche Erörterung der Frage unserer Handelspolitik nicht herumkommen. .— Auf außenpolitischem Gebiet will die Regierung an der seitherigen Richtung festhalten. Leider findet sie Labei auf der Gegenseite nur wenig Unter stützung, denn die Erklärung, die Tardieu im Senat zur Rheiniandräumung abgegeben hat, ist nicht gerade geneigt, optimi stisch zu stimmen. Nun sind ja zwar die Les arten über die Erklärung nicht einheitlich, ins besondere scheint die nachträglich herausgegebene sämtliche Wiedergabe die wichtigsten Sätze ver ¬ schwiegen zu haben. Jedenfalls dürste kein Zweifel darüber bestehen, daß Tardieu erneut die Sanktionsmöglichkeiten gegen Deutschland bejaht und an die Räumung die Forderung nach oollständiger Schleifung aller dazu bestimmten Festungswerke geknüpft hat. Man wird ge spannt" sein, zu erfahren, ob es sich hier nur um eine in der Debatte schnell hingeworfene Rede wendung handelt, oder um den Versuch, neue Vorwände zu schaffen, um die Räumung der Mainzer Zane nach Möglichkeit zu verzögern. Der Kamps um die Flottenabrüstung geht weiter, ohne daß ein anderes Ergebnis seither vorauszusshen wäre, als das Scheitern der Konferenz. Macdonald, der schon aus inner politischen Gründen unbedingt zu einem posi tiven Ergebnis kommen möchte, ist sogar bereit gewesen, dem Verlangen Frankreichs nachzuge ben und Frankreichs Sicherheit zu garantieren. Man hat dazu den Locarnopakt herailgeholt, der einen Abschnitt enthält, nach dem dieMitglied- staatcn des Völkerbundes unter gewissen Vor aussetzungen verpflichtet sind, loyal und wirksam in der Durchführung des Völksrbundstatutes zu- sammenzunrbeiten und jede Art von Angriff zu rückzuweisen. Das würde eine formelle Aner kennung der französischen Forderung nach Sicher heit bedeuten. Trotzdem bleibt es zweifelhaft, ob die Konferenz nunmehr zum Erfolge führt, weil einmal Italien sich weigert, Kompromisse anzunehmen, die auf zweideutiger Formel auf gebaut sind, und weil andererseits auch in eng lischen parlamentarischen Kreisen Bedenken gegen das britische Angebot an Frankreich in "der Frage der Sicherheit aufkommen. Der indische Freiheitskämpfer Gandhi hat das Meer erreicht und als Zeichen des Kampfbeginnes gegen Englands Herrschaft Salz aus dem Meerwasser gewonnen. Die Engländer sind aber klug genug, Gandhi persönlich unbe helligt zu lassen und vorerst nur seine intimsten Berater zu verhaften. Die indische Regierung scheint so wenig wie möglich Gegenmaßnahmen ergreifen zu wollen, sodaß dem Marsch ans Meer das propagandistische Moment im wesentlichen genommen ist. Abgeschlossen 7. 4. 1930. Sv. Wangfing Chinesische Skizze von Wilhelm Carl Auf dem Wartturm des hoch gelegenen Klosters Tsimikiao stand der junge Flutwächter Wangsing und sah hinaus in die schimmernde Weite. Tief unter ihm, hart am Fuße des Klosterberges, lag das trockene, mit Geröll und rund geschliffenen Steinen übersäte Flußbett des Tseho. Wohl tausend Meter reckten sich die bei den Ufer auseinander, und die große Straße von Tsingtschoufu verlor sich in der Sand- und Steinwüste des ausgedörrten Strombettes. Die Spuren der Fußgänger, Tiere und Wagen ver wehte der Wind, der mit dem fein zerriebenen Sand gern sein Spiel trieb. Erst hundert Meter jenseits des Flusses, am Klosterhang, fanden sich die Fährten von Mensch und Vieh wieder dichter zusammen, und dis große Straße nahm ihren Fortgang. Weit drüben im Mittag schimmerten die Westberge mit ihren Zinnen und Zacken her über, zwischen denen es noch braute und bro delte, während die Luft über dem Flußbett be reits wieder im Sonnenschein flimmerte. In den Westbergen war vor wenigen Minuten ein schweres Gewitter niedergegangen, und Wang sing stand bereit, die Alarmglocke ertönen zu lassen, sobald die Wassermassen sich im Flußbett zeigten. An den schroffen Hängen und himmel hoher! Wänden der Westberge gedieh weder Baum noch Kraut. Oeffnete der Himmel hier seine Schleusen, so stürzten die Wässer im rasenden Lauf zu Tal. Aus lausend Rinnen und Schrün- den sammelte sich in wenigen Augenblicken ein gewaltiger Strom. Als meterhohe Wasserwand rauschre er mit unwiderstehlicher Krafi und mit der Geschwindigkeit eines galoppierenden Pferdes hinaus in das flache Land, alles mit sich rei ßend, was sich ihm entgegenstellte. Wehe dem Wanderer im Flußbett, wenn die Wogen um den Klosterberg brausten! Vor mehr als dreihundert Jahren entrann der-reiche Oelhändler Liu Wentschang mit knap per Not dem nassen Tod im Flußbett und stiftete das Klösterlcin auf Bergeshöhe der milden Göt tin Kuanyin zu Ehren. Seitdem stand dort ein Wächter von Tagesanbruch bis zur Dämmerung und öffnete der Glocke den erzenen Mund, wenn die Wolken in den Westbergen sich schoben und Bux Der Zirkusroman von Hans Possendorf Copyright by Knorr <L Hirth, G.m.b.H., München (14. Fortsetzung) . Die Tafelrunde war einfach sprachlos. Und als sie endlich zu sprechen begannen, da redeten und fragten sie alle so aufgeregt durcheinan der, daß keiner ein Wort vom andern ver stand. Jetzt kam das Paar dicht unter der Loge vorbei: Sie sahen einander lächelnd in die Augen und sprachen lebhaft. Aber man konnte bei dem Trubel kein Wort verstehen. Und als der Tanz zu Ende war, verschwanden sie spurlos in der Menge. Es vergingen zehn Minuten, eine Viertel stunde. Fee kam nicht zurück. Dis Erregung der Tafelrunde kannte keine Grenzen mehr. „Sieh doch mal nach, wo sie stecken, Otto!" drängte Ria Bentheimer ihren Bruder. Aber der sagte nur mit finsterer Miene: „Ich danke herzlichst, Ria!" Endlich, nach einer halben Stunde, erschien Fee am Arm von Bnx. Niemand hatte sie kommen sehen. Sie standen plötzlich vor dem Tisch, und Fee sagte mit strahlendem Lächeln: „Darf ich euch meinen Verlobten, Herrn Doktor Buchsbaum, vorstellen?" Und sie nannte der Reihe nach die Namen der andern, die außer ordentlich törichte Gesichter machten. — „Wo ist denn OttoÄ^ fragte Fee. Sie hatte ge rade seinen Namen nennen wollen, und merkte nun erst, daß Herr von Kroidt verschwunden war. Auch die andern hatten, von der uner hörten Ueberraschung verwirrt, nichts von feinem Verschwinden bemerkt. Bentheimer bat Bux mit jovialer Freund lichkeit, Platz zu nehmen. Dann sagte Herr von Marwitz: „Verzeihen Sie, Herr Doktor, aber wir sind nicht ganz im Bilde. Ist das Mit der Verlobung ein Scherz oder Ernst?" „Aber ganz blutiger Ernst!" lachte Bux. „Fee!" rief Ria Bentheimer. „Ist denn so etwas möglich, du bist verlobt, und wir wissen ..." „Wir haben uns doch eben erst verlobt; schneller kann man's doch nicht mitteilen!" rief Fee übermütig. „Sre müssen schon unsere Ueberraschung entschuldigen, Herr Doktor," sagte Adolf Bent- Heimer lächelnd. „Es steckt nämlich noch was Besonderes dahinter. Herr von Kroidt, mein Schwager, hat sich anscheinend einen Scherz mit uns erlaubt.. Deswegen ist er wohl auch bei Ihrem Erscheinen so plötzlich verschwun den." „Einen Scherz? Da bin ich neugierig!" meinte Bux. Aber Adolf Bentheimer konnte vor lauter Kichern über den gelungenen Spaß Ottos nicht sprechen, und so antwortete Herr von Marwitz , statt seiner: „Mein Freund hat sich den Scherz erlaubt, Herr Doktor, uns aufzn- binden, Sie wären der bekannte . . . Darf ich es sagen? Sie werden es doch nicht übel nehmen ?" „Aber durchaus nicht!" versicherte Bnx. „Ich bin sogar sehr stolz daraus, sür den be kannten Zirknsclown Bux gehalten zu wer den — um so mehr, als ich es ... wirk lich bin." 10. Als Bnx am nächsten Vormittag die Avus entlang Potsdam entgegenfährt, läßt er die Ereignisse der gestrigen Nacht nochmals an seinem Geist vorüberziehen. Ihm ist noch immer, als sei alles nnr ein Traum. Er kann sich nicht einmal mehr Rechenschaft geben, wie das alles gekommen ist: Schon als er gegen Mitternacht — eine gute Stunde nach Absolvierung seiner zweiten Zirkusnummer — den Saal betrat, war ihm so seltsam znmute gewesen: Dieses glänzende gesellschaftliche Bild! Die vielen eleganten Menschen, die sich nengierig nm ihn drängten! Diese Unmenge von Namen, die bei dem Vor stellen auf ihn eindrangen — zum Teil be kannte und berühmte Namen! All diese Schmeichelei, Bewunderung, Lobhudelei, mit der man ihn überschüttete! — Und dann stand plötzlich ein wundervolles Wesen vor ihm, — den gertenschlanken Körper von irgend was goldig Schillerndem umspannt, — die großen veilchenblauen Augen unter den dunk len Brauen strahlend aus ihn gerichtet. Ein Mädchengesicht, das er einst gekannt, vielleicht geliebt hatte, — das ihm so vertraut war und doch so fremd; denn diese Fee von Prastelny war noch viel, viel schöner, als jene Fee es gewesen: seine Patientin aus Mailand, — seine Freundin aus Florenz. — Und dann hatte er sie in seinen Armen gewiegt zu den Klängen einer berauschenden Musik. Was sie gesprochen, wie sie aus dem Saal gekommen, wohin sie sich gewendet hatten, — er weiß das alles nicht mehr. Er wsiß nur noch, daß sie sich irgendwo, fern von der bunten Mengs, in den Armen gelegen, — daß sie sich geküßt nnd immer wieder geküßt haben — und daß dieses berauschend süße Geschöpf nun bald seine Frau sein wird! Ob der Major seine Zustimmung gibt oder nicht, das ist bedeutungslos geworden. Schon seit drei Monaten ist Fee ja mündig. Natür lich muß mau versuchen, ob nicht alles im Guten und in Frieden geht! Und was wird seine kleine Cilly dazu sagen? Gleich heute morgen hat er es ihr mitteilen wollen, als er an sie schrieb: Erst wollte er den Brief damit beginnen. Aber dann schien es ihm besser, die Mitteilung von seiner Verlobung an den Schluß des Briefes zu setzen. Und schließlich schrieb er's über haupt nicht, — verschob es auf den nächsten Brief. Weshalb eigentlich? Wußte er nicht, wie er sich ausdrücken sollte? Oder was sonst hemmte seine Feder? Zum Kuckuck, wie albern von ihm! Was hat diese Liebe mit der Liebe zu seiner kleinen Cilly zu tun, — zu seinem Kerlchen. Er würde sie bestimmt in nichts schmälern. Von ihrem Platz in seinem Herzen konnte sie doch nichts und nie mand verdrängen! * Es hat Fee große Ueberwindung gekostet, sich schon nach fünfstündigem Schlummer wie der zu erheben. Aber die Zeit bis zwölf Uhr mittags, der verabredeten Stunde für den Besuch ihres Verlobten, muß ausgenützt wer den, um die Stellung des Herrn Major sturm reif zu machen! Als Fee dem Vater beim Frühstück ihre Verlobung mii Bux mitteilt, sieht er sie an, als ob sie den Verstand verloren habe. Dann zieht er mit der Linken die Taschenuhr aus der Weste und greift mit der Rechten nach ihrem Handgelenk. — Drei und eine halbe Stunde lang bombar diert Fee die Stellung des Majors mit Trom- melseucr. Endlich ist er so weit, daß er unter gewissen Bedingungen kapitulieren will. Dann erscheint Bux auf der Bildfläche. Er wird nicht eben herzlich empfangen, aber immerhin höflich. Die beiden Herren gehen gleich in msciias res: „Ich sage Ihnen offen, Herr Doktor, daß ich einer Eheschließung zwischen Ihnen und meiner Tochter nicht mit Optimismus ent- gegensehe — in keiner Beziehung. Aber meine Tochter ist fest entschlossen, — sie ist mündig, — ich will nicht, daß sich mir mein Kind ent fremdet: kurz, ich will meine Einwilligung nicht . . . sagen wir: ich kann sie nicht versagen." Bux macht eins dankbar zustimmende Ver beugung. „Was nun die Mitgift, die Aussteuer aube trifft", fährt der Major fort, „so werde ich . .." „Oh, bitte", unterbricht Bux. „Davon kann keine Neds sein. Wenn ich eine Frau heirate. stauten und Hochzeit hielten zwischen Fels und Schlucht. „Bam, kam, bam-bam!" — Rette sich, wer kann! — rief ihre brüchige Stimme weithin über Tal und Strombett, und im Augenblick räumten Mensch und Tier die gefährliche Stein wüste. Wangsing spähte scharf nach Westen, doch nichts Weißes zeigte sich im fernen „Brodelloch", wo die Flut zuerst als Gischtwölkchen auftauchcn mußte. Langsam wandte er den Blick nach Osten. Dort, zum Greifen nahe, lag sein Heimat dörfchen, Siwangputschuang, und am Dorfes rande, nahe dem „Krötenteich", duckte sich das windschiefe Häuschen seiner Jugendgespielin, der kleinen Hiangliän, unter einen uralten Maul beerbaum. Heute war der Tag. an dem der Fellhändler Hung sie heimholen wollte in sein Haus jenseits des Flusses. Ha! War es nicht zum Rasendwerden? Dieser elende Dickwanst mit dem Hundegesicht besaß bereits drei Frauen und begehrte nun auch noch sein Täubchen, seine lieb liche Lotosblume. Dreihundert Taels Silber hatte er der Mutter gegeben, und diese alte Me gäre verkaufte dafür das Glück ihrer Tochter. Als vor einigen Tagen die Heiratskontrakte ausge lauscht wurden, ließ Wangsing alle Hoffnung fahren, floh auf den hochgelegenen Tempel und übernahm das Amt des Flutwächters. Hier hatte er Zeit, sich seinem Schmerze hinzugeben. Der reiche Fellhändler lachte, als man es ihm berichtete. — Wangsing hatte den Wahrsager gesprochen, der den Hochzeitstag festgesetzt. Der heutige Tag sollte ein besonderer Glückstag sein, für das Brautpaar und auch für Wangsing. O heilige Einfalt! War es ein Glück, zusshsn zu müssen, wie der andere die Braut heimführt? Doch sieh, nahte dort drüben nicht schon der dicke Fell händler mit seiner Brautsänfte, um das Liebchen zu holen? „Hol' Dich die Flut, Du Hundepfote! Hs! Du Dämon der Westberge, schläfst Du? Wo bleiben Deine lustigen Jüngferlein, die rauschenden Wasser der Ber^e? Ai? Was ist das? Die weiße Fahne zeigt sich im fernen Brodelloch. Wansui! Sie kommen, die tanzenden Elfen. Spielt auf, Ihr Braut-Musikanten, spielt dem Dicken den Hochzeitsrsigen im Flußbett! Die Töchter des Berggeistes wollen sich ihm ver mählen! Und Du, Du Großmutter unter den Glocken, sei fein still, bleibe stumm zum ersten Mal feit dreihundert Jahren, und gönne den Kindern der Berge ihr neckisches Spiel mit dem so ist das wohl meine Sache. — Nein, bitte, ich lehne jede Mitgist oder auch nur einen Bei trag zu einer Aussteuer oder dergleichen schönen Dingen mit dankbarer Anerkennung Ihres guten Willens ganz entschieden ab." Major von Prastelny findet Herrn Dr. Buchsbaum immer sympathischer; er kanu es nicht leugnen. — Und nun kommt er zum Wichtigsten: „Ich kann doch selbstverständlich annehmen, daß Sie Ihre Seilt ..." — bei- naye hätte er gesagt: Ihre Seiltänzerei — „Ihre Zirkuslausbahn aufgeben und sich wieder Ihrem bürgerlichen, Ihrem ärztlichen Berufe zuwenden werden?" „Nein, Herr Major", sagt Bux. „Vielleicht später einmal, vorläufig aber nicht." Herr von Prastelny ist einer Ohnmacht nahe. Bux läßt sich dadurch nicht rühren. Er erklärt, daß er für feine Eltern zu sorgen habe, wozu er mit ärztlicher Praxis nicht in der Lage sei, denn seine Eltern sollen nichts, aber auch gar nichts von dem gewohnten bescheidenen Luxus ihres jetzigen Lebens ent behren. Und um acht Tiere durchzufütteru und ihre zwei Wärter dazu — nein, so viel verdient ein praktischer Arzt denn doch nicht! Herr von Prastelny sagt etwas von „die Tiere verkaufen". Bux macht ein Gesicht, als ob er nicht gut verstanden habe: „Verkaufen? — Sagten Sie nicht: verkaufen? — Ja, Herr Major, halten Sie mich denn für einen Händler? Meine Tiere verkaufen? — die seit Jahren meine Miiarbeiter sind, sozusagen zu meiner Familie gehören? — Verkaufen, wie Möbel, wie alte Kleider, wie Gegenstände? Lebende, fühlende, denkende Wesen, die an mir hängen!" „Sie tun ja ganz entsetzt!" meint der Major und schüttelt, wie über einen Narren lächelnd, den Kopf. „Ja ich bin auch enisetzt", sagt Bux ganz einfach. Aber hier erscheint Fee auf dem Kampf platz. Sie hat schon lange auf Horchposten gelegen. Und nun geht sie als Kavallerie zur Attacke vor. Herr von Prastelny hört im Kampfgetümmel nur noch abgerissene Schlacht ruse wie: . . Schulreiterin werden . . — . Romantik des Wanderlebens . . ." — . von Ort zu Ort ..." — . der Beifall der Menge, ohne den der Künstler nicht ..." — Der Major hißt die weiße Flagge. Be siegt! Bedingungslos Annahme des Friedens vertrages! Er kann sich noch g Uuliccen, daß mau ihm nicht mit Sankim: ' d W eder- gutmachung kommt! *