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i I I l v » o u a b u D m d> ft gi ai fo ro m ar zu he ni- Mi de fü^ UN kai lick ja de: de: gir we die abi we: die St: die Hei Err war sah er um. alle schr und gan »r Ser Gartenbau in Oberfranken Landwirtschaftsrat, Leiter der Staatlichen Obst- und Gartenbaustelle und der Obst- und Gartenbaulehrgänge in Bamberg. Von I. Kindshoven, l. Der Obstbau. Der Obstbau Obersrankens erfreut sich einer langsamen, aber fortschreitenden Entwicklung. Wir unterscheiden den nordöstlichen Teil des Kreises, das Bayreuther Land, das wegen der Nähe des Fichtelgebirges am Südende des Fran- tcnwaldes für den Erwerbs Obst- und -Garten bau weniger begünstigt ist, und den südwestlichen Teil des Kreises, das Bamberger Land, welches die fruchtbaren Täler des Mams und der Reg nitz in sich schlicht. Im nordöstlichen Ober franken wird deshalb mehr Garten- und Wand obstbau getrieben und im Fichtelgebirge und Frankenwald eine große Menge Heidelbeeren und Preiselbeeren geerntet. Im südwestlichen Ober- kranken, im Bamberger Land, finden wir in den Verwitlerungsboden des Keupers, Buntsand steines und des Muschelkalkes große Bestände von Zwetschgen und Walnußbäumen; der untere Givskeuper und die Böden mit lehmigem und tonigsandigem Einschlag weisen aroße Bestände in Aepfel- und Birnbäumen auf, während die übrigen Böden des bunten Keupers große Ern ten an Kirschen erzeugen. Die größten Obstorte in den Tälern des Mains und der Reanitz im Bamberger Land liegen in einer Meereshöhe von 240 bis 800 Meter. Nach der Obstbaumzählung des Jahres 1913 stehen im Kreis Oberfrankens 214 Millionen Obstbäume, davon über 114 Mil lionen trag fähige Ob st bäume im Bamberger Land, dazu 30 OM Bäume an Staats- und Bezirksstraßen und weitere 30 OM jüngere, noch Nicht tragfühige Obstbäume in den Neuanlagen. Den größten Baumbestand weist der Bezirk Forchheim mit 420 OM Stück auf, dann folgen die Bezirke Bamberg I und II mit je 2M OM Bäumen, Ebermannstadt, Lichtenfels und Staffelstein mit je 1M0M Stück, Kulmbach und Höchstadt an der Atsch mit je 120 OM, die Be zirke Kronach, Coburg und Teuschnitz mit zu sammen 120 OM tragsähigen Obstbüumen. Die Gesamtdnrchschnitlsobsternte von diesen 114 Millionen Obstbäumen beträgt 2MM0 Zentner und zwar: 05 OM ZeMn»r Aepfel, 25 OM Zentner Birnen, 75 MO Zentner Kirschen, 10 OM Zentner Zwetschgen, 5000 Zentner Nüsse und 20 000 Zentner anderes Obst und Beeren. Bei der Bewirtschaftung des Obstes im Jahre 1917 erzielte die Oberfränkische Obsternte eine Ein nahme von 5)4 Millionen Mark. Will man besondere Obstarten in den ein zelnen Bezirken herausgreifen, dann sind die Aepfclcrntcn vorherrschend im Bezirk Kulmbach, Lichtenfels und im Jtzgrund, die Kirschenernten im Bezirk Forchheim (1917 Rekordernte von 100 MO Zentnern), die Nüsse im Bezirk Stassel- stein, Bamberg I und Ebermannstadt, Zwetsch- genernlen im Bezirk Bamberg II, Bamberg I, Höchstadt an der Msch und Staffelstein, und Gartenobstbau mit Tafelobstarten im Stadtbezirk Bamberg, Kulmbach und Forchheim. Die kalten Winter 1879/80 und 1923/24 und die Raupenjahre 1914 und 1924/25 brachten dem oberfränkischen Obstbau großen Schaden. Ins besondere sind viele tausend Zwetschgen- bäume erfroren und die Kirschbäume von den Frost spannerrau pen schwer heimgesucht worden Die Zwetschgenbäume sind deshalb erfroren, weil sie durch Unterernährung und durch zwei aufeinander gefolgte Erntejahre 1922 und 1923 und durch schlechte Pflege zu sehr geschwächt waren. Der Zwetschgen - bäum war von jeher ein Stiefkind. Durch die großen Unwetterschädcn am 4. August 1928 wurden im Bamberger Land 5000 Obstbäume, zumeist Zwetschgen- und Nußbäume im Alter von 30—60 Jahren abgebrochen und umgelegt. Die guten Obstjahre verteilen sich wie folgt: Reiche Apfelernten brachten die Jahre: 1910, 12, 15, 17, 20, 22. Gute Birncneruten waren: 1909 und 1922, sonst bringen Birnen immer Mittelernten. Zwetschgen gab es: 1912, 13, 18, 22 und 23. Kirschenjähre waren: 1911, 17, 20 und 22. Nüsse brachten die Jahre: 1915, 20, 22 und 25. Am ungünstigsten schneiden die Bezirke Wunsiedel, Teuschnitz und Eber mannstadt ab, erstere wegen der ungünstigen Klima- und Bodenverhältnisse (Fichtelgebirge und Frankenwaldgebiet), letzterer wegen vor zugsweise alter wenig gepflegter Obstbaumbe stände und Mangel an Baumwarten. Der Obstbau Oberfrankens ist vorzugsweise in Mittel- und Kleinbetrieben zu Hause. Die Hauptsortcn Oberfrankens sind folgende: a) Aepfel: „Transparent von Croucels, Lands berger Ntte., Rhein. Winterrambour, Ontarioapfel, Rhein. Bohnapfel, Schöner v. Boscoop, Gold-Rtte. von Blenheim, Win ter-Goldparmäne" und in den Bezirken Stasfelstein, Lichtenfels und Kulmbach der „Psingsterapfel". b) Birnen: „Williams Christbirne, Boses Fla- schcnbirne, Köstliche von Charnett, tzofrats- birne, Pastorenbirne, A erander Lucas, Mollebusch, Gute Luise v. Avranches" und die Lokalsorte „Beckenbirne". o) Zwetschgen und Pflaumen: „The Zar, On- tariopilaume, Kirkes Pflaume, Große, grüne Reineclaude, Mirabelle von Nancy, Wangen heims- und Bühler Frühzwetschge, Haus- zwctschge" und in den letzten fahren ver breitet die „Großherzog-Zwetschge." ck) Kirschen: „Kassins Frühe, Hedelfinger Riesen, große schwarze Knorpelkirsche, Napoleons kirsche, Büttners späte rote Knorpelkirschc, SchattenMorelle, Königin Hortensie, Luzien- kirsche" und viele Lokalsorten. Der Obstbau Oberfrankens wurde erst seit der Errichtung von Obst- und Garten baulehrkursen in Bamberg und Bay reuth 1901 in neue Bahnen gelenkt. Seit dieser Zeit wurden zahlreiche Musterobstanlagcn er richtet, Obstverwcrtungseinrichtungen geschaffen, Obstbauvereine gegründet, Baumwärter ausge bildet, die Schädlingsbekämpfung durchgeführt, Musterobstmärkte und Absatzstellen eingerichtet u a. m. In den Jahren 1927/28 wurden Obst bäume in Oberfranken großzügig umge- pfropft, damit der Sortenwirrwar beseitigt und die Haupthandelssorten vermehrt werden. Tie Heranzucht der jungen Obstbäume für di» Nachpflanzungen geschieht in den Obersränkischen Baumschulen der Gemeinden Esssltrich, Poxdorf, Forchheim und Umgegend und in Kulmbach. In Effeltrich besteht eine eigene Obstbaumzucht- genofsenschasr. Zur allgemeinen Förderung des Obstbaues bestehen in Oberfranken 1 Kreisobst- baunerbnnd, 20 Bezirksobstbauvcrbände und 250 Obstbauvereine. Außer den beiden Kreis- sachverständigen: Landwirtschaftsrat Kinds- Hoven in Bamberg und Obstbauoberinspektor Ramm in Bayreuth, wirken noch 12 Bczirks- gärtner oder Bezirksbaumwarte in den Haupt- obstbaugebietcn. Die Namen „Flessa — Gut gesell — Adami — Kindshoven Ramm" sind mit dem obcrfränkiichen Obst bau unzertrennlich verwachsen als dessen Führer, II. Der Weinbau. Der Weinbau im Bamberger Land geht auf 9 Jahrhunderte zurück. Er wird zuerst erwähnt unter Karl dem Großen beim ehemaligen Königs schloß Hallstadt und in Viereth, dann im Jahre 911 unter König Konrad I., später 1007 unter Kaiser Heinrich in Bamberg. 1525 waren alle Berggeländc mit Weinreben be pflanzt. 1802 wurde der neu eingeführte Hopfenbau Konkurrent des Weinbaues. 1861 waren 1500 Morgen Weinbergland mit Hopfen bepflanzt. Als bei der Säkularisation die Weinbergs der Stiftungen und Klöster in den Besitz der Leute übergingen, da hörte die gute Pflege auf. 1836 war die letzte große Weinlese, die Matz Wein kostete 3—4 Kreuzer. 1901 waren noch 15 Weinberge in Bamberg, und noch einige Weinberge in Dörfleins, in Reuth, in Ebing und in Horsdorf. 1912 wurde in Bamberg der letzte Weinberg des Herrn Müller vom Kkeebaum herausgehackt. Hohes Alter, Ertragslosigkeit, Bodcnmüdigleit, Peronospera — und Oid'ium- krankheiten waren die Ursache des Rückganges. Heute kennt man nur noch die Spalierrcbe an den Hauswänden. (Schluß folgt.) Sie Loblenzer Arschenschauen VonObstbaulchrer Nordmann in Kreuznach. Kirschen- und Frühobstschauen fanden in den letzten Jahren verschiedentlich statt. Eine erfreuliche Tatsache, denn der Wert des Beeren frühobstes, besonders der Kirschen, ist nicht zu unterschätzen. Gerade in der Kirsche haben wir eine Frucht, mit der das Ausland nicht so leicht in Wettbewerb treten kann. Abgesehen von wenigen Frühkirschen, wird fast der ganze Bedarf durch deutsche Erzeugung gedeckt. Es besteht aber noch die Möglichkeit, nicht unbe trächtliche Mengen nach den nordischen Ländern auszuführen. Ihr Anbau sollte deshalb ge fördert werden. Eines der bekanntesten Kirschen anbaugebiete ist die Umgegend von Coblenz und Boppard. Rechts- und linksrheinisch finden sich an den Hängen und in der Ebene Tausende und Abertausende von Kirschbäumen vor. Immer mehr in nördlicher Richtung hat sich der Anbau verbreitet. Während früher fast nur die Orte Salzig, Boppard Und Spay linksrheinisch, Kamp und Kestert rechtsrheinisch in Frage kamen, finden sich heute rechts und links bis Koblenz, mofelaufwärts bis Brodenbach sowie in den Kreisen Mayen und Neuwied allent halben Kirschen vor. Mehr und mehr nehmen gerade in den letzgenanntcn Gebieten die Kirschenpflanzungen zu. Laut statistischer Auf zeichnungen sind an Kirfchbäumen in den Kreisen: St. Goar 52 658, St. Goarshausen 18 5N), Coblenz 70 727, Mayen 17 506, Neu wied 19096. Gesamtzahl: 178 567. Bei dieser großen Zahl von Bäumen ist es Wohl verständlich, daß der Kirschenbau wirt schaftlich eine große Rolle spielt, ja für viele Landwirte und Obstzüchter die Hauptemnahme- nuclle darstellt. Aber Stillstand ist Rückschritt- deshalb war es ein guter Gedanke, durch eine Kirschenschau zu zeigen, was alles an Kirschen in diesem Gebiete wächst. Doch abweichend von den bis herigen Kirschenschauen sand diese an vier hinter- cinanderliegenden Sonntagen, vom 16. Juni bis 8. Juli, statt. Erstmalig wurden somit alle nacheinander reifenden Sorten erfaßt, da durch ein gutes Vorbild für spätere Schauen gebend. Das hier Gebotene übertraf fast die Erwartungen, und ein einheitliches Bild zeigte sich bei jeder Sonderschau. Die wissenschaftliche Abteilung war von der Lehr- und Forschungsanstalt Geisenheim am Rhein, den Provinzial-Lehranstalten zu Kreuznach Und Ahrweiler sowie der HciUpt- stelle sür Pflanzenschutz in Bonn in seltener Einmütigkeit beschickt. Dieser Weg gemein samer Zusammenarbeit, um keine unnützen Wiederholungen, sondern ein geschlossenes Ganze in praktischer und wissenschaftlicher Hinsicht zu bieten, sollte in Zukunft bei Ausstellungen überhaupt von den Lehranstalten beschritten werden. Damit wäre unserer Sache und der Allgemeinheit sehr gedient, und unnötige Zer splitterung vermieden. Ein dekorativer Ausbau aus dem großen Mitteltisch belebte das Ganze außerordentlich. Folgende Gliederung war dieser Abteilung zugrunde gelegt: 1. Boden arten, Bodenbearbeitung, Düngung und Be wässerung. 2. Anzucht und Vermehrung einschl. Veredelung. 3. Pflanzung, Schnitt und Pflege. 4. Ernte und Ertragsergebnisse. 5. Ernte mengen, Absatz und Versand. 6. Dauererzcug- nisse von den verschiedenen Stein- und Beereu- vbstfrüchten. 7. Sortenauswahl. 8. Schädlings- hekämPsunL- 9. Statistische Angaben über Obst erträge und Absatz. 10. Propaganda sür den Obstgenuß. In Standgläsern wurden Boden proben aus den verschiedenen Kirschenanbau- gebieteN des Mittelrheins und durch Tafeln an der Wand Anbau-, DüngUngs- und Be regnungsversuche gezeigt. In origineller Weise, durch Sprüche, wurden dem Besucher die Vorteile des Obst- genusses« vorgeführt. Aehnliche Sprüche wurden in W. schon anläßlich einer Ausstellung in Bayern verwendet. Die Wirksamkeit wurde aber durch eine geschmackvolle Umrahmung mit Ansichtspostkarten erhöht. Mehr und mehr sollte man bei Ausstellungen auf solche Art auf den Wert des Obstgenusses Hinweisen. Zwei Lorbeerphramiden rechts und links hoben das Bild noch wirksamer hervor. Wenden wir uns nun noch den Sorten zu, die im Koblenzer Gebiet harcptsächlich angebaut werden, so ergibt sich folgende Zusammen stellung, wie sie die Sortenbestimmungskom mission als vorherrschend bekannt gab: „conlilikM" SsrSensrMSuMe unä /udebär Oesern ru Orixlnal- krsissn, krsi liaus — groös8 I-a^sr Hlsxancksrstr. 28 Tel.: L 1, Karolina 1711 l. Süßkirschen: 1. K.-W.*): Werners Frühe, Früheste der Mark (nicht für trockenen Boden). 2. K.-W.: Kasfins Frühe, Gaisepitter (Camper Rote), Koburger Mai-Herzkirsche. 3. K.-W.: Bigarreau Jabulay, Kesterter schwarze Glanzkirsche. 4. K.-W.: Simonis, Bopparder Krächer (Lokalsorte). 4. -5. K.-W.: Große Prinzessinkirsche, Speck kirsche (Napoleonskirsche), Esperens Knorpel kirsche, Große schwarze Knorpelkirsche, Bopparder schwarze Hängische (Hängige). 5. -6. K.-W.: Hedelfinger Riesen, Kaiser Franz (größte von allen), Ochsenherz kirsche, Büttners späte rote Knorpelkirsche. II. Sauerkirschen: Diemitzer Amarelle (hellrot, vorzüglich für die Konservenindustrie), Frühe Ludwigs- kirsche (hellrot), Spanische Glaskirsche (hell rot), Schattenmorelle (Große, lange Lot kirsche, dunkel). III. Süßweichsel: Frühe Süßweichsel. Note Maikirsche. Außerdem waren die folgenden Beerenobst sorten hauptsächlich vertreten: IV. Erdbeersorten: Deutsch-Evern, Laxtons Noble und Königin Luise früh. Leitstern, Oberschlesien, Sieger und Scharpleß mittelfrüh. Mad. Moutot (sehr groß) und Späte von Leopoldshall spät. V. Stachelbeersorten: Hönings früheste und Triumpyante, gelb. Früheste von Neuwied und Grüne Riesenbeere grün. May Duke und Rote Triumphbeere rot. Weiße Volltragende. VI. Johannisbeeren: Fay's Fruchtbare. Rote Kirsch. Houghton Castle. *) K.-W. — Kirschwoch». VA. Himbeeren: Hörnet. Preußen. Es würde zu weit führen, auch die Wett bewerbsnummer anzuführen, doch sei nicht un erwähnt, daß man hier das Richtige zu treffen wußte. Nur Ausgaben, wie sie für den prakti schen Obstzüchter wirklich von Vorteil sind, wurden gestellt. So zeigte die Coblenzer Kirschen- und Früh obstschau ein Bild von seltener Harmonie. Um rahmt wurde die Veranstaltung durch ver schiedene Sondertagungen, die folgende wert volle Vorträge brachten: 1. von Stedtmann, Vorsitzender des Unter ausschusses für Obstbau an der Landwirt schaftskammer in Bonn: „Die Bedeutung der Frühobstschau." 2. Landwirtschaftsrat Wagner, Vonn: „Absatz fragen im Obstbau." 3. Syndikus Hermes, Coblenz: „Das land wirtschaftliche Notprogramm und der deutsche Obstbau." 4. Dr. Volk, Bonn, vom Institut sür Pflanzen krankheiten: „Schädlingsbekämpfung im Obstbau." 5. Obstbaulehrer Junge, Geisenheim: „Was lehrt uns die Coblenzer Kirschen- und Frühobstschau?" » 6. Obstbau-Jnsp. Schilling, Geisenheim: „Die empfehlenswertesten Kirschen- und Beeren sorten der Frühobstschau." Manche neuen Wege wurden somit anläßlich dieser Schau gezeigt, mögen sie von den Interessenten erfolgreich beschritten werden. Man mutz dar Men schmieden, solange es warm ist! Noch füllen große Massen Herbstblumen die Märkte, die Ausstellung der Blumengeschäfte und> die Körbe des Straßenhandels, und noch freut sich der Gartenbesitzer über die üppige Fülle blühender Dahlien, Astern und Stauden und erwartungsfroh sieht er die mit Knospen übersäten Chrysanthemumpflanzen der Blüte entgegenwachsen. Der Herbst ist die Zeit, die den Blumenfreund sür eine kurze Spanne noch einmal alle Freuden seines Gartenbesitzer- tums aicskosten läßt, sie verbindet ihn noch ein mal mit seinen Blumen, die er mit Mühe her angezogen hat und von denen er sich mir ungern trennt. Diese Zeit ist auch die Zeit, die wir nutzen müssen, um Freunde für unsere Topfpflanzen zu gewinnen. Die Freude an der Pflege von Blumen und Pflanzen müssen wir auch für den Winter wachzuhalten versuchen, und dpzu ist gerade die Zeit des Herbstes am besten geeignet. Jede Vereinigung von Blümen- und Pslanzenzüchter» wird sich ein großes Verdienst um ihre Mitglieder erwerben, die es versteht, gerade diese Zeit zur Werbung für die Zimmerpflanzen richtig zu nützen. Dazu bietet sich mannigfache Gelegenheit. Entweder der Erwerbsgartenbau selbst oder die Vereinigungen der Gartcnsreunde veranstalten Herbstblumenschauen, die ersahrungsgemäß immer eine große Anziehungskraft ausübeu. Die Balkon- und Vorgarten-Wettbewerbe sind beendet und die Prämiieküngsfeierlichkeitett be ginnen. Jetzt gilts auf die Topfpflanzen, die unsere Gewächshäuser füllen, aufmerksam zu machen, solange die Freude an der blühenden Pflanze ihren Höhepunkt noch nicht über schritten hat. Jetzt muß die Protze Gemein- . schäftswerbung der Blumen- und Pflavzen- züchter und der Blumengeschäftsinhaber ein setzen, die dem Blumenfreund sagt, daß er auch im Winter den Blumenschmuck nicht entbehren müsse, daß der Gärtner seine Gewächshäuser mit blühenden Zimmerpflanzen dicht gefüllt habe. Die Teilnehmer an den Balkon- und Vorgarten-Wettbewerben, die Gartenbesitzer und die Besucher der Blumenschauen werden unsere besten Kunden werden, wenn wir rechtzeitig ihre Aufmerksamkeit auf unsere Gewächshaus erzeugnisse zu lenken verstehen. Einzelne Be zirksgruppen des Reichsverbandes haben bereits vorbildlich auf diesem Gebiete gearbeitet. Die Vereinigung der Gärtner Dortmunds ließ im vergangenen Jahre jedem Teilnehmer am Balkon-Wettbewerb eine Broschüre „Blumen im Heim", von einem hübschen Anschreiben begleitet, zugehen. Kiel verteilte mit einem Ausstellungskatalog, gelegentlich einer Herbst ausstellung, in diesem Jahre 3500 Exemplare der gleichen Broschüre. Diese Form der Ge meinschaftswerbung wird sich überall da erfolg reich auswirlen, wo sie mit den richtigen Mitteln und rechtzeitig zur Durchführung kommt. Gerade für diese Gemeinschaftswerbung eignet sich auch unsere Broschüre „Blumen , im Heim", besonders, weil ihre sowohl druck technisch als auch inhaltlich gute Durcharbeitung bei allen Liebhabern den größten Anklang findet. Bei Herbstblumenschauen wird ein Verkauf dieser Broschüre durchaus möglich sein. Bei Balkon- und Vorgarten-Wettbewerben wird man vielleicht mit Unterstützung öffentlicher Stellen die Möglichkeit haben, den Teilnehmern die Broschüre kostenlos als Anerkennung über- reichen zu lassen. Man wirbt damit Kunden für den Winter und neue Kunden sür das Frühjahr. Wo ist der Werbechef, der seinen Mitgliedern den Weg zum gesteigerten Absatz von Blumen und Pflanzen im Winter zeigt, der bereit willig von jedem Mitglied soviel Mittel erhält, daß ihm eine zum Erfolg führende Gemein schaftswerbung für den Absatz von Blumen und ^Pflanzen möglich ist? Rechtzeitige und groß zügige Arbeit wird hier einen schönen Ersolg zeitigen können. Sv. Der Deutsche Verein gegen den Alkoholts- mus hält seine diesjährige Jahresversammlung am 4.-7. November in Münster in Westfalen ab. Mit dieser Tagung ist auch eine Kon ferenz sür gärungslose Früchtever wertung verbunden. An den Versammlun gen kann jeder teilnehmen. Ein ausführlicher Tagungsplan ist von der Geschäftsstelle des Vereins, Berlin Dahlem, Werderstr. 16, zu erhalten. Die in den namentlich gezeichneten Abhand lungen zum Ausdruck kommenden Ansichten und Urteile find die Meinungsäußerungen der Verfasser. Schriftleitung K. Fachmann, Berlin. Ver antwortlich sür den wirtschaftspolitischen Teil, die Verbandsnachrichten und die Unterhaltungs beilage E. Häußler, Berlin; sür die Marttrundschau: Dr. C h c t st o p e i t, Berlin; für den Anzeigenteil: M. Bethge, Berlin. Verlag: Gärtnerische Verlagsgcselljchaft m. d. H* Berlin S'W 48. Druck: Gebr. Radetzkr, Berlin SW 48. Schlich des redaltwueUen LerleS.