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Zahrg. 1929 Berlin, Donnerstag, den 24. Oktober 1929 Erscheint wöchentlich Ssrugsprsis tVtsrtc 1.- mousriirrn. — ^rireigsusnugnms'Ssrün 8^/48, vrisctrlohstr 16, osdsn üsr SSrlosrrnsrktdstls. - D>s 8c: >suctsrunro>gsn sind von der Verükksnttlchnng seisgesohlosssn - vor ^uttrsggsvs' giv» cturov die ^ukguds des lnesrsts ss>n SinvsrstLndni» so. k>rsise unts' cts- 8onisu0»r orsisgrsnro der VerdSnds w s g rei t sse s n. — SrtUtlungson Ssrlin-bzitte -1444^' ^1^44Ä6l6a444 Vk5 VM5M^-6MM8ÜUL k.V K^l.!^l k^VV.40ä^/ 46 itom Inkinlk« Regelt Zollumgehung bei Obstkonserven. — Eine Werbegemeinschaft zur Förderung des Blumenverbrnuches. — 15.60—208 M. Verbandsbeitrag im Jahr. — Praktische Schluß- ÄUS VLIll ^UYUtt. folgerungcn aus den diesjährigen Frostschäden. — Fragekasten. — Wacht Michel auf? — Erwerbsgärtner in Dahmsdorf. — Der Bolens-Traklor. — Zur Frage der Bodcnerwär- mung. — Die Sonntagsstunde. — Mitteilungen des Reichsverbandes. — Aus den Landesverbänden und Bezirksgruppcn. — Marktrundschan. 43 I 44- Jahrgang der Verbandszeitung /lnrslgsnprslso: Ola Zgsspsktsns mm-?skls 23 8f., Ms sgsspskksns bks- klsms-mm-^site tm Hxt 80 ^k — l?sklsmstlonsn nur vis 8 llsgs nsov T H / 8rsovainsn rutässig. — 8slsgsxsmplgrs nur sui Verlangen gegen Porto- xtz» Vc » iL F srsstr. — PUr psOlsr cturov undsutlledss kVIsnuskripi keine blsttung — Sei Me 8^» W Ä / kinrisvunci durch QsrioM oct. i. Konkursvsrkahr. füllt ctsr berechn psvstt kort. L/UA< Gegen Zollumgehung bel Obstkoaserven Der Reichsverband des deutschen Gartenbaues k. V. und die Wirtschaftliche Bereinigung der Konserven-Jndustric sind seit Jahren durch wie derholte Vorstellungen bet den zuständigen Reichsbehördcn bemüht gewesen, eine Aendcrung des für Obstkonservcn bestehenden Zollerhebungs- Verfahrens hcrbeizuführen, da diese nicht nur eine offenbare Zollumgehung bedeutet, sondern sowohl dem Reiche als auch der Konserven-Jn- dustrie und dem Erzeuger schweren wirtschaft lichen Nachteil bringt. Die Zollumgehung ge schieht dadurch, daß die hauptsächlich aus den Bereinigten Staaten und aus Australien zu uns gelangenden Obstkonserven — es handelt sich in erster Linie um Ananas-, Birnen-, Aprikosen- und Psirsich-Konseroen — vor der Verzollung entweder im politischen Ausland (Holland) oder im Freihafengebiet Hamburgs und Bremens an- qelochl werden, sodaß der für Konserven „in luftdicht verschlossenen Behältnissen" geltende Zollsatz von RM. 80,— bzw. NM. 50,— aus den für „geschält oder ohne Zucker eingekochtes Obst" festgesetzten Satz von RM. 10,—, bzw. RM. 4,— pro dr ermäßigt wird. Da die Vorstellungen bei den zuständigen Behörden ergebnislos waren und die Einfuhr von Obst- und nament lich Ananas-Konscrvcn außerordentlich angestie gen ist, hatten die erwähnten Verbünde am 17. Oktober d. I. im Reichswirtschaftsrat zu einer Aussprache eingeladen. Der Vorsitzende Gartenbaudirektor Franz Grobben, Altlangsow, Präsident unseres Reichsverbandes, eröffnete mit einer kurzen Be grüßungsansprache die außerordentlich gut be suchte Versammlung, an der, außer den Ver tretern der Rcichsmiuisterien für Finanzen und für Ernährung und Landwirtschast und einiger Länder, Vertreter nahezu aller Verbände der Obst erzeugenden Landwirtschaft und der Kon- serven-Jndustrie teilnahmen. Zunächst nahm Handclsgerichtsrat Quer ner, Braunschweig, das Wort zu einem Refe rat, in dessen Verlauf er nach einem Uebcrblick über die bereits bei den zuständigen Behörden unternommenen Schritte in überzeugender Weise zu der Forderung kam, daß der Äegriff „luft dicht verschlossenes Behältnis" bei der Beratung der nächsten Zolltarifnovelle eine eindeutige, Zoll umgehungen ausschlicßende Bestimmung erhal ten muß, um die Auffassung der Regierung, nach der eingehende Waren in de m Zustand ver zollt werden müssen, in dem sie an die deutsche Zollgrenze gelangen, einer gründlichen Revision zu unterziehen. Im Anschluß an diese Ausführungen führte das Präsidialmitglied des Reichsverbandes Johs. Boettner, Frankfurt a. d. Oder, in gedrängter, eindrucksvoller Weise vom Standpunkt der Obst erzeugerschaft zu dem Thema aus, daß die Ueber- schwemmuug des deutsche» Jnlaiidsmarktes mit ausländischen Obstkonservcn die Erzeugerschaft in stärkstem Maße in Mitleidenschaft zieht, da sin kende Absatzmöglichkeit der Konservenindustrie eine sinkende Aufnahmefähigkeit für deutsche Roh- erzeugnissc bedeutet. Neben der ungeheuren Ein fuhr von Ananas-Konserven — 82 000 dr im Werte von rund 10 Mill. NM. im Jahre 1928 — hat vor allem auch die wachsende Einfuhr von Birnen-Konserven bewirkt, daß die Maßnahmen, die seitens der Bienenzüchter in Gemeinschaft mit der Konserveu-Jndustrie durch die Prüfung der für die Konservierung geeigneten Birnen sorte» zur Steigerung der Ernteerträge getrof fen worden waren, hinfällig geworden sind; um l so mehr,-als auch der Birnenanbau durch die zur Zeit der- Birncuernte- in ungeheuren Mengen hereinlommeuden italienischen und französischen Weintrauben außerordentlichen Schade» erleidet. Die Obsterzeugerschast hat deshalb allen Anlaß, zu verlangen, daß die durch Zollumgehung er möglichte, gewaltige Einfuhr von Obstkonservcn unterbunden wird. - An die beiden Referate, denen starker Beifall folgte, schloß sich eine lebhafte Aussprache, in der, abgesehen'von'einer'gegenteiligen, im Ver lauf der' Aussprache jedoch berichtigten Einwen dung eines' Vertreters der 'weiterverarbeitenden Industrie, die Meinung" dahin ging, daß eine Aendcrung des Zvllerhebuugsverfahrens nicht bis zur Beratung der nächsten Zollnovelle ausaescho- bcn werden darf, sondern möglichst bald herbci- gcführi werden soll. Die Versammlung stimmte darauf dem vom Landtagsabgeordneteu Schröder- Krefeld eingebrachtcn Anträge zu, daß sich alle beteiligten Verbände des Obst- und Garten baues, des Handels und der Industrie zur Ab stellung der Zollumgehung zu einer Arbeitsge meinschaft zusammenschliegen, die dann den im Reichstag vertretenen deutschen Parteien einen Antrag unterbreiten soll, der eine klare und ver nunftmäßige Auslegung der zolltariflichcn Be stimmungen durch das Reichsfinanzministerium fordert. Nachdem der Vertreter des Reichsfinanz ministeriums die bestehende Rechtslage beleuchtet und auf die Schwierigkeiten der Abänderung der bisherigen Bestimmuligeu hingewiese» hatte, schloß der Vorsitzende die Aussprache mit ciiiem Dank au die Teilnehmer und mit dem Wunsche, daß die Arbeiten rasch zu einem Erfolge führen möchten. ^r. S. Eine Verbegemelnschafi zur Forderung des Mmenverbrauches Mchsveröauü des deutschen Garlen'mues e. V. und Verband deutscher BtumenZeschäftsinhaber zur gemeinsamen Arbeit entschlossen — Andere Verbände zur Teilnahme einseladen Ständig steigende Produktion im Inland und dauernd zunehmende Einfuhr aus dem Aus lände, bei geringer Kaufkraft der breiten Masse der Berbraucherschaft, haben auf dem Blumen- und Zierpflanzcnmarkt Verhältnisse geschaffen, die beschleunigter Aendcrung bedürfen, wenn nicht in den Reihen des Blumen- und Zier- pflanzenbaues und des Blumenhaudels wirt schaftliche Schäden nie gekannten Umfanges cin- treten sollen. Wird nian auch nicht vergessen dürfe», daß die gcsu»ke»e Kaufkraft breiter Massen der Berbraucherschaft einer Steigerung des Verbrauches gewisse Grenzen zieht, so wird man andererseits die Tatsache mit in Betracht ziehen müssen, daß eine geschickte Werbung an derer Berufsstände, insbesondere der Gcnnß- mittel- und Luxusindustrie, es Vorständen hat, einen erheblichen Anteil des für den Kaus von Blume» und Pflanzen oder für die Anlage des Gartens früher ausgewandten Teiles der vor handenen Kaufkraft für sich zu sichern. Damit ist auch das Stichwort für die Maßnahme» ge geben, die neben solche» produktioustechnischer Art und verbesserter Absatzmethoden geeignet sind, eine Verbreiterung des Marktes herbci- zuführen. Maßnahme» zur Schaffung eines zusätzlichen Bedarfes sind es, die auf die Dauer allein ent lastend für den Markt sein können, und die mit Beschleunigung nach einheitlichen Gesichtspunkten und in gemeinsamer Arbeit aller an einer Stei gerung des Verbrauches von Blumen und Pflan zen interessierten Verbände zur Durchführung kommen muffen. Sie müssen für ihre Erzeug nisse werben. Blumen und Pflanzen müssen wieder auf breiten Schichten der Bevölkerung zu unentbehrlichen Gütern des Lebens werden. Werbung ist die Forderung des Tages, deren Erfüllung allen Berufsangchörigen größten Nutzen bringe» wird. Sieht man von den bereits früher bekannten und angewandten Maßnahmen, wie Blumcn- schauen, Balkon- und Vorgartenwettbewerben usw. ab, so wird man — ohne deren Bedeutung auch sür die Zukunft zu unterschätzen — scst- stellcn müssen, daß alle nebenher laufenden Maß nahmen (Kundcnzeitungen, Broschüren, Flug blätter, Postkarten) zwar eine Vielheit einzelner Werbcmaßnahmen darstellcn, daß ihnen aber die planmäßige und organisierte A »Wendung neuzeitlicher Werbemethoden als maßgebendes Charakteristikum der Werbung fehle». Dabei kommt es nicht darauf an, ob dieser Verband mehr, jener weniger solcher Maß nahmen geleistet hat, denn es bleiben Einzel- maßnahmcn, die auch in der Zusammenwirkung nicht den Erfolg einer planvollen Werbung ver sprechen. Zu werten sind sie als Anfänge, An regungen und als Symptome für die ständig zu nehmende Erkenntnis in Reihen der Berufsge- uossen, daß eine Besserung der Absatzverhült- nisse sowohl im Blumeuhandel als auch iu der Blumen- und Pflanzcugärtnerei nur zu erwar ten ist, wenn cs gelingt, einen größeren Teil der Kaufkraft der Berbraucherschaft als bisher für den Kauf von Blumen und Pflanzen zu sichern, d. h. zusätzlichen Bedarf für Blumen und Pflanzen zu schaffen. Die aus de» Reihen der Berussstanksange- hörigen gegebenen Anregungen haben in Verbin dung mit den ständigen Äemühungcn der Be rufsverbände die Erkenntnis zu wecken ver mocht, daß nur eine planmäßige Wer bung den notwendigen zusätzlichen Bedarf zu schaffen in der Lage ist. Darum rühren sich in den Verbänden fortschrittlich gesinnte Bcrufs- angshörige, um die Zusammenfassung der Kräfte zur Erreichung des Zieles yerbsizüführen, um durch eigenes Beispiel die Erfolgsmöglichkeil ge meinsamer Werbearbeit zu zeigen. Unterver bände des Reichsverbandes des deutschen Gar tenbaues e. V. und des Verbandes deutscher Blumcngeschäftsinhaber versuchen mit den weni gen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln planmäßige Werbung wenigstens in ihren An fängen durchzuführen und für die Werbung zn werben. Es dürste also der Zeitpunkt gekommen sein, um die überall im Lande auflebcnden Be wegungen zu einheitlichem Vorgehen nach ein heitlichen Gesichtspunkten zusammenzufasscn. Dabei darf nicht vergessen werden, daraus hinzuweisen, daß die augenblicklich schwierige wirtschastliche Lage des Blümeuhandels und des Blumen- und Pflanzenbaues durchgreifenden Maßnahme» nicht unerhebliche Schwierigkeiten entgegenstellt. Trotzdem scheint es zweckmäßig, schon jetzt die aufkommende Werbung zusammcn- zufasseu, um Erfahrungen austauschen und Ne beneinanderarbeiten und Zersplitterung der Maß nahmen verhindern zu können. Doppelarbcit, Uneiuheitlichkcit der Werbemittel und Zersplitte rung der finanziellen und Physischen Kräfte kön nen vermieden werden, wenn unter möglichster Förderung selbständiger Betätigung der Unter verbände diejenigen Maßnahmen und Arbeite» an einer Stelle zusammeugefaßt werden, die ge genüber der Einzslbetätigüng der Untervcrbände in der einheitlichen Durchführung innerhalb des ck. LltdskLnuts, wssssruolösl., Holls, vligs »4oIr-«ku»rmIN«I Als dlsdslholrprodukt such dsstbswskrt rum von Saumwunsvn u. pordero 8is Prospekt mit Outnoktsn von kisckk», «smdurg 13. Iraudes ' NMnrcnbslleii MtzcMne sm rsntLdslstsn MMelmlrauve, kstteMv «eitzeisaori, «i>. osls. primuls Lisbslöii such im Istrien Vinter vollstLndix winlsrhart, vorrüMoh kür kalt« Treiberei, beste groöblumigs 8ort.su °/o 40 dl, prsobtmmiLung 30 dl. !cU3LM«i LLi PSVV. Osxr 1818 "" ß Vvkrn sVierksMpappivpi 8 Vvkrn 8 »eiNenpUanrer 8 bür öiumeu- und Osmüsepkisuren unsnt- L dekrliok. 8o urteilen källrenäs puch- lsuts: „Oboe kslbenpflsmer oickt mehr A koukurreurlähiz." Outseytsn unck pro tz» spskt postkrsi. 8 klackk . V-'«sreldu^sn 1 MWUlillMlilSk (OSu.s und Kreits addiert ä cm 6 Lk.). keaster, »lull«! Ökonom, kenrtereokvo Uorllule»- 8pro»»ool»»lter, 8tex- u ksniterhslter, schwere, vsrrinkts Vars, dielst sls ZperisljtLt sn Nsn» Ss»«»ks, Lrkurl Prospekts xsro ru Diensten. nach vr. Kein«» s-230S vsiPln lütz eßsin. inlMlpss a. ü.. ppanßiun s. m. starke LepufsstsncjsofgskiisstioO wipcZ melit allem gi-olZe IMglie^spral-llsO gsgedaffen, 8OO^6km nup ^ie lebendige lMapbeii allei' ilicep (-ilie^sc et-möglielit k>psieliimg cleg vieles: