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Zur -en Gartenausführenöen «n»Zrie-Hofgärtner Mitteilungen für -ie Zachgruppe Garten, park un- Zrie-Hof in -er Unterabteilung Garten im Reichsnährftan- - Reichsfachbearbeiter Karl Weinhaufen un- Mitteilungen -es Reichsverban-es -er Gartenauslühren-en un- Zrie-Hofgärtner Nummer 14 Seilage zu „Vie Gartenbauwirtschaft" 22. Oktober 143b c/ts c/sn 6cl5^6sicsU5/ü^56nc/6n? Die Praris soll Stellung nehmen Nicht nur Laien, sondern auch die Mehrzahl der Fachleute, die bewundernd oder kritisierend durch die Freianlagen der Reichsgartenschau in Dresden gewandert sind, werden dabei kaum zwischen den Leistungen der Gartengestalter und der Garten- ausührenden streng unterschieden haben, weil der mehr oder weniger gute Gesamteindruck ebenso von der Ausührung wie von der Planung abhängig ist. In dem einzigen mir bisher zu Gesicht gekomme nen ausführlichen Bericht über die Freilandschau hat Michael Mappes in der „Gartenkunst" (Heft 7) zu den Leistungen der Gestalter Stellung genom men. Daneben bleibt aber vieles noch zu sagen, was die Leser der „Gartenbauwirtschaft" interessie ren muß. Erfreulich war wohl für uns alle die Tatsache, daß die repräsentativen Anlagen gegenüber den zahlreichen und mit besonderer Liebe durchgeführ ten Einzelgärten zurücktreten mutzten. Anlagen, in denen Tausende von Blumen gleicher Gattung und wenigen Arten zu einer Massenwirkung vereinigt wurden, verfehlten auf die in gartenbaulicher Hin sicht noch wenig gebildeten Besucherscharen nie ihre Wirkung. Wem es also nur um die Anerkennung der Besucher einer Ausstellung zu tun ist, der wird besonderen Wert auf die wirkungsvolle Ausgestal tung der repräsentativen Anlagen legen. Diese allgemein bekannte Tatsache läßt es be sonders verdienstvoll erscheinen, daß der für die Gesamtgestaltung der Freilandschau verantwortlich zeichnende Stadtgartendirektor Balke es bewußt unternommen hat, die Pflanze als Einzelindivi duum stärker zur Geltung zu bringen. Er hat da mit auf einen billigen Erfolg verzichtet, zugunsten des Gartenkulturgedankens, an dessen Vertiefung auch wir das größte Interesse haben. Balks hat bei den Führungen, die vor der Er öffnung der Reichsgartenschau in Dresden stattfan den, wiederholt betont, daß er die Schönheit der Einzelpflanze in den Vordergrund stellen wolle. Dieses Versprechen hat er gehalten. Im Privatgarten kann je nach seiner Gestaltung jede Planze Anspruch darauf machen, als Einzel pflanze gewertet zu werden. In großen, besonders öffentlichen Anlagen wird man einen Unterschied machen müssen, zwischen solchen Pflanzen, die nur dem wirklichen Pflanzenfreunde so wertvoll sind, daß er sie im einzelnen betrachtet und solchen, die, wo immer sie stehen, Beachtung finden. Bei der Vielheit des Pslanzenmaterials besteht gerade für den Pflanzenkenner die große Gefahr, daß er in dem Bestreben, die Einzelpflanze recht häufig zur Geltung zu bringen, ein unruhiges und daher nicht immer befriedigendes Bild entstehen läßt. Sicherlich hat sich die Ausstellungsleitung be müht, dieser Gefahr zu begegnen. Es ist ihr aber nicht immer gelungen. Die Schwierigkeiten wurden nicht unerheblich durch den Versuch vergrößert, die Wünsche der Pflanzenaussteller (Baumschulen, Staudengärtnereien usw.) mit den Ausgaben der Gestaltung von Sondergärten in Einklang zu brin gen. Falke vertrat den Standpunkt, daß eine nüch terne Auspflanzung der Erzeugnisse der Einzelaus- Die Friedhöfe der Stadt sind schon am Bußtage dicht bevölkert. Schier unabsehbar ist aber am Totensonntag und Allerheiligen die Gemeinschaft derer, die zu den Friedhöfen Pilgert, um der dort zur Ruhe Bestatteten zu gedenken und nach alter, schöner Sitte Blumen zu spenden. Blumen zum Kranz gebunden (wie man ihn dem Sieger über reicht), so ehren wir Deutschen unsere Toten als Sieger und gleichzeitig geben wir Beweis davon, daß die Verstorbenen, obwohl sie von uns genom men wurden, in unseren Gedanken weiterleben. In wahrer Volksverbundenheit fühlt sich das ganze deutsche Volk an den Totengedenktagen eins, weil es nicht nur die Verwandten und Freunde sind, deren wir gedenken, sondern ebenso die Kämp fer des Weltkrieges und der nationalen Erhebung. Auch zu anderen Zeiten gedenken wir unserer Toten. Einmal im Jahre aber tun wir es nicht einzeln, sondern als deutsches Volk, damit all die von dem Verlust eines lieben Mitmenschen zunächst Betrof fenen die Volksverbundenheit als starken Trost empfinden. So, wie wir zum 1. Mai, zum Erntedankfest und anderen nationalen Gedenktagen rüsten, so müssen wir uns auch aus die Totengedenktage vorbereiten. Die Aufgabe, für würdigen Blumenschmuck zu sor gen, fällt der Berufsgruppe „Blumen- und Zier- Pflanzenbau" in Gemeinschaft mit den Blumenbin dern zu. In den hinter uns liegenden drei Jahren ist unendlich vieles gebessert worden, weil wir ge lernt haben, die Dinge und Geschehnisse nicht nur nach dem Gewinn, den sie den einzelnen zu bringen vermögen, sondern nach dem Wert für die Volks gemeinschaft zu beurteilen. Das müssen wir vom Gartenbau und der Blumenbinderei uns jetzt vor Augen halten, wenn wir die Vorbereitungen für die Totengedenktage treffen. Die Wertschätzung, die eine steiler abzulehnen sei. Er hat bewußt fast überall versucht, die Pflanzen in ihrer Anwendung zu zei gen. Ich bin der Auffassung, man kann das eine tun und braucht das andere nicht zu lassen. D. h., man kann die Pflanze in ihrer Verwendung zei gen, kann aber auch ganz nüchterne Gegenüberstel lungen von Pflanzenmaterial zum Zwecke des Lei stungswettbewerbs machen. Man kann aber den Berufsgruppe erfährt, hängt nun davon ab, ob sie es mehr oder weniger gelernt hat, sich in den Dienst des Volkes zu stellen. Deutsche Friedhöfe, und insbesondere deutsche Heldengräber, müssen zu den Totengedenktagen eine Ausschmückung erhalten, die deutschem Wesen würdig ist. Die Totengedenktage sind seit vielen Jahren Tage, die einen starken Einfluß auf die Gesami- jahreseinnahme des Blumen- und Zierpflanzen anbaues haben, und in der liberalistischen Zeit hat man oftmals, ohne Rücksicht auf die Käufer, die Preise lediglich nach dem Grundsatz „Angebot und Nachfrage bestimmen Preis" geregelt; heute werden wir die nötigen Vorbereitungen für den Verkauf von Blumen und Gebinden zu den Totengedenk- tagcn nicht treffen können, ohne uns vor Augen zu halten, daß wir die Verpflichtung haben, das deutsche Volk mit würdigem Blumenschmuck zu an gemessenen Preisen zu versorgen. Dieser Hinweis erscheint um so nötiger, weil infolge von Witte- rungsfchäden und Auftreten von Schädlingen die Preise für Blumen schon in der letzten Woche er heblich angezogen haben. Soweit frische Blumen nicht hinreichend vorhanden sind, sollte vor allen Dingen von den für die Kranzbinderei so her vorragend geeigneten Trockenblu men Gebrauch gemacht werden. Di- Ernte an Trockenblumen ist so groß, daß ohne Schwierigkeiten allen Anforderungen entsprochen werden kann. Aber auch die früher so beliebten Waldkränze aus besserem Tannengrün, verziert mit Zapfen und Früchten, sollten in vermehrtem Matze rechtzeitig hergestellt werden, damit wir in der Lage sind, den berechtigten Forderungen, die das deutsche Volk anläßlich der Totengedenktage an unsere Be rufsgruppe stellen darf, genügen zu können. Lot-gs für würdigen ö/vmsnrc/imuctc/ Die Totengedenktage Wünschen der Aussteller im Sinne einer Leistungs schau nicht gerecht werden, wenn man das Material von verschiedenen Anbauern oder Züchtern in einem Garten verarbeitet, und umgekehrt muß das Gestaltungsziel leiden, sobald man den Material ausstellern Zugeständnisse macht, deshalb bin ich für eine reinliche Scheidung. Ich vertrete die An sicht vieler, wenn ich zum Ausdruck bringe, daß der vielfach allzu reichliche Materialaufwand, d. h. um als Gärtner zu sprechen, die zu dichte Bepflanzung der Entwicklung der Einzelpflanze abträglich war und daher die angestrebte Wirkung nicht immer zur Geltung kommen ließ. Vom Standpunkt des Gartenaussührcnden ist cs im Zusammenhang mit dem vorher Gesagten not wendig, einmal zu prüsen, ob es nicht möglich ist, auf Ausstellungen Gärten zu schassen, wie sie sür den Gartenfreund wirklich angelegt werden können. Der Zweifel in der Durchführbarkeit der Ausftel- lungsgärten gilt nicht bezüglich der Gestaltung, sondern nur hinsichtlich der Bepflanzung. Zum An schauen sind die Ausstellungsgärten sehr schön; sie dienen aber zu wenig dem Gartenkulturgedankcn, weil selbst der erfahrene Gartenfreund aus den ersten Blick sieht, das, was hier gezeigt wird, kann in einem wirklich gebrauchssähigen Garten nicht an nähernd alles Verwendung finden. Für kommende Reichsgartenschauen möchte ich deshalb den gebrauchsfähigen Garten besonderer Beachtung empfehlen. Damit komme ich auf einen anderen Gedanken, der schon vielfach die Garten ausführenden beschäftigt hat. Ist es nicht möglich, auch die Gartenausführenden und Friedhofgärtner anläßlich einer Reichsgartenschau, die doch allen Berussgruppen dienen soll, die Möglichkeit eines. Leistungswettbewerbes zu geben? Ich kenne eine Anzahl Gründe, die dafür und dagegen sprechen und unterschätze durchaus nicht die Schwierigkeiten, bin aber von der Durchführbarkeit überzeugt und glaube auch, daß darunter die Gesamtwirkung einer großen Freilandschau nicht zu leiden braucht. In Dresden trat der Gartenausführende für die gar teninteressierten Besucher überhaupt nicht in Er scheinung, dasselbe gilt auch von den Friedhos- gärtnern. Eine so große Gartenschau enthält viel gutes und weniger gutes Handwerkskönnen (Handwerk im weiteren Sinne), und dieses Können hat Anspruch auf die Möglichkeit zu einem Leistungswettbewerb." Wohl können die Anlagen und Einzelgärten der Reichsgartenschau auch hinsichtlich der Ausführun gen kritisch betrachtet werden, was in Verfolg die ser Aufsatzreihe geschehen soll. Eine vergleichende Wertung der Leistungen ist aber leider unmöglich. Ich halte es deshalb für nötig, einigen Männern der Praxis das Wort zu geben, um von ihnen zu hören, wie sie die Reichsgartenschau vom Stand punkt des Gartenausführenden beurteilen und ob sie meine Anregung zu dem Leistungswettbewerb der Gartenausführenden und Friedhofgärtner für durchführbar halten. Vich. ^ufgoksngsirl'sf c/s5 Ks/c/iLvsr^cincss; c/sr 6c>5ssnc>vL^ü^5snc/sn Wünsche eines Gartenausführenden Gegenwärtig ist die Organisation der Garten- ausführenden und Friedhofgärtner im Neuaufbau begriffen. Ein vordringliches Aufgabengebiet wird dadurch in Angriff genommen, um einen ganzen Berufszweig, der durch Fehler der Vergangenheit gelitten hat, wieder auf eine gesunde Grundlage zu stellen. Ein wesentlicher Punkt in dieser Betrachtung ist das Psuschertum in unserem Berufszweig, das sich besonders in den früheren Zeiten großer Arbeits losigkeit stark entwickelt hatte. Berufsfremde Kräfte wurden von Auftraggebern mit allen vorkommen den Arbeiten beschäftigt, während der Gartcnaus- führende zumeist zufehen mußte, wie die Gärten durch diese Tätigkeit allmählich einer Verschande lung anheimfielen. Ein grundlegender Wandel in dieser Hinsicht ist seit 1933 dadurch gegeben, daß die vielen Arbeitslosen, die zum Teil aus der Notlage heraus sich diese Arbeitsmöglichkeiten verschafft hatten, wieder im großen und ganzen in die er lernten Berufe zurückgeführt werden konnten. Für die in manchen Landcsteilen noch verbliebenen Resto von berufsfremden Pfuschern in mehr oder weniger erheblichem Umfange müssen daher geeignete Maß nahmen zum Schutze guter und einwandfreier Handwerksarbeit, auch in unserem Berufszweig ge troffen werden. Jin Zusammenhang damit dürste auch gleichzeitig eine wirksame und intensive Auf klärung der Gartenbesitzer und Auftraggeber im einzelnen wie auch durch die Presse erforderlich sein, um gerade in diesem, für den Berufszweig so wich tigen Kreise, das Verständnis und die Einsicht sür handwerkliche Qualitätsarbeit des Gartenaussüh- renden zu wecken und zu fördern. Der Zustand mutz aufhören, daß qualifizierte Gartenausführende bei Bewerbung um gärtnerische Arbeiten abschlägig be schicken werden, und später die Feststellung machen, datz sogenannte Schwarzarbeit r (berufsfremde Pfuscher) in ein vorübergehendes Arbeitsverhällnis zum Besitzer des Grundstückes gebracht werden und gärtnerische Arbeiten ausführen. Es muß daher versucht werden, dagegen geeignete Maßnahmen zu treffen, gegebenenfalls durch Nachfrage und Er kundigungen bei den Arbeitsstellen durch Beauf tragte unseres Reichsverbandes, um diesen Machen schaften endgültig ein Ende zu bereiten. Hierher gehört auch die Unsitte der sogenannten Hausmannsstellungen, die teilweise durch Pensions bezieher besetzt werden und die ebenfalls durch Aus führung von Gartenarbeiten nicht nur dem ord nungsmäßigen, selbständigen Handwerk das Brot nahmen, sondern darüber hinaus auch sehr berufs- schädigend in kultureller Hinsicht wirkten. Der Haus mann bekommt vielfach eine verbilligte Keller wohnung und muß als Gegenleistung zumeist sämt liche Gartenarbeiten übernehmen. Da hierzu auch durchweg der Schnitt der Obstbäume gehört, kaun man sehr oft in solchen Gärten Obstbäume finden, bei deren Betrachtung dem Fachmann das Herz blutet. Der Gartenausführende ist aber diesen Din gen gegenüber heute noch machtlos, im Gegensatz zum Baugewerbe. Dort ist es z. B. nicht möglich, daß ein Nichtfachmann an irgendeinem Gebäude die Sicherheit gefährdende Reparaturen vornehmen darf, ohne gegen die Bestimmungen der Baupolizei zu verstoßen. Geht es bei dem obenerwähnten Falle vom Baumschnitt nicht nm die Sicherstellung der Versorgung des deutschen Volkes mit möglichjt eigener Obsterzeugung? Wenn auch in den ein zelnen Hausgärten, im einzelnen gesehen, nur eine geringe Anzahl von Obstbäumen und Obststräuchern stehen, so entstehen daraus, im großen gesehen, für unsere Volkswirtschaft mengenmäßig sehr bedeu- lende Werte, die durch geeignete Pflegemaßnahmen zu erhalten und möglichst zu fördern sind. Reichshauptabtcilungsleiter II Dr. Brummen baum erklärte auf der Kundgebung der deutschen Gärtner in Dresden, daß durch den erhöhten Sütz- mostverbrauch und die vermehrte Marmeladen herstellung ein größerer Verbrauch an Obst entstan den ist und daher eine mengenmäßige Steigerung der Obsterzeugung zu erstreben sei. Dazu kann eine sachgemäße und fachlich einwandfreie Behandlung der Obstbaumbestände, auch innerhalb der Haus gärten, wesentlich beitragen. Eine sehr bedeutungsvolle Angelegenheit in dem Arbeitsgebiet der Gartenausführenden ist die Stel lung des Tiefbauunternehmers zur Gartenaus führung überhaupt. Der Tiefbauunternehmer, der vielfach in Verbindung mit baulichen Erdarbeiten gleichzeitig die gärtnerischen Erdarbeiten, ja häufig sogar die Anlage von Rasenflächen übernimmt, ist ein vielfach anzutrefsender Uebelstand. Eine allge meine klare Grenzziehung, sowie Ordnung der Zu ständigkeiten für die Erdarbeiten ist daher ebenfalls dringendes Gebot. Den Tiefbauern jene Erdarbeiten, die in das Gebiet Tiefbauarbeiten fallen, den Gärt nern aber auch diejenigen, die für die Herstellung irgendwelcher Pflanzflächen erforderlich werden. Auch das Verhältnis zwischen Erwerbsgartenbau und Gartenausführung bedarf noch einer sorgsamen Prüfung und Klärung. Die Arbeit der Gartenaus führenden wird allgemein als Gewerbe betrachtet und ist gewerbefteuerpflichtig. Der Erwerbsgarten bau hat als ein Teil der Landwirtschaft im Ver gleich zum Gewerbe wesentliche steuerliche Erleich terungen. Dies ist bei Gartenausführenden, die keinen Erzeugerbetrieb haben, nicht der Fall. Um so mehr dürfte es daher wohl angebracht sein, die Arbeiten in fremden Gärten den Berufskollegen der Gartenausführung zu überlassen. Es gibt Fälle, wo der Besitzer eines Erzeugevbetriebes nur unter beträchtlicher Erschwerung, wenn nicht sogar unter zeitweiliger Vernachlässigung seines Betriebes, diese Arbeiten ausführt. Sehr oft stehen ihm auch dann nach nicht einmal in Gartenausführung geschulte Kräfte zur Verfügung. Der Gartenausführende, der seinen ganzen Betrieb auf diesen Arbeitszweig einstellt, leidet unter der Konkurrenz solcher steuer lich begünstigten Betriebe. Hat aber der Garten- au--führende mehr Aufträge, so steigt auch sein Be darf an Pflanzenmaterial, das in Gärtnereien und Baumschulen gekauft wird. Er empfindet es daher zumindest als unkameradschaftlich, wenn z. B. eine Baumschule als Erzeugerbetrieb durch gleichzeitige Ausführung von Neuanlagen den Gartenausfüh rereden die Arbeitsmöglichkeit nimmt, zumal gerade in den Betrieben, die sich in erster Linie mit Garten ausführung befassen, sehr viel verheiratete Berufs kollegen mit Familie ihr Brot verdienen. Zum Schluß sei noch eine wichtige Frage erwähnt, und zwar die Ausrichtung der Unternehmerlohnfätzs im Sinne eines gesunden Wettbewerbs. Im Aus schreibungs- und Kalkulations-Wesen treten diese Mängel zum Teil in ganz besonders krasser Form hervor. Wenn es auch teilweise an der mangel haften Ausschreibung irgendwelcher gärtnerischer Arbeiten liegt, wenn Unterbietungen von 50 7i- und mehr unter dem Durchschnitt der Herstellungs summe Vorkommen, so ist es aber in vielen Fällen der Gartenausführende selbst, der unter der Devise „Den Auftrag auf jeden Fall" einen berussschädi- genden Wettbewerb treibt, und daher ist mancher Uebelstand auf diesem Gebiet auf das Konto der eigenen Berufskollegen zu schreiben. Es wäre zu wünschen, daß recht bald durch eine ernste, gemein schaftliche Zusammenarbeit unseres Berufszweiges auch in dieser Hinsicht eine klare und sichere Ent wicklung angebahnt wird, um das durch manch« Machenschaften aus den eigenen Reihen der Garten- aussührenden gelockerte Ansehen unseres Berufes zum Nutzen der Gesamtheit wieder herzustellen. IV. ^rnkolcl, Görlitz i- Schl. Ein erschütternder Beitrag zur Frage „Friedhofmonopol" „Was Sie in Nr. 37 der Garteubauwirtschaft be treffs der Regiebetriebe schreiben, paßt auch für I. Seit 1919 betreibt die Stadt fast volle Friedhof gärtnerei. Man hat den Gärtnern fast alle Arbeiten auf dem Friedhof genommen. Am empfindlichsten ühle ich das. Bin seit 1913 Witwe. Seit 1904 bc- teht unser Geschäft hier am Friedhof. Jetzt ist es eit Jahren nur noch ein Leben von der Hand in den Mund. Seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus hat sich hierin ja auch in vie len Städten manches gebessert. Hier in I. hat man aber nur die Kranzbmderei zum Totenfest einge stellt. Ich bin jetzt 66 Jahre alt, mein ältester Sohn 34 Jahre. Wir betreiben nur Friedhofqärtnerei, es ist aber keine Zukunft mehr für uns. Ob ich's noch anders erlebe?"