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Nr. 43. 24. 10. 1320 Die SarkenSauwirksHaft Telegramme: Rekchsgartenbau, Berlin des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues e. v. Fernsprecher: Berlin. Hansa 8608-13 Der Marktrundjchau liegen Wochenschiutzberichte von 25 Märkten, darunter 14 Grohmärkteu, zugrunde. 6kMÜ8k Vb8l Dar Angebot an den Semüsemärktcn ist noch immer reichlich. Besonders im Zwiebelhandel ist die Lage auch international unverändert schwach, da die Zufuhr groß ist. In Wien wurden laut privaten Berichten im Großhandel für ungarische Maco-Zwiebeln großfallend 5,90—6,20, Mittelware 5,30—5,60, nach amtlichen Notierungen Maco-Zwiebeln 5,30—6,50 alle Größen, einheimische 4,70—5,90 alle Größen, gute Gärtnerware 5,30—6,50 RÄi. je 50 LZ bezahlt. Die deutschen Preise entsprechen ungefähr die sen Preisen, auch in England wurden für hol ländische Zwiebeln Pickler 6,50 RM. bezahlt, für andere Größen 4—4,50 RM. Sehr niedrig sind die Zwiebelpreise in Warschau, für erste Qualität zahlte man 3,84—4,32, für II. Qual. 2,88—3P6 RM. alles je 50 kF. Die groben Sortierungen gehen allenthalben erheblich besser als die kleinen Größen, die jetzt im Handel befindlichen Mengen sind schon er heblich, die spanischen Exporteure haben in der letzten Berichtswochs den Export etwas einge schränkt und sind nicht bereit, niedrigere Preise zu bewilligen, auch sollen in den spanischen An baugebieten durch Wärme Verschlechterungen der Qualität eingetreten sein. An deutschen Märkten werden jetzt sehr viele ungarische und russische Herkünfte gehandelt. Die Aussichten für eine Besserung des Zwiebelge schäfts sind einstweilen ungünstig. Infolge großer Zufuhren sind namentlich die Kohlpreise mit Ausnahme von Weißkohl, der auch in Holland den Preis hat halten können, zurückgegangen. Für Weißkohl ist allein die Tendenz verhältnismäßig fest geblieben, Notkohl und Wirsingkohl dagegen neigten eher zur Schwäche. Deutscher Roseukohl wird jetzt an verschiede nen Märkten, z. B. in Berlin, Lesser bezahlt als ausländischer, besonders holländischer, weil die Qualität dieser Herkünfte infolge Befalls mit Ungeziefer geringer geworden ist; die Tendenz war für Rosenkohl gleichwohl auch in Holland noch verhältnismäßig günstig. Grüne Bohnen kommen jetzt aus dem Aus lande, aus Italien und Frankreich, etwas mehr herein, doch hatten fast alle Sendungen wäh rend des Transportes gelitten und die Qualität war auch sonst nicht hervorragend, so daß di^ Preise für diese Herkünfte ziemlich niedrig sind, während für erstklassige deutsche Treibsiohnen dis Nachfrage stetig bleibt. Allerdings ist gs-" rade für letztere die Aufnahmefähigkeit beschränkt, da für diese erstklassige Ware vorwiegend nur Delikateßgeschäfte und bessere Hotels in Betracht kommen. Eine feste Tendenz weisen nach wie vor Treibtomaten auf, allenthalben geht die Frei landernte zu Ende, dis Zufuhren von den kana rischen Inseln find noch immer sehr gering, so daß allgemein eine gewiße Knappheit eingetreten ist, diese Tendenz wird voraussichtlich einige Zeit anhalten, denn die Lücke zwischen der Frei landernte und den kommenden Auslandszufuh- Berlkn, den 23. Oktober 1929. Inländisches Gemüse: Weißkohl 4 bis 6, Berl. Gürtnerware 4—5, Wirsingkohl 6 bis 9, Berl. Gärtncrware 5—7, Rotkohl hies. 7—8, Berl. Gärtnerware 5—8, hies. Rosenkohl 30—40, Grünkohl 8—10, ungem. Möhren 3—4, gewaschen 3,50—4,50, Rübchen 20—25, Kohl rüben 4—6, Rote Rüben 4,50—6, Spinat 8—14, Blattspinat 16—20, Kürbis 4—6, Champignons 25—65, Tomaten 6—20, Treibtomaten 12—40, Rapunzel 30—40, Meerrettich 40—50, hies. Zwiebeln 5,50—6, Sellerie je nach Größe 10 bis 25 RM. je 50 kx, Oderbrucher Blumenkohl 15—50, Erfurter Blumenkohl 16—55, Berl. Gärlnerware 10—35, Gurken 15—55, Salat 10 bis 18, Dresdener Salat 16—20 RM. je 100 St., Karotten 6—12, Petersilie je nach Größe 5 bis 10 RM. ;e 100 Bund. Ausländisches Gemüse: Holl. Wir singkohl 7—8, holl. Rosenkohl 27,50—35, franz. Bohnen 20—30, ital. Bohnen l5—26, holl. Tomaten 28—36, Treibhaustomatcn 38—45, Brüsseler Tomaten 45—50, ungar. Zwiebeln 5,50—6,50, ukrainische Zwiebeln 4—5,50, holl. 7—8, holl. Schwarzwurzeln 32,50—37 RM. je 50 üg, holl. Gurken 15—35, holl. Treibhaus- gurken 25—50 RM. je 100 Stück. Gemüse: Sowohl im Obst-, als auch im Gemüsegeschäft ist die Lage noch immer sehr unbefriedigend. In- und ausländische Aepsel und Birnen sind überreichlich vorhanden, nur beste Qualitäten werden glatt verwertet, auch gute Wirtschaftsäpfel finden noch ihre Käufer, doch ist alles minderwertige Obst sozusagen un verkäuflich. Bei Gemüse werden Treibgurkcn und Treibtomateu geräumt, erstklassige Trcib- bohnen sind im Preise etwas gestiegen, sie kosteten heute bis 1,30 RM. je 1 Pfund. Sonst sieht man noch bestimmte Delikatessen, wie Treib spargel (1 Bund 2,30 RM.) und verschiedene ausländische Spczialartikel. Die Weintraubenzufuhr scheint zurückzugehen. Die angebotenen russischen Acpfel (je Kiste etwa 13 RM. gute Qualität) sind sehr gut verpackt und machen auch sonst einen sehr guten Ein druck. Die Händler rechnen in diesem Jahre ja mit größeren Zufuhren als im vorigen Jahre. ren ist noch lange nicht überbrückt. Lebhaftes Interesse bestand sonst namentlich noch für Blu menkohl, in Süd- und Westdeutschland für En diviensalat. Kopfsalat wird ebenfalls verhältnis mäßig gut bezahlt, weil offenbar aus dem Kasten erst später größeres Angebot erfolgen kann. Die große Trockenheit während des Hochsommers . hat die Entwicklung der Pflanzen sehr beein trächtig, so daß diese Kulturen erst später Er träge liefern können. Sehr niedrig sind im Vergleich zu allen euro päischen Märkten die Gemüsepreise in Polen, spez. in Warschau, dort kosteten am 18. 10. Tomaten 4,80—9,60, Weißkohl 1,68—1,80 RM. je 50 Icx, Blumenkohl 9,60—12, Kopfsalat 0,80—1,60 RM. je 100 Stück. Worauf diese niedrigen Preise zu- rückzuführeu sind, läßt sich nicht mit Sicherheit angebeu. Gerade in Toniaten und in den vor her erwähnten Zwiebeln ist die Ernte sehr gut, "so daß Polen bestrebt ist, speziell für Zwiebeln Exportmöglichkeiten in Skandinavien ausfindig zu machen. Einstweilen scheinen in Polen die Jnlands- mürite durch die eigne Produktion sehr stark überführt zu werden, so daß vielleicht darauf die niedrigen Preise zurückzuführen sind, lieber die Qualität der dort gehandelten Produkte ist aller dings ebenfalls wenig bekannt, so daß eine di rekte Vergleichsmöglichkeit mit hiesigen Preisen nicht gegeben sein dürfte. In allen übrigen Gemüsearten hat sich die Lage kaum geändert, anscheinend wird auch der Rest des laufenden Monats wenig Aenderung bringen. Für Tomaten, Weißkohl und natür lich 'Treibgurken und Treibbohnen dürfte die Tendenz weiterhin fest bleiben. Für Blumen kohl ist diese Aussicht ebenfalls noch gegeben, bei 8en übrigen Artikeln besteht keine Veranlassung zu der gleichen Vermutung. Durchschnittsnoticrungcn im Großhandel Blumenkohl I: Erfurt 20—35, Leipzig 25 bis 40, Nordhausen 30—40, Berlin 20—35, Halle 30, Magdeburg 70, Stuttgart 30—60, Frankfurt 50—70, dito II: Nürnberg 10—30, Leipzig 15 bis 20, Nordhausen 20, Berlin 8—15, Halle 15, Magdeburg 45 RM. je 100 Stück, Weißkohl 7,50, Treibsalat (Köpfe) 6—16, Kopfsalat I 5—15, II 3, Endiviensalat 6—10 (Leipzig 15—18), Freiland kohlrabi 5—12, Bierrettich 5—10 (Leipzig 12 bis. 20), Meerrettich I 15—30 (Leipzig 55—65), II 15—20, Sellerie 5—15 (Leipzig 30), Porree 2—R (Leipzig 18), GcwächshanSgurken I 20—60 (Berlin m 10 an) RM. je 100 Stück; Kopfsalat 3—4,5'0 RM/'je 24M Steige, Sellerie 100—300 MiMtnäW je 100 Bund, Weißkohl 4—10, Rot kohl 6—15, Wirsingkohl 7—15 (Leipzig bis 18), Grünkohl 5—10, Rosenkohl I 25—45, II 20, Schnittspinat 10—20, Wurzelspinat 8—15, Frei landkohlrabi 3, gewaschene Möhren I 4—8, II 6 bis 8, ungewaschen I 3—6, II4, Schwarzwurzeln I 30—45, Rote Rüben 5—12, Kohlrüben 4—10, Petersilienwurzeln 10—18, Sellerie 12—18 (Leipzig 20—25), Porree 25, sortierte Zwiebeln 5—10, unsortierte Zwiebeln 5—8, Grüne Boh nen (Busch-) 20—25, Grüne Stangenbohnen 30 bis 50, Tomaten 10—20 (Berlin und Magde burg von 6 an), Kastengurkcn 15 RM. je 50 Amerikanische Aepfel sind noch wenig vorhanden. Hiesiger Rosenkohl wird noch immer besser be zahlt als holländischer, weil er holländische quali tativ nicht befriedigt. Holländischer Blumen kohl war in sehr schöner Qualität zuM Preise von rund 60 NM. je 100 Stück zu sehen, sonst gab es auch viel Erfurter Blumenkohl und sehr viel Kohlrabi. Außer in Treibgurken und Treibtomaten so wie Treibböhnen sind alle Gemüsearten über-' reichlich augeboten. Bis zum Beginn des neuen Monats rechnet man nicht mit einer wesentlichen Aenderung der jetzt flauen Marktlage. Essen» den 21. Oktober 1929. Inländisches Gemüse: Blumenkohl" 30—50, Oberkohlrabi 5—10, Kopfsalat 7—10, Endiviensalat 15—25, Porree 6—8, Sellerie knollen 15—30 RM. je 100 Stück, Rotkohl 6—8,. Weißkohl 3,50—4, Wirsingkohl 6—7, Rote Bete 6—10, Spinat 18—20, Note Möhren, gewaschen 8—10, ungewaschen 7—8, Feldsalat 40—45, sächs. Zwiebeln 6,50—7, Steckrüben 5—5,50, Kürbis 9 bis 10, Grünkohl 10, Einmachzwiebeln 7—8 RM. je 50 kx. Ausländisches Gemüse: Blumenkohl 35—50, Schlangengurken 20—40, Endiviensalat 15—16, Kopfsalat 13—15, Sellerieknollen 20—40, Porree 5—8 RM. je 100 Stück, Strauchbohnen 25—30, Tomaten, holl. 38—30, franz. 20—25, Note Möhren gewaschen 10—12, Rotkohl 6—7, Weißkohl 3,50—4, Wirsingkohl 5—6, Rosenkohl 3,50—3,80, sortierte Zwiebeln 6,50—7, Schwarz wurzeln 0,35—0,40, Einmachzwiebeln 7—8 RM. je 50 kx. Obst : Tiroler Aepfel 17—18 RM. je I Kiste, Sacküpfel 12—18, Tafeläpfel 25—35, Birnen II 12—18, Sackbiruen 5—10, Tafelbirncn 28—30, Preiselbeeren 40—45, Haselnüsse 50, Erdnüsse 28—30, Zwetschen 18—20, franz. Weintrauben 30—38, holl. Weintrauben 60—65, ital. Wein trauben 28—30, Brüsseler Weintrauben 80—90, Mirabellen 20—25, Pfirsiche 40—50 RM. je 50 KL- Marktlage: Gemüse-, Obst- und Süd früchtezufuhr reichlich, Geschäft langsam. An den Obstmärkten wurden die letzten Be stände von Zwetschen geräumt. Die Preise hatten etwas anziehen können, das Verschwinden der Zwetschen wird in bestimmten Handelskreisen be grüßt, da man glaubt, jetzt bessere Absatzgelegen- heit für Apfelsinen zu bekommen. Ob diese An nahme richtig ist, kann nicht beurteilt werden. Mit noch größerer Berechtigung könnte man vielmehr sagen, daß auch für Apfelsinen eine günstigere Absatzmöglichkeit erst nach dem Ver schwinden der Weintrauben gegeben sein wird, die setzt zusammen mit einer Fülle von Herbst äpfeln den Markt beherrschen. Für Herbstäpfel die jetzt zusammen mit einer Fülle von Herbst gebot ist eben zu groß, dazu kommt, daß auch die Tendenz im Mostobsthandel sich abgeschwächt hat. Namentlich in der Schweiz wird das Most obstgeschäft als trostlos bezeichnet, wenn auch in der letzten Zeit für Mostäpfel eine Besserung festzustellen war. Für Tafelbirnen hat sich da gegen die Tendenz gebessert. Auch Tafeläpfel werden schon mehr begehrt, und zwar sind es in der Hauptsache folgende Sorten, die das In teresse des Handels augenblicklich besitzen: Gold parmäne, Goldrenette, Kanadarenette, Belle fleur, Gelber Edelapfel, Baumanns Renette, Landsberger Renette und andere, in Berlin war auch schon Boskoop gut abzusetzen (20—26 RM.). Natürlich können nur solche Früchte auch dieser' bevorzugten Sorten mit Sicherheit abgesetzt wer den, die in Größe, Farbe und Gesundheit er heblich vor dem Durchschnitt des gesamten Obst angebotes stehen, für alles übrige Obst sind die Absatzgelegenheiten an den Großmärkten günstig. Amerikanische Aepfel sind in der letzten Woche nur in geringem Umfange importiert worden, der größte Teil der amerikanischen Verladungen ist einstweilen nach England gegangen, und zwar handelt es sich vorwiegend um Faßseudungen, die ohnehin in Deutschland weniger verlauft werden als Kistenüpfel. Am Londoner Markt war daher der Umsatz an europäischen Aepfeln gering, der Handel in amerikanischen Aepfeln fchon lebhafter, doch ist die Gesamtziffer der bis herigen Verladungen amerikanischer Aepfel nach Europa im Vergleich zum vergangenen Jahr erheblich niedriger. Außer nach England ist Europa nur mit geringen Teilsendungen von Amerika bedacht worden, man nimmt an, daß es sich einstweilen nur um eins lose Fühlung nahme mit den europäischen Märkten handelt. Für amerikanisch? Aepfel, ist unter den jetzigen Märkm'ekMsnissen' auch kaum ein besonderes Interesse Vorhänden. Nach dem amtlichen Be- , richt., des.zipierikanikchcil. AckerbaumiMAun^ sind die Gesamköerladüngen in den Vereinigten Staaten am 13. 10. um rund 1900 Waggons niedriger gewesen als im vergangenen Jahre. Die Marktpreise in New-Dork sind nicht unbe trächtlich (etwa um 7,80 je Faß) höher als im vorigen Jahre. Alle diese Ziffern lasten sich ohne weiteres aus der in diesem Jahrs niedrigen amerikanischen Aepfelernte erklären. Die Vor räte in den öffentlichen Kühlhäusern der Ver einigten Staaten waren am 1. Oktober im Ver gleich zum 1. Oktober 1928 bei Fässern und Körben (letztere nur Jnlandsabsatz) höher, bei Fässern um 40 000, bei Körben um 554 000.' Dagegen waren die Vorräte bei Kisten um rund 980 000 geringer. Auch diese Ziffern lasten den Schluß zu, daß für die nächste Zeit eine starke Exporttätigkeit nicht zu erwarten ist; bei Kisten dürfte das Packen noch nicht beendet sein, nor malerweise wird der Höhepunkt der' Aepfelvor- räte in den öffentlichen Mhlhäusern der Ver Hamburg, den 21. Oktober 1929. Gemüse: Französischs Brechbohnen 25 bis 30, inl. Wirsingkohl 6—10, Weißkohl 2,50. bis 4, inl. Rotkohl 5—7,50, inl. Rosenkohl 30 bis 50, Rote . Möhren 5—8, Petersilie 30—60, Rete Bete 4—8, Steckrüben 3—4,50, Schnitt spinat 35—50, Zwiebeln inl. (sackweise), 5,50—7, ausl. (sackweise) 7,50 RM. je 50 fix, ausl. Gur ken 20-—55, inl. Blumenkohl 15—70, Aus nahmen bis 90, ausl. Blumenkohl 39—63,'Peter silienwurzeln 2—5, Radieschen 0,25—0,40, Mist beetsalat 7—20, Sellerie 10—50, Meerrettich I 17,50—25, II 10—15 RM. je 100 Stück. Obst: Inl. Eßäpfel 15—35, Wirtschaftsäpfel 8—14, ausl. Eßäpfel 17—55, inl. Eßbirnen 15 bis 35, Wirtschaftsbirnen 5—10, ausl. Eßöpfel 20—33, Fliederbeeren 25—30, ausl. Preisel beeren 30—45, Quitten 25—40, Tomaten inl. I 15—25, Treibhaustomaten 30—35, kanarische Tomaten 29—33, Almeria-Weintrauben 40—45, bulgarische brutto 38—40, Lissaboner 40—50, Alicante 67—74, französische brutto 32—40, inl. süße Zwetschen I 25—35, II 18—23, süße ausl. (böhmische) 25—35 RM. je 50 leg;. Marktlage: Zufuhren an Obst reichlich, Garten- und Feldgemüse ausreichend, Markt ruhig. Hamburg, 15. bis 21. Oktober 1929. Die Ernte an Freiland t o m a t e " will kein Ende nehmen. Auch in dieser Woche brachten die Vierländer Erzeuger wieder recht ansehnliche Mengen guter Waren an den Markt. Unter dem verhältnismäßig starken Angebot an Freilandtomaten leidet naturgemäß die Verwertung der Treibhausware. Wenn auch infolge der allmählichen Verknappung der Zu fuhren die Preise in der letzten-Zeit anziehcn konnten, so sind sie doch mit Rücksicht auf die fortgeschrittene Jahreszeit niedrig zu nennen. Es notierten am 21. Oktober einheimische Frei- . landtomaten 15 bis 25 Pf., einheimische Treib- hauStomaten 30 bis 35 Pf, per Pjuud. , einigten Staaten erst erheblich später erreicht. Man beziffert den voraussichtlichen Gesamt export für 1929/30 aus den Vereinigten Staaten und Kanada in den Berichten englischer statisti scher Aemter auf etwa 4 250000 Faß (dabei ist I Faß — 3 Kisten gerechnet), das wären 3 Mil lionen Faß weniger als im vorigen Jahre und rund 700 000 Faß mehr als 1927/1928, als die amerikanische Aepfelernte verhältnismäßig ge ring war. Ganz zuverlässig sind diese Schätzungen eingestandenermaßen nicht, weil sich später immer Aenderungen ergeben können. Durch amerikanische Aepfel wird in diesem Jahre die Marktlage voraussichtlich kein Dump ing erfahren, da die amerikanischen Inlands preise höher sein werden, als im vorigen Jahre. Mit größerer Sorge betrachtet man aber allge mein die Konkurrenz durch russische Aepfel, weil diese normalerweise auch in Kistenverpackung billiger als amerikanische Aepfel sind und dabei im Geschmack den deutschen Aepfeln gleichkom men. Es wäre nicht überraschend, wenn dis russische , Einfuhr , an Aepfeln ein unerwartetes Ausmaß erlangen würde, hat man doch in Eng land in der letzten Zeit schon eine starke Kon kurrenz durch russische Erdbeerkonserven erfahren. Außerdem mahnen bestimmte Vorgänge am Ge- treideniarkt, nämlich unerwartete Angebots an russischer Gerste zur Vorsicht. Augenblicklich mag diese Besorgnis noch ver früht jein, es wird sich aber empfehlen, diese Gefahr nicht aus dem Auge zu lassen. Für gute Qualität ist die Tendenz augen blicklich schon als fest zu bezeichnen, auf Quali- tätslieferungen müssen daher die Obstzüchter bei Geschäftsabschlüssen am Großmarlt besonderen Wert legen. Für Herbstsorten und geringere Qualitäten sind leider die Aussichten ungünstig. Für die Bedeutung der Qualitätslieserung ist ein Beispiel aus dem Auslande sehr interessant: London bezieht aus Frankreich sehr viels Nüsse, in diesem Jahr ist die Nußernte gut ausgefallen, ein großer Teil ist aber anscheinend infolge der Trockenheit taub geblieben. Am Londoner Markt hat sich infolgedessen ein starker Preisrückgang von 10—14 RM- auf 6—7 RM. je Sack ergeben. Es ist für die französischen Exporteure sehr un angenehm. daß auch solche Lieferungen bean standet worden sind, die mit der Qualitätsmarke französischer Genossenschaften versehen war. Die Folgen äußern sich nicht nur in einem Preis druck, an dem auch eine Abstellung der Bc-, schwerde jetzt nicht mehr viel ändert, sondern guch in,,einer bedenklichen Schädigung des Vcr- - trauens zur O'uälitä^marke dieser Genossen- ' schäften. Dies ist ein warnendes Beispiel für -deutsche Züchter. Die spanische Weintraubenernte hat ihren Höhepunkt schon erreicht, in 8—14 Tagen wird der schlimmste Druck von dieser Seite über wunden sein, dann werden die Obstmärkte im Zeichen des Konkurrenzkampfes zwischen Apfel sinen und Aepfeln und zwischen Auslands- und Jnlandsäpfeln stehen. Durchschnittsnotierungen im Großhandel Kabinettäpfel 20—50, Tafeläpfel 15—35, Eß äpfel 12—22 (Berlin 8—14), Fabrik- und Most äpfel 3—12, Kabinettbirnen: Berlin 40—55, Tafelbirnen 15—35, Eßbirnen 10—25, Fabrik- und Mostbirnen 4—12, Walnüsse 35—50 (Leip zig 80—120), Edelpslaumen 20—25, Zwetschen 10—22 lBerlin 28—33) RM. je 50 KZ. Holland hat sich zur Zeit vom Markt so gut wie völlig zurückgezogen, da es bei der augenblicklichen Preislage osfenbar nicht auf seine Rechnung kommt. In der vergangenen Woche gelangten die ersten kanarischen To maten zum Verkauf. Sie wurden mit 32 bis 38 Pf. per Pfund bezahlt. Die Zufuhr an einheimischem und nieder ländischem Blumenkohl läßt bereits merklich nach. Weißkohl wird in steigender Menge und zu billigen Preisen angeboten. Er notierte am 21, Oktober mit 2>/z bis 4 Pf. per Pfund, während Rotkohl mit 7 bis 7^ Pf. per Pfund bezahlt wurde. Die Zufuhren an Rosenkohl, wachsen. Die Verwertung diese,? Erzeugnisses ist recht gut. Es wird zur Zeit mit 30 bis 35 Pf. per Pfund bezahlt. Der Bedarf an Salat gurken wird zur Zeit fast ausschließlich von den Niederlanden, sowie von den Treibhausbetriebcn des Wies moors gedeckt. Wie in der vorhergehenden Bcrichtswoche, so fielen auch; in dieser Woche wiederum dis starken Anlieferungen von Aepfeln und Trauben aus der Krim auf. Amerikanische Aepfel sind vorläufig immer noch in verhältnismäßig ge ringer . Menge angeboten. Die ausländischen Aepfel können sich unseres Dafürhaltens ihrem Geschmack? nach mit den besseren ein heimischen Sorten, wie z. B. „Prinzenäpfel" und „Wohlschmeckender" nicht messen. Leider erzielen sie gleichwohl oft doppelt so hohe Preise wie diese und zwar auch dann, wenn das einheimische Erzeugnis in durchaus ein wandfreier Sortierung und ohne nennenswerte Schäden augeboten wird. Die durchaus flecken lose'Schale der ausländischen Früchte, wie sie in unserem Klima niemals zu erzielen sein wird, gibt ihnen leider in den Augen deS Ab nehmers den Vorzug. (Verbindungsstelle Hamburg—Esche.) nsrkMNM«: