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Vie varlenbauwirlstliast »tummsr LH. 11. 1-IL. Grundlegende Begriffe aus dem Pflanzenreich Für statistische Erhebungen, Zollerklärungen, Marktfragen, Preisverzeichnisse Die nachfolgenden Ausführungen stellen wir unserem Leserkreis mit der d r i n g e n d e n Bitte zu, bis zum 1. Juni hierzu eventuelle Einwendungen gegen diese Gliederung des Pslanzenreichs an die Hauptschristleitung der „Gartenbauwirtschast" (Berlin SW. 61, Uorckstratze 71) einzureichen. Zu- tressend« Einwände werden sür eine endgültige Fassung der Gliederung verarbeitet. Die endgül tige Fassung wird sodann in der „Gartenbauwirtschast" oerössentlicht und soll allen spätere» Ar beiten ais Unterlage dienen. Wir bitten, die Gliederung vorerst bis zum Schluß durchzulesen, weil verschiedene Begriffe vom einen oder anderen zuerst in einer anderen Unterteilung gesucht werden, wo sie nur z. T. hin- gehörcn. Ueberschneioungen gibt es selbstverständlich viele. Die Begriffe müssen also dort einge ordnet werden, wo sic von übergeordneter Bedeutung sind. I. Einteilung nach dem Vorkommen Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen Wildpflanzen und Kulturpflanzen. /X. Wildpflanzen sind alle diejenigen, die nicht angebaut werden, die sich ohne beabsichtigte Mit hilfe des Menschen ausbreiten, und die man z. T. auf Kulturland ungehindert wachsen läßt (1. vgl. Nutzpflanzen UL — 2. Vgl. Unkraut IV). L. Kulturpflanzen sind heimische oder eingewan derte bzw. eingeführte Pflanzen, die aus bestimm ten Gründen angebaut und vermehrt werden, ge legentlich auch hinsichtlich Stengel, Blätter, Blü ten, Früchte oder Wurzeln durch künstliche Ein griffe in Bau und Lebensweise ertragreicher sür die Verwendung durch den Menschen (vgl. Nutz pflanzen) abgeändert werden. Anmerkung: Wildpflanzen, die durch eigenes Uebersiedeln auf anderen Boden oder in anderes Klima abändern und gleichzeitig gesteigert werden in der Verwendungsmöglichkeit durch den Men schen, gehören trotzdem solange nicht zu den Kulturpflanzen, wie sie nicht mit bestimmter Ab sicht vom Menschen weiter vermehrt werden. (Der Begriff Kulturpflanzen ist nicht gleichbedeutend mit Nutzpflanzen!) II. Einkeilung nach der Verwendung Sowohl Wild-, als auch Kulturpflanzen können lV Zierpflanzen oder L. Nutzpflanzen sein. Bei dieser Einteilung ist stets zu beachten, daß eine Pflanze gleichzeitig Nutz- und Zierpflanze sein kann, sie ist im wesentlichen auf den Gartenbau anwendbar, weil der Begriff Zierpflanze nur für gartenbauliche Bewertung in Frage kommt. /V. Zierpflanzen sind solche Pflanzen, die in erster Linie angebaut und vermehrt werden wegen schmuckhaften Laubes, Blüten bzw. Blütenständen oder Früchten, in Einzelsällen wegen besonderer Wuchsform von Stamm oder Zweigen. Der Zier wert kann sich auf einen dieser Teile beschränken, er kann sich aber auch gleichzeitig auf mehrere Teile beziehen, z. B. zierendes Laub und zierende Früchte, oder bizarren Körperbau und zierende Blüten. Man unterscheidet: 1. Landwirtschaftliche Nutzpflanzen. 2. Gartenbauwirtschaftliche Nubpflanzen. 3. Forstwirtschaftliche Nutzpflanzen. 4. Heilmittelliesernde Pflanzen (Arzneien und Drogen). 5. Technisch verwertbare Pflanzen. Das Eingruppieren der Pflanzen nach diesen Gesichtspunkten kann sich nur nach der jeweiligen Hauptverwendung bzw. der Intensität der Kultur richten. Z. B. sind Kartoffeln, obwohl sie zum Teil in Gärten gebaut werden, doch landwirtschaft liche Pflanzen. Walderdbeeren rechnet man nicht zu den Forstpflanzen, sondern zum Obst. usw. 1. Landwirtschaftliche Nutzpflanzen sind auf Feldern angebaute s) Halmfrüchte (Getreide), b) Hackfrüchte, c) Futterpflanzen, a) Gründüngerpflanzen, e) Oelpflanzen. (Vgl. II. 5.) 2. Gartenbauwirtschaftliche Nutz pflanzen sind a) Obst, b) Gemüse, c) Küchen- und Würzkräuter, ck) Pilze. s) Zum Obst gehören alle mehrjährigen Pflan zen, deren Früchte als Nahrungs- und Ge nußmittel dienen oder dazu verarbeitet werden. (Unterteilung des Obstes siehe „Gartenbauwirtschast" Nr. 2/1934.) b) Zum Gemüse gehören alle krautigen Pflan zen, deren Wurzeln, Stengel, Blätter oder Blüten roh oder zubereitet als Speisen dienen; daneben gehören gleichermaßen hierzu jene Pflanzen, deren Früchte als oder zu Speisen verwertet werden, wenn die Pflanzen einjährig sind oder wie einjährige Pflanzen behandelt werden (Früchte von mehrjährigen gehören zum Obst). c) Zu den Küchen- und Würzkräutern gehören solche Pflanzen, die ganz oder teilweise lediglich als Zutaten zu Speisen und Ge tränken in der Küchenzubereitung verwendet werden. (Vgl. technisch verwertete Würz kräuter. Vgl. II L 5.) ck) Eine Ausnahmestellung haben die Speise pilze, die als Anhang zu den Küchenkräu tern zu stellen sind. 3. Forstwirtschaftliche Nutzpflanzen sind waldmäßig angebaute Laub- und Nadel hölzer. Unterteilungen decken sich z. T. mit Abschnitt II 8 5. 4. Heilmittelliefernde Nutzpflan zen sind solche Wild- oder Kulturpflanzen, die ganz oder teilweise zur Herstellung von Heil mitteln verwendet werden, und zwar ohne Unterschied, ob in der Medizin oder in der Volksheilkunde. Unterteilungen können gegeben werden nach der Herkunft der Heilmittel (Wurzel, Stengel, Stengelspitzen, Rinde, Blätter, Blüten, Früchte) oder nach den Jnhaltsstofsen (chemische Be standteile), oder nach der Verwendung gegen verschiedene Krankheitsgruppen. 5. Technisch verwertbare Pflanzen ' sind solche, die ganz oder teilweise in Indu strien (fabrikmäßig sowie in Heimindustrie), abgesehen von der Obst- und Gemüse-Verwer tungsindustrie (diese stehe unter Abschnitt 2: Obst, Gemüse), verarbeitet werden. Unterteilung: s) Getränke liefernde Pflanzen, soweit diese nicht zum Obst gehören; b) Nutzhölzer liefernde Pflanzen (Bauholz, Farbholz, Möbelholz, Drechslerholz usw.); c) Faser-, Geflecht-, Gespinnstpflanzen; ck) Besen-, Bürsten-, Scheuerkräuter; e) Pflanzen zur Gewinnung von: Kork Kar, und Balsam Gummi Kauffchus, Guttapercha und Batata Mehl lauker Getreide!) Zucker organischen Säuren Alkaloiden «Segen ulw.) Wachs Oelen urd Hellen ächerischen Oeren und Kampfer Wacks Ouflsloffen Bitterstoffen Gerb» offen Farbstoffen Zelmlose Gislen, vgl.4, Arzneipflanzen III. Einkeilung nach Bau und Lebensdauer Kräuter: Pflanzen, deren oberirdische Stengel nicht verholzen, sondern im Winter absterben. 1. Einjährige Pflanzen (Annuelle, Ein jahrsblumen, Sommerblumen), Zeichen: (D- Die Pflanzen keimen und entwickeln sich bis zur Samenreife innerhalb eines Jahres. a) Sommerannuelle find die, die im Frühjahr keimen, im Sommer blühen, im Herbst fruchten und absterben. Sie über wintern durch Samen. b) Winterannuelle find die, die im Herbst keimen, mit Blattrosette überwin tern und im Frühjahr blühen und fruchten. Zierpflanzen können sein: 1. Topfpflanzen oder (bzw. und), 2. Freilandpflanzen. — Eine Sonder stellung nehmen die Aguarienpflanzen ein. 1. Topfpflanzen sind entweder Pflanzen, die im Topf gezogen werden und darin verbleiben (bzw. nach Belieben in den Garten oder Balkon kästen usw- ausgepflanzt werden können), oder solche, die im Freiland herangezogen und zum Verkauf in Töpfe gepflanzt werden. Je nach Lebensansprüchen und Verwendungsart unterscheidet man: Pflanzen a) für Warmhaus, d) für temperiertes Haus, c)für Kalthaus, ck) Zimmerpflanzen, e) Balkonpflanzen. a) Warmhauspflanzen sind Pflanzen, die zu normaler Entwicklung (d. h. von der Aus saat bis zur Sommerreife) Temperaturen von 20 bis 250 L gebrauchen. b) Pflanzen für temperierte Häuser gebrauchen durchschnittlich 15 bis 17 ° L. c) Kalthauspflanzen find solche Pflanzen, die in unserem Klima im Sommer im Freien stehen können, im Winter in Häuser gebracht werden müssen, die auf -i-2" bis -s-ZOL ge halten werden (sür Sukkulenten -s-5" bis 8°L) <l) Zimmerpflanzen sind solche Topfpflan zen, die eine Zeitlang oder dauernd im Zim mer verbleiben können, ohne wesentliche Stö rungen in ihrer Entwicklung zu erfahren. e) Balkonpflanzen find solche Topfpflan zen, die in Töpfen oder Kästen vorübergehend oder für die Dauer ihrer normalen Lebenszeit auf Ballonen verbleiben können. 2. Freilandpflanzen sind Pflanzen, die für die ganze Dauer oder den größten Teil ihres Lebens im freien Land wachsen. Man kann sie unterteilen nach natürlichen (vgl. III. Einteilung nach Bau und Lebensdauer) und künstlichen Ge sichtspunkten. Künstl. Einteilungen richten sich s) nach der Preisgestaltung: Jungpflanzen (1. Sämlinge — 2. vegetativ vermehrte Pflan zen). Fertigware (Güte nach Entwicklungs stadium und Lebensalter); d) nach der Verwendung: Rabattenpflanzen, Einfassungspflanzen, Samen-, Schatten-, Halbschattenpflanzen, Steingartenpflanzen, Pflanzen für Trockenmauer, Moorbeet-, Heide-, Ufer-, Wasserpflanzen, Kletterpflanzen (1. Klimmer, 2. Ranker, 3. Schling- oder Windepflanzen) usw. c) nach den Lebensansprüchen: Pflanzen mit und ohne Winterschutz, Trockenheit oder Feuchtig keit liebend, Sand-, Kalk-, Humus-, Gips- usw. liebende oder fliehende Pflanzen usw.; ck) nach der Blütezeit: Frühjahrs-, Sommer-, Herbst-, Winterblüher usw. A q u a r i e n P f l a n z c n sind zum Teil gleich zeitig Freiland-(Wasser-) pflanzen, zum Teil ledig lich in Aquarien zu halten. 6. Nutzpflanzen sind alle jenen Pflanzen, die in allen oder einigen Teilen Rohstoffe für den Menschen liefern (einschl. Material für die Haus tierfütterung. — Pflanzen, die nur für die übrige Tierwelt nützlich sind, zählen nicht zu den Nutz pflanzen.) Der Coburger Rosengarten wird geöffnet Anfang Mai d. I. wurde die im Jahre 1929 entstandene und damals von der Stadt über nommene „Gartenschau nebst Rosengarten" wieder für den freien Verkehr geöffnet. Der Frühjahrsflor der kraut- und holzartigen Ge wächse steht dank der ergiebigen Niederschläge in den letzten Monaten schöner und üppiger denn je. — Der eigentliche „Rosengarten", in dem im letzten Halbjahr noch 2000 Buschrosen neu ge pflanzt wurden und Nun insgesamt etwa 10 000 Rosenpflanzen aufweist, wird Anfang Juli d. I. vom 1. Präsidenten des „Vereins Deutscher Rosen- freunde" (Steueroberinspektor Eckert-Würzburg) feierlich eingeweiht werden. Aus diesem Anlaß findet auch um dieselbe Zeit eine Schnitt- rosen-Schau sür anerkannte und wertvolle Neuheiten statt. Selbstverständlich erscheinen u. a. auch die belebenden Sondergärten in ihrer alten Form und Schönheit wieder. Kurmärkische Garlenliebhaber nach Dresden Vom 13. bis 15. Juni d. Js. veranstaltet der Provinzialverband Märkischer Obst- und Garten- bauoereine e. V- eine Studienfahrt nach Dresden und weiter nach Meißen und der Sächsischen Schweiz. Neben dem Besuch der Reichsgartenschau sind mit dieser Gemeinschaftsfahrt Besichtigungen bedeutender Gärtnereien und gärtnerischer Anlagen in der Umgebung von Dresden am zweiten und dritten Tag der Reise vorgesehen. Belgien bank Blumenzwiebeln an In Santoliet, einem Dorfe von 3000 Einwoh nern, am Escaut, in der Nähe Antwerpens ge legen, hat man vor zwei Jahren einen Versuch mit dem Anbau von holländischen Blumen zwiebeln, Hyazinthen und Tulpen gemacht. Heute umfassen die Kulturen daselbst schon 24 Hektar. Dank dem niedrigen Stande des belgischen Fran ken gegenüber dem holländischen Gulden haben diese zur Zeit die beste Aussichten auf Erfolg, zumal die Klima- und Bodenverhältnisse der Gegend die gleichen sein sollen wie im holländischen Anbaugebiet. „Schweizerische Landesausstellung in Zürich 1939" In einem Aufruf im „Schweizer Gartenbau blatt" um Mitarbeit zwecks energischer Vorberei tungen der „Schweizerischen Landes ausstellung in Zürich 1939" an die Gärtner und Fachverbände heißt es u. a. wörtlich: „Daß der Gartenbau als Einheit mehr Eindruck erwecken und besser abschneiden wird, als wenn er zersplittert ist, dürfte klar sein. Er hat alle Gebiete vereinigt vorzuweisen, als da sind: Topfpflanzenkulturen, Baumschulen, Obstkultu ren (Anzucht), Gemüsebau, Staudenkulturen, Gartengestaltung, Binderei, Samenhandel, Klein gartenbewegung, Schulen, öffentliche Gärten, dann Kulturmittel, Kulturgeräte, Kulturmethoden, Statistik des Berufes, Berufsverbäude, Zeit schriften, Literatur usw Vor allen Dingen darf eine großzügige Propaganda nicht fehlen, die sofort einzusetzen hätte. Man wirbt auf das Jahr der Ausstellung mit dem Motto: Die Schweiz — ein Garten, für Blume, Baum und Strauch. Keine neue Straße ohne Baum, kein Bahnhof ohne Blumen, keine Fabrik ohne Garten usw. Auf dem See könnte ständig das Blumenschiff verkehren und jede Gemeinde an der Station eine Blume zeigen, wie sich Rapverswil bereits die Rose zugeeignet hat. Jede Haltestelle zeige den Garten mit der betreffenden Blume. Das gleiche wäre mit den Ba" Stationen zu versuchen Ein Schritt zur Verschönerung der Schweiz mit Blume, Baum und Strauch anläßlich der Landesausstellung 1939! Auf, an die Arbeit! Die Zeit ist knapp be messen, jeder tue seine Pflicht und mit der Arbeit an dieser schönen Aufgabe werden auch für alle Gärtner vermehrte Aufträge kommen, die aber nicht wieder nach der Ausstellung verschwinden, sondern dauernd Zeugnis ablegen werden von der Tatkraft einer schwierigen Zeit. Der Gartenbau möge wieder seine Kräfte zeigen, über die er sich stets ausgewiesen hat, wenn er einig für etwas eingetreten ist " Frühkartoffelernte in Spanien Der Anbau von Frühkartoffeln ist für gewisse Gebiete Spaniens von größter wirtschaftlicher Be deutung. Es handelt sich dabei um feldmäßigen Gartenbau, da die Frühkartoffel eine sehr Pfleg liche Behandlung benötigt. Hauptanbaugebiete für Frühkartoffeln sind die Gebiete von Malaga, Valencia und Mataro. Im laufenden Jahre hat die Ausfuhr erst verhältnismäßig spät eingesetzt. Die ersten Lieferungen nach England, dem wich tigsten Markt, begannen in der zweiten März- Hälfte, die Hauptausfuhr in der Mitte des April. Für die ersten Frühkartoffeln erhielten die Gärtner 40 Peseten für je 100 kg (100 Peseten - etwa 34 RM.). Australiens Obstausfuhr Der Hohe Kommissar für Australien teilt mit, daß aus Südaustralien Heuer eine Rekordausfuhr an Acpfeln stattfinde. Bereits in den ersten Aus fuhrwochen wurden etwa 100000 Kisten ausgeführt. Allein im Februar 1936 soll die Ausfuhr um 75 v. H. größer gewesen sein als im Vorjahr. Süd australien liefert vor allem die bekannten Apfel sorten: Jonathan, Dunn und Cleopatra. 2. Zweijährige Pflanzen (Bienne, Halb stauden), Zeichen: G- Die Pflanzen bilden im ersten Jahr nur Stengel und Blätter, über wintern mit Blattrosette und fruchten erst im zweiten Jahr. Nach der Fruchtreife sterben sie ab. 3. Mehrjährige Pflanzen (Stauden, Perenne), Zeichen: Hs. Diese Pflanzen blühen und fruchten mehrere Jahre hintereinander. Sie überwintern durch unterirdische Stengel- gebilde- Sie werden eingeteilt in: a) Knollengewächse, Pflanzen mit unterirdischen angeschwollenen Stengeln (Stammknollen) oder Wurzeln (Wurzel knollen), an denen Augen für den nächsten Austrieb sitzen; d) Zwiebelgewächse, Pflanzen mit scheibenförmig erweitertem unterirdischen Stengel (Zwiebelkuchen), an dem die Augen in Hüllblättern (Zwiebelschalen) fitzen. c) Gewächse mit Erd stamm (Rhizom, meist fälschlich Wurzelstock genannt), Pflan zen mit schräg oder waagerecht im Erd boden liegendem verdicktem Stengel mit Augen, die den nächstjährigen Austrieb entwickeln. 8. Holzgewächse-Pflanzen, deren oberirdische Stengel teilweise oder gänzlich verholzen und die viele Jahre leben. 1. Einteilung nach Wuchsform a) Halb st räucher, Zeichen: h, Pflanzen, deren Stengel nur am unteren Teil ver holzen, teils jährlich, teils nach dem Fruch ten bis zum verholzten Teil absterben; b) Sträucher, Zeichen: h, Pflanzen, deren Stengel gänzlich verholzen und die keinen Hauptstamm ausbilden, sondern sich vom Wurzelkopf aus verzweigen; c) Bäume, Zeichen: h, Wanzen, die sich deutlich in Stamm und Krone gliedern. Je nach Stammhöhe unterscheidet man Busch baum, Halbstamm und Hochstamm. Andere Einteilungsmöglichkeiten: nach Wuchsform (Kletterer, Hängeformen usw.), nach Blüte zeit, nach Zierwert (s. Zierpflanzen, II ^), 2. Einteilung nach Lebensdauer a) Sommergrüne; Pflanzen, die im Herbst oder Winter alles Laub abwerfen bzw. nur abgestorbenes verfärbtes Laub zurückbehalten und sich im Frühjahr neu belauben. — Sie sind längere Zeit kahl. b) Wintergrüne; Pflanzen, die ihr grünes Laub über Winter behalten und es im Vorfrühling bei Austrieb der Knospen abwerfen. — Sie sind nur vorübergehend kahl. c) Immergrüne; Pflanzen, die ihr Laub nicht periodisch abwersen, sondern stets nur einzelne Blätter, so daß sie niemals kahl sind. Or. Kob. Jancker. Steigender Welthandel Die schwere Krisis, die den Welthandel jahre lang lahm legte, beginnt langsam zu weichen. Ab gesehen von den Goldblockländern, die nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, hat die Wirtschaftsbelebung sich in den meisten Ländern fortgesetzt. Steigendes Einkom men hat die Kauflust angeregt; der mannigfache Neuanlagenbedarf in den Industrieländern hat den Absatz auf dem Weltmarkt bedeutend gefördert. Auch die Agrarländer haben Nutzen aus dieser Ent wicklung ziehen können, so daß der Preisstand der Landwirtschaftserzeugnisse trotz Erweiterung des Anbaus im allgemeinen gehalten werden konnte. Auch die Rohstoffländer fanden im Rahmen dieser gebesserten Verhältnisse größere Absatzmöglichkeiten. So zogen, um nur einige Beispiele zu nennen, Australien, Neuseeland und die Südafrikanische Union aus der gebesserten Wollausfuhr Nutzen. Die Aufgabe der deutschen Ausfuhrindustrie ist es, allen gegebenen Absatzmöglichkeiten im Ausland doppelt aufmerksam nachzuspüren. Millionen für jüdische Sowjetrepubliken Wie das jüdische Wochenblatt der „Amerikaner" in Neuyork berichtet, teilte auf einer Konferenz der Offiziellen Organisationen zur Förderung der Landwirtschaft unter den Juden in der Sowjet union der Vorsitzende Trotzki mit, daß die Sowjet- Regierung beschlossen habe, im laufenden Jahre 67 Millionen Rubel sür die fernöstliche jüdische Sowjetrepublik Birobidschan aufzuwenden. Das sehr fruchtbare und mit Bodenschätzen aller Art reich gesegnete Gebiet von Birobidschan ist be kanntlich Juden zur Niederlassung zur Verfügung gestellt worden. Die Sowjets unterstützen die dortigen Juden in weitestgehendem Maße. Auch das Weltjudentum, führend durch die Neuyorker Juden, spenden reichliche Mittel für diese Juden republik, ohne daß dis Empfänger der Zuwendun gen — wie es in ähnlichen Fällen bei den Ruß landdeutschen geschieht — als Konterrevolutionäre erschossen oder verbrannt werden. Während Mil lionen von Angehörigen unterdrückter Nationali täten von den bolschewistischen Machthabern auf ihrem eigenen Grund und Boden bis aufs Blut ausgesaugt oder in Zwangsarbeitslagern unter- aebracht werden, schenkt die Sowjet-Regierung den Juden nicht nur eins der fruchtbarsten Gebiete des fernen Ostens, sondern dazu noch die jähr lichen überreichlichen Geldmittel. In einem Aufsatz der „Prawda" wird ausge führt, daß in der Sowjetunion von mineralischen Düngemitteln auf dem Transport und bei der Lagerung mehr als 20 verloren gehen. Viel fach werden die Düngemittel auf den Stationer. wochenlang unter freiem Himmel gelagert, so dass sie den Witterungseinflüsscn und der Veruntreu^ ung preisgegeben sind. Im Jahre 1935 sollen un vollständigen Angaben zufolge allein 300 000 To« Superphosphat verloren gegangen sein.