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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Daß Deutschland in allen fragen der Welt- Politik nur noch Objekt ist. ist das sichtbarste Zeichen dafür, wie weit wir davon entfernt sind, wieder Großmacht sein. Wird man auch jetzt schon in wirtschaftlichen Dingen Deutschland nie unberücksichtigt lassen können, so geht man doch in allen weltpolitischen Fragen über Deutschland hinweg; auch der Völkerbund wird, solange er Nur einen Teil der Völker zu seinen Mitgliedern zählt, Deutschland kaum eine Plattform für weltpolitische Betätigung geben. Unsere politische Stärks werden wir erst dann miedergewinnen, wenn nach Ueberwindung der innerpolitischen Gegensätze die Mehrheit des Volkes einen ein heitlichen Willen zu formen gewillt ist. Dieses Ziel sollte auch nicht in den Zeiten vergessen werden, in denen die Gegensätze im Innern in nie gekanntem Ausmaße hervortreten. Sie zu Überwinden, ist die Aufgabe nicht nur des ver antwortungsbewußten Staatsbürgers, sondern vor allen Dingen auch der Staatsführung, die für das Wohl des gesamten Volkes, nicht nur einer Klasse zu sorgen, berufen ist. Sv. Die blaue Schale Von Hilde Stein Der Kahn schaukelte heftig, als sich Bernt herunterbeugte, um die Seerose von ihrem Stengel zu lösen. Margit schrie leicht auf. „Nur keine Angst, Frau Mara. Ihr Wunsch war mir zwar Befehl, aber der geht nicht so weit, daß ich Sie einer Lebensgefahr ausjetzs." „Bielen Dank, lieber Freund. Aber finden Sie nicht auch, daß gerade eine Seerose eine erstrebenswerte Pflanze ist, um die es sich lohnt, ein klein wenig mit dem Tode zu spielen?" „Sie mögen recht haben. Jede andere Blume kann man leichter pflücken, als diese. Es ist so, als wenn man eine kühle Frau erobern Möchte." „Lassen Sie das, Bernt. Sie wissen genau, daß ich nicht auf Schmeicheleien reagiere. Und überhaupt — habe ich Ihnen nicht oft genug gesagt, daß ich durchaus nicht eine Freundin der Urlaubsabenteuer bin?!" Bernt setzte sich mit einem Seufzer zurück. „Wir wollen zurück." Schweigend ergriff Bernt die Riemen, und schweigend glitten sie der Angelstelle zu. Mit zusammengebissenen Zähnen half er ihr an Land. „Fran Mara — seien Sie mir nicht bös. — Morgen früh muß ich wieder nach Hause, und die Fron des Alltags beginnt. Gönnen Sie mir noch den heutigen Abend. Schenken Sie mir die letzten Stunden eines schmerzlichen Zusammenseins mit Ihnen!" Margit wiegte den schmalen Kopf. Dann gab sie nach. „Schön, mein Lieber. Weil es der letzte Abend ist. Wir werden uns um neun Uhr an der Landungsbrücke treffen." Bernt strahlte schon Wicker. „Und dann werden wir auch tanzen gehen, ja? Ein letztes Mal, bitte, bitte", bettelte er. Sie lachte auf. „Sie Kind! Aber gut — auch das soll Ihnen gewährt werden. Und nun... auf Wiedersehen." — — — » Sie hatten einen köstlichen Abend hinter sich. Nachdem sie sich an der Landungsbrücke getroffen' hatten, waren sie in ein kleines, gemütliches Lokal gegangen, in dem eine gutgeschulte Kapelle schmachtende Weisen spielte. Sie hatten, vom Glück begünstigt, in einer stillen Ecke einen runden Tisch erobert und einen herrlichen Bur gunder vorgesetzt bekommen. Nur wenige ruhige Paare saßen weit von ihnen entfernt. Der ganze kleine Raum war wie mit Zärtlichkeit gefüllt. Auch über Margit war es wie ein Rausch gekommen. Nicht der Burgunder und nicht die Musik, nicht die halb versteckten Worte Bernts hatten diese Stimmung in ihr erzeugt. Es war die ganze Atmosphäre, die betäubend auf sie wirkte. Halb hörte sie auf die Worte, deren Klang allein sie schon sehnsüchtig stimmten — halb gingen ihre Gedanken durch die letzten Jahre ihres Lebens. Ach Gott — da war nicht viel Erfreuliches zu melden. Ihr Mann — ein guter, viel älterer Mensch, lebte brav seinen Geschäften nach. Er verwöhnte sie, so sehr er irgend konnte — gewiß. Aber verstand er es, ihre Vorstellun gen von Leben und Genuß zu erfüllen? Sie seufzte. „Mara — ich will Ihnen mein ganzes Leben weihen! Ich will Ihnen alles, alles opfern. Zukunft, Stellung und Glück! Glück!" Sie riß sich zusammen. „Bernt —. Nicht heute eine Entscheidung. Unsere Stimmung hat den Duft einer Sommer nacht und verweht so schnell wie diese. Sie sind so jung, mein lieber Freund, daß Sie eine Gefühlsaufwallung nicht von einer wirklichen Leidenschaft unterscheiden können. Erst die Zu kunft wird es lehren. Wenn Sie in einem Vierteljahr noch ebenso stark fühlen, wie heute, dann..." „...Dann?!" BerntS Stimme schwankte vor Erregung. „...dann senden Sie mir ein Zeichen, das nur ich verstehe, und dann werden wir uns Wiedersehen." - — Das Vierteljahr war verstrichen. Margit hatte es wie in einem Traum durchlebt. Sie hatte sich zu Hause erst völlig aus dem Zauber der verflossenen Tage hingeben können. Da erst war ihr klar geworden, daß auch sie mit allen Kräften an Bert hing. Daß sie ihn — liebte. Und nun saß sie daheim und wartete. — Hoffte auf den festgesetzten Tag (ihren Geburts tag), an dem sich das große Wunder vollziehen sollte. An dem der Prinz kommen mußte und sie aus ihrem goldenen Käfig erlösen. Von morgens früh an wartete sie. Jedes Klingelzeichen jagte ihr das Blut zum Herzen. Jeder Blumenstrauß verursachte ihr ein Schwindslgefühl. Jedes Paketchen konnte ja das ersehnte Zeichen bringen. Aber immer lag eine Visitenkarte, ein Brief dabei — ein Glück wunsch von gleichgültigen Leuten. Wieder hätte es geläutet. Das Mädchen brachte ein in Seidenpapier gehülltes Paket. Kern Brief dazu — keine Karte. Zitternd riß Margit die Hüllen herunter und hielt eine wunderschöne blaue Schale in der Hand, in der eine einsame — Seerose schwamm! Eine Seerose! Also erwisch, endlich die er sehnte Nachricht! Die Seerose, dis ihr Bernt am letzten Abend pflückte. Und sie schwamm in rmsr Schale so blau wie der See, auf dem das Boot damals fuhr. Ein besseres Zeichen hätte er gar nicht ersinnen können. Jauchzend streckte sie die Arme. Ach Gott, was '»ar das bemlich! Sie setzte sich an ihren Schreibtisch, um so fort sofor' an ihn zu schreiben. Doch kaum Harle sie dre Feder angesetzt, als ihr Mann ins Zimmer trat. „Ach, die Schale ist schon gekommen?" sagte er freundlich Margit erblaßte. „Was weißt du von der Schale?" Ihr Mann lachte. „Ra, ich habe sie doch eben gekauft, weil ich weiß, daß du Seerosen so liebst. Freut es dich denn?" Er strich ihr über das Haar. „Uebrigens — hier ist noch ein Brief. Das heißt, wohl mehr eine Anzeige. Dein Freund vom Sommer hat sich verlobt." Mit einem Aufschrei riß ihm Margit die Karte aus der Hand. „Seine Verlobung mit... beehrt sich anzuzeigen: Bernt..." Maras Hände krampften sich um den schmalen Karton, und ein wenig spöttisch, wehmütig fiel ihr Blick auf die blaue Schale, mit der blassen Seerose darinnen. — Es war doch ein Urlaubs abenteuer. Persönliche Mleilungeu Es sind verstorben: Paul Neumeister, Hannover-Wülfel, Bez.-Gr. Hannover. I. Vtoland, Tutzing, Bez.-Gr. Starnberger n. Ammersee. Fra« Sulda Arnold, Leipzig-Dölitz, Bez.-Gr. Leipzig. Fran Wilhelmine Wilke, Röhrsdorf, Bez.-Gr. Sächs. Erzgebirge. Frau Agnes Meier, Kirchberg, Bez.-Gr. Oberes Erzgebirge. Am 1V. Oktober ds. Js. brachte die Gärtnerschaft Hannovers unter größter Teil nahme einen ihrer Besten zu Grabe. Unser allseitig beliebter und geschätzter Paul Neu meister — Ehrenmitglied des Landesver bandes und der Bezirksgruppe Hannover — ist einem heimtückischen, längeren Leiden im Alter von beinahe 65 Jahren erlegen, leider noch viel zu srüh, sür seine Familie wie für uns. Anfang der neunziger Jahre gründete der Entschlafene in Wülfel vor Hannover sein Ge schäft und verstand es recht bald, durch ei sernen Fleiß, Ausdauer und rastloses Streben eine leistungsfähige Kulturstätte besserer Handelspflanzen zu schaffen. Sein Sohn über nimmt jetzt sein Erbe. Die ganze Liebe P. Neumeisters galt seiner Familie, sein Fleiß und sein Streben seinem Geschäft. Trotzdem hat er auch für seinen Beruf und dessen Vertretung in seltener Treue große Opfer gebracht. Seit beinahe 30 Jahren ge hörte er dem Vorstande des Landesverbandes Hannover und dessen gleichnamiger Bezirks gruppe an und verwaltete das Amt des Lgndesyerbandskassierers bis zum letzten Tage seines Lebens. Der Landesverband Hannover und die Be- zirksgruppe haben durch das Ableben dieses, durch sein gerades, jederzeit hilfsbereites Wesen bei allen Mitgliedern beliebten Kollegen sehr viel verloren; nie werden wir unseren Arbeiter an sich kein gewerblicher Arbeiter: RAG. 75/28 v. 10. 8. 28 (ArbRsPr. 414). Ob Gürtnereibetriebe als landwirtschaft liche oder gewerbliche Betriebe anzusehen sind, ist bestritten. Das LAG. Dresden Arb.D 131/27 v. 2. 2. 28 hat bei einer An baufläche von 250 bis 500 Ar und einem Gärtnereipersonal von über 20 Personen einen gewerblichen Betrieb als vorliegend angenommen, wenn der Betriebsinhaber größtenteils im Großhandel und im Wege des Auswärtsversands, also nicht im Einzel handel, veräußerte. Das RAG. 98/28 v. S. 10. 28 (ArbRsPr. 484) billigt diese Ent- scheidung, indem es in eingehender Unter suchung feststellt, daß als gewerbliche Be triebe diejenigen Kunst- und Handelsgärt nereien anzusehen seien, bei denen — die der Landwirtschaft eigentümliche. — naturhafte Erzeugung gegenüber der intensiven und kunstmäßigen Verarbeitung der Pflanzen durch geschulte Kräfte zurücktreten und deren Betriebseinrichtung notwendig auf Umsatz der Erzeugnisse gehe« Das LAG. Bielefeld 3 AS 17/28 v. 4. 4. 1928 nimmt bei einem kleineren Betriebe von nur 50 Ar Anbau fläche, einigen Gewächshäusern und einem Personal von durchschnittlich vier Personen einen landwirtschaftlichen Betrieb an, der von der Jahreszeit, von Wind und Wetter, Wärme und Feuchtigkeit und anderen Witte rungseinflüssen in ganz ähnlicher Art wie die übrige Landwirtschaft abhängig sei und daher auch hinsichtlich der - Arbeitszeit dem 8 3 der LAO. unterfallen müsse, nicht aber in den engen Rahmen des gewerblichen Achtstundentages eingezwängt werden dürfe." Dem Buche Wagemann kommt auf arbeitS- rechtlichen Gebiete die gleiche Bedeutung zu wie dem Handbuch des Steuerrechtes" von Boethke L Arlt aus steuerrechtlichem Gebiete; ebenso wie das Buch von B. L A. sich längst in den Händen aller ernstlich mit Steuerfragen Beschäftigten befindet, ebenso wird das Buch von Wagemann überall da zu finden sein, wo die Notwendigkeit zur Beschäftigung mit dem modernen Arbeftsrecht gegeben ist. SL Wassersuche mit der Wünschelrute Von I, Kerze! ikt HeSmn (Kr. Neiße) j Die Anwendung der Wünschelrute zur Fest stellung von unterirdischen Wasseradern ist schon sehr alt. Es sind mit dieser Methode unzweifel haft gute Erfolge zu erzielen. Das ist um so bemerkenswerter, als keine komplizierten Vor richtungen dazu nötig sind. Di« Frage, ob jeder die Wünschelrute anwenden kann, ist nicht einfach mit „Ja>- oder „Nein" zu beantworten. Sicher besitzen die meisten- Menschen di« dazu nötigen Fähigkeiten, die durch viele Usbung und Erfahrung bis zu einem außerordentlich hohem Grade gesteigert werden können. In derHanpt- sache muß eine gewisse Feinfühligkeit der Ner ven vorhanden sein, die auch bei einer „schweren" Hand gut ausgeprägt sein kann. Außerdem verlangt di« Haltung der Rute etwas Geschicklichkeit. ' Das Werkzeug selbst, die Wünschelrute, ist eine Rutengabel, von einem lebenden Baum oder Strauch geschnitten, und zwar ist das einjährige Holz dem älteren vorznziehen. Es eignet sich dazn säst jede Holzart, sofern sie gut biegsam und saftreich ist und möglichst etwas Federkraft besitzt. Doch hat jede Holzart bestimmte Eigenarten, die berücksichtigt werden müssen, die aber auch der persönlichen Veran lagung dienstbar gemacht werden können. So besitzt z. B. ein« WeKenrute neben ihrer Bieg samkeit dennoch eine gewisse Stabilität und ermöglicht einen leichteren Ausgleich der Schwerkraft. Birke wiederum ist au den Enden dünn, und der Schwerpunkt konzentriert sich stärker an der Gablung. Dadurch und in Ver bindung mit der Schmiegsamkeit ist die Her stellung der Gleichgewichtslage etwas schwieri ger, die Empfindlichkeit ist aber entschieden günstiger. Eine bestimmte Länge der Ruten gabel einzuhalten, ist nicht nötig, es wäre auch schwer, Ruten genau nach Maß zu finden. Ruten mit einer Schenkcllänge von 50 am sind schon reichlich. Uebrigens faßt man die Schenkel gefühlsmäßig kürzer oder länger, je nachdem di« Rute am besten „liegt", d. h., wie man die Schwerkraft am günstigsten ans- balaneiert und demgemäß jede Veränderung der Schwerkraft durch Ausschlag deutlich suhlt. Der sichtbare Ausschlag der Rute ist von unter geordneter Bedeutung, zur Beurteilung der Größe des Ausschlags ist vielmehr die Kraft aufwendung, welche zur Erhaltung des Schwer kraft-Gleichgewichts nötig ist, der gefühlsmäßige Werimesser. Die Rute wird mit beiden Händen, Hand flächen' nach oben, Daumen rechts und links auswärts, an den beiden Enden der gabligen Verzweigung gefaßt. Dabei machen Lie Schen kel eine sanfte Biegung, die schon ein« leichte Spannung erzeugt. Zum Ausgleich der Schwerkraft vergrößert man die Spannung noch durch weiteres Biegen und durch Ans einanderziehen der Schenkel bei leicht gekrümm ten Ellenbogen. Man kann die Gleichgewichts lage so wählen, daß die Rute wagerecht zeigt, günstiger ist aber eine Stellung der Rute etwas schräg uach oben. Don der Haltung der Rute und dem genauen Auswägen hängt der Erfolg ab. Wenn Anfänger bei den ersten Versuchen meist noch keinen großen Erfolg zu verzeichnen haben, so werden in den meisten Fällen aber schon grobe Ausschläge zu beobach ten sein. Dnrch reichliche Uebung wird sich die Sicherheit in der Haltung der Rute von selbst einstellen. Dabei möchte ich die bemer kenswerte Tatsache nicht -unerwähnt lassen, daß das Arbeiten mit der Wünschelrute eine verhältnismäßig hohe Nervenanstrengnng be deutet. Ansängern ist deshalb zu raten, wenn die im ersten Eifer unermüdlich vorgenom- menen Versuche trotzdem nicht nach Wunsch ge lingen, eine längere Ruhepause einzuschalten, vielleicht sogar die Versuche erst am nächsten Tage sortzusetzen. Mit ermüdeten Nerven ist «in Erfolg ausgeschlossen, daher auch die Be obachtung, daß es am nächsten Tage viel besser geht als am vorhergehenden« Nm das Vorhandensein einer unterirdischen Wasserader fsstzustellen, begeht man das Ge lände zunächst in verschiedenem Richtungen mit der Rute. Zweckmäßig ist es, wenn eine be stimmte Fläche umkreist wird. Wenn eine Wasserader durch dieses Gebiet verläuft, muß der Eintritt und der Austritt fsstzustellen fei, und mau hat so bald ein ungefähres Bild, wel chen Verlauf die Wasserader auf dem einge kreisten Stück hat. Dann ist es leicht, die Wasserader dort zn finden, wo der Brunnen günstig angelegt werden kann. Um genaue Er gebnisse zu erzielen, muß die Wasserader mit der Rute rechtwinklig zu ihrem Verlauf über schritten werden; das ist aber nur möglich, wenn man den ungefähren Verlauf durch die Einkreisung ermittelt hat.. Beim Ueberschreiten einer Wasserader zeigt die Rute eine deutlich bemerkbare Zunahme der Schwerkraft, durch welche die Rute aus ihrem Gleichgewichtszustände nach unten ausschlägt. Der Ausschlag kann so stark sein, daß die Rute mit der Spitze senkrecht nach unten zeigt. Doch ist die. Größe des sichtbaren Ausschlags, wie schon erwähnt, nicht der Maßstab, die Stärke der Gleichgewichtsstörung muß gefühlsmäßig beurteilt werden. Deshalb wird der sichtbare Ausschlag an demselben Objekt bei verschie denen Rutengängern, je noch der Veranlagung, auch verschieden sein,. Bqim Wefterschreitrn Paul Neumeister vergessen und sein Andenken stets zu wahren wissen. Landesverband Hannover. * Am 8. Oktober wurde Prof. Dr. Lüstner, Geisenheim, 60 Jahre alt. Er hatte in Jena und München Botanik und Landwirtschaft studiert, sein landwirtschaftliches Tiplomexamen gemacht und zum Dr. phil. pro moviert, als er vor 32 Jahren, im Oktober 1897 an die Geisenheimer Lehranstalt berufen wurde. Er arbeitete zuerst als Assistent in der Pflanzen physiologischen Versuchsstation, die damals von Prof. Wortmann, dem späteren Direktor der Lehranstalt, geleitet wurde. Lüstner befaßte sich aber schon bei dieser Tätigkeit intensiv mit der Erforschung der wichtigsten Schädlinge und Krankheiten im Obst- und Weinbau. 1898 wurde ihm der ministerielle Auftrag erteilt, „Die Er forschung der Lebensweise des Hsu- und Sauer- wurmss und die Prüfung der gegen denselben anzuwendenden Bekämpfungsmittel" durchzu führen. In Anerkennung seiner ersten Arbeiten wurde Lüstner bereits im Jähre 1900 mit der Leitung der neu gegründeten pflanzenpatholo gischen Versuchsstation der Geisenheimer Lehr anstalt betraut. Seit dieser Zeit wirkt Lüstner als Leiter dieser Station und gleichzeitig als Dozent für die Pflanzenpathologie an der Geisen heimer Lehranstalt. 1908 wurde Lüstner das Prädikat „Professor" verliehen. Lüstner hat die pflanzenpathologische Station Geisenheims aus den kleinsten Verhältnissen zu einem Institut von internationaler Bedeutung ausgebaut. Ihr Demonstrationsmaterial und ihre pflanzenpathologischen Sammlungen suchen ihresgleichen. Die Arbeitstätigkeit Lüstners ist ungemein umfangreich. Neben der dauernden Forschung auf allen Gebieten der Pflanzenpathologie gilt es, im großen Umfange Auskünfte zu erteilen und neue Bekämpfungsmittel bzw. Bekämpfungs geräte durch einwandfreie wissenschaftliche Ver suche zu erproben. Daneben läuft die umfang reiche Dozententätigkeit, der Lüstner seine ganz besondere Liebe und Aufmerksamkeit widmet. Was Lüstner den Geisenheimer Hörern bedeutet, das weiß nur der zu schätzen, der seine Vor lesungen hören durfte. Keine Spur von trockener Wissenschaft, sondern lebendigste Vortragsweise, die feden fesselt und mitreibt; ein Pädagoge allerersten Ranges, dem seine Schüler die glü hendste Verehrung entgegenbringen. Nebenamtlich steht Lüstner der meteorologi schen Station vor und leitet fernerhin den phäno- logischcn Beobachtungsdienst. Prof. Lüstner ist außerdem ein hervorragender Geologe sowie ein ausgezeichneter Kenner der heimischen Flora und Fauna, sodaß die Ausflüge, die er mit seinen 5wrern veranstaltet, wirkliche Erlebnisse sür die Teilnehmer werden. Nicht zuletzt hat Lüstner einen hervorragen den Ruf in der wissenschaftlichen Fachliteratur. Seine bekannten Bücher über die Schädlinge im Wein-, Obst- und Gemüsebau haben vermöge ihrer volkstümlichen Abfassungsart weiteste Ver breitung gefunden. Daneben arbeitet Lüstner aber auch schriftstellerisch für die verschiedensten wissenschaftlichen Zeitschriften und sür die gärt nerische Fachpresse. Möge es Prof. Lüstner vergönnt sein, noch recht lange an der Geisenheimer Lehran stalt zu wirken. P. Plantz. geht die Rute wieder in ihre Gleichgewichtsstel lung zurück. Der rein gefühlsmäßig, trotz der Bewegung der Rnte, einzuhallende Schwcrkraft- artsgleich für die Gleichgewichtsstellung ist der Kern der Sache, von dem der ganze Erfolg abhängt. Außer dem Ausschlag der Rute nach unten, zeigt sich aber auch ein Ausschlag nach oben.. Der Ausschlag nach oben, der Ankündigungs- ansschlag, wird in einer gewissen Entfernung bei der Annäherung an eine Wasserader zu be merken sein. Dieser Ausschlag ist nur kurz, die Rute geht dann wieder in ihre Gleich gewichtsstellung zurück um über der Wasser ader, wie bereits beschrieben, nach unten aus« znschlagen. Auf der gegenüberliegenden Seite der Wasserader ist der Ankündigungsausschlag natürlich ebenfalls festzustellen, Die Auküudignngsausschläge sind von gro ßer Bedeutung für dis Bestimmung der Tiefe der Wasserader. Die einzelnen Stetten, wo di« Rute beim Abschreiten die Ausschläge nach oben zeigt, und den Beginn und daSÄuf- hüren des Ausschlags nach unten werden im Gelände durch Merkzeichen festgehalten, etwa durch Herstellen einer Vertiefung im Boden mit dem Stiefelabsatz. Die Längen zwischen den Punkten, mit entgegengesetztem Ausschlag zusammengenommen ergeben dis Tiefe, in der dis Wasserader zu finden ist. Die Punkte, zwischen denen RutenauZschlag nach oben be obachtet wurde, kennzeichnen die Breitenaus- dehnung der Wasserader, die oft aber nicht sehr erheblich sein wird. Diese Feststellungen find von großer Bedentung sür die Wahl der Stelle, an dar ein Brunnen angelegt werden soll nnd ermöglichen auch eins vorherig« Schätzung der Kosten für die Abteufarbeiten. So habe ich bei einem vorhandenen 7 m tiefen Brunnen die bemerkenswerte Tatsache festgestsllt, daß der Brunnen auf ansteigendem GelänLe 3 m neben der Wasserader bergaus wärts steht. Die" Wasserader ist 4 in tief, nnd cS hätten, bei Anlegung dos Brunnens an Ker richtigen Stelle die Kosten für die darüber hinansgehende Brunnentief« erspart werden können. Dazu kommt noch, daß der Brnnnen von der Wasserader nicht direkt gespeist wird, das Wasser vielmehr erst durch die 3 m starke Trennschicht dnrchsickern muß und daß zur Ueberwindung der größeren Saughöhe ständig mehr Arbeitskraft aufgewendet werden muß. Zu erwähnen ist dann noch ein Ruten- ansschlag, der sich zeigt, wenn man sich mit der Rnte in der Richtung des Verlaufs der fcstgestelltsn Wasserader aufstellt. Wenn der Ausschlag nach unten geht, dann steht mau in der Flußrichtung des Wassers. Steht mau umgekehrt, also der Flußrichtung des Wassers «.utZeZc^, LisZt. hu; RtM AusschlaZ nach vLeu.
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