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Die Gartenbauwirtschaft Nr. S«. s. S. 1928 ^»6 ^oiry§v»r6a«d»6 Vlumen- und Manzenbau berichl über die Sitzung des Zachausichusses in Hamburg Die Vorträge und Besprechungen in der sehr gut besuchten Fachausschuß-Sitzung für Blumen- und Pflanzenbau ergaben wieder viel Anregungen, deren Weiterverfolgung die haupt sächlichste Aufgabe des Fachausschusses in der Zukuns: sein wird. Der Vorsitzende, Gärtnereibesitzer Georg A r e n d s - Ronsdorf, gab in seinen Be- grüßungsworten der Hoffnung Ausdruck, daß es dem Fachausschuß gelingen möge, den Blumen- und Pflanzenbau so zu fördern, wie er es seiner Bedeutung nach verdient. Danach ergriff Bernstiel das Wort zu einer Ansprache, in der er anläßlich des 40jährigen Geschäftsjubiläums von Georg Arends-Ronsdorf dessen große Verdienste auf dem Gebiet der gärtnerischen Pflanzenzüch tung hervorhob. Er führte aus, daß die Arendschen Neuzüchtungen in der ganzen zivili sierten Welt bekannt sind und in hohem Maße dazu beigetragen haben, den deutschen Garten bau auch im Auslande zu hohem Ansehen zu bringen. Auch Arends' Verdienste um den Reichsverband würdigte er und sprach die Hoffnung aus, daß es Arends noch viele Jahre möglich sein möge, an der Förderung des deutschen Erwerbsgartenbaues mitzu arbeiten. Junge berichtete über die Tätigkeit der Wahlkommission und teilte deren Vorschläge mit. Von den Landesverbänden wurden als Vertreter die folgenden Herren benannt: Adolf Beuchel-Zerbst; Karl Ball-Gaggenau; Robert Mayer-Bamberg; Robert Bloßfeld- Potsdam; I. C. Groß-Braunschweig; . Rudolf Dohrmann-Cröbern bei Leipzig; A Behne- Uelzen; H. Schneider-Darmstadt; Friedrich Sinai-Frankfurt a. M.; Fritz Sperling-Greves mühlen; Alfred Schulze-Wittmund/Ostfr.; Jos. Saulich-Mikultschütz; Fritz Lapschies-Tilsit; Her mann Härter-Pirmasens; Ernst Tauscher-Bie deritz,Magdeburg; Georg Arends-Ronsdorf; Max Tillack-Sacrau-Breslau; Franz Jank- Wandsbek; Hans Koch-Saalfeld; Fritz Quast- Aplerbeck; Carl Schömperle-Feuerbach/Stutt gart; R. Lange-Swinemünde. Von den Sou^c-züchtervereinigungen sind folgende Vertreter benannt: Vereinigung der Chrysanthemumzüchter, Fried rich Sinai, Frankfurt a. M.; Vereinigung deutscher Cyclamensamenzüchter, Paul Tagmann-Hann.-Linden; Vereinigung der Dahlienzüchter, Heinrich Junge-Hameln; Vereinigung der Farnzüchter, Franz Jank- Wandsbek; Vereinigung der Jungpslanzenzüchter, Fritz Wehrenpfennig-Quedlinburg; Vereinigung der Nelkenzüchter, Max Traut- mann-Tamm b. Asper; Bund deutscher Staudenzüchter, Georg Arends-Ronsdorf; Vereinigung der Trockenblumenzüchter, Franz Becher-Erfurt, Löberflur 16a. Bevor der Fachausschuß zu der Wahl des Vorstandes schreiten konnte, wurde zunächst die bei der Frühjahrssitzung zurückgestellte Znwahl von zehn Mitgliedern vorgenommen. Es wur den gewählt: Hans Bader-Ulm; G. Deutschmann-Lokstedt /Hamburg; Otto Platz-Berliu-Charlottenburg; Heinrich Seidel-Dresden-Laubegast; Heinrich Siebrecht-Kassel; Friedrich Werner-Beuel am Rhein; I. Wintergalen-Münster i. Wests.; Hugo Graetz-Köln-Lindenthal; Conrad Ziegenbalg- Dresden-Laubegast; H. Neubert-Wandsbek. Die Wahlen zum Vorstand brachten folgen des Ergebnis: Vorsitzender: Arends-Ronsdorf; stellver tretender Vorsitzender: Tagmann-Hannover- Linden; 3 ordentliche und 5 stellvertretende Beisitzer: Heinrich Junge-Hameln a. d. Weser; Otto Platz-Berlin-Charlottenburg; Friedrich Sinai-Frankfurt a. M; Franz Becher-Erfurt;' A. Behne-Uelzen; Hugo Graetz-Köln-Lindenthal; Franz Jank-Wandsbek; Fritz Wehrenpsennig- Quedlipburg. Anschließend sprach Arends über „Die Aufgaben des Fachausschusses für Blumen- und Pflanzenbau." Neben den wirtschaftlichen Fragen müßten auch die fachtechnischen Fragen mit Nachdruck bearbeitet werden, wie es Arends, schon verschiedentlich vor dieser Versammlung be tont hätte. Aus dem außerordentlich großen Aufgabengebiet muß die Sortenverringerung in den Vordergrund gerückt werden, die ge meinsam mit den Sonderzüchtervereinigungen bearbeitet werden soll. Arends verwies auf die zum Teil vorbildlichen Arbeiten in Eng land, wo man hinsichtlich der Iris und Fuch sien schon erfolgreich tätig gewesen ist. Auch in Deutschland haben bereits einige der Son derzüchtervereinigungen, so. z. B. die Dahlien züchter und Staudenzüchter Vergleichspslanzun- gen ausführen lassen, die die Grundlage für die erstrebte Sortenverringerung bilden müssen. Durch intensive Zusammenarbeit mit den Son- berzüchtervereinigungen wird eS möglich fein, auch in Deutschland endlich zu der so dringend notwendigen Sortenverringerung zu gelangen. Selbstverständlich müssen bei der Sortenaus- wahl auch die Wünsche der Abnehmer berück sichtigt werden, andererseits sind die Abnehmer im Sinne einer Sortenverringerung zu be einflussen. Als wichtiges Arbeitsgebiet nannte der Redner sodann die Vereinheitlichung der Farb bezeichnungen durch Farbnormung und Messung, wie sie in der Fachausschuß-Sitzung am 27, Februar 1927 durch Prof. Krüger und B enary-Erfurt, näher erläutert worden sind. Hand in Hand mit diesen Aufgaben geht die Wertzeugnisfrage und die Aufstellung von Standardsorten, die von d^m Züchter mehr berücksichtigt werden müssen. Eine be sonders dankbare Aufgabe der Sonderzüchter vereinigungen würde es sein, möglichst widerstandsfähige Sorten oder Rassen zu züchten, die sowohl gegen tierische Schädlinge wie vor allem gegen pilzliche Krankheiten wenig empfindlich sind. Zum Schluß der Ausführungen richtete Arends an die an wesenden Vertreter der Sonderzüchtervereini- gungen die Bitte um rege Mitarbeit Danach sprach Werner-Beuel. Er führte aus, daß eine der wichtigsten Aufgaben auch für den Blumen- und Pflanzenbau die Absatz organisation ist. Mehr als bisher müssen Marktbeobachtungen angestellt werden, damit der Erwerbsgärtner über Angebot und Nach frage besser orientiert wird. Wichtig ist es, größere Mengen anbieten zu können. Wer ner verwies als Beispiel auf Holland und teilte mit, daß dort 350 000 Rosen in einer Beiling zum Verkauf gelangten. Unser Ziel muß die Massenproduktion sein. Diese nützt uns aber nichts, wenn nicht auch der Absatz entsprechend organisiert wird. Die Sorten verringerung bezeichnete auch er als wich tigste Aufgabe und betonte, daß Einzelgebiete herausgegriffen werden müssen, um zu Prak- tischer Arbeit zu kommen. Als Beispiel sprach er von den Dahlien und betonte die Notwen digkeit, auch hier Standardsorteu aufzustellen und Zuchtziele zu schaffen. Als Zuchtziele für Dahlienzüchter wären z. B. zu nennen: Pflanzen von niedrigem Wuchs, Blumen auf langen, festen Stielen, Blumen hoch über dem Laub der Pflanze aufrechtstehend, weithin leuch tende reine Farben, scharfe Unterscheidung der typischen Blütenform wie Edeldahlienform, Hybridendahlienform usw. So müssen für alle wichtigen Pslanzenarten ähnlich wie in der Landwirtschaft Zuchtziele geschaffen werden. Um ein anderes Beispiel zu nennen, wäre die Frage zu prüfen, welche Beschaffenheit eine Edelgladiole besitzen muß in bezug auf die Zeit der Blüte, Stellung der Blume, gleich mäßiges Erblühen, Höhe, Farbenton, Reinheit - der Farben. Dis- Znfallsarbcit muß also aufhören und an deren Stelle muß die plan mäßige Züchtung treten. Dazu ist nötig, daß sich der Züchter die Elternpaare so auswählt, daß Aussicht auf Erreichung der Jdealeigen- schaften besteht. Es erscheint ^erwünscht, Flug blätter zu schaffen, die als Anregung in dresem Sinne in den Kreisen der Züchter und Er- werbsgärtner verbreitet werden sollen. In einer lebhaften Aussprache wurden die gegebenen Anregungen erörtert, wobei die Not wendigkeit wissenschaftlicher Arbeit für den Gartenbau sowie Förderung der inländischen Blumenzwiebelkultur betont wurde. Von den im Laufe der Versammlung noch erörterten Fragen seien genannt: ein Hinweis auf die Notwendigkeit der Massenproduktion, ein von verschiedenen Seiten gegebener Bericht über erfolgreiche Versuchsringtätigkcit, Erörte rungen über den wünschenswerten Schutz für Neuzüchtungen und die Prüfung von Neu heiten. Als nächster Punkt war ein Vortrag von Hugo Graetz-Köln-Lindenthal vorgesehen über „Die Aufgabe^ der deutschen Gladiolenzucht." Da Graetz in letzter Stunde am Er scheinen verhindert war, verlas Werner einige von Graetz eingesandte Aufzeichnun gen, in denen betont wurde, daß es durch einen großzügigen Anbau von Gladiolen nicht nur möglich sein wird, Deutschland zu ver sorgen, sondern auch Auslandsmärkte wie Ruß land, Skandinavien und die Tschechoslowakei zu erobern. Obwohl Deutschland mit der Au- zücht von Gladiolenneuheiten, besonders was die Qualität anbetrifft, an der Spitze aller Nationen steht, deckt Deutschland seinen Be darf an Massen-Gladiolensorten sonderbarer weise bis zu 90«/, in Holland. Zum Groß anbau von Gladiolen gehört gutes, billiges Land. Die Pacht darf nicht mehr als 50 bis 100 RM. betragen. Als Kaufpreis können 2000 RM. angelegt werden. Für wichtig hält Graetz das Vorhandensein billiger Ge spanne, hinreichender Düngermengen, wie das bei ländlichen Verhältnissen der Fall ist. Die Nähe von Flüssen oder größeren Bächen ist wünschenswert, da Wasser aus städtischen Lei tungen zu teuer kommt. Zur Errichtung einer Massenerzeugung von Gladiolenknollen, die nicht'nur den inländischen Bedarf decken, son dern auch ausgeführt werden können, bezeichnet Graetz die Bereitstellung von Krediten und Sperrung der Einfuhr ausländischer Ware. Wein Hausen berichtete dann noch über die von Bern stiel gegebene Anregung, den Absatz von Zierpflanzen durch eine Propaganda für zweckmäßige Blumenfenster zu fördern. Er sührte aus, daß die früher vielfach üblichen Blumenfenster immer seltener geworden sind und daß damit den Blumenliebhabern die Mög lichkeit, sich mit Erfolg auf dem Gebiet der Blumenpflege zu betätigen, genommen würde. Die Freude an der Pflanze und damit der Kauf derselben wird zunehmen, wenn Ge legenheit geschaffen wird, die Pflege der Pflan zen mit Erfolg zu betreiben. Deshalb soll eine Werbungsschrift für die Schaffung von Blumenfenstern verfaßt werden. Weinhau sen legte eine Anzahl photographischer Auf nahmen vor und bat alle Anwesenden, auch ihrerseits dazu beizutragen, daß ein möglichst reichhaltiges Material sür die beabsichtigte Bro schüre zusammengebracht wird. Wh. sioInSnk ksi sUsi"! KScbsterntsn bester Sescbsffsnbsit. Sl-tziks SIQtl Sk-Lk c^is Vo>I«>üngung KsttÄüngesslr SVer KsUrßüngessIr (o^iO^si Lckvlekeksurem KsU (^s i<z) octsn Sekwekek. Kslimsgnesis (2S °,^) Kostenlose ketsokILgs mr ricktigsn Oünguno srisM- 6sr!in 8W 11, vssseuer 8tr3ks 28-29. Mebrer» »eusen«! 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