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53. Jahrgang Berlin, Donnerstag, den 19. November 1936 Blut undRvden Nummer 47 Osvt5c/i/onc/ mv8 in c/s/" ?//cin^6n^vc/i^ c/a§ /.onc/ c/si' v^src/sn Arbeiten in der Gemüsesamenzucht Wie überall, fand die neue Staats- und Wirt- schaftsführung im Jahre 1933 auch im Gebiet der gartenbaulichen Pflanzenzucht ein Trümmerfeld vor. Völlige Schutzlosigkeit gegenüber ausländischer Konkurrenz und inländischem Nachbau hatte die gartenbaulichen Pflanzenzuchtbetriebe immer mehr zur Einschränkung ihrer Züchterarbeit gezwungen. Die vor dem Kriege auf einer sehr beachtenswerten Höhe stehende Gemüsezucht drohte herabzusinken, und es hatte den Anschein, als ob wirklich gute Saaten nur noch aus dem Auslande bezogen wer den könnten. Wenn irgendjemand, sei es Züchter »der Händler, etwas »erkaufen wollte, für das er volle Garantie für Sortenechtheit zu übernehmen bereit war, dann machte er aus irgendeiner bestehen den Sorte, die er entweder durch Auslese bearbeitet oder unter genauer Kontrolle vermehrt hatte, eine Spezialzüchtung. Für diese Spezialzüchtung konnte ein höherer Preis erzielt werden, und nur so ge lang es, eine einigermaßen angemessene Bezahlung für geleistete Arbeit zu erzielen. Aus diese Weise entstand ein unübersehbares Sortengewirr, in dem sich auch der beste Kenner nicht mehr zurechtfinden konnte. Wollte der Reichsnährstand an den Aus bau Herangehen, so war für ihn die vordringlichste Aufgabe, eine Sortenbereinigung vorzunehmen. In Verfolg dieser Aufgabe veranstaltete das Sorten register an den verschiedensten Stellen des Deut schen Reiches Sortenprüfungen, und eine Sorten registerkommission hatte die Ausgabe, sestzustellen, 1. welche Sorten unter den verschiedensten Namen bekannt waren, 2. welche Sorten einen wirtschaftlichen Selbstän digkeitswert besaßen. Diese Ausgabe war nicht einfach, da zum Teil überhaupt keine bestimmten Typenbeschreibungen vorhanden waren und die Meinungen über die Typenmerkmale auch nicht immer dieselben waren. Wir können damit rechnen, daß Ende des nächsten Jahres, spätestens aber Ende des Jahres 1938, alle wirtschaftlich wichtigen Gemüsearten vom Sortenregister erfaßt worden sind, daß die Sorten, die wirtschaftlich nicht notwendig find, gestrichen und die noch übrigbleibenden genau dem Typ nach beschrieben sind. Bei der Arbeit der Sortenregister kommission wurden sehr interessante Feststellungen gemacht. Das Gesamtbild der zur Prüfung ein gesandten Proben zeigte, daß in allen Arten und Sorten immer noch recht gute Typen vorhanden waren, die einem Vergleich mit allen ausländischen Im Hinblick auf die diesjährige geringe deutsche Kernobsternte sah sich die Hauptvereinigung der deutschen Garten- und Weinbauwirtschaft zur Ver sorgung der deutschen Verbraucherschaft mit Kern obst genötigt, in erheblichem Umfange Aepfcl aus Italien, Jugoslavien, Bulgarien, Oesterreich und der Schweiz einzusühren und auf Lager zu nehmen. Dieses Obst soll in der Weihnachtszeit zu erschwing lichen Preisen abgegeben werden. Um einen Ueber- blick über die Menge, Güte, Beschaffenheit und Preisbildung der in den Monaten November und Dezember zur Verfügung stehenden Auslandsäpfel zu geben, war in der Landesbauernschaft eine Obst schau zusammengestellt. Der Vorsitzende des Garten- und Weinbauwirt schaftsverbandes Bayern, Menger, begrüßte die Erschienenen, darunter vor allem auch Staatssekre tär Schuberth. Er verwies auf die hohe Bedeutung des Obstes als Nahrungsmittel für die breiten Volksschichten. Die Hauptvereinigung habe Heuer die Aufgabe gehabt, das Obst aus eigener Erzeu gung entsprechend zu erfassen, zu lenken und zu einem Preis abzugeben, der auch für die minder bemittelte Bevölkerung noch tragbar erscheint. Voll ständig neue Wege mußten begangen werden in der Hereinnahme des ausländischen Obstes. Dies ist nur möglich gewesen durch die verständnisvolle Zu sammenarbeit innerhalb des Reichsernährungs ministeriums und des Reichsnährstandes, sowie dank des Gemeinschaftseinkaufes der Importeure. Nähere Aufschlüße über unsere Obstversorgung gab Abteilungsleiter Groß von der Hauptvereini- Hochzuchten standhalten konnten. Es war aber auch ganz deutlich sichtbar, daß einige Typen immer wiederkehrten, d. h. daß von vielen Firmen Saaten zur Prüfung eingesandt waren, die zweifelols nicht aus eigener züchterischer Arbeit stammten, sondern von irgendeinem Spezialzüchter bezogen waren. Es war deshalb ganz unmöglich, bestimmte Her- lünfte, die die besten Typenmerkmale aufwiesen, herauszustellen; denn ganz offensichtlich würde bet einer nochmaligen Prüfung von Saatgut aus der selben Bezugsquelle nicht mit Sicherheit wieder Samen aus derselben züchterischen Linie nachge- liefert werden können. Die Sortenregisterkommis sion mußte sich daher darauf beschränken, den Typ, aber nicht die Herkunft herauszustellen. Erhaltungszüchkerische Bearbeitung der zugelassenen Sorten Es wird nun der nächste Schritt notwendig sein, der darauf hinzielt, daß die noch zugelassenen Sor ten auch tatsächlich erhaltungszüchterisch bearbeitet und in völlig sortenechter Qualität den Verbrau chern angedient werden. Dazu wird es einer An ordnung bedürfen, die vorsieht, daß grundsätzlich nur noch anerkannter Gemüsesamen in den Verkehr gebracht werden darf. Wir sind uns dabei völlig im klaren, daß dieses Anerkennungswesen anders ge staltet werden muß, als das in der Landwirtschaft bereits zur Durchführung gekommene. In der Landwirtschaft haben wir durchweg ein Saatgut, das in großen Mengen gebraucht und daher auch in verhältnismäßig großen Plänen herangezogen wird. Die Anerkennung ist auch meistens durch Befich-- Derartige Probeanbauuntersuchungen können meiner Meinung nach von der Gesamtzahl der Züchter durchgeführt werden. Es wird sich ein Schlüssel finden lasten, nach dem die einzelnen Arten und bei großen Arten evtl, einzelnen Sorten den Züchterfirmen zum Kontrollanbau selbstver ständlich ohne Namensnennung der Herkunft, über geben werden. Wünsche der Züchter, die durch Bo den- und klimatische Verhältnisse bedingt sind, müs sen bei Vergebung der Arten zum Kontrollanbau berücksichtigt werden. Ganz selbstverständlich ist, daß eventuelle Neuzüchtungen nur an amtlichen Stellen gung. In diesem Jahr stehen wir vor einer Jn- landsernte, die ungefähr der des schlechten Jahres 1929 entspricht. Anderseits hat sich in den letzten Jahren der Obstbedarf der Marmeladenindustrie um das Drei- bis Vierfache gesteigert. Auch das Süßmostgewerbe hat einen gewaltigen Aufschwung genommen. Zudem ist eine Steigerung des Obst bedarfes durch die allgemeine Umstellung unserer Ernährung eingetreten. Unter diesen Umständen mußte tatkräftig eingegriffen werden. Die Impor teure, die über gute Verbindungen verfügen, -wur den zusammengefaßt und es gebührt ihnen Dank für ihre disziplinierte Haltung. Neben der Frisch apfelversorgung lief die Sicherstellung der Rohstoffe für die Marmeladenherstellung. Ihr absolut not wendiger Bedarf ist gewährleistet. Auch für die Versorgung der Süßmostereien sind Maßnahmen eingeleitet. Vor allem aber sei der Bedarf des deut schen Volkes an Aepfeln für den Weihnachtstisch gesichert. Stabsleiter Dick sprach namens des Landes obmanns Deininger allen Beteiligten den Dank der Landesbauernschaft Bayern aus. Ein Rundgang durch die Obstschau, die die unterschiedlichsten Obst sorten in 3 Gruppen zu Kleinhandelspreisen je zh KZ für 20 3Y/, für 20-30 und über 30 enthielt, lieferte den Beweis, daß für un sere Obstversorgung in der Tat das Möglichste ge tan worden ist. Die reiche Menge des ausgestellten Obstes wird dem Winterhilfswerk zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung ist für alle Verteiler bis einschließlich Samstag geöffnet. ka. tigung des FeMestandes oder des Saatgutes selbst untrüglich durchzuführen. Bei Gsmüsesämereien hingegen kann durch Besichtigung des Aufwuchses oder durch Besichtigung des Saatgutes mit den hauptsächlichen Ausnahmen von Bohnen, Erbsen und Gurken meistens kein Urteil gebildet werden. Außerdem bedingt die immerhin noch notwendige Vielheit der Sorten einen Anbau in kleinen und kleinsten Parzellen, deren Besichtigung durch eine Kommission der Landesbauernschaften häufig für das Objekt kaum tragbare Kosten verursachen würde. Es ist deshalb notwendig, daß das Hauptgewicht aller Anerkennungsarbeit auf die Prüfung der Zuchtbetriebe und auf die Anerkennung der Eliten gelegt wird. Nur der, dessen Eliten einwandfrei sind, und besten Zuchtbetrieb in jeder Hinsicht als leistungsfähig in dem Rahmen, in dem er ausge zogen ist, anerkannt ist, wird die Gewähr für die Erzeugung einwandfreien Saatgutes geben. Es könnte auch meiner Ansicht nach, nachdem die Prü fung einen Zuchtbetrieb als einwandfrei erwiesen hat, sich die Feldanerkennung auf Stichproben be schränken. Die Zuverlässigkeit der einzelnen Be triebe würde eine Nachprüfung noch dadurch er fahren, daß von jeder in den Verkehr gebrachten Partie eine Kontrollprobe einer noch zu bestimmen den Stelle des Reichsnährstandes einzufenden ist. Diese Proben werden sobald wie möglich zur Aus saat gebracht und nach der Reife beurteilt. Es wird leicht sein, nicht gut arbeitende Betriebe heraus zufinden, sie einer besonderen Kontrolle zu unter werfen und sie dadurch zur Ovdnungsmäßigkeit an zuhalten oder, falls völlige Unzulänglichkeit vor liegt, zur Aufgabe des Zuchtbetrisbes zu veran lassen. geprüft werden können. Bei Prüfungen durch Züch ter darf es sich nur um Lieferproben handeln. Die gartenbauliche Pflanzenzucht hat sich im Laufe des letzten Jahrhunderts anders entwickelt, als die landwirtschaftliche Pflanzenzucht. Während wir in der Landwirtschaft einen Originalzüchter oder, wie wir heute sagen, Hochzüchter kennen, der meistens nur das eine von ihm gezüchtete Saatgut oder höchstens einige Sorten oder Arten in den Verkehr bringt, so muß der gartenbauliche Pflan zenzüchter das gesamte Sortiment der Gemüse sämereien führen. Einige Ausnahmen bestätigen nur die Regel. Es ist aber undenkbar, daß der Fach samenhändler sich an mehrere hundert Original- und Hochzüchter wendet, um das von ihm geforderte Sortiment an Gemüsesämereien sich zusammenzu- kaufcn. Von alters her hat sich jeder gartenbauliche Pflanzenzüchter einen Kundenkreis erworben, der durchaus konservativ ist, und der immer wieder seinen Hauptbedarf bei einem Züchter deckt. Auch bis auf die letzten Jahre vor dem Umbruch ist es kaum der Fall gewesen, daß ein gartenbaulicher Pflanzenzüchter sich eine Neuzüchtung schützen ließ. Nein, es war sein Stolz, daß die anderen garten baulichen Pflanzenzüchter seine Sorte anerkannten und in ihrem Sortiment unterbrachten. Es kam häufig vor, daß Neuzüchtungen auf dem Markt er schienen, die noch nicht ganz ausgeglichen waren, und daß durch die Arbeit der diese Sorten ausneh menden anderen Züchter diese Sorten erheblich ver bessert wurden, und daß nachher der handelsüblich werdende Typ dem Ausgangstyp kaum mehr ent sprach. An und für sich war dieser Zustand, der sich der sonst in der liberalistischen Zeit üblichen Ge schäftsgepflogenheit gar nicht anglich, eine Gemein sinn verratende Erscheinung. Es ist aber auch klar, daß deshalb heute kaum mehr nach einem Original- züchtcr irgendeiner Gemüsepflanze gesucht werden kann. In fast allen Gemüsepflanzen steckt die Arbeit mehrerer Züchter, und wenn es heute unsere Auf gabe ist, den ganzen Sortenwirrwarr zu bereinigen und Reichssorten aufzustellen, so können wir un möglich irgendeinem einzelnen Züchter eine be stimmte Sorte zuschreiben. Es ist vielmehr nötig, daß die Reichssorten als Gruppenformen anerkannt werden und daß jeder, der als Züchter für eine Gemüseart anerkannt ist, die zugelassenen Reichs sorten dieser Art als Stammsaat weiter vermehren kann, sofern er sich um die Erhaltungszucht bemüht. Es bleibt der Privaten Initiative überlasten, bei der Vielheit der Sorten sich über die Heranzucht der Eliten zu verständigen. Bei der Verschiedenheit der Betriebe wäre es jedoch nicht glücklich, auf dem Anordnungswege einzugreifen. (Forts. S. 2) tM/es/unZ -ker //a-upkueremrsung Onser -tr-ÄanckL-kiensk keilt mit Vom IVelMo/il Mm Vauerlwüt 2,4 M/lioneo Zentner verdM^ke ülarmelacke Ole Oukeprü/uns für Obst Llne rentable ObetelnuanterllnZ Kallur -ter öouKalnvllleen Oeutscbe OrelbAla-tlolea Me Ankes öaummacbs eeln? Se-kenkunZ -les ObomaxmeblL öeecbä/tlL'unKsverbÄtnls un-l aktive Oienetp/llcbt lVae lebrt -lle Oemüsesaaken- -InerkenaanL? Nomadentum Wenn der jüdische Prophet Amos zu den Juden sagt: „Die ihr die Armen unterdrücket und die Elenden im Lande ausbeutet und dabei sprechet: Wann wird der Sabbat ein Ende haben, daß wir wieder können schachern mit Korn und können das Maß verringern und den Preis steigern und die Waage fälschen, auf daß wir die Leute nm ihr Geld und die Dürftigen um ihr letztes Paar Schube bringen und ihnen Spreu für Korn verkaufen", dann wird wohl selbst in unserer Zeit kaum eine bessere Schilderung des jüdischen Händlergeistes ge sunden werden. Der Handel war für den Inden immer der fort gesetzte Versuch, den anderen zu Übervorteilen. Jeder Bauer hat es erlebt, welche Rolle der Jude als Vieh- und Kornhändler spielte. Oft war der Viehmarkt ein rein jüdischer Markt, auf dem es darauf ankam, den „dummen" Bauern übers Ohr zu hauen. Soweit war es gekommen, daß als Stümper hingestellt wurde, wer sich auf ehrliche Weise am Viehumschlag beteiligte. Für den Juden gibt es nur einen Besitz, der neue Werte schafft, das ist das Geld. Der Boden und die Bodenerzeugnisse und das Vieh kennt er nur als ein Spekulationsabjekt. Der Boden, die erste Quelle des Reichtums, hat für ihn nur Wert von dem Gedanken aus: wieviel kann ich verdienen, wenn ich ihn Weiterverkäufe. Mit Blut und Boden hat jüdischer Händlergeist nichts zu tun. Er hat kein Verständnis für Heimattreue und Verbundenhe-l mit der Scholle. Der Deutsche ist seßhafter Bauer, der Jude aber Nomade. In Erkenntnis dieser Wesensart des Juden harre einst Friedrich der Große im Jahre 1750 in den Berufungen Der Vorsitzende der Hauptvereinigung der deut schen Gartenbauwirtschaft, Johannes Boettner, berief Pg. Rudolf Sievert, Berlin, mit Zustim mung des Reichsbauernführers zum Geschäfts führer der Hauptvereinigung. Zum Nachfolger Direktor Sieverts in der Hagelversicherung für Gärtnereien wurde Ernst Schröder, Krefeld, der bisherige Geschäftsführer des Gartenbauwirtschafts verbandes Rheinland, berufen. „Revidierten Generalprivilegien und Reglement vor die Judenschaft in Preußen" bestimmt: „Länd liche Güter hingegen wird einem Juden zu erkaufen und zu besitzen überall nicht gestattet" (Art. 28). Darüber hinaus ordnete er sogar an: „Kein Jude darf auf dem Platten Lande wohnen" (Art. 33). Immer wieder erinnerte Friedrich die Behörden daran, daß die Juden nicht auf dem Lande ihr Unwesen treiben sollten. Dem Hofjuden Ephraim schlug er das Gesuch, ein Gut bei Spandau zu er werben, ab. Und als die Juden das Verbot des Landkaufes dadurch zu umgehen versuchten, daß sie Land pachteten, sagte er in einer Kabinettsorder vom 12. 11. 1784: „Wir wollen, daß diese Pach tungen landwirtschaftlicher Gegenstände von seilen Ler Juden aufhören und ihnen nicht ferner erlaub: werden. . . anderen als christlichen Leuten aber die landwirtschaftlichen Sachen zu ihrer Bearbe:- tung nicht überlassen werden." Das Land sollte judenfrei sein. Deshalb heiß! es weiter bei dem großen König, daß „die schlechten und geringen Juden in den kleinen Städten, son derlich in denen, so mitten im Lande liegen, wo selbst solche Inden ganz unnötig und vielmehr schädlich find, bei aller Gelegenheit und nach aller Möglichkeit daraus weggeschafft werden". Doch Friedrichs Grundsatz „Ein Bauer muß Bauer sein, galt nicht für alle Zeiten. Die spätere kapitalistische Entwicklung wurde bewußt von: Judentum Vorwärtsgetrieben, um auch auf dem Lande Einfluß zu gewinnen und zu herrschen Die Verkapitalisierung des Bodens und des Bauecn- O/s 5o//sn für a//s SeLcilWiNg/lc/l 5St'n Aepfel für den Weihnachtstisch Prüfung von Reuzüchtungen an amtlichen Stellen