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Die Gartenbauwirtschaft Nr. 12. 20. Z. 1930 an den Wettbewerben kostenlos zu beraten. In eurer Pressenotiz, in einer Zeitungsanzeige, in kleinen Plakaten im Schaufenster kann darauf hiugewiesen werden. Von der Intensität der Werbung für die Beteiligung bangt der Erfolg des Unterneh mens und der Umsatz an Balkon pflanzen ab. Dabei bildet die Durch führung des Wettbewerbes durch geschäftlich nicht interessierte Verbünde auch insofern einen Vorteil, als die gemeinsame Werbung von den Veranstaltern gemeinsam getragen wird, wenn auch die Gärtner und Blumengeschästs- Inhaber einen Hauptanteil zu übernehmen haben werden. Welche Mittel stehen zur Ver fügung, um sür die Balkonbepflanzung zu werben? Das gute Beilstiel wirbt immer am b e st e n , und darum ist's traurig, wenn in einer Straße, deren Häuser mit Blumen bepflanzte Balkons und Fensterbänke zeigen, aus gerechnet das des Gärtners den schlechtesten oder gar keinen Schmuck aufweist. Leider hat man nur allzu oft die Möglichkeit, an Gärtner- Häuser» zu zeigen, wie es nicht gemacht werden soll. Das als Wichtigstes zuerst. Die breite Masse ersaßt man am besten da, wo man sie in ihrem Jnteressenkreis aufsucht. Bor- iräge mit guten Lichtbildern, di« Beispiel und Gegenbeispiel zeigen, in den Organisationen der Blumenfreunde, in den Haussrauenvcreincn werden Interesse zu wecken vermögen. Der Gürtner mutz für diese Veranstaltungen etwas Besonderes tun. Er muß beachten, daß andere Branchen die Frauen verwöhnen, ihnen in gut ausgestalteten Broschüren wertvolle. An regungen geben. Auch bei uns dürfte der früher oft gehörte Einwand, durch nufere Broschüre „Blumen im Heim"^) werde der Lai« zu sehr aufgeklärt, nur noch vereinzelt zu hören sein. Denn „Dienst am Kunden" ist doch die Grundlage jeder erfolgreichen Werbung. Frankfurt a. d. O. wird da demnächst ein wcr't- vollcs Beispiel geben, wenn es in einer Werbeveranstaltung der Hausfrauen die Tische und den Saal schmückt und jeder Hausfrau eine Werbebroschüre und unser Flugblatt „10 Ge bote sür den Brlkonbejitzer"**) mit nach Hanse gibt. Das zeigt den Hausfrauen, daß man nicht nur verkaufen, sondern auch die Freude an der Blumenpflege erhalten will. Wir sind doch sonst nicht so ungeschickt, wenn wir geselligen Veranstaltungen den richtigen gärtnerischen Charakter geben wollen. Man tue es bei solchen Veranstaltungen, die unseren geschäft lichen Interessen dienen wollen, erst recht! Die Wirkung solcher Bortragsveranstaltungen wird durch Berichte in der Presse vervielsacht. Wo dem Werbeausschuß genügend Mittel zur Ver fügung standen, ergänzen Zeitungsveklame, Lichtbildreklame im Kino diese Veranstaltungen wirkungsvoll. Wie wär's, wenn di« Gärtner und Blumengeschästsinhaber von Zeit zu Zeit ihre Geschäftswagen mit einer Werbung für den Balkonschmuck durch Transparente oder mit einer anderen geeigneten Ausstattung in den Straßen der Städte umherfahren ließen? „Ver schönert das Stadtbild durch Blumenschmuck an *) Zu beziehen durch die Hauptgeschäfts stelle; 100 Stück RM. 25,—. **) Zu beziehen durch die Hauptgeschäfts stelle, Berlin NW. 40, Kronprinzenufer 27; 1000 Stück RM. 23,—. Fenstern und Balkons" muß Grundtendenz der Werbung sein, wie überhaupt immer das All gemeininteresse im Vordergrund der Werbung stehen muß. Man mutz der Bevölkerung sagen, daß sie die Vorteile hat, daß sie mehr Freude am Hauss hat, wenn es im Blumen schmuck prangt usw. Aus dieser gemeinsamen Werbung der am Blumenschmuck interessierten Verbände kann auch der einzelne Bctriebsinhaber seine Werbung aufbaue», indem er seine Kunden besonders umwirbt. Er muß den Kunden aufsuchen, ihm sage», daß er ihm helfen will, mit unter den Preisträgern zu sein. Er muß auf sich auf merksam machen! Gewiß, das kostet Geld und sorgfältige Arbeit, bedeutet, nicht nur der Pro duktion, sondern auch dem Verkauf erhöhte Beachtung zu schenken. Aber ist das nicht besser, als bei schlechtem Absatz schlechte Preise zu erzielen, oder gar die Pflanzen airf den Kompost- Haufen zu werfen?! Wir fassen kurz zusammen: Träger der Wettbewerbe neutrale Stellen (Ver eine der Blumenfreunde, Fremdenverkehrs- und Verschöncrungsveceine usw.). Werbung für die Wettbewerbe in diesen Ver einen durch Vorträge mit Lichtbildern, Broschüren- und Flugblattverteilung. Anreiz der Beteiligung durch gute Preise. Gemeinschaftswerbung der Gürtner und Blumen geschäftsinhaber. Werbung des einzelnen Betriebsinhabers. Dabei ist es natürlich nicht möglich, allge mein gültige Rezepte für den Aufbau einer derartigen Werbeaktion zu gebe», vielmehr muß sie den örtlichen Verhältnissen angepatzt werden. Nur das eine sei betont, daß nur eine planmäßige Werbung, in der alle Aktionen aufeinander abgestimmt sind, zum Erfolge führen kann. Verzettelte Maßnahmen er fordern Arbeit und Geld, ohne Früchte zu bringen. Den Pressewarten erwächst hier eine besonders dankbare Aufgabe, bei deren Durchführung sie hoffentlich von einigen werbe- willigen Mitgliedern unterstützt werden. Was hier für die Balkon- und F-euster- schmuckwettbewerbe gesagt ist, gilt sinngemäß auch sür Vorgartenwettbewerbe. Wo die Bildung neutraler Ausschüsse nicht möglich ist, müssen die im Orte ansässigen Gärtner gemeinsam eine den hier skizzierten Richtlinien entsprechende Werbung aufzwhen, die ebenfalls erfolgreich sein kann, wenn der Wille, einander in dieser Notzeit zu helfen, ge eignete Maßnahmen verwirklichen hilft. Es sei noch einmal zum Schluß zugleich mit der Bitte, uns bereits vorliegende Er fahrungen zur Verwertung in iveiteren Auf sätzen zu übermitteln, darauf hingewiesen, daß nur eine umfassende und gut durch- g e f ü hr t e W e rb nn g uns helfen kann, trotz stark sinkender Tendenz der Kaufkraft den Absatz unserer Früh jahrserzeugnisse zu sichern. Hier kann die Gemeinschaftsarbeit jedem einzelnen Mitglied wertvollste Dienste leisten, denn ge meinsame Abwehr wirtschaftlicher Not und Förderung des Wohlstandes jedes einzelnen Be- rufsangehörigen ist oberstes Gesetz after--beruss- ständischen Gemeinschaftsarbeit. Wo der Wille dazu vorhanden ist, finden sich auch die Wege! Sv. IMteilungen öer Lts^bskssLS 1. s) Am 8. Märr 1930 ist dss IMglied 6er 8tsrdsksssc, IHsg6e!snA Völpel, geb. Sernksrd, in Eisenberg i. 6. pfslr, im Alter von 70 «Iskren verstorben. Oss 81srbegsI6 wuräe Isut 8 11 6sr Lstrung rur Ausraklung gsbrsokt. b) Am 13. dILrr 1930 ist dss KMgtted 6sr Stsrdskssss, Xsri Lustsv 6uIIus I-snge, sus itomburg, im Alter von 63 6ebrsn verstorben. Vos 8terbsgs!6 wurde laut 8 11 6er 8etrung rur Ausrsklung gsbrsobt. 2. Einigen Lusvbritten sn 6is 8terbekesse entnehmen wir, dsü 6ie Auttsssung ksrrsckt, sIs ob 61s jstrt erhobene Umlsgeserie nur für dis seither eingetrsie- nen 8tsrbsfölle susrsivhts. Oss ist selbstvsrstsnülivk nicht 6sr k^s!I. Oie 8tsrbekssse rskll rur Leit elws 6800 IMglisüer, so dsö, wenn alle Ssitrügs bsrskit werden, 6sr Sstrsg von it^ 5,— für elws 29 81erbefsile susreiokt. Ois Umlsgs betrügt siso je 81erbsfs!I elws IM 0,18. Ausgsrsklt sin6 Um- Isgen 1—5, so dsö 6vr jstrt singerogsne Ostrsg novk für 24 81erbsfsile susreiokt. 3. Wir bitten erneut 6srum, sile nook niobt sbgsssndlsn Anmsldescksine, es sin6 novk einige Kundert, baldigst rur ?ost ru geben, 6smit wir endiivb die Kartei unserer 8terbekasse fertigstellen können. 4. Vie 81srbskssse 6sr Ssrirksgruppe Sroslau kst ihren Ansokiuü sn die 8tsrbs- kssse des kvlcksvsrbsndss erklLrt. Osmil siohern sivk die KMglieder 6er 81erbekssss Oresisu 6is höheren I-eistungen 6sr 81srbekssse 6ss keicks- verdsndss. 5. klack 6en Uvbergsngsbestimmungon 6sr 8stLung 6or 8tsrbskssso können be stehende 8terbeksssen nur nook Kis rum 1. April ru den vorgesekenon Ver günstigungen übernommen werden. Wir bitten dsker sile 8tsrbekssssn, dis ikrsn Mitgliedern die köksren t-eistungen unserer 81srkskssss sickern und die l,sistungssskigkeit der 8tsrbekssse des keicksvsrbsndss starken wollen, ihre Anmeldungen unter Ssifügung einer l-ists ihrer Mitglieder dsldigst einrursicksn. Der Mverkehr in Württemberg im Mr 1828 wie 1S29 mehr (-P), weniger s—) 422 SOO Einfuhr Ausfuhr Mehreinfuhr Mehrausfuhr 1929 Ztr. !35 160 557 460 o/o 76,7 47,3 Ztr. — 444 820 -I- 179 000 1298 Ztr. . . 579 980 . . 378 460 . . 201 520 In den Herbstmonaten 1929 hat sich der > Obstverkehr, d. h. die Einfuhr und Ausfuhr von Obst, wobei eS sich ausschließlich um Wirtschafts- s obsl (Mostobst) handelt, nach und auS Württem berg auf der Eisenbahn') verglichen mit 1928-) folgt gestaltet: Während in der Regel Württemberg trotz seines Kernobstreichtums noch der auswärtigen Zufuhr von Mostobst zur Deckung seines Bedarfs an Obstmost, den, schwäbischen Nationalgetränk, bedarf, hat es die reiche Kernobsternte des Jah res 1929"), die zu den besten in den letzten Jahrzehnten zählt, ermöglicht, daß im Jahre 1929 an Kernobst (Wirtschaftsobst) mehr ausge führt als eingeführl wurde. Die Mchrausfuhr mit 422 3M Ztr. ist eine beträchtliche zu nennen; jedoch macht sie von der reichen Ernte »eo Wah res 1928 an Wirtschaftsobst (3 596 279 Ztr.) nicht einmal ganz '/« aus. Von der Zufuhr im Jahr 1929 mit 135 1M Zentnern stammen aus: Ztr. °/o Hessen . . . . . . 45 860 33,9 Baden . . . . . . . 39160 28,9 Bayern . . . . . 10 920 8,l dem übr. Reich . . . . 22080 16,4 LichtdMerseneA öder ZMonschmM Die Werbung für den Blumenschmuck der Fenster und Ballone wird am besten durch einen Bortrag mit farbigen Lichtbildern eingeleitet. Die beste Zeit dafür sind März und April. Hauptschriftleiter I. Schneider in Leipzig, Ma rienplatz 2, gibt gegen eine mäßige Leihgebühr vorzügliche Lichtbilder mit Bortrag an Garten bau- und Verkehrsvereine ab. KL cMS-WW 'TiLKDMSsesx.SVL-LLal 2Uw iiÄuoüsrr, unck Streuen. Wirksamste und billigste Mittel rur 6s- kämpkung von kcklamsnsoNLittiausn. dlikotio- u. Tsbakextrskt-ksbrikatiou 6. Kisner L Oo. Lsrkln 14 20, breisn^alcker Straits 18. lelekon: «umbulckt 6182. Unsere neuen WerbeMkale Man kann über die Zweckmäßigkeit der Werbung sür gartenbauliche Erzeugnisse durch Plakate verschiedener Meinung sein und ins besondere die Werbung durch Außen- oder Jnneuplakate verschieden beurteilen. Darüber aber wird die Meinung ungeteilt sein,- daß die Plakatwerbung für die Steigerung des Verbrauches von Obst und Gemüse so gut ge eignet ist, wie für jedes andere Lebensmittel — und daß die Plakatwerbung auch den Ab satz von Blumen und Pflanze» an bestimmten Fest- und Feiertagen außerordentlich zu be leben vermag, daß auch die Mahnung „Laßt Blumen sprühen" durch das Plakat sehr wohl wirkungsvoll sein kann. Freilich ist das nicht der Werbeweishcit letzter Schluß, besonders dann nicht, wenn wir die Werbung mit dem Ziele auffassen, — und das müssen wir tun — die Blumenliebhaberei zur Leidenschaft brei ter Volksschichten werden zu lassen. Das können Plakate nicht erreichen! Aber wenn wir für den Muttertag werben wollen, wenn wir wollen, daß am Muttertag Blumen die Ehrengeschenke werden, dann müssen wir an die Otsfentlichkeit herantrsteu, müssen sie immer und immer wieder auf den Muttertag und in Verbindung damit ans unsere Blumen Hinweisen. Die Werbung siir die Idee des Muttertages ist Sache kultureller Vereinigungen, die ir .unterstützen müssen, aber nicht auch als unsere Idee propagiere» dürfen. Aber für unser« Blumen können wir werben. Der Berliner Kunstmaler Gipkens hat zum Muttertag uns das in der nächsten Nummer des „Blumen- und Pflanzenbaues" unten abgebildete Plakat*) entworfen. In freu dig Hellem Blau zeigt das Plakat als großen Blickfang eine Kinderwiege, aus der uuter der grauen Decke hervor zwei Kinderhände der Mutter eine» riesige» sarbensreudigen Blu menstrauß entgcgenst recken. Ei» farbenfrohes freudiges Plakat, das die Aufmerksamkeit er wecken wird, wo man es sieht, das frohe Stimmung erweckt und d.iu Malmwort „Zum Muttertag schenkt Blumen" zu folgen auregt! Aber es muß auch zu sehen sein! Es darf nicht nur innen in dem Laden hängen, sondern au der Glasscheibe der Ladentür, an Plakat säulen in den Mittel- und Großstädten, oder wo sonst sich die Bevölkerung über die Freu- *) In acht Farben aus gutem weißen Kar ton gedruckt, je Stück 0,40 RM. Zu beziehen durch die Hauptgeschäftsstelle. drgkeit dieses Plakates freuen kann, muß es zu sehen sein. Das Plakat mutz sauber aus gehängt werden, darf nicht baumelnd wiud- schief hin- und herwackeln! Seine ganze Fläche muß den Beschauer erfassen, ihn mahnen: „Schenk Blumen der Mutter!" — Für die allgemeine Blumenwerbung hat Teichmann- Stuttgart ein neuzeitliches Plakat**) entwor fen. Auf tiefdunkelblauem Untergrund treten fünf stilisierte Dahlien in roter Farbe als Blickfang hervor, die von einem in Hellem Blau fein abgetönt gezeichneten Frauenantlitz betrachtet werden. Das Plakat wird vor nehmlich als Jnneuplakat zur Verwendung kommen, also in den Blumengeschäften selbst, oder wo die" Verbände über genügend Mittel verfügen, in Straßenbahnen, Autobussen, Un tergrundbahnen usw. — Die beiden hier ge nannten Plakate werden gemeinsam vom Ver band deutscher Blnmeugeschästsinhabcr und uns herausgegeben. Der Werbeausschuß war sich darüber klar, daß die Plakate zwar nicht den Beifall aller Mitglieder finden würden, wie das in solchen Dingen immer der Fall sein wird, aber daß Ausführung und Idee der Plakate die Gewähr gebe», daß sie ihre Wirkung nicht verfehlen werden! Es kommt jetzt darauf an, daß insbesondere das Plakat „Zum Muttertag schenkt Blumen" vom 15. April ab schlagartig übdrall zu sehe» ist. Es ist zwecklos, wenn uur hier und da ein solches Plakat aufgchäugt ist. Es muß in Massen erscheine». Darum denke mau iu den Bezirksgruppen rechtzeitig an die Be- schassung und gebe Sammelbestellungen auf. Wir köuueu uns nichr denken, daß ein Mit glied auf den Aushang der Plakate verzichten will. Sie locken Käufer, darum müssen von jedem Mitglied« wenigstens zwei Plakate be schafft werden! Daun werde» wir Massen- Wirkung erzielen könne»! — Um die Lieserung der Plakate am 15. April aufnehmen zu können, erbitten wir sofortige Bestellung. Die Lieferung erfolgt unmittelbar durch die Druk- kerei. Wenn die Bezirksgruppen sich in diesem Jähre mit Erfolg der Werbung bedienen, wird man ini kommende» Jahre die Maßnahmen er weitern können; denn wenn die Mitglieder Erfolge sehen, sind sie zur Hilse gern bereit. Sv. **) In süns Farben auf gutem weißen Karton- gedruckt, Preis 0,40 RM. je Stück. Zu beziehen, durch die Hauptgeschäftsstelle. So fördert Zlalieu seinen Gartenbau Blumenzuchtausstellung an der Riviera Aus Rom wird uns geschrieben: Die Blumenzuchtausstellung in Ventimiglia kann sich nicht rühmen, eine Neuschöpsung des faschistischen Regimes zu sein, die Ausstellung in diesem Jahre ist die 111. seit der Zusam menfassung der ligurischen Blumenzucht. Aber in diesem Jahre kommt bei ihr zum ersteumal die immer straffer sich zusammenschlictzende Organisation zum Ausdruck. Di« Gärtner sind bekanntlich in der jaschistischen Gewerkschafts- organisierung*) nicht selbständig gemacht wor den, sondern werden mit zur Landwirtschaft gezählt; sie nehmen also an den landwirtschaft lichen Gewerkschaften, den Konsortien und Federazioni teil, und es ist sehr schwer festzu stellen, wo lediglich die Gärtnerei Italiens oder aber lediglich die Landwirtschaft von der Regierung Vergünstigungen erhält. Bei der riesigen Unterstützung, die dis Landwirt schaft auf jedem Gebiet, sei es in der Unter weisung einer sachgemäßen Kultur, sei es in der Lösung und Neuorganisieruug des Handels, sei es durch Frachterleichterungen durch Sozial versicherungen, durch ein« Altersrente für „Landwirte" — es können nämlich auch Gärtner nach deutschem Begriffe jein — erhält, profitiert der Gartenbau fast immer im glei chen Maß wie di« reine Landwirtschaft. So ist in diesem Jahr« bei der Blumeu- ausstellung von Ventimiglia, die am Ende des März eröffnet wird und die eine imposante *) Bedeutet wohl: „Berusszusammem- fafsung"? Die Schriftleitung. Manifestation, bedeutsamer als je zuvor nach faschistischem Willen werden soll, das ganze Gewicht der Landwirtschaftlichen Gewerkschaft, der Fcderazioue dcgli Azricoktori in die Wag- schale geworfen worden. Den Vorsitz hat der Landwirtschaftsminister in der Ausstellungs- lsitnng; die Ausstellnugslcitnng srlrst rekrutiert sich ganz aus der F-ederazione degli Agricol- tori der Provinz Jmperia; ihr Vorsitzender, Prof. Cav. uff. de Carolis, hat für die Aus stellung zahlreiche Prämien, Medaillen und Geldpreise von der Regierung erwirken können. Die einzelnen Gemeinden der Riviera wurden — auf Aufforderung der Regierung — eben falls zur Stiftung von Preisen au Geld und Pokalen herangezogeu; die verschiedenen, auch nur lose interessierten halbstaatlichen Kom missionen sagten bereits eine aktive Unterstützung zu. Der Sinn dieser alten Ausstellung ist also in diesem Jahre vollkommen gewandelt; man behauptet offiziell,' sie habe das Ziel, die Pro- duktwu zu erhöhen; in Wahrheit aber dürfte sie die Krönung der Arbeit der Federazioue degli Agricoltori della Provincia Jmperia sein, di« dahin geht, di« widerstrebenden und ost gegeneinander vorgehenden Blumenzüchter Liguriens unter einen Hut zu bekommen. Nicht unerwähnt sei noch als Zeichen da für, wie großzügig der Staat ähnliche Unter nehmungen unterstützt, daß die Staatsrisen- bahn sür Besucher der Ausstellung Fahrkarten zum halben und zum drittel Preis von allen Stationen des Königreiches abgibt. Ztr. Holland 1500 1,1 Italien 1920 1,4 Oesterreich .... 260 0,2 Schweiz 12 920 9,6 Tschechoslowakei . . 540 0,4 Von der Aussuhr im Jahr 1929 mit 557 460 ntnern gingen nach Baden 61 280 11,0 Bayern 175 060 31,4 Hessen 7 680 1,4 dem übr. Reich . . . 313 440 56,2 Die aus der Eigenernte an Wirlschafts- (Mostobst) und der Mchrzufuhr bzw. nach Ab zug der Mehraussuhr sich ergebende verfügbare Menge berechnet sich für 1929, verglichen mit den Vorjahren, wi« folgt: Durchschnitt 1MS/27 1928 1929 :>tr. Zlr. Ztr. Eigenerntc . 1 468 312 1484 903 3 596 279 Mehrzufuhr . 902 047 201 520 — Mehrausfuhr . — — 422 300 Bers. Menge . 2 370 359 1 680 423 3 173 979 Nimmt man schätzungsweise an, daß aus 10 Ztr. Mostobst (bei mäßiger Verdünnung des Saftes «nt Wasser) 4 dl Obstmost bereitet wer den, so würde sich die gesamte Erzeugung an Obstmost in Württemberg für 1929, verglichen mit den Vorjahren, wie folgt berechnen: auidcnKopj der Bevoi- im ganzen lerung Hektoliter Liter Durchschuit 1925/27 . . »48143 36,7 Jahr 1928 674 569 26,1 Jahr 1929 1 269 592 49,2 ') Der.Empfang und Versand nach und von den würltembergischcn, auf nicht württembergi- schem Gebiet gelegenen Eisenbahnstationen ist miteingeschlossen, da immerhin ein Teil dieses Versands und Empfangs auf Württemberg ent fällt. -) Vom Jahre 1928 siehe „Mitteilungen des Württ. Statist. Landesamts" 1929 S. 59. °) Siehe die Abhandlung „Der Obstbau und der Obstertrag in Württemberg im Jahre 1929" in „Mitteilungen des Württ.' Statist. Landes-- amts" 1939 S. ü.