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blummsr 1-. 7. ^al 1>!t. Vie vartenbauwirtstkafk (Fortsetzung von Seite 1) teilen überwinden helfen. Die Oualitätsbeurtei- lung und die Festlegung des Erntebeginns hat im engsten Einvernehmen mit der Absatzstelle zu er» folgen, und zwar so zeitig, daß für den Erzeuger Verluste durch ungünstige Marktbeschickung oder unzeitgemäße Ernte vermieden werden können, wenn dies auch nicht bei allen Gcmüsearten mög lich ist, so kann doch bei vielen dieser Weg der Zusammenarbeit erfolgreich beschritten werden. 3Jahre Gefängnis für einen Banmfrevler Hunderte von Obstbäumen und Weinstöckcn beschädigt Das Reichsgericht hatte sich jetzt mit einem Baumfrevel zu befassen, der seinem Umfang und seinem verwerflichen Beweggründe nach wohl ein zig dasteht und vom Landgericht Mainz am 13. De zember 1935 wegen Sachbeschädigung mit der hohen, aber gerechten Strafe von 3^ Jahren Ge fängnis gesühnt wurde. Äei dem Baumsrevier handelte es sich um einen gewissen Gustav Gruber, der vom Frühjahr 1931 bis in das Jahr 1935 hinein in der Gegend von Sulzheim mehreren Weinberg- und Obstgärtnern aus Rache dadurch unermeßlichen Schaden zufügte, daß er Hunderte von jungen Bäumen und Wein stöcken in ihren Grundstücken beschädigte. Der Baumfrevler ging bei seinen Verwüstungen gerade zu satanisch vor. So brach er bei 209 Obstbäum chen die Kronen ab, an Weinstöcken knickte er ent weder die Pfähle um, schnitt oder trat die Wein stöcke ab oder entfernte die Haltedrähte. Als der Verdacht auf den Angeklagten fiel, versuchte er, die auf ihn hinweisende Spur dadurch abzulenken, daß er in seinem eigenen Weinberg zahlreiche Wein stöcke beschädigte. Der rachsüchtige Baumfrevler überführte sich dabei aber selbst; denn er beschädigte bei sich nur alte und kranke Stöcke, so daß der gegen ihn schwebende Verdacht nicht abgeschwächt, sondern noch erheblich verstärkt wurde. Das Reichsgericht hatte gegen das vier Fälle von Baumfrevel umfassende Urteil des Landgerichts Mainz nur in einem einzigen Punkte wegen eines übergangenen Beweisantrages gewisse Bedenken. Es war deshalb genötigt, insoweit nochmalige Ver handlung anzuordnen und es der Strafkammer zu überlassen, welche Strafe nun endgültig gegen den Baumfrevler verhängt wird. Äenn überhaupt eine Aenderung eintritt, wird die Strafe natürlich kaum wesentlich anders ausfallen als bisher — und das mit Recht. „Reichsgerichtsbriefe". (1 O 131/36. — 7. 4. 1936.) Verlängerung eines Ausnahmetarifes durch die Reichsbahn Der die Verwendung von Düngetorf begünsti gende Ausnahmetqxif 11 8 19, der am 1. Mai 1934 erstellt und zuletzt bis zum 30. April 1936 be fristet wurde, ist nach einer Verfügung der Reichs bahndirektion Berlin um ein weiteres Jahr bis zum 30. April 1937 verlängert worden. Der Aus- nahmetarif begünstigt den Versand von Düngetorf, worunter Gemenge von Torfmull mit Ammonium bikarbonat, Diamonphosphat und Kalisalzen zu verstehen sind. Dem Torfmull muß von den an geführten Stoffen einer oder mehrere beigeseht sein, doch dürfen die beigemengten Stoffe nur bis zu 7 v. H. des Gemenges betragen. Der Geltungs bereich erstreckt sich von allen deutschen Bahnhöfen nach allen Bahnhöfen und Grenzübergangspunkten mit Ausnahme des Verkehrs der im Taris nament lich aufgeführten Privatbahnen. Die Fracht errech net sich nach den Entfernungen des Entfernungs zeigers und dem dem Tarif beigefügten Frachtsatz- zeiger. Zu beachten ist, daß die Frachtsätze des Ausnahmetarifes nur gewährt werden, wenn im Frachtbrief alle Bestandteile des Gemenges nament lich angegeben sind. Der Anbau von Spätsorten bei allen Kohlarten, die Ueberwinterung, Kühllagerung usw. von Ge müse erhält bei Beibehaltung der Einfuhrbeschrän kung eine ganz besondere volkswirtschaftliche Be deutung, und es wird Aufgabe eines jeden Produ zenten sein, sich hier in der bestmöglichsten Weise mit seiner Produktion zum Wohle der Gesamtver sorgung einzuschalten. Sortenwahl und Düngung nebst sachgemäßer Ernte werden die Vorbedingun gen schaffen müssen für eine erfolgreiche Lagerung des Fertigproduktes. Wird der Produzent durch intensive Beratung und Schulung auf die Belange der Marktordnung eingehen, innere Widerstände und unberechtigte Vorurteile überwinden, so wird er sehr bald in ihr einen Förderer seiner Bestrebungen erkennen und selbst zum besten Mitarbeiter werden. Marschieren aber Produktion und Marktordnung ohne verständ nisvolle organische Verbindung getrennt, so wer den sich beide selbst vernichten, und die ihnen im Rahmen der Gesamtwirtschaft gestellte Ausgabe nicht erfüllen können. 0. äctialler, Liegnitz. Große Nußbaumpflanzungen an der Bergstraße Nachdem in den letzten Jahrzehnten die reichen Nußbaumbestände in der Schriesheimer Gegend stark zusammengefchmolzen waren, sollen nunmehr 5 Hektar Wald ansgehauen werden, auf denen ein Nußbnumwald angelegt wird, der in seiner Art in ganz Deutschland wohl einzig dastehen wird. Auch die umfangreichen und wertvollen Steinobst pflanzungen zwisck>en Schriesheim und Ladenburg werden eine Erweiterung erfahren; hier ist die An pflanzung von 1200 neuen Pfirsichbäumen vorge sehen. LUK. Garlenbauabsah durch weitere Förderung des Eigenheimbaues Es ist erwiesen, daß durch den Eigenheimbau die ^gartenbauliche Tätigkeit und der Absatz angeregt werden, da diese Siedlungsform Neuanlagen vonGär- ' ten, deren Bepflanzung und Unterhaltung mit sich > bringt. Nach einem Erlaß des Reichs- und Preu- ßischen Arbeitsministers können die noch vorhan- denen Restmittel an Reichsbaudarlehen aus dem Jahre 1935 auch in diesem Jahre verwendet wer den. In diesem Zusammenhang sind auch die spä testen Fristen für Bauvollendungen aufgehoben und als letzter Tag für Darlehensauszahlungen der 31. März 1937 festgesetzt worden. Für den Garten bau bedeutet diese weitere Begünstigung des Eigenheimbaues das Fortbestehen der Austrags- s uuio Absatzmöglichkeiten aus dem Eigenheimbau bis über das Frühjahr 1937 hinaus. X. Kein Kälteschaden in Oesterreich Der Kälteinbruch um Ostern hat nach den vor liegenden Meldungen die Obstkulturen nirgends : geschädigt, da die Blüte in den wärmeren Gebieten ^bereits vorüber, in den kälteren noch nicht einge- treten war. Insbesondere werden aus Vorarlberg trotz der starken Schneefälle keine Schäden gemeldet. sDie Obsternte verspricht die verhältnismäßig gc- : ringe des Vorjahres wesentlich zu übertressen. s Aegyptische Zwiebelpreise steigen - Das Entgegenkommen der Reichsreaierung, : 400 000 Sack Zwiebeln aus Aegypten zur Einfuhr mach Deutschland zuzulassen, hat zu einem beträcht- lichen Ansteigen der Zwiebelpreise in Aegypten ge- führt. „Sachsen im deutschen Lebensraum" Die 1. Reichsgartenfchau erfährt eine erfreuliche Bereicherung dadurch, daß auch die bäuerliche Schau „Sachsen im deutschen Lebensraum — 5 Jahr tausende sächsischer Geschickte" gezeigt wird. Diese Ausstellung hat während des diesjährigen Landes bauerntages in Chemnitz und anschließend in Anna- berg das lebhafteste Interesse der Öffentlichkeit gefunden. Sie hat im Laufe der letzten Zeit eine wesentliche Erweiterung erfahren. Als wichtigste Neuerung zeigt sie die Bedeutung der landwirt schaftlichen Erzeugung Sachsens im Vergleich mit dem Reich. Bogelschuhlehrgang An der Vogelwarte Garmisch wird in der Zeit vom Dienstag, den 26., bis Samstag, den 30. Mai 1936, ein kostenloser Lehrgang über angewandte Vogelkunde (Vogelschutz) abgeyalten. Der Lehrgang umfatzt neun Vorträge und 4 bis 5 Lehrwanderungen, davon eine mit Bergfahrt auf das Kreuzeck/ Jeder Teilnehmer erhält bei der Anmeldung, die spätestens am 20. Mai 1936 ab gegeben sein muß, genaue Auskunft über den Lehr plan, Aufenthaltskosten usw. Die Vorträge und Führungen übernimmt der amtliche Sachverständige ür Vogelschutz in Garmisch, Forstmeister Dr. Karl Haenel. Deutsches Gemüse und Obst in der Frühjahrs-Eröffnungsschau in Dresden Gemüse und Obst traten in der Sonderhallen schau zur Eröffnung der Reichsgartenschau Dresden 1936 mengenmäßig gegenüber den Frühlingsblumen zurück; füllten sie doch nur eine von den 14 besetzten Hallen. Gütemäßig aber war das ausgestellte Obst und Gemüse den anderen Gartenbauerzeugnissen gleich und erreichte zum mindesten die Qualität ausländischer Erzeugnisse, wenn es sie nicht gar übertraf. Die für Gemüse und Obst zur Verfügung gestellte Halle 5 war durch Einbau niedriger Mittel tische, die das Gemüse ausnahmen, und höherer Seitentische für das Obst gegliedert. Wand- und Tischbekleidung aus Rohr schufen einen neuartigen, schlichten Rahmen, der das Auge nicht von den künstlerisch gut ausgebauten Erzeugnissen ablenkte und in den sich auch die aufgestellte Plastik eines Dresdner Bildhauers gut etnfügte. Dom deutschen Obst — es wurden ausschließlich überwinterte Aepfel in Kisten gezeigt — waren die Seitentische Vorbehalten. Beteiligt hatten sich die Landesbauernschaften Baden, Bayern, Meck lenburg, Niedersachsen, Rheinland, Thüringen und Württemberg, zum Teil mit bewährten Lokalsorten ihrer Obstbaugebiete. Es seien genannt: Boikenapfel, Freiherr v. Berlepsch, Bohnapfel, Champagner-Renette, Ontario, Roter Eiserapfel, Minister v. Hammerstein, Kaiser Wil helm, Welschisner, Glasrenette, Pfannkuchenapfel, Schurapfel, Glockenapfel usw. Alles bestes deutsches Obst, viel bewundert von den fast 200 000 Be suchern, die die Hallenschauen besichtigten. Einer Anregung des Staatsgartendirektors Ächüttauf, der für die Hallenschauen verantwortlich zeichnet, entsprechend, hatten sächsische Markenbaumschulen eingekübelte, leicht angetriebene Markenobst bäume (Stein- und Kernobst) in Lücken zwischen den Seitentischen aufgestellt, um auch hier für die Verwendung bester Pflanzware zu werben und zu zeigen, daß der äußerlich und innerlich einwand- reie Baumschulbaum mit eine der Hauptvoraus etzungen für die Erzeugung gütemäßig hochstehen den Obstes ist. Die Aufstellung der Öbstschau lag in den Händen des Reichssachbearbeiters Obstbau Goetz in Berlin. Die Gemüse schau, deren Gesamtaufbau der Kreisbeirat Gemüsebau, Gärtnereibesitzer I. Mar - tin in Dresden, übernommen und geschmackvoll durchgeführt hatte, zeigte überwintertes und frisches Gemüse in großen Mengen. Es liegt in der Natur der Sache, daß die geschloffen aus stellenden Gemüsegärtner der Kreisbauern schaft Dresden den größten Plah einnahmen. Sie zeigten ihre bekannten Treibgemüse: Rote Radieschen (z. T. aus eigener Samenzucht), weiße und graue Bündelrettiche, getriebene Bier rettiche, Kopfsalat, Treibkarotten, Haus- und Kastengurken, Champignons, Treibkohlrabi und Schnittlauch, ferner Rhabarber aus dem freien Lande. Von überwintertem Gemüse waren aus der Dresdner Pflege zur Stelle: Breit lauch, Möhren, Knollensellerie, Schwarzwurzeln und Rapünzchen. Schließlich hatten Dresdner Ge müsegärtner auch Kohlrabi in Töpfen zum Schmuck an geeigneten Stellen zur Verfügung gestellt. Be sondere Beachtung verdienten einige Kübel mit Gurken- und Tomatenpflanzen mit Früchten, die von den Berufskameraden B- Wünsche in Radebeul und Fr. Wüstefeld in Dresden-Stetzsch als Schaustücke angezogen worden waren. Sachsens S p a r g e l baugebiet Wein böhla brachte den ersten Freilandspargel. Es spricht für den Gemeinschaftsgeist der Dresdner Gemüseqärtner nnd für ihre Verpflichtung einer alten Äusstellungstradition gegenüber, daß sie die ausgestellten Erzeugnisse im Verlaufe der 10 Aus stellungstage zweimal erneuerten, um stets ein an sprechendes Bild zu zeigen. Auf Wunsch der Leitung der Sonderschau wurden die Gemüse nicht in Ein heitspackgefäßen, sondern in Weidenkörben gezeigt, die von einer kunstgewerblichen Werkstätte herge stellt waren. Andere deutsche- Gemüsebaugebiete zeigten ihre Sonderheiten; so waren B o rn a, B a m b e r g, der Spreewald und dieVierlande mitMeer - rettich vertreten. Bayern zeigte ferner aus seinem Bamberger Gemüsebaugebiet Treib- rcttiche, Treibgurken, Treibkohlrabi,' Schwarzwur zeln, Breitlauch (Elefant) und Knollensellerie, und das nicht eigentlich zum Gemüse gehörende Süßholz. Das Rheinland sandte aus dem Krefelder Be zirk Treibgnrken und Rübstiel. Calbenser Zwie beln waren in Kühllmusware vertreten. Aus Schleswig-Holstein kam überwintertes Weiß-, Rot- und Welschkraut, wobei besonders auf die Einsendung aus dem Adolf-Hitler- Koog hingewiesen sei. Vierländer Treib rhabarber und Gubener Kopfsalat in Einheits stiegen rundeten das vielgestaltige Bild der Ge müseschau ab. Wenn auch Obst und Gemüse nur einen kleinen Teil der Eröffnungsschau beanspruchten, so fessel ten sie die Besucher nicht minder als die farben prächtigen Hallen mit Blumen. Die Obst- und Ge müseschau zeigte nur einen kleinen Ausschnitt aus der Arbeit des Gärtners für die Volksernährung; sie wird trotzdem vielen Volksgenossen die Augen dafür geöffnet haben, daß es dem Gärtner ernst mit seiner ihm im Nahmen des Volksganzen gestell ten Aufgabe ist und daß jeder Volksgenosse die Pflicht hat, dem Gärtner durch bevorzugte Ab nahme seiner Erzeugnisse die Erfüllung seiner Pflicht zu erleichtern. Ornsü Zur Preisverkeilung 1. Sonderschau Dresden Berichtigend ist mitzuteilen, daß Arthur Riffe, Coswig-Dresden, nicht einen zweiten Preis, son dern einen ersten Preis für seine ausgestellten Azaleen bekommen hat. Der Oberbürgermeister von Athen auf der Reichsgartenschau Der Oberbürgermeister von Athen, Kozias, der zur Zeit zur Taufe des Dampfers „Athen" in Hamburg weilt, wird am 6. und 7. Mai der Lan deshauptstadt Dresden einen offiziellen Besuch ab statten. Wie jetzt schon feststcht, wird er dabei auch die Neichsgartenschau eingehend besichtigen. Hülsenftachte Von unseren am häufigsten für die menschliche Ernährung verwendeten Hülsenfrüchten, Erbse, Linse und Gartenbohne, werden die beiden erstge nannten schon seit vielen Jahrhunderten in Mittel europa angebaut. Das beweisen uns die Funde in den Sisdlungsresten der jüngeren Steinzeit, vor allem in den Pfahlbauten der'Schweizer Seen und des Bodensees. Dagegen ist die Gartenbohne (püsoeolus vuissäris), wie jetzt durch die Forschun gen des Franzosen A. Decandolle und der Deutschen Wittmack und Körnicke feststeht, in Europa erst im 16. Jahrhundert erschienen. Ihre Heimat ist das tropisch« und subtropische Amerika, wo sie von den Eingeborenen schon seit langer Zeit angebaut wurde. Der Name derErbse lautet im Althochdeutschen araweiz, arawiz, das im Neuhochdeutschen zu Erbse geworden ist. Die bayrisch-österreichische Aussprache als Arbes, Arbeis steht diesen alten Formen noch näher. Das germanische Wort ist offenbar ur verwandt mit dem griechischen orobos und dem lateinischen ervum, das verschiedene Hülsenfrüchte (nicht gerade immer die Erbse) bezeichnete. Im Niederdeutschen wird der Name als Aerste, Järften, Aarfke ausgesprochen. Oft kann man auch als Bezeichnung der Erbsenfrüchte Scho ten hören, was bekanntlich im botanischen Sinn nicht richtig ist, da es sich um eine Hülsenfrucht, nicht um eine Schotenfrucht (eine solche besitzen die Kreuzblütler wie die Kohlarten, der Rettich usw.) handelt. In der Schweiz nennt man die Erbsen, soweit sie mit den Hülsen gegessen werden, auch Chifel, Chäfen, was übrigens auch für die Bohne gebraucht wird. Ob dieses Wort zu „Kiefer" gehört, indem man di« Hülsen mit einem Munde und die Samen mit den Zähnen verglich, sei dahin gestellt. Auf die zahlreichen Namen der Spielarten der Gartenerbse wie Pflückerbse, Brech erbse, Brockelerbse usw. kann hier nicht näher eingegangen werden. Dagegen sei die Be nennung Peluschke (Paluschke') für die feld mäßig als Viehfutter angebauten Erbsen hervorge hoben, eine Bezeichnung, die auch für einen ande ren Schmetterlingsblütler, die Sandwicke (Vicia villösa), gebraucht wird. Er scheint der Form nach slawischen Ursprungs zu sein. Die Angabe (z. B. in Hegi, Jllustr. Flora von Mitteleuropa, Band 4, Seite 1610), der Name sei „abgeleitet von dem ost- preußischen Städtchen Peluschken", erscheint mir zweifelhaft. Jedenfalls kann ich ein „ostpreußisches Städtchen Peluschken" in den mir zur Verfügung stehenden Ortsverzeichnissen nirgends finden. Eher besteht ein Zusammenhang mit Peitsch«, wie der als Kronwicke (Loroniiia väria) bekannte Schmetter lingsblütler manchmal heißt. Das Wort Linse scheint auf den ersten Blick eine Entlehnung aus ihrem lateinischen Namen leno zu sein. Das trifft aber nicht zu; denn das Wort müßte dann im Deutschen nach den Gesetzen der Sprachentwicklung „Linz" und nicht Linse lau ten. Eine Entlehnung aus dem Lateinischen ist auch deswegen nicht wahrscheinlich, weil die Linse den Südgermanen schon lange vor der Begegnung mit den Römern bekannt war. Aus der Bronzezeit wur den Funde von Linsen in den Pfahlbauten der West- und Nordschweiz gemocht, aus der Eisenzeit in der Pfalz, in Westfalen, in Thüringen und in Schlesien (Hegi). Die nordböhmische Bezeichnung für die Lin sen lautet Tschotken, ein Name der aus dem tschechischen äoäka Linse übernommen wurde. Die Saubohne (Vicia kaba) ist bei uns als Kulturpflanze viel älter als die Gartenbohne. Diese stammt ja, wie schon oben angegeben, aus Süd amerika. Allerdings eine wirklich einheimische Pflanze ist auch die Saubohne nicht. Ihre Heimat ist in den Mittelmeerländern zu suchen, aber sie kam naturgemäß viel früher zu uns als die ameri kanisch« Pflanze. Bis ins 17. Jahrhundert hinein diente die Saubohne allgemein als menschliche Speise, erst später wurde sie als solche von der Gartenbohne verdrängt und heutzutage wird sie fast nur mehr als Viehfutter gebraucht. Bohne ist ein urgermanischer Name. Eine größere Anzahl von Namen als die Sau oder Ackerbohne besitzt die Gartenbohne. Nachdem diese den erfolgreichen Wettbewerb mit der Sau bohne ausgenommen hatte, ergab sich natürlich die Notwendigkeit, diese beiden Bohnen in der Benen nung scharf voneinander zu unterscheiden. Da wurde die Gartenbohne z. B. im Niederdeutschen als Vietsbohne, Vize bahne bezeichnet. Das ist aber nicht etwa die „stellvertretende Bohne", etwa wie der Vizefeldwebel des alten Heeres -der Stell vertreter des Feldwebels war, sondern der Name ist wohl entstanden aus „Fikesbohne", was eigent lich die Lupine bezeichnet, die schon im Althochdeut schen figbona (Feigbohne) heißt. Andere wieder wollen das Wort von dem lateinischen vicia — Wicke ableiten, die ja auch ein Hülsenfrüchtler ist. Das Volk selbst bringt den Namen manchmal mit dem heiligen Vitus, 'dessen Tag am 15. Juni ge feiert wird, in Verbindung. Mit Sicherheit ist der Name Fisole (so in Bayern und in Oesterreich), Fasele, Fisele (im Schwäbischen) zu deuten. Er stammt natürlich aus dem lateinisch-griechischen pkaseolus. Dieses Wort konnte natürlich im Altertum nicht die ame rikanische Gartenbohne bezeichnen, es galt vielmehr für die aus Afrika und Vorderindien stammende Kundebohne (Vixna sinönsis), die im Altertum und im Mittelalter besonders in Südeuropa viel fach angebaut wurde. Später wurde dann der Name aus die Gartenbohne übertragen. Auffälligerweise wird die Gartenbohne in der Schweiz hin und wieder mit dem Namen der Erbse bezeichnet und heißt dann Wind- oder Dräh- Erbis, also ein« Erbse, die sich an ihrer Stütze hinaufdreht oder hinaufwindet. Die Buschbohnen sind im Plattdeutschen die Kruupboonen. Kruupen bedeutet soviel wie „kriechen", „sich ducken", „sich kleinmachcn", weil diese Spielart am Boden bleibt und sich an keiner Stütze emporwindet, wie dies die Stangenbohnen tun. Dem plattdeutschen Wort entspricht das schweizerische Höckerli- bohne, also eine Bohne, die auf der Erde hocken bleibt. Das westpreußische Schabbel, Schab- belbohne bedeutet wohl Säbelbohne (nach den säbelförmig gebogenen Hülsen), das polnische Wort sradla — Säbel wird hier milgewirkt haben. Or. ülarreil. Sind Deutschlands Erfolge ein Geheimnis? Die Erfolge, die der Nationalsozialismus in ver hältnismäßig kurzer Zeit aus den verschiedensten Gebieten erzielte, werden von ausländischer Seile oft völlig falsch beurteilt. Selbst ernste Persönlich keiten, die sich ein zutreffendes Bild machen wollen, erkennen nicht die Kräfte, die letzten Endes den Er folg verbürgen. Man spricht von Diktatur und übersieht dabei völlig, daß die Maßnahmen einer Regierung auf die Dauer nur dann Erfolg haben können, wenn der Wille des Volkes dahinter steht. Die willige Mitarbeit des Volkes bildet eine sichere Grundlage, auf der der Führer und seine Heiser ein neues und besseres Reich schassen können. Die nationalsozialistische Regierungskunst ist nicht zu letzt deswegen so erfolgreich, weil sie es versteht, Kräfte für das Volkswohl zu mobilisieren, tue früher ungenutzt blieben. Nie wäre es z. B. mög lich gewesen, eine so gewaltige und gut funttio- niereude Einrichtung wie das Winterhilfswerk zu schassen, wenn nicht Millionen von Volksgenoffen in ihrer Arbeit für eine große und edle Sache innere Befriedigung fänden. Würden nicht eine riesige Anzahl ehrenamtlicher Unterführer im Reichsnährstand freiwillig dem Berufsstand ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen, dann wäre es auch nicht möglich, die Erzeugungsschlacht mit Er folg zu schlagen. Man könnte den Gärtnern und Bauern wohl Belehrungen erteilen, aber man würde nicht diejenigen erfassen, auf deren Beeinflussung es ganz besonders ankommt. Die Volksverbunden heit und die freiwillige Mitarbeit der Volksgenos- sen an den nationalen Ausgaben bilden eine wich tige Voraussetzung unserer Erfolge. Daran ist allo - nichts „Geheimnisvolles". Sie werden nur von Vieten Ausländern nicht gewürdigt, weil sie in deren Ländern in gleicher Weise nicht anzutreffen sind. Otto.