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Technische Runösthau Mitteilungen öer Stu-iengeselljchast für Technik im Gartenbau e. v. Geschäftsführer Mre- Demnig Nummer 1 Settage zu »Vie Gartenbauwirtschast^ 1H. Januar I -36 Wo svno/ks /cn gv/s koksc/i/ögs Hüfsgeräte zur Pflanzenanzucht Die Studiengesellschaft für Technik im Gar tenbau gibt demnächst eine Schrift heraus, die von staatl. Dipl.-Gartenbauinspektor A. Dem nig verfaßt wurde. Sie erscheint bei: Gärtne rische Verlagsgesellschaft m. b. H., Berlin, mit 48 Seiten, 31 Abbildungen und 1 Tafel. Dieses Büchlein bietet in kurzen Ausführungen soviel Interessantes und Lehrreiches, daß es ebenso leicht wie seine Vorgänger in den Kreisen der gibt, Erdtöpfe zur Vorkultur seiner Pflanzen aus eigenem Erdmaterial herzustellen. Die wichtigsten Evdtopfpressen sind von der Stu diengesellschaft für Technik im Gartenbau, vor mals techn. Abteilung des Reichsverbandes des Deutschen Gartenbaues, einer eingehenden Prüfung unterzogen worden, die die Eignung der Topfpressen für die gärtnerischen Belange erbringen mußte. Zu nennen sind hier beson ZE eo/r ^>M/rre/r, B/Zanr-ee? rmck - Gärtner Eingang finden dürfte. Es füllt für den Gartenbau eine Lücke aus, da noch nir gends die zur Anzucht notwendigen Maschinen und Geräte derart behandelt wurden. Die Aus führungen sollen den Zweck haben, dem Er werbsgärtner die Anwendungsmöglichkeiten dieser Geräte näher vor Augen zu führen. Einleitend werden die zur Vorkultur benutz ten Topfgefäße behandelt und die verschiedenen Topfarten einer näheren Erläuterung^ unter zogen. Diese Prüfung entsprang dem Wunsche, die hohen Anschasfungskosten, die Bruchgefahr und die größeren Arbeitskosten bei Verwen dung von Tontöpfen zu mindern. ders zwei Topfpressen, die sich in den Gärtne reien immer bewährt haben, die Rapid- und die Ottsche Topfpresse. Die erstere eignet sich wegen ihres niedrigen Preises gut für kleinere Betriebe, da diese auf jedem Holztisch ange bracht werden kann. Die sechseckigen Topf formen sind auch bei dieser kleinen Topfpresse auswechselbar. Nach der Prüfung können in 3U Stunden von einem Arbeiter 500 Töpfe hergestellt werden. Die Töpfe können sofort be pflanzt und auch auf Vorrat hergestellt werden. Für größere Betriebe dagegen wird die Ott ¬ sche Topfpresse empfohlen, die sowohl durch Hand- wie auch durch Motorantrieb betätigt werden kann, so daß eine bedeutend höhere Leistung bei einer Bedienung von vier Mann erzielt wird. Das Prüfungsergebnis ergab im Stundendurchschnitt 900 Töpfe. Besonders her- vorzuheben ist bei dieser Maschine noch, daß man sie auch zu anderen Zwecken im Garten bau benutzen kann. Sie findet gleichzeitig Ver wendung zum Schärfen von Werkzeugen, als Bohrer und als Spülmaschine. Im Schluß kapitel ist den betriebstechnischen und wirt schaftlichen Angaben der vom Reichsverband geprüften Topfpressen besonderer Raum ge geben, so daß es jedem Gärtner leicht gemacht wird, für seine besonderen Betriebsverhältnisse bei Berücksichtigung der abweichenden Lohn- und Zinssätze die Herstellungskosten genau zu berechnen und danach die richtige Topfpresse zu wählen. M. ksc/im'rc/isv Betontöpfe und Astträger Prüfung von Betontöpfen der Firma Eugen Heinlein, Berlin-Spandau, Fröhner straße 2V. Beschreibung: Nach Angaben des Antragstellers ist dieser Topf ein besonders dünnwandiges Erzeugnis der Betonfabrikatiou, das sich durch große Porosität gegenüber den Tontöpfen auszeichnen soll. Das Gewicht des Topfes ist nicht wesentlich höher als das der Tontöpfe. Der Betontopf soll zur Durchfüh rung der Kultur sämtlicher gärtnerischen Ge wächse geeignet sein. Es besteht die Möglich keit, dieses Fabrikat in allen gewünschten Far ben herzustellen, wenn auf besondere Fär bung der Töpfe Wert gelegt wird. Die größte Porosität besitzt der Topf in der Farbe des Ausgangsmaterials. Die Herstellungskosten sollen nach Angaben des Erfinders durch ein neues patentiertes Verfahren 40—50 unter denjenigen der Tontöpfe liegen. Prüfungsanordnung: Die Prü fung fand in der Zeit vom 22. 11. 1932 bis zum 1. 8. 1935 in der Obstanstalt der Landes bauernschaft Kurhessen in Oberzwehren bei Kassel statt. Gleichzeitig wurden je 100 Be tontöpfe in verschiedenen Größen von folgen den Gartenbaubetrieben: Adolf Grille, Berlin-Weißensee, August Noack, Berlin-Mariendorf, Fritz Gabbert, Berlin-Friedrichsfelde in Gebrauch genommen, um festzustellen, wie sich die Töpfe in der Praxis bewähren. In Oberzwehren wurden neben der prakti schen Verwendungsmöglichkeit die Betontöpfe, die teilweise mit und ohne Abzugsöffnung hergestellt sind, auf ihre Widerstandsfähigkeit gegen Düngemittel geprüft. Diese wurde da durch untersucht, daß von verschiedenen im Handel angebotenen Düngern 20prozentige Lösungen hergestellt wurden, in die die Töpfe eine Zeitlang gestellt wurden. Von folgenden Düngemitteln wurden 20prozentige Lösungen angesetzt: Phostika, Alberts Dünger, 40 A> Kali, Superphosphat, Hakaphos, Jauche. Zum Vergleich wurden in gewöhnliches Wasser ein Beton- und ein Tontopf gestellt. Ein Teil Töpfe wurde mit Monatserdbee ren und mit ^ckiantum, also mit gegen Kalk empfindlichen Gewächsen, bepflanzt.' Prüfung: Die drei oben angegebenen Gartenbaubetriebe haben die Betontöpfe in Gebrauch genommen und ebenso benutzt wie die Tontöpfe. Nachteilige Beobachtungensind, wie übereinstimmend angegeben wurde, nicht gemacht worden. Bei den gegen Kalk empfindlichen Pflanzen hat sich keine Wachstumsbeeinträchtigung ge zeigt. Auch die Pflanzen in den Töpsen ohne Bodenöffnunq waren genau so gut wie die in Tontöpfen. Darum ergibt sich, daß die Poro sität der Betontöpfe groß genug ist, um das überschüssige Wasser durch die Wände abzu geben. Bei de^ Untersuchung, wie die verschiedenen 20prozentigen Düngerwsungen auf die Töpfe einwirkten, konnte nichts Nachteiliges festge stellt werden. Der einzige Unterschied zwischen Betontöpfen und Tontöpfen liegt in dem etwa 20—35^> größeren Gewicht der Betontöpfe^ Schlußurteil: Auf Grund der Er stehenden Prüfungsergebnisse können die Be tontöpfe der Firma Eugen Heinlein als „brauchbar" für den Gartenbau und zur An schaffung empfohlen werden, wenn das größere Gewicht der Töpfe dem Verwendungszweck nicht hinderlich ist. Studiengesellschaft für Technik im Gartenbau e. V., Berlin Im zweiten Kapitel werden die Pikierkästen eingehend besprochen. Weiter werden Geräte, wie Pikiergabel und Pikierrechen, beschrieben, die aus der Praxis heraus entstanden sind und das übliche Pikieren oder Verstopfen der Sämlinge durch Einzelpikierverfahren verbes sern. Besonders bemerkenswert ist noch das Pikier- oder Fensterzelt, wodurch die gröbsten Witterungseinflüsse, denen der Gärtner und das Frühbeet im Frühjahre beim Pikieren aus gesetzt sind, abgehalten werden. ckre l'§Z a/s „ärauc/r- Die Beschreibung der Erdtopfpressen nimmt naturgemäß den größten Teil des Buches ein. Sie sollen dazu dienen, dem Gärtner das Gerät in die Hände zu geben, das ihm die Möglichkeit kins trsac/ik/icks /disu/?sik/ Unzerbrechliche Blumentöpfe Wir veröffentlichen diesen Artikel, weil er auf eine Erfindung hinweist, die, falls sie das wirklich Mt, was sie verspricht, von ganz besonderer Bedeutung für den Gartenbau ist. Die „Studiengssellschaft für Technik kn Gar tenbau" wird die Töpfe wahrscheinlich auch einer genauen Prüfung unterziehen, deren Er gebnis dann an dieser Stelle veröffentlicht wird. Dieses alte Problem, das schon so oft Gegen stand vieler Schreibereien und mancher Pa tente war, ist seiner Lösung erheblich nahe ge kommen. Mit berechtigtem Mißtrauen sah ich dieser Tage die neuartigen Blumentöpfe an, mutzte mich aber schnell überzeugen lassen, daß der Hersteller nicht zu viel versprach. Aus unserer Steinkohle, die uns schon un endlich viele nützliche Dinge beschert hat, ent stand nach langwierigen Versuchen namhafter Wissenschaftler ein neuer Stoff — „Porösan", der allen Anforderungen, die wir Gärtner an das Material für Blumentöpfe stellen, gerecht wird, darüber hinaus aber noch viele, uns an genehme Eigenschaften besitzt. — Jeder kennt Gegenstände aus „Bakelit", einem Kunstharz produkt aus der Steinkohle, seien es nun Licht schalter, Stecker, Thermosflaschenaufsätze u. a. Porösan unterscheidet sich von Bakelit im we sentlichen durch seine äußerst poröse Beschaf fenheit. Dieser Umstand allein, den wir bei allen ähnlich lautenden Angeboten vermissen, ist ausschlaggebend für die Verarbeitung zu Blumentöpfen. Verschiedene, einfache Versuche bewiesen die Brauchbarkeit der Töpfe. Wegen der vielen Poren und Hohlräume schwimmt Porösan anfangs auf dem Wasser, um aber nach einiger Zeit, wenn es sich vollgesogen hat, zu sinken. Ferner wurde eine Seifenlösung an die Innenwand des Porösantopses gestrichen, die bei leichtem Luftdruck auf die Außenwand Seifenblasen bildete. Der Poröse Zustand die ses Topfes konnte damit klar bewiesen werden. Somit ist also möglich, alle Pflanzen beden kenlos in diese Töpfe zu pflanzen. Wenn sie für Kulturzwecke auch noch reichlich teuer sind, so eignen sie sich aber vorzüglich als Schmuck töpfe. Sie werden in allen Farben, vom tief sten Schwarz über alle Pastelltöne bis zum reinsten Weitz hergestellt. Farben und Mate rial sind licht-, wasser- und säurebeständig. Etwaiger Salpeter oder andere Unreinlichkel ten, die den gewöhnlichen Tontopf schon nach kurzer Zeit verunzieren, werden restlos durch nasses Abreiben bzw. Abbürsten entfernt. Das oft lästige Umwickeln der Töpfe mit Krepp papier erübrigt sich. Der Topf sieht immer gleichmäßig schön und ansprechend aus. Selbst verständlich werden zu den Ztertöpfen auch ent sprechende Untersätze hergestellt. Die Töpfe kommen in den verschiedensten Größen und Formen in den Handel. So lassen sich aus Po rösan Aussaat- und Schmuckschalen anfertigen, die sich wegen der vielen Vorzüge dieses Werk stoffs sehr bald Freunde gewinnen werden. An dieser Stelle sei besonders festgestellt, daß Porösan ein rein deutsches Erzeugnis ist. Deutsche Bergwerke liefern den Rohstoff. Wegen des geringen Gewichts und der nahe zu unbegrenzten Haltbarkeit, der verschieden sten Formen und Farben werden die Porösan- Artikel in kurzer Zeit nicht mehr unbekannt sein und den Tongegenständen keine geringe Konkurrenz machen.' Wir deutschen Gärtner sind zum Glück manch mal recht konservativ. Brauchbaren Neuerun gen sollten wir uns aber nicht verschließen. Auf einen Versuch kommt es an! lians V/. Lclimickt, Erfurt. Prüfungsbericht über den Ast träger der Firma Hermann Scholl, Maschinen- und Reparaturwerkstatt, Künzelsau. Beschreibung: Der aus Stahlblech hergestellte Astträger für Obstbaumstützen ist in der Form ähnlich den bisher verwendeten Astträgern. Er hat aber den anderen vor aus, daß die Auflegefläche breit gehalten ist. Der Ast ruht aus einer breiten, abgerundeten Fläche und sitzt zwischen Träger und Stütze fest, so daß selbst bei größerer Windstärke eine Beschädigung der Rinde vermieden wird. Außerdem zeigt er eine Verbesserung durch vier nach oben und unten gebogene Zacken, die sich durch Druck des Astes in die Stütze eindrücken und ein Abrutschen verhindern. Der Astträger wird in verschiedenen Formen und Größen für Stangen und Neste herge stellt. Prüfung: Die Prüfung sand statt im Sommer 1935 bis zum Ende der Obsternte auf dem Obstgute Wolfersdorf, Herrschaft Primkenau. Prüfungsergebnis: Die Anwen dung der Astträger kann als praktisch bezeich net werden, da diese durch die nach oben und unten gebogenen Haken in der Oeffnung aus Stangen von verschiedener Stärke schnell und sicher befestigt werden können. Durch den Ast druck drücken sich die Zacken fest in die Stütze ein, so daß schwerbehangene Neste einen festen Halt finden. Während der Prüfungszeit ist eine Beschädigung der Neste, auch bei größerer Windstärke, nicht eingetreten. Schlußurteil: Der Astträger des Herrn Hermann Scholl, Maschinen- und Re paraturwerkstatt, Künzelsau, kann nach den Ergebnissen der Prüfung als brauchbar an erkannt werden. Die Anschaffung des Ast trägers hängt von der Höhe des Preises ab. Stndiengesellschaft für Technik im Gartenbau e. V.