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Die Gartenbauwirtschaft -cr. 42. i«. iv. isrs Einsuhrsorgen Von unserem Die in Nr. 41 der „Gartenbauwirtschaft" er- örlcrten Fragen, die sich mit einer verstärkten Ein fuhr aitsländischer Gartenbauerzeugnisse befaß ten, sollen durch einige Zahlen belegt werden, die zeigen, daß die unlängst gemachten Aus führungen durchaus ernsten Hintergrund haben. Die Gesamtlage des Gartenbaus und die Einfuhr ausländischer Erzeugnisse im Ver hältnis von 1927 zu 1926 ist ja wiederholt in allen Einzelheiten geschildert worden. Das Jahr 1927 reiht sich würdig an die Vorjahre und hat mengen- und wertmäßig außerordent lich hohe Beträge auszuweisen. Wir gewinnen für die Einfuhr von Küchengewächsen, d. h. Gemüse, das Bild, daß wir im ersten halben Jahr 1928 nahezu 50»/s mehr dafür gezahlt haben, als für die Gesamteinfuhr im Jahre 1913, während die Einfuhr damals mengen mäßig etwa 40°/» mehr als die gesamte Einfuhr 1928 betragen hat. So war die Einfuhr an Gemüse aller Art: 1913. . . 314 682 tons --- 48 Mill. RM. 1927. .. 440 165 „ ---102 „ V-1928 ... 222 000 69 „ „ l/g1927 ... 221228 „ 48 „ Aber auch die Ergebnisse der ersten sechs Monate dieses Jahres zeigen das gleiche Bild. Im einzelnen lassen sich diese Zahlen sür die verschiedensten Gemüsesorten belegen. Weiß kohl erscheint in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit 135 000 cir -- 1,8 Mill. RM. In der Vorkriegszeit hatten wir im Jahre 1913 insgesamt 41 000 cis Weißkohl eingesührt. Im ersten Halbjahr 1927 waren es 127 OM Doppelzentner — 1,1 Mill. RM. Blumenkohl, den wir 1913 mit 590 000 cir zu 8,4 Mill. RM. hereingenommen haben, hat im ersten halben Jahr 1927 immer noch 653 OM <ir für 12,9 Mill. RM. der Einsuhrserte ausgemacht. Im ersten halben Jahr 1928 ist ein mengenmäßiger Rückgang zu erkennen; 470 M ckr sind hier von uns für 13,3 Mill. RM. hereingenommen worden. Den 10 3M är Spargel, die wir im ersten halben Jahre 1927 für 1,1 Mill. RM. eingesührt haben, stehen für die ersten sechs Monate dieses Jahres 14 800 62 gegenüber, sür die wir 1,6 Mill. Mark bezahlt habenl Von Interesse ist hier zu sehen, daß im Gesamtjahr 1913 8400 ck? zu 700 000 Mark nach Deutschland kamen; Belgien ist hier das Haupteinfuhrland. Wohl die allerstärkste Zunahme der Aus landseinfuhr finden wir bei Tomaten. Während es 1913 „nur" 184 OM <1? waren, kamen wir schon 1927 auf auf 642 OM cir, wofür wir mehr als 20 Millionen Mark im Ausland angelegt haben. Die Abschlußzahlen dieses Jahres werden es answeisen, ob die O. 8. - Mitarbeiter. deutsche Produktion einen nennenswerten Ersatz für die AuSlandseinsuhr hat bieten können oder ob wir erneut vor einer Zunahme der Lieferung von draußen stehen. Das erste halbe Jahr 1928 zeigt mengen- und wertmäßig er hebliche Zunahmen.. Hier stehen 74 500 sür 3,4 Mill. RM. im ersten halben Jahre 1927 79 400 ckr für 5,2 Mill. RM. sür Januar bis Juni 1928 gegenüber. Frische Gurken sind im letzten Jahre für nahezu das Doppelte des Wertes von 1913 hereingenommen worden, etwa 18 Mill. RM. haben wir dafür ausgegeben. Es ist be kannt und durch die rührige Propaganda des interessierten Auslandes auch weiteren Kreisen nichts Neues mehr, daß insbesondere die Tschechoslowakei Wert daraus legen will, zu einer verstärkten Einfuhr nach Deutschland zu kommen, obwohl es sich hierbei nur um Spezialitäten handeln kann, denen im Rahmen der Gesamteinfuhr und im Verhältnis zur Einfuhr der übrigen Gurkenländer keine maß gebliche Bedeutung zukommt. Die Einfuhr von Salat und Spinat, von grünen Bohnen hat sich etwa in Höhe der Vorkriegslieserungen gehalten, wenn auch für die gleichen Mengen höhere Werte haben bezahlt werden müssen. So stehen den rund 180 000 4 Mill. Mark im Jahre 1913 und 5 Mill. RM. im abgelaufenen Jahre gegenüber. Die Einfuhr von lebenden Pflanzen aller Art im einzelnen zu schildern, verbietet der Raum. Hier seien nur die wichtigsten Erzeugnisse erwähnt. Die Einfuhr von Palmen ist gegenüber 1913 zurückgegangcn, scheint aber erneut zuzunehmen. Die Einfuhr von Forst pflanzen beträgt angesichts unserer Bestrebungen auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes nur ein Bruchteil der Einfuhr von 1913. Au Obstbäumen haben wir 1927 wenig mehr als 19l3 eingeführt, d. h. mengenmäßig, was natürlich nicht allzuviel sagt. Den 225 OM Reichsmark von 1913 stehen daher auch an nähernd 400 000 RM. für 1927 gegenüber. Frische Blumen, die 1913 für 8,4Mill. Mark hereinkamen, haben im Vorjahr, außer frischem Flieder, die Summe von 7,7 Mill. Mark erreicht. Beklagenswert ist, daß allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 11500 ür für 5 Mill. Mark hereingekommen sind, Dinge, über die die Oeffentlichkeit über haupt noch nicht genügend unterrichtet ist. Alle diese Ausführungen. zeigen, daß wir alle Veranlassung haben, für den Absatz heimi scher Erzeugnisse in immer größerem Maße bemüht zu sein. Aus dem Arbellsrechl Stillschweigende Einwilligung in vorzeitig« unbegründete Entlassung liegt gemäß Urteil des Amtsgerichts Adorf vom 19. 2. 1927 (Stichworte des Arbeitsrechtes 1927/15/219) vor, wenn der vom Arbeitgeber trotz Fehlens eines wichtigen, die fristlose Entlastung rechtfertigenden Kündi- gung?grundes vor Ablauf der für das Dienstver hältnis gesetzlich, vertraglich oder tariflich gel tenden Kündigungsfrist entlastens Arbeitnehmer seine Entlastungspapiere annimmt oder fordert, ohne gegen die vorzeitige Entlastung in erkenn barer Weise zu protestieren bzw. ohne sich in erkennbarer Form Schadenersatzansprüche vor zubehalten. Glaslulkmen Im Haveigau Von Walter Pilz, Direktor der Obstbauschule in Werder a. d. H. Die letzten Jahre mit ihren geringen Ernten und infolgedessen außerordentlich schwankenden Erträgen im gesamten Obstbau- gebtet des Havelgaues haben gezeigt, daß es unbedingt nötig ist, um den Obstzüchtern die Möglichkeit wirtschaftlichen Bestehens zu sichern, Kulturen einzuschieben, bei denen mit relativ sicheren Erträgen zu rechnen ist. In Verfolg dieser Gedankengänge hat sich die Landwirtschaftskammer veranlaßt gesehen, der Obstbauschule in Werder eine Beispiels- wirtschast anzugliedern, die mit Frühgcmüse- Gewächshausanlagen auZgestattet wurde. Diese Anlagen bienen der Gurkentreiberei, der Tomatenkultur, der Frühkohlrabikultur usw. Aber nicht jeder hat die Mittel oder die Möglichkeit zur Beschaffung eines Kredites, um immerhin kostspielige Gewächshausbauten aus führen zu können. Deshalb ist auch eine größere Frühbeetanlage vorhanden, um auch Kasten kulturen von Erdbeeren betreiben zu können. Die gesamte Anlage soll dazu dienen, um all denen, die aus wirtschaftlichen Gründen die Notwendigkeit der Ergänzung ihrer Obst kulturen durch Glaskulturen einzusehen ge lernt haben, eine Ausbildungsstätte zu geben und eine Stelle zu schaffen, wo sie sich jederzeit diesbezüglichen Rat holen können. Die klimatischen Vorzüge von Werder und Umgegend haben sich beim Anbau von Früh obst als so hervorragend erwiesen, daß sie auch beim Anbau unter Glas die günstigsten Vorbedingungen schassen. Es ist zu erhoffen, daß durch die Einführung von Glaskulturen in Werder und Umgegend den wirtschaftlich schwer ringenden Obstzüchtern ein neuer Auftrieb gegeben wird (siehe unten stehendes Bild). Aus der Obstbaufchule in Werder: Im Packraum. von der Marichal Mel-Aose Von B- Krüger in Rosenselde. Wer kennt sie nicht, die Niel-Rose? Sie hat ihren Namen im Jahre 1864 gelegentlich einer Ausstellung in Montanbau (Frankreich) dem Marechal Niel zu Ehren bekommen, der die Ausstellung besuchte. Bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts war sie die begehrteste und bestbezahlte Rose und wurde deshalb wohl in fast jeder Gärtnerei angepflanzt. Die Mode der langstieligen Rosen hat sie von ihrem ersten Platz verdrängt, und heute findet man sie fast nur noch in Privatgärtnereien. Hier wird sie jedoch häufig verlangt. Es dürste deshalb doch wohl diesen oder jenen interessieren, einige Einzelheiten über die Marächal Niel-Rose zu hören. Da den Privatgärtnereien meist keine Rosen- Häuser zur Verfügung stehen, müssen sie ihre Marechal Niel-Rosen in kalten oder temperier- ten Abteilungen untcrbringen. Die Rose gedeiht von vornherein schlecht, wenn der Fußboden gepflastert ist oder aus sterilem Lehm besteht. Wenn sich dieser Zustand nicht oder nur schlecht beseitigen läßt, kann man die Rosen auch draußen pflanzen und durch eine Scheibe in dar Innere des Hauses ziehen. Der äußere Stammteil muß durch ein Brett vor Sonnen- strahliW geschützt werden. Auch im Winter müssen die Wurzeln sowie der Stammteil vor Frost geschützt sein, sonst schlappen eineL Tages die Triebe cm Hanse. Das Bedecken der Wurzeln bei Außen pflanzung ist notwendig, weil die in das Innere des Hauses gezogenen Teile bald nach Neujahr infolge der Heizungswärme oder später infolge der Sonnenstrahlen zu treiben ansangen und die Wurzeln zur Tätigkeit veranlassen. Bei sehr kalten, windigen Tagen muß man darauf achten, daß die jungen, weichen Triebe, die meist nur sehr wenig vom Glase entfernt sind, nicht erfrieren, denn gerade die ersten Rosen sind ja am wertvollsten. Ein Beschneiden ist bei der Marechal Niel- Rose unerläßlich. Nach der Blüte muß stets ein mäßiger, in späteren Jahren auch einmal ein energischer Nückschnitt erfolgen, um die unteren Teile der Pflanze lebendig zu erhalten. Auch lvährend des Sommers müssen die sehr stark wachsenden Triebe zugunsten der schwächeren ge kürzt werden. Die sehr schwachen Triebe werden entfernt. Man muß überhaupt daraus achten, daß durch eine gleichmäßige Verteilung der Zweige ein gleichmäßiges Wachstum statt- findct. Ende Oktober muß man diese Rosen- forte zur Ruhe kommen lassen, was am besten dadurch erreicht wird, daß man alle Blätter bis auf die Blattstiele, die man der Pflanze beläßt, abschneidet. Weder das Warmhaus noch das Kalthaus ist der geeignete Standort sür die Marächal Niel-Rose. Die beste Erfahrung habe ich im temperierten Hanse gemacht. Gartenbau und Es gibt immer noch weite Kreise des deut schen Gartenbaues, die die Ursache der Ueber- fchwemmung des heimischen Marktes mit aus ländischen Erzeugnissen ausschließlich in dem Fehlen eines Wirkfamen Zollschutzcs suchen. Gerade diese Kreise sind auch nur allzu oft geneigt, alle für die Wiedergewinnung der Märkte durch die privaten und gesetzlichen Berussvertretungen angegebenen notwendigen Voraussetzungen mit der Bemerkung abzu tun, daß die Verhältnisse am eigenen Markt „ganz anders liegen" und daß das, was für den einen Markt Gültigkeit habe, durchaus nicht auch für den eigenen Markt zutreffe. Auch in den Reihen des Gartenbaues hört man leider jetzt noch immer wieder derartige Aeußerungen. Die Verpackungsart, die für Tomaten, Salat usw. vorgeschlagen worden ist und die in Berlin, Breslau und Leipzig sich vorzüglich eingeführt hat, käme z. B. für Hamburg gar nicht in Frage. Sehr ost find derartige Meinungsäußerungen nichts an deres als eine unbewußte Voreingenommen heit gegen Neuerungen und gegen Vorschläge, die nicht aus den eigenen Reihen stammen oder aber, was viel schlimmer ist, der Be weis sür eine gewisse Bequemlichkeit, sich den Forderungen des Marktes anzupassen. Wie dringend notwendig aber eine Umstellung aller Kreise des Gartenbaues ist, geht wieder aus einer Zuschrift hervor, die die Zeitschrift „Die Ernährungswirtschaft" in ihrer Nummer vom 10. Oktober 1928 veröffentlicht. Es heißt in dieser Zeitschrift: „Ich gehe aus von Erscheinungen auf Berliner Wochenmärkten und Lebensmittel geschäften in den letzten Tagen. Meine Frau fragt nach Tomaten und verlangt ausdrücklich deutsche, da diese doch in dieser Jahreszeit reichlich auf dem Markte sein müssen. Sie sind da, aber weder nach Größe, noch Reife zustand sortiert. Auf Vorhalt zeigt der Verkäufer, der meine Frau als alte Kundin kennt, wie er sie in Körben bekommt, oben große reife, unten kleine und unreife, da zwischen verdorbene. Aus der Lagerung ist ersichtlich, daß die Ware nicht etwa un sortiert eingepackt ist*), wie sie fällt, son dern daß sie sortiert ist, aber schön sorglich: das Ansehnliche oben, das Unansehnliche und Verdorbene scheint auch nicht zufällig hin eingeraten zu sein, sondern im gewissen Verhältnis beigemischt. Dazu ist der Korb naß, obwohl es seit vielen Tagen weder in der Gegend, wo die Ware gewachsen ist, noch wo sie verkauft wird und auch nicht auf dem Transportweg geregnet hat. Auf Befragen ergibt sich, daß der Korb mit einem Pfund Gewicht in Berechnung kommt, aber tatsächlich bei Nachprüfung eineinhalb Pfund wiegt. Resigniert greift meine Frau zu den danebcnstehenden wundervoll gleich mäßig sortierten und gepackten holländischen Tomaten. Am selben Tage empfiehlt der Händler serbische Pflaumen und sie sind auch einwandfrei in jeder Beziehung, da neben deutsche, wieder gemischt, und zwar verschiedene Sorten, schöne große, aber in der Mehrzahl ganz kleine unansehnliche, da zwischen reichlich unreife Früchte. Auch hier ist ersichtlich, daß nicht unsortiert etwa von einem Baun« gepackt ist, wie die Früchte fielen, sondern daß mit Absicht gemischt ist, um schlechte 'Ware mit der guten zum gleichen Preise unterzubringcn. Erfolg, die Hausfrau greift zu der Auslandslieferung, auch wenn sie etwas teurer ist. Die gleiche Ersahrung ist mit Aepfeln zu machen. Es scheint heute unmöglich zu sein, einen Korb Edelobst zu kaufen, ohne daß nicht ein ansehnlicher Bruchteil ganz minderwertiger Kochäpfel beigemischt ist. Australier und Kalifornier sind dagegen einwandfrei sor tiert. Dem Handel mag manches vorzu werfen sein, aber wer den Betrieb der Markt hallen kennt, der muß sich sagen, daß er weder Platz noch Zeit hat, um derartige *) Ueber die Verpackung von Obst und Gemüse hat der Rcichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. Flugblätter hcrausgegcben, die zum Preise von 10 Pf. für Kernobst und 5 Pf. für Gemüse und Weichobst bei der Hauptgeschäftsstelle, Berlin NW 40, Kron- prinzcnuser 27, bezogen werden können. Verbraucher Mischungen vorzunehmen. Er hat ja dann auch die Schwierigkeiten des Verkaufs; denn diese Mischware bleibt ihm erfahrungsgemäß immer am längsten stehen, auch wenn sie billiger ist. Diese unseligen Mischgepflogcn- heiten sind schon beim Erzeuger zu suchen. Welcher Berliner hat nicht schon die Er fahrung gemacht, daß er Werdersche Kirschen ungemischt kaum mehr kaufen kann, auch in Werder selbst, oder cS werden für unge mischte Ware unsinnige Aufpreise genommen. Diese Markenwaren haben auch den Vor teil der gleichmäßigeren Preise. Am schlimm sten ist das Herauf und Herunter der Preise je nach Witterung bei einheimischen Obst und Gemüse, während die ausländische Ein fuhrware meist ziemlich stabil bleibt und aus jeden Fall das plötzliche Hinaufschnellen des Preises um die Hälfte von einem Tag auf den anderen, wie man es bei deutschem Obst und Gemüse erleben kann, nicht kennt, Mit den Preisen ausländischen Obstes und Gemüses kann die Hausfrau kalkulieren. Mag es etwas teurer sein, sie weiß, was sie dafür ungefähr im Durchschnitt anzulegen hat, bei inländischem ist sie den gröbsten Ueber- raschungen ausgesetzt, wenn sie auf den Markt schickt, irgendwelche Ware holen zu lassen, deren Preis sie sich tags ziwor ge merkt hat. Für größere Wirtschaften werden diese groben Schwankungen zu einer kalkula torischen Unmöglichkeit. Man schickt eben dann hin und läßt Bananen oder Apfelsinen oder kalifornische Aepfel oder serbische Pflau men holen, deren Preis man kennt. Ein Obst- und Gemüsebau, der einige schlechter« Tage des Wachstums sofort zu den un sinnigsten Preisaufschlägen ausnützt, gewöhnt künstlich den Konsum an die gleichmäßigere Preise haltende Auslandsware. „LoMknlsl" SsNensüiMrime unä Zubehör Uekern nu Original- krsissn, frei Unu8 — xroüss hazer ^lexancksrstr. 28. Isi.: L 1, Berolina 1711 Sollten nicht zu allen den organisatori schen Problemen des Absatzes vor allem ein Gesinnungsproblem zu lösen fein? Das amerikanische Wort „Dienst am Kunden" scheint mir am besten zuzutreffen. Die HauS- srau will bedient sein gemäß ihren Wün schen. Sie wendet sich der Ware zu, die ihren Wünschen am besten gerecht wird. Da sie hierbei aber auch nicht scheut, einen höheren Preis anzulegen, wird in den mei sten Lebensmitteln auch eine Erhöhung deS Zolles die ausländische Ware nicht vom deutschen Markte verdrängen, sondern nur gleiche Leistung der deutschen Erzeuger. Dienst am Kunden muß die Richtschnur der Erzeugung sein." Wenn man auch diesen Ausführungen nicht in alten Punkten restlos zustimmen kann, so sind sie doch geeignet, zu zeigen, wie sehr der Verbraucher durch die saubere Aufmachung und durch die strenge Sortierung der aus ländischen Erzeuger verwöhnt worden ist. Nicht der Wille des Erzeugers, sondern der Wille des Käufers ist maßgebend für die Ent wicklung der Marktlage. Nur wenn die Ware den Anklang des Verbrauchers findet, wird mit einem glatten Absatz zu rechnen sein, Sv. Die in den namentlich gezeichneten Abhand lungen zum Ausdruck kommenden Ansichten und Urteile sind die Meinungsäußerungen der Verfasser. Schriftleitung K. Fachmann, Berlin. Ver- antwortlich für den wirtschaftspoliliscknn Teil, die Verbandsnachrichten und die Untcryattungs. beilage E. Häußler, Berlin; sür die Marltrundschau: Dr. Ehr: stop eit, Berlin: für den Anzeigenteil: M. Bethge, Berlin Verlag: Gärtnerische Verlagsge>ellschaft in. b.H., Berlin SW 48. Druck: Gebr. Radetzki, V rlin SW 48. Schluß des redaktionellen Telles,