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Im Garten der Welt Bon Ernst Dßgeförde Artikel von hier für jeden Preis losgeschlaae werden. Ebenso steht es mit Kentien. D >en üe wenix in daß bei der der Volksschichten das Verständnis für die Not wendigkeit und Bedeutung der Bevorzugung deutscher landwirtschaftlicher Erzeugnisse wie auch deren gemeinsame Verwertung zu wecken und zu fördern. sind kürzlich sol- worden: Absatzes deutscher Im Badischen Landtage gende Anträge angenommen Antrag zur Steigerung des Erzeugnisse: Der Landtag erwartet, Hoffnung, daß mit ihnen besonders gute Ge schäfte zu machen seien, nachdem die PH, Südfrankreich erfroren waren, hat sich nicht recht erfüllt. Im Gegenteil, diese Ware hat sich in ganz gefährlichen Mengen angehäuft. Außerdem sind wieder Phoenix am Markt; es ist un glaublich, wie schön sich heruntergefrorene Pflan zen in einem Jahre neu herausgemacht haben. Ueber den allgemeinen Kulturzustand der Pflanzen läßt sich nur Lobenswertes sagen. Zwar gibt es auch hin und wieder vernach lässigte Betriebe — in dieser Beziehung ist es genau so wie bei uns. Zwerg- und Riesenbetriebe liegen beieinander, aber man ist erstaunt, in den kleineren häufig die besten Anzuchten zu finden. Auch Marktgärtnereien gibt es, obwohl sich in allen belgischen Städten zusammen kaum 100 Blumengeschäfte befinden. Dafür sind über all Blumenmärkte eingerichtet, die außer an be stimmten Wochentagen auch Sonntags offen sind. Hier werden weniger die Spezialitäten ange boten, als vielmehr in der Hauptsache alles das, was auch bei uns als Marktpflanzen gezogen wird: Pelargonien, Cinerarisn, Fuchsien, Farne, C^tisus, allerlei Stauden, Rosen usw. Im größten Zierpflanzen-Anzuchtslande der Welt steht der Blumenhandel nn kleinen auf niedriger Stufe. Dor belgische Gartenbau lebt fast ausschließlich von der Blumcnliebhaüerei der übrigen Welt. edelt, „Apollo" als vielgefuchte aparte Farbe und „Ernst Thiers" in großen Mengen heran- gezogsn. Andere beliebte Sorten sind: „Albert und Elisabeth", „Egande", „Jules Röhrs", „Milo", „John Peters" und „Schryveriana". Stark favorisiert ist auch „Paul Schäme", sie wird sicher weiteste Verbreitung finden. Auch die Neuzüchtungen von Ambrosius, Weinböhla, werden sehr beachtet. Es sind gefährliche Mengen, die überall und von allen Sachen herangezogen werden, gefähr lich dem Gartenbau des Landes, wohin Ne in übermäßigen Mengen geworfen werden, gefähr lich aber auch den Erzeugern. Die Kundschaft ist zwar zahlreich und weit verbreitet, aber die Modelaunen sind sprunghaft, und die Kauflust für irgendeine Pflanzenart läßt oft Plötzlich nach. „Mad. Petrick" größeren Formats war von zwei Jahren noch gesucht, jetzt stehen, wie ich schon sagte, Abertausende unverkauft herum. Miniatur ist augenblicklich Trumpf, und alles wirft sich deshalb auf die für Zwergformen ge eigneten Sorten. Es ist also genau wie bei uns. Äenn eine Pflanzenart einmal günstig gehan delt wird, wird sie von allen und überall ge zogen. Diese Opportunitätswirtfchaft rächt sich dann meist aber bald. Man kann wirklich die Angst bekommen, wenn man außer den Azaleen die ungeheuren Mengen an Araucarien. Kokospalmen, Kentien und Rhododendron herumstehen sieht. In den meisten Ländern werden augenblicklich Arau carien und Cocos stark vernachlässigt; nun wird es wohl nicht lange währen, daß diese Aus HM ReichMg Von den rechtsstehenden Parteien ist folgen der Antrag eingebracht worden: Der Reichstag wolle beschließen, die Reichsregierung zu ersuchen, beschleunigt mit den Staaten, denen gegenüber die Zollsätze für Kartoffeln, Erzeugnisse des Obst- und Gartenbaues, Molkereiprodukte, Eier, Maga- rine, Wein, Most und Hopfen in Handels verträge gebunden sind, rechtzeitig in Ver handlungen mit dem Ziele der Lösung dieser für die bäuerliche Bevölkerung untragbaren Bindungen einzutreten und die in Frage kommenden Verträge notfalls zu kündigen. Ans Lem Preußischen Landins Der Hauptausschusz des Preußischen Land tages nahm kürzlich einen deutschnationaleu Antrag an, der allgemein die Niederschlagung der aus Anlaß der Hochwasserschäden der Jahre 1926, 27 der Landwirtschaft gewährten staatlichen Kredite fordert. Auch Anträge des Zentrums auf Einstellung von Etatsmittelu zur Förderung des Frühgemüsebaues unter Glas und zur Förderung des Obstbaues fanden Annahme. Aus dem Mischen Landing Absatzförderung deutscher Erzeugnisse zeitigen Notlage weiter Kreise von Landwirt schaft, Gewerbe, Industrie und Handel die Bevölkerung im Interesse der Steigerung des Absatzes deutscher Erzeugnisse von dem Verbrauch ausländischer Erzeugnisse nach Möglichkeit absieht. Ein anderer Antrag lautet: Die badische Regierung wird ersucht, im Hinblick darauf, daß der Verbrauch von Jnlandserzsugnissen in der Hauptsache von der Haltung der Käufer und des Handels abhängt, im Benehmen und in Verbindung mit den wirtschaftlichen Organisationen aller Art sowie mit dep Volks-, Mittel- und Hochschulen, den Anstalten und Internaten und allen sonst in Betracht kommenden Ver bänden und Stellen systematisch in allen Ammoniak-Mm zur MWrdung mn HotteHen Zur Blaufärbung von Hortensien hat sich Ammoniak-Alaun fast überall eingeführt. Es ist deshalb verwunderlich, daß die Preise hier für, wie ein Blick in den Inseratenteil der Fachzeitungen lehrt, außerordentlich verschie den sind. Wir lasen z. B. in einem Inserat 1 KZ Ammoniak-Alaun mit RM. 1,50, in einem anderen Inserat die gleiche Menge zu RM. 0,50 angeboten. Eine chemische Untersuchung von Proben beider Lieferanten ergab, daß beide als rein bezeichnet werden konnten. Ein nenncs- werter Qualitätsunterschied, der die starke Ver schiedenheit des Preises gerechtfertigt erscheinen läßt, besteht also nicht. Das schließt natürlich nicht ans, daß man einmal auch minderwertige Ware bekommen kann. Der Preis allein ist machen, wenn wir ebenso billig bauen und pro duzieren können. Es werden hier für einen Qualitätsarbeiter, der wirklich alles kann, was im Betriebe vor kommt, 45—50 Frs., also rund RM. 6,— pro Tag bei zehnstündiger Arbeitszeit bezahlt. Wir zahlen nach neuem Tarife demselben Manne für dieselbe Zeit ziemlich das Doppelte, mindestens RM. 10,—. Und dann diese Bauweise! Unsere sämtlichen deutschen Baurüte würden kopf stehen, wenn sie das hier sehen könnten. Die ganze Konstruktion ruht auf solch schwachen Eisenstangen, daß die Riesenblocks in der Luft zu schweben scheinen. Die „Träger" für die Laufrinnen aus Beton sind schwaches D-Eisen, allenfalls aber 2 am starkes Rundeisen und unter den Firsten stehen 3f^—4 om starke Streben! Bezüglich der Erdewirtschaft habe ich mir auch ganz verkehrte Vorstellungen gemacht. Ich habe stets angenommen, daß der Boden, in dem die Azaleen und Palmen kulti viert werden, unmittelbar zur Hand sei. Das ist keineswegs der Fall; die Genter und Brügger Gärtner haben in dieser Beziehung mit ziem lich hohen Unkosten zu rechnen. Nachdem die Wälder aus der Gegend verschwunden find, muß die Erde aus der Umgegend Antwerpens be zogen werden. Zur Hülste wirb Nadelerde aus humosen alten Kiefernwäldern und Laub aus Eichen- und Buchen-Mischwald genommen. „Erde" kann man das Produkt kaum nennen, es ist so locker, daß ein Kubikmeter kaum 5 Zent ner wiegt. Diese Erde wird im März aus trocknen Lagen bezogen und sofort verwendet. Die übriggebliebene vorjährige kommt als'Ober schicht wieder mit in die von Dachpfannen um säumten Auspflanzbeete. In gemischten Kultu ren wird ältere Erde als Universalerbe für fast alle Pflanzenarten benutzt, nur die Lorbeer erde wird gesondert durch Kompostierung von Kuh- und Pferdedung gewonnen. Der Umfang der Produktion ist ungeheuer. Ein einziger Betrieb gab seine Gesamt zahl an Azaleen auf 66V 000 Stück an, und die der Lorbeer aus 100 000 Stück. Von ersteren kommt jährlich etwa ein Drittel und von letzteren ein Zehntel zum Verkauf. Ins gesamt kann man die Azaleenproduktion in Gent und Brügge wohl auf 5 Millionen Stück schätzen. Daß bei solchen Mengen hin und wieder sich falsche Kalkulationen eraeben, ist selbstverständ lich. Es sind z. B. Azaleenminiaturen dauernd gefragt, während große Pflanzen, besonders der Sorte „Petrick" in großen Beständen unverkauft blieben. U Große Ware wird bestimmt erheblich iiM Preise fallen. Ueber die Sorten ist zu sagen, daß „Petrick", „Vervaeneana" und „Mad. van der Cryssen" immer noch am meisten herangezogen werden. Bon den zahlreichen „Bervasneana"- Hybriden sind „Pink Pearl", „Rosea" und „Jo- , Hannes Schmoll" außerordentlich geschätzt Neuer- ' dings werden die alten deutschen Sorten „Hexe" als Miniaturpflanzeu, „Herme" niedrig vsr- Wkr beginnen nachfolgend mit der Veröffentlichung einer 'Reihe von Reiseberichten unseres bekannten Mit arbeiters, der sich augenblicklich für dinigs Zeit in Belgien und Holland aufhält. Gent, den 30. März. Vorweg sei be merkt, daß ich zwar oft church Belgien gefahren bin, aber mir nie die Zeit genommen habe, die gartenbaulichen Gebiete des Landes um Gent und Brügge zu besuchen. Je länger man hier ist und je" mehr man sieht, um so mehr gerät man, nach und nach in eine Art Begeisterung, und so kommt es, daß man für eine Schilde rung eine Neberschrift wählt, die vielleicht reich lich bombastisch wirkt. Mein Freund und Reise genosse Adolf Grille verstand es aber auch gut, mich in Spannung zu halten und bei den Kleinbetrieben anfangend zu den Riesenanlagen der Flandria und Sanders in Brügge durchzulotsen. Der Schluß war einfach über wältigend, und nun habe ich genug: Ich bin fahr- und sehmüde. Mögen nun noch irgendwo meinetwegen Hunderttausende Azaleen, Kentien und Lorbeerbäume stehen — ich mag nichts mehr sehen! Wohin geht dis Ware, wo bleiben alle die Millionen von pflanzlichen Lebewesend Sie bleiben nicht im Erzeugerlands, sie gehen tat sächlich durch die ganze Welt. Gute Absatzge biete sind die nordischen Länder, England, Ka nada, besonders aber Deutschland. Amerika hat sich abgeschlossen. Der Dankes ist wohl gern der Gläubiger der Länder Europas, weniger gern aber ihr Kunde. Der Zweck meiner Zeilen soll keineswegs sein, einzelne Betriebe zu schildern; es liegt ja für uns Deutsche wahrlich keine Veranlassung vor, Propaganda für sie zu machen. Ich will nur einige Eindrücke festhalten, deren Kenntnis für die Allgemeinheit interessant ist. Leider ist es augenblicklich so, daß viele deutsche Betriebe ohne diese belgische Ware nicht auskommen können. Sie ist nun einmal da, weil ihr gegenüber keine genügend starken Schranken aufgeoaut worden sind, und solange wir in Deutschland teurer produzieren, wird es wohl leider auch so bleiben. Wenn aber ein mal die Möglichkeit kommen sollte, diesen Zu strom abzudrosssln, wird man die merkwürdige Entdeckung machen, daß man in Deutschland die Palmen und Azaleen, vielleicht auch die Lorbeer, in ebensolcher Schönheit heranziehen kann, wie in Flandern. Immer, wenn ich einmal diese kühne Be hauptung wagte, wurde mir entgegsngehalten, daß uns sowohl die richtige Erde, als auch das Atlantische Klima fehle. Als ich hier einmal das Gespräch auf diesen Punkt brachte, wurde ein belgischer Gärtner ganz erregt darüber, daß ich ihm die Fähigkeit absprechen wolle, in der Mark Brandenburg dieselben Resultate erzielen zu können wie in Belgien. Ich fand so meine alte Ueberzeugung bestätigt, daß wir uns sehr wohl vom Auslands unabhängig Nr. 14 Berlin, Donnerstag, den 3. April 1930 Zahrg. 1930 45. Jahrgang der Berbandszeitung Erscheint wöchentlich a, , Im Garten der Welt — Einige Anzeigenentwürfe für bis Frühjahrsiverbung — Fragekästen — Fachausschuß für Gemüsebau — Jeder Betriebsinhaber muß durch eigene «üö MM»: Werbewirkung die Gemeinschaftswerbung ergänzen — Der Gartenbau in Holland — Die Kalkulation des Gartenausfüh-venden — Einfuhr von Gartenbauerzeugnissen — Dir Sonntagsstunde — Aus den Landesverbänden und Bezirksgruppen — Marktruudschau WMF ELM 8MMM ckas altbekannte, vassscuwösi., Nells, öligs pklsorsnunsekSctt. «olasLkutuniNsi als sLureki-e!«« dlscisIdolLprvckukt aued dsstbswllkrt rum Vorstrsirkon von Ssuinwunsisn u. LrknittklScksn. llvrcksrn Lis Prospekt mit Outaoktsn von Stssmuassn L co. »Isckk., Usmdurg 1 s. vaod Or. lieiuau <2305 imsinMestsm. inauswie k. 8.. fiLLMlll'l I. kst. cksr Lott 4 672.81 6 390.27 4 030.98 72 545.63 1 651.80 EssollLll S8 atNsben diitgiiecker . . ksservekoncks . . 97.04 4 717.14 4 702.80 56 558.85 4 258.72 3 719.66 7 000.- Oorimuncl unci i-isrns OsLSmbsr 1S2S Qsssmtdüsnr pro 31. Lktivsr Lassa-llonto . kank-llooto. . RMENVSI» pNLrrsZttKZ PSsrüsÄIttKI Ullck gSMkZeMTK vtliNZ in bsstsr tzualitst Ullä fsäsr Asvünsodtsn Nsn^s lisksrn KMA-SsavS« «Sc Ksrttn G 17, VerLiusstr. 10-13. Islepdon: Lnckrsas 2508/09. ilLncklsr-Lreckit-lionto . l-auksncke RsodnunA . . Listsn-Lonto . . . . psssivsr ALncklsr-llrsckit-kkonto . Linons Linssocksr-lionto llrsmcks llinssocksr-llonto I,auksocks lieobnunZ. . Lusgadsrssts . . . . Dubiosen . . . . . »tritti^s bvrcksiuvASn . Lu^anz; an Eenosssn im äakrs 1929: 20 ^.d^ang an Esoosssn im llakrs 1929: 5 Zestanck 41 genossen Haftsumme LL4 4100.— NLN IfDeZkÄNW xsr. lünckernann. OsZenliaiäc. 3 860.- 4 382.28 89 291.49 89 291.49' Ssrugsprsls warlcl^- monskllvd. — ^nrslgsnsnnsdms: SerNn 8W48, s^risdriedstr. 16, neben clsr LSrtnsrmsrktbsOs. — Oie Sobisudsrsnrsigsn sinct von der Veröffsntiiebung susgesobiosssn. — 0sr/1uttrsggsvsc gibt cturod clis Aufgabe des Inserats sein Linvsrstllnclnis ab: Preiss unter cts, Soblsudsr prsisgrsnrscksrVsrbLnüswsgrutssssn. — Erfüllungsort 8srNn-d/>tttö Hnrsigsnprelss: vks Vgsspallsns mm-^skls 28 pk-, ckks 4gsspskksns klsms-mm Lsils im lext SO pk. — ksklamstionsn nur dis S läge naob krsodsinsn rulässig. — Sslsgsxsmplsrs nur auf Verlangen gegen porto- ersatr. — PUr sedier clurob unctsudiedss lVIsnuskript keine Haftung. — Sei kinrisbung clurob Seriobk ocl. i. Xonkursvsrkadr. 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