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Wie können wir den Markl rechtzeitig mit Aruhgewüse beliefern? Der zunehmende Feldgemüsebau, ans der Not der Landwirtschaft geboren, insbesondere aber auch der Frühgemüsebau, dem der kleine Gemüsebauer mehr und mehr sich zuwendet, können nur dann das gemeinsame Ziel, nämlich die Einfuhr von Frischgemüse vom Auslände einzudämmen, erreichen, wenn es ihnen ge lingt, Qualitätsgemüse in bester Beschaffenheit zu erzeugen. Neben dem Anbau von Treibge müse, der, durch kommunale und Reichskredite unterstützt, gerade in letzter Zeit einen bedeu tenden Aufschwung genommen hat, muß der Erwerbsgärtner bestrebt sein, für die Üsber- gangszeit, etwa im Mai—Juni, wo frisches junges Gemüse ganz besonders von der Haus srau begehrt wird, zu rechter Zeit auf den Markt zu bringen. Hierbei spielen acht Tage ost schon eine große Rolle. Es gibt nun eine ganze Reihe von Kultur- maßnahmen, die, in richtiger Weise angewendet, die Ernte zu beschleunigen vermögen. Gewarnt sei aber davor, den Frühgemüsebau unter klimatischen und Bodenverhältnissen erzwingen zu wollen, die hierfür ungeeignet sind. Der Bodenpflege muß ganz besondere Auf merksamkeit zuteil werden. Die Regel muß fein,. den Boden tief im Herbst umzubrechen und ihn im Frühjahr mit der Fräse auszu lockern, damit die warme Frühjahrsluft ein dringen kann. Das darf aber nur auf ge nügend abgetrocknetem Boden geschehen. Das beste Mittel zur Erreichung der für eine früh zeitige Entwicklung so wichtigen Bodengare ist die Verwendung gut verrotteten Stalldüngers. Dieser wird am besten bereits im Herbst oder Frühwinter flach untergebracht. Auch gut ab gelagerter und mit Kalk durchmischter Kompost eignet sich hierzu sehr gut. Eine Kalkdüngung, besonders mit Aetzkolk, rechtzeitig bei trockner Witterung verwendet, beschleunigt die Keimung. Nur Lester Same, der einer Keimprobe unterzogen wurde, darf verwendet werden. Frühe Aussaat ist nur auf gut durchwärmtem Boden vorzunehmen, da zur Erlangung einer frühzeitigen Ernte ein freudiges gleichmäßiges Wachstum Voraussetzung ist. Aul kalten und Von Dr. Matt hießen in Hamburg nassen Böden greife man zum Verquellen oder Vorkeimen des Samens. Zu diesem Zwecke wird er mit feuchtem groben Flußsand an einem warmen Ort aufgestellt. Man ver passe aber nicht die rechte Zeit zur Aussaat. Gegen das Auftreten von pilzlichen Schäd lingen ist das Beizen der Samen mit Uspulun zu empfehlen. In bezug auf den Einfluß des Beizens auf die Keimungsenergie verhalten sich die Gemüsearten verschieden. Jedenfalls müssen die Vorschriften beim Beizen strenge innegehalten werden, wenn die Keimkraft nicht leiden soll. Durch die Beimischung von Sand wird der Fehler zu dichter Saat vermieden. Daß nur früheste Sorten Verwendung finden dürfen, bedarf wohl keiner Erwähnung. Von großem Einfluß auf die Jugendent- wicklung ist die Düngung. Es muß vor allem dafür gesorgt werden, daß die junge Pflanze, sobald sie von den ihr auf den Lebensweg mitgegebenen Nährstoffen unabhängig gewor den ist, alle die Nährstoffe in leicht löslicher Form vorfindet, die sie zu ihrem Aufbau ge braucht. Während nun fast alle Stickstoff und Kalisalze leicht löslich sind, bietet von den Lieferanten der Phosphorsäure, des für die Jugendentwicklung der Gemüsepflanzen wich tigsten Nährstoffes, nur das Superphosphat die Phosphorsäure in direkt aufnehmbarer Form dar. Durch starke Stickstoffdüngungen wird die Reife verzögert, sie ist jedoch dort am Platze, wo er auf die Blattbildung ankommt, wie beim Spinat. Superphosphat hingegen beschleunigt die Reife und fördert den Frucht ansatz. Eine ausgiebige Versorgung mit Was ser, besonders in der ersten Zeit, durch Gießen, Spritzen oder Beregnung fördert die Nahrungs aufnahme und damit das Wachstum der jungen Pflanze. Das Bewässern muß aber so recht zeitig geschehen, daß der Boden das Wasser leicht in sich aufsaugt. Bei zu dichtem Stand der Gemüsepflanzen im Anzuchtbeet muß rücksichtslos ausgelichtet werden. Nur stämmige Pflanzen, die durch zeitiges Lüften abgehärtet wurden, wachsen schnell an und entwickeln sich gesund. Gießen mit lauwarmer Nährstofslösung trägt wesent ¬ lich zur Kräftigung der jungen Pflanzen bei, während ein Zusatz von Torfmull zur Erde die Bewurzelung fördert. Sobald die Pflanzen die richtige Größe erreicht haben, muß gepflanzt werden. Ist das Land noch nicht zur Aufnahme der Pflanzen bereit, so werden sie auf einem geschützt liegenden Fleckchen pikiert. Auch kann man sie ebenso wie Bersandware in feuchtem Boden dünn einschlagen und bei heißer Sonne mit Tüchern bedecken. Besonders frühes Gemüse erhalten wir durch Verwendung überwinterter Pflanzen. Sie müssen bis zum untersten Blatt in die Erde eingedrückt werden, da sich aus dem Stamm reichlich Adventivwurzeln bilden. Richtiges Pflanzen überhaupt garantiert baldiges An wachsen und damit schleunige Entwicklung. Ein vorzügliches Hilfsmittel für «ine unge störte und kräftige Jugendentwicklung ist der Anzuchttopf und die „Pflanzenamme", deren Loblied schon wiederholt in der „Obst- und Gemüsebau-Zeitung" gesungen wurde, so daß ich ihre Verwendung als bekannt voraussetzen darf. Man verwendet entweder durchwinterte Pflanzen oder sät im Januar in das Mistbeet aus. Alles, was die Gemüseplantagen in ihrem Wachstum behindert, muß entfernt werden. Daher muß mit der Hacke rechtzeitig der Kampf gegen das Unkraut einsetzen, was nur bei Reihensaat möglich ist. Durch die Hacke wird gleichzeitig auch dem Boden der natür liche Wasservorrat erhalten und für Luftzu tritt gesorgt. Etwa nötige Pflanzenschntzmaß- nahmen müssen sofort nach dem ersten Auf treten der Schädlinge systematisch durchgesührt werden. Unter Umständen kann auch ein künst licher Frostschutz durch Ueberdecken mit Ocl- papier, Säcken und dergleichen angebracht sein. In den Vierlanden werden große Flächen mit Frühkartoffeln bebaut, die man ankeimt und während der srostgesährlichen Zeit durch Tücher, die auf Pfählen ausgespannt werden, schützt. Voraussetzung für eine gute Verwertung auch des Frühgemüses ist und bleibt der gün stige Absatz, den wir uns durch genossenschaft lichen Zusammenschluß sichern können. Transporlversichemng für Topfpflanzen In weiten Kreisen der Garteub Lutreibenden ist bekannt, daß ein großer Teil der Baum- schulbetriebe seit längerer Zeit seins Transporte gegen Transportgefahren unter Einschluß der Frost- und Er hitzungsgefahr versichert. Diese Einrichtung, die im Holland bereits seit mehreren, in Deutschland erst seit zwei Jahren eingeführt ist, hat sich bisher bewährt. Deshalb hat der Versicherungsdienst der Deut schen Gartenbau-Kredit A.-G. mit der Trans- portversicherungsgesellschast, welche die Ver sicherung der Baumschulartikel durchführt und infolgedessen umfangreiche Erfahrungen auf verwandtem Gebiete besitzt, Verhandlungen ge führt, um auch für die Topfpflanzen-Versender die unbestreitbaren Vorteile einer solchen Ein richtung zu gewinnen. Diese Verhandlungen haben nunmehr zu dem erfreulichen Ergebnis geführt, daß zu nächst für den Versand von Topfpflanzen in nerhalb Deutschlands, der Schweiz, Dänemark und Tschechoslowakei ein Versicherungsschutz ge schaffen werden konnte, der auch Frost- und Erhitzungsschädcn einschließt. Die Police ist auf Grund der Erfahrun gen in der Transportversicherung von Baum schulartikeln sorgfältig ausgearbeitet und auf die speziellen Belange der Topfpflanzen-Der- sender eingestellt. Die Vorteile der Transportver sicherung für Topspflanzenversender lassen sich kurz wie folgt zusammenfassen: 1. Die Versicherungsprämie ist außer ordentlich niedrig. Sie beträgt innerhalb Deutschlands 31/2 vom Tausend der Gesamt- sakturenwerte des Versandes. Es ist ohne Schwierigkeit möglich, diese geringe Prämie auf die einzelnen Versendungen anteilig umzu- legen. Für eine Sendung im Werte von 100 RM. ergäbe sich also ein Versicherungs zuschlag von nur 35 Pfg., der schon wegen seiner Geringfügigkeit von der Kundschaft ohne weiteres erstattet werden wird, zumal die lückenlose Versicherung auch in ihrem eigenen Interesse getätigt wird. Auf diese Weise sind die finanziellen Aufwendungen der Topfpflan- zen-Versender für die Transportversicherung gleich Null. 2. Di« Versicherung verursacht keine Büro arbeit. Es wird nur nach Ablauf eines jeden Monats auf einem vorgedruckten Formular der versicherungspflichtige Berkaufsumsatz des vergangenen Monats an die Versicherungsge sellschaft gemeldet, die daraufhin die Prämien rechnung zur Zahlung vorlegt. Also keinerlei Büro- und Schreibarbeit, mit Ausnahme der Anmeldung des Monatsumsatzes. 3. Die Mitarbeit des Versicherungsdienstes der Deutschen Gartenbau-Kredit A.-G. schützt die versicherten Topfpflanzen-Versender auch in etwaigen Differenzen und Streitfällen, die anläßlich der Schadensregulierung entstehen könnten. Die Versicherungsgesellschaft hat sich zur schiedsgerichtlichen Regelung von Streit fällen vor einem aus Gartenbaufachleuten zu sammengesetzten Schiedsgericht bereiterklärt. Man könnte noch einwenden, daß doch alle Versendungen auf Rechnung und Gefahr des Empfängers reisen und demnach Schäden, die aus dem Transport eintretsu, gar nicht zu Lasten der Versicherung gehen. Es steht dem aber entgegen, daß jeder Empfänger, dessen Ware durch Frost, Erhitzung oder sonstige Um stände unterwegs gelitten hat, den Lieferanten verantwortlich macht und entsprechenden Rech nungsnachlaß verlangt. Diesem Verlangen wird sich der Topfpflanzen-Versender kaum jemals entziehen können, wenn er nicht ris kieren will, den Kunden zu verärgern und zu verlieren. Daraus ergibt sich das Interesse des Topf- Pflanzen-Bersenders an einer Transportver sicherung, die in allen derartigen Schadens fällen eintritt und ihn in die Lage setzt, ohne eigenen Verlust sofort Ersatz liefern oder die Rechnungsbeträge für die beschädigten Pflanzen stornieren zu können. Zusammenfassend kann man also sagen: Nicht wer der Versicherung beitritt, nimmt ein Risiko aus sich, sondern wer ihr sernbleibt! Es sei noch erwähnt, daß die Transport versicherung für Topfpflanzen zunächst für die Versendungen innerhalb Deutschlands vorge sehen ist. Sobald diese sich eingeführt hat, wird die Versicherungsgesellschaft in der Lage sein, diese auch aus Auslandsversendungen aus zudehnen. Es ist zu wünschen, daß recht zahlreiche Topfpflanzen-Versender von dieser neuen Ein richtung Gebrauch machen. Fe größer die Anzahl der Beteiligten, desto stärker wird das Fundament sein, auf dem die Topfpflanzen versicherung ausgebaut ist. Anfragen und Anmeldungen sind zu rich ten an den Versicherungsdienst der Deutschen Gartenbau-Kredit A.-G., Berlin NW 40, Kron prinzenuser 27, von dem alles Nähere zu er fahren ist und Policen zur Durchsicht oder Unterschrift eingefordert werden können« Deutsche Gartenbau-Kredit A.-G Abteilung für Bersicherungsdienst« Heber Vermehrung der Dahlien-NeuheNen In Nr. 8 der „Gartenbauwirtschast" schreibt Schöller über schnelle Vermehrung der Dahlienneuheiten. Auf Grund meiner lang jährigen Erfahrung auf diesem Gebiet möchte ich noch verschiedene Punkte ergänzen. Seit Jahren stecke ich meine Dahliensteck linge in Handkästen in ein Gemisch von Sand, Torsmull, Komposterde unter reichlichem Zu satz von kohlensaurem Kalk. Sind die Steck linge angewurzelt, so Pflanze ich sie in einen Anzuchttopf, der im Betrieb selbst mit Topf- Presse „Rapid" hergestellt wird. Die Erd mischung wird etwas schwerer genommen als vorher, wieder unter reichlichem Zusatz von Kalk. Gegen Ende werden die Stecklinge auf gut vorbereiteten Boden gepflanzt. Auch hier muß der Boden genügend kalkhaltig sein. Im Herbst muß hier pro Quadratmeter 50 § Thomasmehl gestreut werden und im Frühjahr 20 x 40°/»iges Kalisalz. Stickstoff geb« ich als Kopfdünger in Form von Harnstoff und nur etwa 6—8 Z auf einen Quadratmeter. Die größte Rolle für große leuchtende Blumen und gute Haltbarkeit der Knollen spielt das Thomasmehl. Das Thomasmehl hat bekannt lich außer 16—18°/» Phosphorsäure noch 45 bis M«/» Kalkgehalt. Es darf also die Herbst düngung mit Thomasmehl nie vernachlässigt werden« L. Rath, Heiligenstedten. Vorteilhafteste voren-üWmg Die wirtschaftliche Notlage in allen Volks schichten, besonders beim Landwirt und Gärt ner, ist allgemein bekannt, und viele gute Ratschläge zur Vermeidung der Ausgaben und Steigerung der Erträge sind in der Tages und Fachpresse zu lesen. „Vorteilhafteste Düngung", das waren in letzter Zeit häufig wiederkehrende Artikel. Und nicht mit Unrecht, denn in dieser Hinsicht wird noch viel gesündigt und kann noch viel Geld gespart werden. Verblüffende Erfolge in dieser Hinsicht hab« ich in diesem Erntejahr mit meiner Arbeits weise erreicht, die ich meinen Berufskollegen nicht vorenthalten möchte. Ich habe vom Morgen 230 Zentner Frühkartoffeln und 300 Zentner Speisewruken geerntet, Erträge, die in diesem Erntejahr wohl als außerge wöhnlich gut bezeichnet werden können. Wie war das möglich? Ich hatte dem Boden nur wenig Stall- und Kunstdünger zu- führen können — allerdings in früheren Jahren dagegen mehr —, denn sonst hätte die Boden bearbeitung auch nichts geholfen. Die Wruken- pflanzen warm schwächlich und sahen acht Tage nach ihrer Pflanzung so jämmerlich aus, daß mir von vielen Seiten geraten wurde, das Wrukenfeld umzupflügen und Grünfutter dar aus zu säen, um wenigstens einen kleinen Ertrag aus dem hoffnungslosen Stück heraus- zuwirtschasten. Ich tat dies nicht, aber etwas, was leider in der Landwirtschaft und im Gar tenbau noch viel zu wenig getan wird. Die in den namentlich gezeichneten Abhand lungen zum Ausdruck kommenden Ansichten und Urteile sind die Meinungsäußerungen der Verfasser. Schriftleitung K. Fachmann, Berlin. Ver antwortlich für den wirtschaftspolitischen Teil, die Verbandsnachrichlen und die Unterhaltungs- GeschSslliches Unter dieser Rudrik geben wir unseren Dauerinserenten Gelegenheu zu besonderem, kurzem Hinweise aus ihre Inserate. Düngung von Kohlrabi Worauf es bei der richtige« Düngung von Kohlrabi ankommt, darüber gibt ein Probe essen „Kohlrabi mit Schweinebraten", das von der Landwirtschaftlichen Haushaltungsschule Neuen burg in Oldenburg veranstaltet wurde, Aus kunft. Im Schulgarten war Kohlrabi ge zogen worden, wobei das eine Beet Stickstoff und Kali erhalten hatte, das andere Beet außerdem noch Thomasmehl. Geerntet wurden aus der mit Thomasmehl gedüngten Par zelle 15 Köpfe und 13,5 Kraut, auf der ohne Thomasmehl 11 KZ Köpfe und 11,5 kg Kraut. Die Köpfe auf der mit Thomasmehl gedüngten Parzelle waren größer als di« der anderen Parzelle. Beim Putzen stellt« sich heraus, daß der Abfall bei den großen Köpfen nicht größer war als bei den kleineren der Stickstofs-Kali-Parzelle. Der Kohlrabi wurde mit einem Kohlhobel gleichmäßig geschnitzelt und in gleich großen Töpfen in Salzwasser auf gleichmäßigem Feuer gekocht. Die Kochzeit betrug bei dem nicht mit Thomasmehl gedüngten Kohlrabi 45 Minuten, bei dem mit Thomasmehl ge düngten hingegen nur 20 Minute?« Das Le Unseren Lesern ist Gelegenheit gegeben, im „Meinungsaustausch" zu wichtigen Fragen des Berufes und der Wirtschaft Stellung zu nehmen. — Wir bitten um Wortmeldungen. Seine einseitige MWrmg in LaieMöllern Die Bestrebungen des Reichsverbandes gehen unverkennbar dahinaus, den Erwerbsgartenbau in jeder Hinsicht zu fördern. Dem gesamten schwerkämpfenden Berufsstand soll geholfen wer den, nicht aber nur einzelnen führenden Ge schäften. Von diesem Standpunkt aus ist es bedauer lich, daß in Tageszeitungen usw. in belehren den Abhandlungen willkürlich die großzügigste Reklame für einzelne Firmen gemacht wird. Heute las ich in der „Grünen Post" unter der Abhandlung „Bestellt jetzt den Samen!" eine Menge Srmenfirmen aufgezählt, die durch solche Abhandlung eine nicht zu unterschätzende Reklame zum Schaden der nicht genannten Firmen, besonders der nicht soviel umsetzenden kleineren Platzgeschäfte, genießen. Ich bitte nicht zu verkennen, daß die genannte „Grüne Post" eine Auflage von etwa einer Million hat, und daß so eine Abhandlung entschieden mehr gelesen wird, als manch teure Reklame in dem Inseratenteil. Um eine geschäftliche Angelegenheit kann es sich dabei kaum handeln, da nichtgenannte Samenfirmen sogar in dem Blatte Inserate aufgegeben haben. Ich halte es jedenfalls im Interesse des gesamten Be rufes für angebracht, daß die Schreiber solcher allgemeinen Aufklärungen diese vielleicht un beabsichtigte, willkürliche Anführung von Ein- zslfirmen im Interesse der Kollegialität unter lassen. Kreisgarteninfpektor Erich Boenke, Münch eu-G ladb ach. Ich habe eine intensive Bodenlockerung mit der Siemens-Schuckert-Fräse auch nach der Pflanzung nochmals vorgenommen, nachdem ich sie auch schon vor der Pflanzung ausgeführt hat. Dadurch wird der Boden durchlüftet und gewissermaßen mit den Nährstoffen der Luft angercichert. Obgleich ich seit Jahren ein Verfechter der Düngung durch Luft bin, ist mir ein voller Erfolg erst in diesem Jahr gelungen. Das Bodenlockerungsgerät war m. E. hierbei aus schlaggebend. Hand- und Pferdehacken sind noch nicht so vollkommen konstruiert, um eins gute, gleichmäßige und recht tiefe Lockerung zu er zielen. Die 5-?8-Siemens-Bodenfräs« dagegen wird diesen Ansprüchen in höchstem Maße ge recht. Sie bringt den Boden bis auf 30 ein Tiefe in einen idealen Krümelzustand und gibt sogar dem schweren Lehmboden das Aussehen eines guten Mittelbodens. Der Boden wurde weder nach Regengüssen verschlemmt noch bei anhaltender Dürre krustig. Wird der Fräse, die bei 70 cm Spurweite zur Flächenarbeit, bei 40 cm Spurweite zur Hackarbeit verwendet wird, noch die besondere Hackvorrichtung an montiert, so können bei achtstündiger Arbeit bis zehn Morgen Wruken, Futterrüben, Zucker rüben und Kartoffeln ideal gehackt werden. Es liegt mir fern, eine besonder« Pro paganda für die Siemens-Fräse zu machen, aber das will ich hier feststellen: Der Fräs« allein ist es gelungen, meinen Ansprüchen hin sichtlich der Bodenlockerung, der Bodendurch- wärmung und Luftdüngung gerecht zu werden und mir meine Pflanzarbeiten wirklich lohnend zu gestalten. Latza, Gärtnereibesitzer, in Schippenbeil« beilage: E. Häußler, Berlin; für die Marklrundschau: Dr. Christov eit, Berlin; für den Anzeigenteil: M. Bethge. Berlin. Verlag: Gärtnerische Verlagsgelellschaft m. b. tz., Berlin SW 48. Druck: Gebr. Radetzki, Berlin SW. 48. Schluß des redaktionellen Teiles. deutet für die Hausfrau zweifellos eine wesent liche Ersparnis an Zeit und an Brennstoff. Sieben Damen, teils Lehrerinnen der Schule, teils praktische Hausfrauen, unterzogen sich der mühevollen Aufgabe, die verschiedenen Kohlrabiproben einer Geschmacksprobe zu unter ziehen. Das Ergebnis dieser Prüfung lautete dahin, daß, was Zartheit und Geschmack an belangt, der Kohlrabi von der Parzelle mit Thomasmehl demjenigen von der Parzelle ohne Thomasmehl weit überlegen war. Holzige Stellen konnten bei dem erstgenannten nicht fsstgestellt werden, wohl aber bei dem von der Parzelle ohne Thomasmehl. Wer also den Anbau von Kohlrabi betreibt, mag hieraus ersehen, daß ein« rechte Dün gung qualitätsfördernd wirkt, insbesondere spielt dabei die Düngung mit Phosphorsäure eine entscheidende Rolle. Jeder, der Qualitätsware erzielen will, und das muß der Gärtner im Interesse des Absatzes und der Selbstver sorger iw eigenen Interesse, sollte daher nicht versäumen, das für den Anbau von Gemüse bestimmte Land mit Thomasmehl zu versorgen. Das gilt aber nicht nur für Kohlrabi, sondern in gleichem Maß« für alle anderen Garten gewächse. Da, wenn die Zeit des Pflanzens heran kommt, die Arbeiten im Garten wieder drängen, ist es ratsam, eine bisher versäumte Düngung mit Thomasmehl jetzt vorzunehmen. An Menge kommen etwa L—S LZ auf 100 41m