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Der Samenbau Mitteilungen für -ie Zachgruppe Samenbau -er Unterabteilung Harten im Reichsnährftan- Reichssachbearbeiter Dr. Konrad Kampe Nummer IS Seilage zu „die Hartenbauwirtschaft" 2». Oktober 193b vnc/ c/st- Samenbau bei Sommerblumen ' Nur wenige unserer Einjahrsblüher werden noch in ihrer Urform angebaut. Die meisten sind im Laufe der Jahre durch Auswahl und Züchtung auf ihren heutigen hohen Kulturstand gebracht worden. Um diese Qualität zu erhalten, ist es notwendig, wie bei allen hochgezüchteten Kulturpflanzen, dar über zu wachen, daß sie sich nicht verschlechtert, sondern darüber hinaus muß man bestrebt sein, weitere Verbesserungen an dem Vorhandenen zu schaffen und Neues hervorzubringen. Selbstverständ lich darf nicht jede Verbesserung als Neuheit be trachtet und in den Handel gebracht werden. Wäh rend unsere meisten Neuheiten aus Findlingen stammen, die weiter verfolgt und auf Beständigkeit durchgezüchtet wurden, ist für die Erhaltung der vorhandenen Sorten die richtige Auswahl der Eliten notwendig. Sorkenkennknis des Züchters ist Voraussetzung Welches find nun die Richtlinien dafür? Vor aussetzung ist, daß der Züchter die einzelnen Sorten mit ihren oft nur geringen Abweichungen genau kennt und weiß, wie der Einfluß der Bodenbeschaf- senheit und Bodenfeuchtigkeit sich auf Wachstum, Blütenfarbe und -form auswirken, wie ferner das Verblaßen der Farben unter den jeweiligen Um ständen zu bewerten ist. Weiter müssen Erfahrungen darüber vorliegen, wie die einzelnen Sorten und Farben vererben, eine Tatsache, die besonders bei Mischungen ins Gewicht fällt. Sehr wesentlich ist ferner, bei den zu Fremdbestäubung und damit ver bundener Bastardierung neigenden Arten und Sor ten für genügende Trennung zu sorgen; denn in der Nichtbeachtung dieses Punktes liegt die Quelle der meisten Fehler. Wie wird nun die Auswahl der Eliten vor genommen? Bei gut vererbenden Beständen kann man unbedenklich zur Massenauslese schreiten. Selbstverständlich ist, daß in jedem Falle und in jedem Bestände Pflanzen mit Abweichungen in Bau, Blatt- und Stengelfarbe nach Erkennen, mit Abweichungen in Blutenform und -färbe sofort nach dem Erblühen, alfo vor der Pollenreife, zu entfernen find. Die für die Weiterzucht ausgezeichne ten Pflanzen sollen unter ständiger Kontrolle dar über stehen, ob Abweichungen in Farbe und Bau in ihrer weiteren Entwicklung auftreten, oder ob etwa eine Anfälligkeit für Krankheiten zu beobach ten ist. Solche Pflanzen sind zur Weiterzucht natür lich nicht geeignet. Wann Einzelauslese anwenden? Bei Auftreten von Ungleichheit ist die Einzelaus lese anzuwenden und vom Nachbau der Einzel pflanzen der bestvererbende Stamm zur Weiter zucht zu verwenden; nötigenfalls ist die Einzelaus lese daraus solange zu betreiben, bis wieder ein ausgeglichener Stamm vorhanden ist. Schneller und sicherer kommt man hier oft zum Ziele, wenn die Einzelpflanzen isoliert werden, wodurch dann eine Selbstbestäubung eintritt. Allerdings wird oft nur bei künstlicher Bestäubung Samenansatz erreicht. Es ist natürlich auch möglich, Pflanzen, die es vertragen, einzutopfen »der ihnen einen anderen Standort zu geben, allerdings müssen dann alle Blüten und Samenansätze, die sich auf dem alten Standort gebildet haben, wegen der Gefahr der er folgten Fremdbestäubung entfernt werden. Arleigenschafien, die besonders beachtet werden müssen Um einige Beispiele anzuführen, seien hier aus dem großen Sortiment der Einjahrsblumen einige herausgegriffen und näher behandelt. Das Verhal ten der Astern z. B. zur Frage der Bastardierung liegt so, daß die einfachen sehr leicht auf gegen seitige Bestäubung eingehen, je besser jedoch die Füllung ist, desto mehr tritt diese Möglichkeit in Gut- U°b°r^- erleioktert äie Arbeit. Dorum macken auck 8is »ieü mit sein leicktverstancklick gesckriebenen Inkalt rtes neuen Mn «kl» SLnIirsntsnIi« krioklüli^ui»2 vertraut. Do svicä lknen eine Dreucke sein, auk 6en beigegebenen Vorärueken ru üben, bestellen Lie nock beute gegen Voreinsendung ckes ketrages von kidt. 1,—, rrgi. It^I, 8,15 Porto, ank äs» kost- wkecülconto lieriin 57182 oller disckwakme bei <ter in I». N. ökt. Luckversanck, kerlln VV 8, VVilkelmstraöe 55. den Hintergrund. Daraus ergibt sich die Notwen digkeit der Trennung beim Anbau. Je dichter die Füllung, desto stärker werden sie zur Selbstbestäu bung gedrängt und desto besser wird die Sorten beständigkeit erhalten. Hier liegt auch der Schlüssel dafür, daß in schlechten Samenjahren, in denen die dichtgefüllten nur geringen Ertrag geben, die Qualität schlechter wird, was sich beim Anbau im nächsten Jahre zeigen würde. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, Saatgut von Elitepflanzen vorrätig zu haben. Bei den verschiedenen gefüllten k>apäver wird die Füllung durch Witterungseinflüsse nicht beein trächtigt. Man kann in jedem Falle mit einer Ernte von den als „Elite" ausgezeichneten Pflan zen rechnen. Lediglich zu enger Stand und damit verbundene Hungererscheinungen bewirken Nach lassen in der Füllung. Zur Erhaltung einer guten Qualität ist jedoch stets dafür Sorge zu tragen, daß die sich zeigenden Einfachblühenden jeden Morgen entfernt werden, da es sich besonders nach teilig auswirken würde, wenn Einfache mit Eliten Bestäubungen eingehen könnten. Bei der Durchzüchtung der verschiedenen tum-Sorten ergaben sich insofern Schwierigkeiten, als sie durchaus nicht auf eine Gleichmäßigkeit, be sonders im Wuchs, zu bringen waren. Wenn man glaubte, diese Widerstände überwunden zu haben, so traten sie doch mit Veränderung der Witterung wieder auf, und nur auf dem Wege jahrelanger Einzelauslese, verbunden mit weitgehendster Tren nung der Sorten, ist es hier möglich gewesen, eine einigermaßen gleichmäßige Qualität in Pflanzen aufbau und Blütenfarbe zu erzielen. Die meisten Fehlfarben im Sommerblumen- Sortiment bringen wohl immer noch verschiedene ^ntirrkinum-Sortem Besonders die oft erscheinen den bläulichen Töne erweisen sich als lästig und widerspenstig. Der Grund hierfür liegt in den Erb anlagen und in der besonders starken Neigung zur Bastardierung. Die Hauptaufgabe liegt deshalb darin, Bastavdierungsmöglichkeilen zu vermeiden. Dies wird durch genügende Trennung erreicht. Eine Gleichmäßigkeit bis zu 100 A> läßt sich hier nur erzielen, wenn Einzelpflanzen, die als Eliten aus gesucht sind, isoliert und mit sich selbst bestäubt werden. Die Gleichmäßigkeit im weiteren Nachbau geht aber sofort verloren, wenn die Möglichkeit besteht, auch nur mit einem anderen Stamm der gleichen Sorte Bestäubungen etnzugehen. Von den als Beet-Petunien angebauten Sorten ist wohl „Himmelsröschen" als die beste anzuspre chen. Ihr verhältnismäßig hoher Samenpreis ist in der Schwierigkeit der Samengewinnung begrün det; denn eine sichere Ernte ist nur dann gewähr leistet, wenn künstliche Bestäubung vorgenommen wird. Trotz eifriger Bemühungen ist es bisher nicht gelungen, gute Samenträger ohne künstliche Bestäu bung unter Beibehaltung der guten Qualität zu finden. Gesternte oder gefleckte Sorten z. B- ver ändern ihre Zeichnung insofern, als bei feuchtem Wetter die blauen oder roten Farben stärker er scheinen, sogar Einfarbigkeit entsteht, während bei trockenem Wetter das Weiß mehr hervortritt. Hier ist es notwendig, genügend Eliten auszuzeichnen, um bei der folgenden laufenden Kontrolle noch auszuscheiden, was den beschriebenen Veränderun gen zu stark unterworfen ist. Aus diesen Beispielen geht hervor, daß es durch aus notwendig ist, die richtige Auswahl zu treffen, was oft Schwierigkeiten macht. Nur ein geübtes Auge und ein sicherer Blick, dem alle Einzelheiten der Sorten im Bau und in der Farbe genau be kannt sind, vermögen das richtige zu treffen. Hierzu sind jahrelange intensive Beobachtungen und Er fahrungen erforderlich, die es trotzdem nicht ver hindern können, daß gelegentlich Erscheinungen auf treten, die rätselhaft sind und sich nicht ohne weiteres erklären lassen. k. öl, Vs55vc/r, wez-tvo/Zs von kn/lvf- vnc/ W//c//o5msn -n vs^s/n/gsn Tomatenziichtung m Müncheberg Zuchtziele 1930 wurde mit Züchtungs- und Forschungs arbeiten an Tomaten in Müncheberg begonnen. Im Laufe der Jahre konnten die einzelnen Pro bleme der Tomatenzüchtung herausgeschält und for muliert werden. Sie zerfallen in drei Gruppen. Haus- und Freilandtomaten liefern ihre Frücht« ab Mar bis Oktober. Außerhalb' dieser Zeit wer den in sehr umfangreichem Maße Tomaten aus dem Ausland eingeführt. Es ergibt sich aus dieser Tatsache die Notwendigkeit, Haus- und Freiland- tomaten zu züchten, die früher reifen. Frühreife Formen könnten noch wesentlich besser zur Aus wirkung kommen, wenn sie kälte- und frostresisten ter find als unsere jetzigen Sorten. Man könnte diese Tomaten früher pflanzen und somit auch früher ernten als die vorhandenen Sorten. Die Dauer der Belieferung mit einheimischen Tomaten könnte auch im Herbst dadurch verlängert werden, wenn es gelänge, frostresistentere Formen, die nicht bei den ersten Frühfrösten erfrieren, zu züchten. Dasselbe könnte erreicht werden, wenn man Tomaten mit größerer Lagerfähigkeit besäße. Es ergeben sich somit drei Auchtziele: Frühreffe, Frostresistenz und Lagerfähigkeit, die in engster Be ziehung zur Dauer der Belieferung aus der ein heimischen Erzeugung stehen. Es treten bei Tomaten unter den verschieden sten Bedingungen Ernteverluste und auch Verluste auf dem Wege zum Markt ein. Eine der wesent lichsten Ursachen großer Verluste ist das Platzen der Tomaten. Das Platzen tritt in der Regel aus, wenn auf Trockenzeiten niederschlagsreiche Zeiten folgen. Große Verluste können ebenfalls durch Spät- und Frühfröste verursacht werden. Die Frostresistenz ist also nicht eine Eigenschaft, die nur die Dauer der Belieferung beeinflußt, son dern auch die Erträge an sich. In diese Gruppe gehört auch die Eigenschaft „Rollen" der Blätter. Zweifellos bestehen Beziehungen zwischen Ertrags höhe und Stärke des ,Möllens". Eine Reihe von Krankheiten bewirken Ertragsminderungen. Bei der Hauskultur ist es vorzüglich Olackosporimn tulvum, bei der Freilandkultur Diävmella, 8ak- terium ökickiganens«, ^Iternaria solani, kkzNopk- tkora inkcstans. Es ist also notwendig, Tomaten zu züchten, die nach Möglichkeit jeweils gegen die wichtigsten Tomatenlrankheiten widerstandsfähig sind. Große Verluste treten beim Transport der Tomaten zum Markt auf. Die Ursache der Verluste ist in der Regel ihre geringe Druckfestigkeit. Um diese Verluste zu vermeiden, wurden folgende Zuchtziele ausgestellt: Tomaten mit nichtplatzenden Früchten, Frostwiderstandsfähigkeit, Widerstands fähigkeit gegen Krankheiten und Druckfestigkeit der Früchte. In der dritten Gruppe sind die Qualitätseigen schaften zu nennen: 1. ansprechende, runde, zwei- kammerige Form, 2. der Geschmack. Im Geschmack unterscheiden sich unsere Kultursorten nur wenig. Man könnte daran denken, Tomaten mit wesentlich höherem Zucker- und Säuregehalt zu züchten, die dann sehr weitgehend 'den Geschmack unserer Obst arten erhalten würden. Man kann auch die Kon sistenz des Tomatensruchkfleisches derartig ver ändern, daß ein einheitlicher Aufbau dorliegt, d. h., die wässerigen Teile der normalen Tomate ver schwinden. Derartige fluchtartig schmeckende To maten dürften als Obstersatz von gewisser Bedeu tung sein, vor allen Dingen deshalb, weil die Reife der ersten Tomaten vor der Reife unserer Hauptobstsorten liegt. Absichtlich ist eine Reihe von anderen Zucht zielen unberücksichtigt geblieben, weil deren Be arbeitung im Rahmen der in Müncheberg ge gebenen Möglichkeiten nicht durchführbar ist. Un bearbeitet sind vorläufig geblieben: z. B. die Feststengligkeit (sich selbst tragende Tomaten), die nebentrieblose Tomate (bei der ein Ausgeizen fort fällt) usw. Sortimenksbeobachtungen Seit 1930 wird in Müncheberg alljährlich ein großes Tomatensortiment, das auch die Wild formen der Tomate enthält, untersucht. Besondere Berücksichtigung finden: die Frühreife, die Lager fähigkeit, die Frostresistenz, bas Platzen, das Rol len der Blätter, die Widerstandsfähigkeit gegen Llackosporinm tulvum, die Form, die Farbe, der Geschmack. Es zeigte sich im Laufe der Jahre, daß Lolänum rscsmigsrnm, eine der Tomate nahe stehende Wildform, eine ganze Reihe von wert vollen Eigenschaften besitzt. Sie ist frühreif, die Früchte Platzen nicht, die Blätter rollen nicht, sie ist widerstandsfähig gegen lUnckosporium tulvum, die Frucht ist rund und zweikammerig, sie besitzt einen hohen Zucker- und Säuregehalt. Eine un günstige Eigenschaft ist die Kleinheit der Früchte. Der „Kleine und der Groß« Zwerg" (Lolänum hoopörsieum) erwiesen sich als relativ wider standsfähig gegen das Platzen. Einige amerika nische Sorten, so z. B. des Allies, Juwel, Pro- fusion, Purpurkönig und Bison weisen eine relativ hohe Druckfestigkeit auf. Eine sehr gute Form weist Lolänum Iz'copärRcum eerasitörms auf. Nach kälte- und frostwidevstandsfähigen Formen wurde bisher vergeblich gesucht. Dasselbe gilt für die Lagerfestigkeit. Es gibt wohl geringe Unter schiede, aber diese reichen nicht aus, um darauf eine Züchtung aufzubauen. Züchtung Es lag nahe, Lolänum racämägerum als die jenige Form, die die meisten wertvollen Eigen schaften besitzt, in den Mittelpunkt der züchte rischen Arbeiten zu stellen und vorerst alle anderen zu vernachlässigen. 1931 wurde eine große Fs aus der Kreuzung verschiedenster Sorten mit Lolänum rucömlgerum (5000 Einzelpflanzen) angezogen und bonitiert. Es zeigte sich, daß in dieser Fr großfrüchtige Formen überhaupt nicht auftraten. Es muß also für die Fruchtgröße eine ganze Reihe von Genen verantwortlich sein. Man konnte entweder eine viel größere Zahl von Fr- Pflanzen aussäen, um großfrüchtige Formen zu erzeugen, »der man konnte Rückkreuzungen mit großfrüchtigen Kulturformen durchführen. Beide Wege wurden beschritten. Um eine große Zahl von Einzelpflanzen auf Großfrüchtigkeit auslesen zu können, mußt« die Auslese auf einen möglichst frühen Zeitpunkt verlegt werden. Eingehende Untersuchungen zeigten, daß zwischen Fvuchtgröße und Fruchtknotengröße eine positive Korrelation besteht. Man kann also großfrüchtige Formen schon zur Zeit der ersten Blüte auslesen (übrigens kann man von der Form und Kammevung der Fruchtknoten auch auf die Form und Kammerung der Frucht schließen). Bei 'der Züchtung früh reifer, großfrüchtiger Tomaten wurde so vor gegangen, daß man in Abständen von etwa einem Monat je 10 000 Fs-Pflanzen aussäte, ins Mist beet pflanzte und die zuerst blühenden auf ihre Fruchtknotengröße hin bonitiert«. Die frühblühen, den mit großen Fruchtknoten wurden ausgelesen In derselben Weise wurden Rückkreuzungen auf Frühreife und Großfrüchtigkeit ausgölösen. Ans diesem Wege entstanden die frühreifen, grohsrüchtigen Müncheberger Neuzüchtungen. Vollkommen unabhängig von der Züchtung auf Frühreife ging die Züchtung auf Geschmack. Die Olaäosporinm-Gestigkeit wurde zuerst ge netisch analysiert. Es wurde festgestellt, daß die Widerstandsfähigkeit auf einem dominanten Gen beruht, und 'daß alle homozygot recefsiven anfällig find. Auf Grund dieser einfachen Vererbung der Widerstandsfähigkeit gegen Llackosporium tulvum war es nicht schwer, großfrüchtige, claäosporium- sefte Formen zu züchten. Widerstandsfähige Fs- Formen wurden mit den verschiedensten Kultur formen rückgekrsuzt und aus der Nachkommen schaft die homozygot widerstandsfähigen aus- gelesen. Auf Grund von eingehenden Korrelationsstudien konnte festgestellt werden, daß das Nichtplatzen der Früchte von Lolänum racämigerum nicht durch die Kleinheit der Früchte bedingt ist, sondern daß eine Reihe von Genen das Nichtplatzen verur sachen (s. d. Untersuchungen von Schwarze). Es konnten Tomaten mit mittelgroßen Früchten ge züchtet werden, die nicht platzen. Bezüglich des Geschmackes ging man so vor, daß in der Fs und in Rückkreuzungsgenerationen die Typen mit dem höchsten Refraktometerwert und mit dem höchsten Säurewert ausgelesen wurden. Wir besitzen heute Typen mit einem Refrakto- meterwert von etwa 12 Prozent und einer Frucht- große von 8—12 g, ferner Typen mit einem Re fraktometerwert von etwa 8—10 Prozent und einer Fruchtgröße von etwa 1ö—20 z. Jede Zuchtrichtung wurde an sich vollkommen getrennt von der anderen bearbeitet. Das schließt nicht aus, daß die eine oder andere Zuchtrichtung, die mit der «inen Haupteigenschast Frühreife, Nichtplatzen, Llaäosporium-Festigkeit und Zucker reichtum versehen ist, daneben auch eine andere günstige Eigenschaft besitzt. Die besten Stämme der einzelnen Zuchtrichtun gen wurden im Herbst 1935 als Bausteine sür weitere züchterische Arbeiten an die Züchter ab gegeben. Auf Grund einer normalen Kombinationszüch tung können jetzt die einzelnen wertvollen Eigen schaften miteinander vereinigt und neue Sorten hergestellt werden. An Hand dieser Forschungs- und Züchtungs- arbeit konnte gezeigt werden, daß man durch Art kreuzungen wertvolle Neuzüchtungen Herstellen kann. Bisher ist es nur in sehr wenigen Fällen geglückt, eine wertvolle Eigenschaft der Wildform mit den wertvollen Eigenschaften der Kultur« formen zu vereinigen In unserem Falle liegen die Verhältnisse extrem günstig. Man hat eine wertvolle Eigenschaft der Kulturform, die Frucht- größe, mit einer Reihe von wettvollen Eigenschaf ten der Wildform vereinigt. k. v. Lengbusak