Volltext Seite (XML)
Unterlagenforschung und die zukünftige Be deutung der Unterlagenverwendung. e) Bereinigung zweifelhafter Benennungen, richtige und ein heitliche Äamensbezeichnung in Unterlagenangeboten aller Art. (Beispiele: Doucin oder Splitt-Apfel, Paradies- oder Jo hannis-Apfel?) k) Enge Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitskreise IV/4 des Forschungsdienstes und der RHA. II L 9, andererseits zwischen letzterer und der Praxis der Wildlingsbaum schulen, schließlich zwischen den Sachgebieten Obst und Baumschulen der RHA. II L 9. 8) Berücksichtigung der Wildlinge und Ver edlungsunterlagen aller Art einschließlich der reinklonigen Obstunterlagen bei den baum- schulstatistischen Erhebungen. k) Die praktische Anwendung des Begriffs Markenfähigkeit im Wildlings geschäft. (Markenetikett, Ge währschein.) i) Die Sicherung des Bedarfs und der Liefe rung einwandfreien Wildlings-Saat- gutes. Ich fasse wie folgt zusammen: Die Losung „Erzeugungsschlacht" verpflich tet uns aus dem Gebiete der Unterlagen zu schleuniger Schließung der vorhandenen Er zeugungslücken in mengenmäßiger und gründ licher Durcharbeitung und Vervollkommnung in gütemäßiger Hinsicht. Wir bauen den Bc- griss „Markensähigkeit" unserer Baumschul erzeugnisse vom Fundament, von der Unter lage und der Jungpslanze her aus. Ruäolk Detzner. 77 ksi'ss'aILl'ücjcSl'Lkaksung — Lenkung c/sr Günstiger Schadensverlauf 1935 Bertrctcrversammlung der Deutschen Hngcl- versicherungsgescllschast aus Gegenseitigkeit sür Gärtnereien usw. zu Berlin. Zum ersten Male nach der im Vorjahre voll, zogenen Aenderung im Aufbau der Organe der Gesellschaft fand am 28. Februar in Berlin die ordentliche Vertreterversammlung statt, zu der 30 Vertreter aus allen Landesbauernschaftsbezirken anwesend waren. Diese Neuordnung in der ober sten Führung der Gesellschaft hat zur Folge, daß nunmehr in jeder Landesbauernschaft ein Mitglied der Gesellschaft über die Gesellschaft genauestens unterichtct ist und die Verbindung zwischen der Ge sellschaft und den Mitgliedern 'im Reiche bilden wird. Aus dem der Vertreterversammlung vorgelegten Bericht geht hervor, daß die Gesellschaft im Jahre 1935 eine weitere günstige Entwicklung zu verzeich nen hatte. Durch den neuen Zugang von 1715 Mit gliedern mit einer Versicherungssumme von All 3 968 910,— und einem Vorbeitrag von Wit 88 999,— stieg die Mitgliederzahl auf 14 919. In der Sturmversicherung war die Zunahme noch starker. Die Mitgliederzähl stieg dort von 2081 auf 2602, d. i. eine Zunahme von 521 mit Ä/l 1283 110,— Versicherungssumme und Alt 12 849,95 Vorbeitrag. Der Schadensverlauf kann in der Hagelversiche rung als günstig bezeichnet werden, wenn auch die Zahl der Schäden und die Höhe der zur Auszah lung gekommenen Entschädigungen die des Vor jahres übersteigt. Aus dem Bericht geht hervor, daß im vergangenen Jahre wiederum der Beweis dafür erbracht wurde, daß auch solche Gebiete, Lie vielfach als hagelfrei bezeichnet werden, in gewissen Zeitabständen regelmäßig von schweren Hagel schlägen betroffen werden. Der schwerste Schadens- iag war der 15. Juni. An diesem einzigen Tage entstanden Schäden in Höhe von Alt 101118.67. Diese Tatsache beweist deutlich, welch schwere Ge fahr dem Beruf aus den regelmäßig wiederkehren den Hagelunwettern drohen. In der Sturmversicherung war der Schadensver lauf gegenüber dem Vorjahre wesentlich ungünsti ger. Die Zahl der Schäden stieg um 722 auf 1432 init insgesamt Mt 82 828,98 Schadenssumme. Im übrigen zeigt der Bericht der Gesellschaft, daß die finanzielle Stärkung weitere Fortschritte gemacht hat. Es wird auf den im Anzeigenteil veröffent lichten Rechnungsabschluß verwiesen. Die günstige finanzielle Lage gab dem Aufsichtsrat die Möglich keit, für das Jahr 1936 eine weitere Senkung der Beiträge dadurch vorzunehmen, daß für 1936 auf die Erhebung des Beitrages zur Rücklage verzichtet wird. Das bedeutet eine Ermäßigung des Bei trages um 5 Ä-. Von dem gesamten Ucberschuß in der Hagelversicherung von M 271046,14 werden 90 348,14 der Rücklage zugeführt, während der Rest in Höhe von Alt 180698,— die Möglichkeit ergibt, einen Ueberschußanteil von 17 A in der Form der Beitragsanrechnung zu gewähren. Der Anfsichtsrät schlug des weiteren der Ver treterversammlung vor, von einer generellen Er höhung der Verteilung des Ueberschußes abzusehen, statt dessen aber zu prüfen, in welchen Positionen eine weitere Senkung der Beiträge erfolgen könne. Außer den vorgenannten Ermäßigungen und der Ausschüttung von Ucberschüßen wurden im ver gangenen Jähre Alt 44 290,40 Rabatte für schaden freie Jahre gewährt. Verteilung von Ueberschüssen, Gewährung von Rabatten und Ermäßigung des Vorbeitrages um 5 A> bedeuten zusammen, daß von den Mitgliedern insgesamt nur etwa 85 der tarifmäßigen Brutto-Prämien erhoben werden, daß also in der letzten Zeit eine wesentliche Senkung der Beiträge herbeigesührt worden ist. Für die im vorigen Jahre verstorbenen Aufsichts ratsmitglieder, Gärtnereibesitzer Otto Platz und Gärtnereibesitzer Adolf Grille, deren der Vorsitzende bei Eröffnung der Versammlung mit ehrenden Worten gedachte, wurden die Herren Friedrich Gabbert, Friedrichsfelde und Karl Poggeudorf, Ber lin-Heinersdorf, gewählt. Dem Aufsichtsrat ge hören außerdem an: Johs. Boettner d. I., Frank furt (Oder) (Vorf. d. Aufsichtsrats): Max Him melmann, Köln (stellv. Vorf. d. Aufsichtsrats); Karl Birkigt, Köthensdorf; Karl Danner, München; Hugo Kölle, Heilbronn. 1. Gartenbautag in Kurheffen Die erste Gartenbautagung der Landesbauern schaft Kurhessen in Kassel hatte eine sehr rege Be teiligung gefunden. An die Arbeitstagung des Bei rats der Unterabteilung Garten schlossen sich eine Reihe von Vortrügen an, die mit einer Be grüßungsansprache von Landesfachwart Beckel und Landesobmann Patry eingeleitet wurden. Prof. Dr. Ebert- Berlin sprach zn dem Thema: „Aufgaben und Stellung des Gartenbaues in der Erzeugungs schlacht". Beim Obst- und Gemüsebau, in der Blu men- und Pflanzenzucht müsse den Gärtner das Prinzip leiten: Steigerung des Ertrags und der Qualität auf gleicher Bodenfläche. Wie bei jedem Arbeiter des Dritten Reiches, so sei auch beim deutschen Gärtner die geistige Einstellung maß gebend, mit der er an seine Arbeit herangehe. Abteilungsvorstand Schäfer verbreitete sich über die Betreuung der Gefolgschaft Gartenbau durch den Reichsnährstand. Abteilungsvorstand Dr. Licht stellte in seinem Vortrag „Grundlagen und Wirkung des Blut- und Boden-Gedankens" die ethische Grundhaltung des bäuerlichen Menschen heraus. Ueber die große Reichsgartcnschau, die im April 1936 unter der Schirmherrschaft des Reichsbauern- siihrers eröffnet wird, sprach Gartenbaudirektor Balke-Dresden an Hand einer Lichtbilderreihe, die einen aufschlußreichen, fesselnden Einblick in das Werden dieser großen Leistungs- und Werbeschau gab. Das Ausstellungsgelände, das in viele Ab schnitte für die besonderen Gartengattungen zerlegt wurde, ohne dabei seine Einheitlichkeit einzubüßcn, zeigt alte Baumbestände, unterbrochen von großen Rasenflächen, die Raum bieten für ausgedehnte Blumen und Gewächsschauen. Schon jetzt erhielt der Zuschauer einen starken Eindruck von der groß- angelegten Ausgestaltung der kommenden Schau. Von der Reichsgartenschau Der Name „Reichsgartenschau", unter dem am 24. April 1936 die Dresdener Ausstellung eröffnet wird, verpflichtet zu zwei Dingen: 1. Es muß alles gezeigt werden, was zur Gärt nerei und zum Garten gehört, was dort er zeugt und was dort gebraucht wird. 2. Gärten müssen gezeigt werden in jeder Art und in jeder Größe. Nachstehend soll erläutert werden, wie die Reichs gartenschau die Aufgabe der Werbung für den Garten und das Gartenheim angefaßt hat. Bis ^heilte trennt man noch allzu gern Haus und Garten. Der Architekt und der Gartengestalter, sie schaffen oft nebeneinander, ohne zu wissen, daß erst durch ein Zusammenarbeiten >das gewünschte Ganze hervorgebracht werden kann. Natürlich können die Anregungen zur Zusammenarbeit nicht vom Architekten oder Gartengestalter ausgehen, obwohl eine gegenseitige Verständigung zu wün schen wäre. Wir müssen diese Gedanken hinein tragen in die Kreise der Baulustigen. Es ist ja wieder möglich, Häuser in die Gärten hineinzubauen. Das Verkehrsnetz wird enger, und die Verkehrsmittel werden immer billiger. Eine Auflockerung der Städte ist notwendig. Innerhalb und außerhalb der Städte gibt es noch Baugrund zu erschwinglichen Preisen, auf dem das Garten- Heim erstehen kann, das Gartenheim, in dem der Familiensinn gepflegt wird, in dem gesunde Men schen wachsen, die durch Gartenarbeit und Garten leben Sinn bekommen für die Natur und alles, was in ihr geschieht, Somit werden sie Achtung bekommen vor dem Leben, die Erde und die Heimat lieben lernen. Die Häuser stehen in den Gärten, nicht darüber oder daneben. Die Gärten vereinen sich mit den Häusern, so daß nur beide miteinander bestehen können. Dem einen würde das andere fehlen. Das Große Gartenheim ist auf reine Wohn kultur zugeschnitten: ein großes, breit gelagertes und weiträumiges Haus mit ebensolchem Garten, mit Gartenbad, großem Spielrasen für Ring tennis, Krocket und andere Rasenspiele. Die Pflan zen sind hier teilweise Mittel zum Zweck, auch sind sie Einzelwesen. Sie sollen den Garten räumlich schließen, aber sie sollen auch durch die ihnen eigene Art zu grünen, zu blühen oder zu fruchten den Garten und das Haus schmücken, dem Besitzer Freude machen und ihn entschädigen für seine Mühen. Auf gedrängterem Raum steht das Kleine Gar tenheim; aber noch ist Platz zum behaglichen Wohnen im Garten und in dem Hauses Die Pflanze kommt zu ihrem Recht, auch Rasen zum Ruhen und Spielen ist genug vorhanden. Die Blumen und Stauden, im kleinen Sondergarten zufammengestellt auf Beeten, Rabatten und in Emzelstellungen, ermöglichen die Pflege des Gar tens durch den Besitzer. Gehölze geben den Rah men. Gleichzeitig tragen sie durch ihre Viel gestaltigkeit in Blüte, Laub und Holzfärbung zur Bereicherung des Gartens bei. Nicht ein jeder kann seinen ständigen Wohnsiü mit dem Garten vereinigen. Der Wunsch des Garlsuwohnens ist aber da — für die freien Tage der Woche, für die Urlaubslage oder für Ar Frau Blumen- und Zierpflanzenbau An den Zonal-Pelargonien zeigen sich im Früh, jahr sehr häufig Verkrüppelungen der Blätter. Zu nächst entstehen an den jungen Blättern kleine, punktartige, gelbliche Flecken, die dann in der Mitte braun und trocken werden. Diese abgestor benen Stellen bewirken beim weiteren Wachsen des gesunden Blattgewebes das Kräuseln der Blätter. Man bezeichnet diese Erscheinung als die Punkt oder Kräuselkrankheit der Pelargonie. Ein Pilz- licher oder tierischer Krankheitserreger kommt nicht in Betracht, wenigstens ist bis heute keiner bekannt. Die Ursache müssen wir in Kulturfehlern sehen. Da die verunstalteten Pelargonien im Wachstum stark Zurückbleiben und sehr an Wert verlieren, müssen wir die Ursachen unbedingt vermeiden. Verpflanzen der üverwintertcn Jungpelargonien mit trockenem verfilzten Ballen in zu große Töpfe, in zu kalte, zu nasse und zu junge Erde, starkes Angießen nach diesem Verpflanzens Naßhalten vor Beginn des Durchwurzelns, Aufstellung auf einein kalten Kasten bei kalter Witterung dürften die wesentlichsten Ursachen für die Kräuselkrankheit fein. Die Krankheitserscheinungen verlieren sich später mehr und mehr, wenn die Witterung warm ist und gesunde Bewurzelung erfolgt. Als besonders empfindlich ist die Sorte „Rubin" bekannt. Wenn die Schneeglöckchen nicht austreiben oder die Austriebe und Blüten sitzen bleiben, dann soll ten die Zwiebelchen sorgfältigst ausgegraben wer den. Es wird sich dann zeigen, daß die Reste der Blätter und Blütenschäfte verfault und mit einem grauen Schimmel überzogen sind. Die Schneeglöck chen sind verseucht durch den Pilz kotrzckis LaMu- tkina, dem Erreger des Schwarzen Rotzes des Schneeglöckchens. Die Seuche greift sehr rasch um sich, sie zerstört Triebe und Zwiebeln. An den fau lenden Pflanzenteilen entwickeln sich schwarze, kuge lige Dauerformen des Pilzes, die im Boden und an den Zwiebeln überwintern. Alle verdächtig er scheinenden Horste sind auszugraben und mit der anhaftenden Erde zu verbrennen. Nach dem Ein ziehen der gesund gebliebenen Bestände sind auch diese aufzunehmen, auf luftigem Lager zu trocknen und gründlichst durchzuputzen. Mit den schwarzen Daue'rformen des Pilzes behaftete Zwiebeln sind zu vernichten. Für das Auspflanzen der Zwiebeln im Spätsommer ist Land zu wählen, das noch keine Schneeglöckchen getragen hat. Das verseuchte Land ist mit Formalist zu desinfizieren. 214 I des käuf lichen 40F>igen Formalin werden mit 100 I Wasser verdünnt und von dieser Lösung 10 I je m? Bcet- släche mit Kanne und Brause ausgegossen. Der Boden ist vorher zu lockern und soll nur ganz mäßig feucht fein. Um eine gute Wirkung zu er zielen, ist die behandelte Fläche für zwei Tage mit Oelpapier, Säcken oder Dachpappe bedeckt zu hal ten. Verseucht gewesenes Land sollte für viele Jahre keine Schneeglockchenkulturcn mehr tragen. Rote Spinne (Spinnmilbe), Thrips (schwarze Fliege), Blattläuse und Mottenschildlaus (weiße Fliege) sind in den Frühjahrsmonaten besonders gefürchtete Feinde unserer Kulturen. Man darf sich nicht aus die direkte Bekämpfung allein verlaßen, sondern muß alles tun, um einem Auftreten dieser Schädlinge vorzubeugen. Hierzu gehört in erster Linie das Vermeiden starker Temperaturschwankun gen: Tagen mit außerordentlich starker Erwärmung in den Häusern durch Sonneneinstrahlung folgen noch häufig Frostnächte mit starker Wärmeausstrah lung. Vermeiden wir ein hohes Ansteigen der Tem peratur am Tage durch vorsichtiges, zugfreies Lüf ten, geben wir für die Zeit der stärksten Sonnen einwirkung leichten Schatten und vermeiden wir durch Spritzen und Feuchthalten der Tischflächen und Wege das schädliche Trockenwerden der Luft, dann bleiben die Kulturen widerstandsfähig gegen die Schädlinge. Besonders empfindlich gegen starke Erwärmung' durch Sonneneinstrahlung und gegen plötzliche Lufttroaenheit sind ja Calceolarien und Cinerarien. Bei diesen kommt es jetzt ganz beson ders darauf an, daß sie rechtzeitig an höhere Luft- trockenheit gewöhnt werden, damit sie nicht bald nach dem Verkauf vollständig verlausen. Viel Luft, mäßig Schatten und immer seltener vorzunehmen des Spritzen Härten die Pflanzen für den bevor stehenden Verkauf ab. und die noch nicht schulpflichtigen Kinder. Hierfür ist das Kleine Gartenheim gedacht. Das Haus ist einfach, aber solide; denn nicht nur im Sommer soll man dort wohnen — nein, auch im zeitigen Frühjahr, im Herbst und selbst im Winter. So ein Gartenheim ist eine Zuflucht, in der man neue Kräfte sammelt für den Alltag. Dieses Haus und der Garten sind nicht ständig bewohnt, darum sind beide einfach gehalten und bedürfen wenig der Pflege. Schützende Gehölze, Rasen, vielleicht einige Blumen und Küchenkräuter sind vorhanden. In dieser Art sind einige solcher Wohnstätten auf der Reichsgartenschau im Entstehen. Die Park- landschast mit altem Baumbestand bestimmt die Gestaltung und pflanzliche Behandlung der Gär ten. Die Häuser werden sich dem Wesen der Land schaft fügen müssen. Unterordnen ist hier ihre Pflicht, wogegen bei den anderen Gartenheimen nur ein Sicheinsügen der Häuser verlangt werden kann. Die Grundgedanken zur Gestaltung der Gärten haben die Bearbeiter mitgebracht, die die Wünsche der Bauherren in jahrelangen Erfahrungen lennen- gelernt haben. So zeicst di« Gartenschau noch Gär ten für den Pflanzentiebhaber, den Vielgestaltigen Garten, den Heidegarten, den Iris-Garten, den Duft-Garten, den 'Rittersporn-Garten und den Immergrünen Garten. Die Stille Insel — ein Garten der Erholung und Ruhe — der Garten des Tierfreundes und andere mehr —, sie alle geben Zeugnis von der Vielgestaltigkeit, mit der die Wünsche der Bauherren an den Gartengestalter herantreteu. Diese Wünsche für den Garten richtig zu über setzen, ist Pflicht und Ausgabe der Gartengestalter, genau so, wie dieses für die Architekten beim Hause der Fall ist, und gemeinsam muß ihre Arbeit sein, um das wirkliche 'Gartenheim zn schaffen. Kurt Voller, Gartengestalter Hängebretter müssen jetzt aus den Häusern ver schwinden. Auf ihnen stehen die Jungpslanzen in folge der dort noch krasseren Temperat'urschwankun- gen und der besonders hohen Lufttrockenheit sehr stngünstig. Dies gilt in erster Linie für die Cycla men- und Gloxinien-Jungpslanzen. Auf den Tisch flächen muß jetzt für diese Kulturen Platz geschaffen werden. Cyclamen müßen überhaupt kühler gestellt werden. Neben einer sorgfältigen Klimaregelung im Haus müssen aber auch gegen die genannten Schädlinge vorbeugend direkte Bekämpfungsmittel zur Anwen dung kommen. Gegen die rote Spinne wirkt noch immer das häufige Spritzen bei warmem Wetter mit scharfem Wasserstrahl am sichersten. Gleich zeitig werden dadurch aber auch die übrigen Schäd linge zurückgehalten. Sonst kommen gegen rote Spinne als direkte Bekämpfungsmittel Vomasol 8 und Erysit in Frage. Gegen die anderen Schäd linge helfen am besten die bekannten Nikotinbekämp fungsmethoden, auf die schon wiederholt hingewie sen wurde. Zu beachten ist, daß sowohl bei den ge nannten Schwefelpräparaten als auch bei den Niko tinmitteln die Sonnenwärme Mitwirken sollte. An wendung also rechtzeitig am Nachmittag bei Hellem Welter und geschlossenem Hause. Es muß auch immer wieder darauf hingewiesen werden, daß zum Spritzen mit Bekämpfungsmitteln nur beste Hochdruckspritzen mit guten Verstäuber- düseu Verwendung finden sollten. Die Pflanzen sind mit den Mitteln nur einzunebeln; es darf die Spritzflüssigkeit nicht auf den Blättern zusammen laufen. Dadurch entstehen z. B. auf den Blättern der Cinerarien sehr leicht Verbrennungsschäden, die sich im Braunwerden der Blattränder zeigen. dl. Nanu, Geisenheim, Fmlandgemüsebau Im März werden die Frühaussaaten von Erbsen gemacht. Um eine gute Keimung zu ermöglichen, ist der Samen zu beizen. Bei kleineren Mengen wendet man das Tauchverfahrcn an und beizt in einer 14prozcntigen Lösung bei einer Beizdauer von einer halben Stunde. Sollen die Erbsen mit der Maschine gedrillt werden, so ist das Kurz- naßbeizverfahrcn mit Germisan zu empfehlen. Für 1 Ztr. Saaterbsen genügen 20 8 Germisan auf 14 > Wasser. Große Saatmengen werden im all gemeinen mit Trockenbeizmitteln behandelt. Man rechnet etwa 100 Z auf 1 Ztr. Saat. Von großer Wichtigkeit sür einen guten Aufgang ist aber auch die Auswahl richtiger Sorten. So dürfen die Mark erbsensorten niemals als Frühsorten im März aus- aesät werden, weil sie zur Keimung eine gewiße Bodenwärme beanspruchen, die in dieser Jahres zeit noch nicht vorhanden ist. Markerbsen, im März gesät, werden trotz Beizung meistens einen schlech ten Bestand ergeben. Als Frühsorten sind daher nur Schal- oder Kneiselerbsensorten zu verwenden. Dort, wo bei den ausgelegten Erbsen mit Tau- benfraß zu rechnen ist, empfiehlt sich das Rotfärben der Saat mit Mennige. Für 50 KZ Samen rechnet man 1 KZ Mennige. Das Färben der Saat ge schieht in der Weise, daß man dieselbe mit Wasser benetzt und dann den roten Farbstoff zusetzt. Das Ganze wird so lange durcheinander geschaufelt, bis jedes Korn gleichmäßig rot gefärbt ist. Auch durch Benetzen der Saat mit Petroleum soll man die Tauben abhalten können. Hin und wieder will man beobachtet haben, daß durch die Behandlung des Samens mit Petroleum auch die Drahtwürmer verscheucht werden. Im übrigen sei darauf hinge wiesen, daß während der Bestellzeit die Tauben eingesperrt werden müssen. Auf Grund des 8 30 des Feld- und Forstpolizeigesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. 1. 1926 ist für den Umfang des Staatsgebietes folgendes angeordnet: „Tauben sind zur Zeit der Frühjahrs- und Herbst bestellung während eines Zeitraums von längstens je einem Monate derart zn halten, daß sie die be stellten Felder und Gärten nicht aufsuchen können. Die Sperrzeiten sind von den Kreispolizeibehörden nach Maßgabe der örtlichen Verhältnisse jährlich festzusetzen. Mit Zustimmung des Regierungspräsi denten kann zum Schutze der Frühjahrsbestellung im Falle besonderen Bedürfnisses die Sperrfrist auf eine Höchstdauer von insgesamt einundeinenhalben Monat erhöht werden. Während der übrigen Zeit des Jahres dürfen die Tauben frei umherfliegen." In solchen Gegenden, wo die Zwiebelmade stark auftritt, empfiehlt es sich, die Saatmenge auf min destens 4 KZ je 14 Im zu bemeßen. Man gibt hin und wieder sogar noch 5 KZ, um einen genügenden Bestand zu erreichen. Da gegen den aus Amerika eingeführten Zwiebelbrand noch kein geeignetes Be kämpfungsverfahren bekannt geworden ist, sollte man vorsichtshalber den Samen vor der Aussaat beizen. Um feststellen zu können, ob ein Zwiebelbcstand wegen der Rotzkrankheit vom Anbau zur Samcn- gewinnung ausgeschlossen werden muß, wird am besten eine Probe an einem warmen, Hellen Ort vorgetrieben. Erscheinen viel Schlotten mit schlaf fen, welligen Blättern, so ist vom Anbau abzu raten. Um bei den Puffbohnen das spätere Auftreten von Blattläusen zu erschweren, ist die Saat so früh wie möglich auszulegen. In sehr vielen Fällen ist die Puffbohnensaat durchlöchert. Diese Löcher stam men vom Bohnenkäfer (krückus rukimünus). lieber den Einfluß dieser Löcher auf die Keimung sind die Meinungen geteilt. Durch das Beizen der durchlöcherten Bohnen wurde die Keimfähigkeit um rund 10 A> erhöht. Es empfiehlt sich daher, durchlöcherte Puffbohnen vor der Aussaat zu beizen. Dasselbe gilt auch für die vom Erbsenkäfer (Lrücbus pisi) befallenen Erbsen. Reichelt, Hannover. Oesterreich gibt die Einfuhr amerikanischer Aepfel frei Nachdem sich die Vorräte an inländischen Aep» fein weiter gelichtet haben, wurden neuerlich 10 Yb des amerikanischen Aepfelkontingents zur Einfuhr freigegeben. — Die Einfuhr amerikanischer Birnen wird an die Bedingung geknüpft, daß zugleich die vierfache Menge steirischer Äepfel übernommen wird.