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Wir bitten uns von den in drn Tageszeitungen erschienene» 6PV-Artik n „ is ein Beleg exemplar cinscndcn zu wolle" -d Vlumenspenden bei Feuerbeslkliung. „Kranzspenden dankend verbeten", diesen Zusatz liest man häufig in Todesanzeigen. Und zwar wird dieser Wunsch weit öfter bei Ge legenheit von Feuer- als bei Erdbestattungen ausgesprochen. Daneben zeigt es sich, daß die Blumeuspenden bei Begräbnissen meist kost barer sind, als bei Feuerbestattungen. Ist es berechtigt, den Blumenschmuck bei den beiden BestattungSartcn verschieden zu bewer ten? Wenn bei einer Feuerbestattung statt eines eichenen ein Kiefernsarg genommen wird, so ist die sich darin auswirkende Sparsamkeit zu verstehen. Aber handelt es sich auch der den Kranzspenden um unnütze Ausgaben, die unter- bleiben können, wenn der Verstorbene den Wunsch batte, eingeäschert zu werden? Leisten die Blumen bei der Ausschmückung des Aus- bahrungsztmmers, des Sarges und der Kapelle während der Abschiedsstunde nicht sür beide Be- stattungsartcn den gleichen Dienst? Ja, ich meine, gerade bei dem Schlußakt der Trauer feier in einem Krematorium kann es nicht genug Blumen geben. Denn sie mildern, ebenso wie die Musik, die Härte und Nüchtern heit, die der modernen Feuerbestattung nun einmal anhasten. Auch wende man nicht ein, daß die Kranzspenden jedenfalls mit der Trauerfeier im Krematorium ihren Zweck er füllt hätten, während sie bei der Erdbe stattung noch einige Zeit zur Ausschmückung der Grabstelle dienen würden. Ihren Hauptzweck haben sie vielleicht erreicht, doch das gilt sür beide Fälle. Bei dem Grabhügel kommen auch nur die obenaufliegenden Kränze zur Geltung, so daß die Verwendung als Grab- schmuck wenig ins Gew scht fällt. Nach Feuerbestattungen verwahren die Fried hofsverwaltungen "die Kränze auf Wunsch auf, bis sie an die Urnenstclle ^.-bracht werden können. Ebenso werden die Kranzschleifen, di« von den Hinterbliebenen als Andenken gefordert werden, ohne weiteres ausgehändigt. Wird nichts anderes bestimmt, so werden die Kränze vernichtet. Die oft befürchtete weitere Ver wendung ist völlig ausgeschlossen. Darum sei noch einmal betont: Bringt dem Verstorbenen auch bei Feuerbestattungen einen letzten Blumengruß, der auch den Angehörigen zeigt, daß ihr liebevoll teilnehmt. Trauer feierlichkeiten ohne Blumen sind wie solche ohne Musik, nüchtern, lieblos und daher noch trost loser, als sie sonst zu sein pflegen. Wir bitten uns von den in den Tageszeitungen erschienenen üSH-Artikeln stets rin Beleg exemplar einsrndcn zu wollen. Tagung des Kelchshundes geprDer Mergärlner. Der „Reichsbund geprüfter Obergärtner (Gartestmeister) Deutschlands" hielt vom 7. bis 8. Juli 1928 seine etste Bundessitzung in Berlin ab. Die Wahlen ergaben Wiederwahl des bisherigen Vorsitzenden K. Erwig, Wohlan, und des Kassenwartes O. Riedel, Breslau; ferner wurden in den Vorstand ge wählt: H. Rößler, Essen, W. Knoll, Berlin, Br. Steffen, Berlin. E. Ullrich, Breslau, dazu als Pressewarte A. Jaenicke, Gelsenkirchen, und H. Jahn, Potsdam. Die in Vorschlag gebrachte Bundessahung wurde mit kleinen Abänderungen angenommen. Ferner wurde beschlossen, ein eigenes Mitteilungsblatt „Der Gartenmeistcr" herauszugebcn. Am 8. 7. 1828, 16 Uhr, wurde der zweit« Obergärtnertag eröffnet, der eine Reihe wert voller Vorträge brachte, welche sich Mit der Ausbildung unseres Nachwuchses sowie mit der Weiterbildung und den A isstiegsmögiichkeiwn der Berufskollegen beschäftigte. An die Vor träge schloß sich eine rege Aussprache an. Am 8. 7. 1928 bildete eine Besichtigung der Parkanlagen von Sanssouci unter Führung des Bundesmitgliedes Jahn den Abschluß der wohlgslungenen Tagung. Neue Siedlung. Die Oberschlesifchs Ländtzesellschaft, Gemein nütziges Siedlungsunternehmen der Provinz Oberschlesieo, hat die Absicht, auf ihren Siedlungsgütern in der Nähe des oberschlesi- schen Jndustriebezirkes Gärtnersiedlungen von je 10 bis 13 Stellen zu errichten, dis holländi schen Frühgemüsebau treiben sollen. In erster Linie ist Halbendors, Kreis Grottkaü, hierfür vorgesehen. Halbendorf hat Bahnstation und liegt zum Absatzgebiet, dem obetschlesischen Jndustriebezirk sowie zu den schlesischen Kur orten, in tariflicher Hinsicht günstig. Jede Gärtnerstelle erhält: I. W o h n h aus un d N eb en anl a g en: si Wohnhaus, b) 400 laufende Meter Zaun, e) Brunnen, autom. Wasserversorgung, Berieselungsanlage, ck) Zuleitung von elektr. Licht und Kraft. II. Gewächshäuser: s) 810 qm Gemüseblock, d) 340 qm Gurkenblock, e) Warmwasserheizung sür Gemstsehlock, ck) Warmwasserheizung für Gurkenblock, e) 250 Stück Frühbeetfenster nach holl. Art, 1) Betonfundameute, Heizung?- und Koks keller, Arbeitsraum. Hierzu vier Morgen Land; bei Bedarf können die Käufer noch zwei Morgen Pachtland erhalten. Der Kaufpreis beträgt etwa 46 000 RM., die Anzahlung etwa 5000 RM. Tüchtigen Be werbern kommt di« Gesellschaft noch weiter entgegen. Das Restkausgeld soll zu einem ge ringen Zinssatz zur Verfügung gestellt werden. Die Belastung der Sieblerstelle soll etwa 1500 RM. jährlich betragen. Jede Siedlung soll genossenschaftlich zu sammengeschlossen werden, um den Absatz und Versand entsprechend regeln zu können. ,m Ml««»»«««»». ist Si'NlSl- GlNSSI-SI- vislcZS- iSSSI-iSkSkl DOs-lk-ifsStSÜSl-! Ksußs dsczii^i^Sk-i WIM iki ctsm „SOIOI-lsS<ZSStGlI">OiS" OOÜ ciSITI SSIMISS Ssusrnrvmsnss: „Sei' Ml« WMf" üsssn Si^. nur cjis srsts ^yrt- sstrüng, cksrm fisbsri Sis asn gnnrsn 1,8ns unct wsrcksn ksin Wort c!sr k^ortsstrung vsrmis- son wollen. Verkaufs' und verwerlungsgenoffenschas! Kr Kog! in HWsm. In Norder- und Süderbithmarschen ist vor kurzem eine Verkaufsgenossenschaft sür Weiß-, Rot- und Wirsingkohl aus Kreisen der An bauer gegründet worden, Zweck der Genossen schaft, die ihren Sitz in Wesselbüren hat, ist, den Kohl aus eigenem Anbau selbst zu verwerten sowie von Nichtmitgliedern prima Ware hinzu- zukausen und zu verwerten. Im Erzeugergebiet soll ein Einkausskontot, a» verschiedenen Haupt plätzen im Reiche sollen eigene Verkaufsstellen ein gerichtet werden. Im Dithmarschen will man ferner eine Sauerkrautsabril in größerem Aus maß ertuchten, um einen Teil der Fracht zu sparen und das fertige Sauerkraut direkt aus dem Erzeugergebiet, durch Vermittlung der Genossenschaft, dem Konsuln unmittelbar zu- zusühren. („Konservenindustrie" Nr«. 29.) Frage 71. Terrassan. Wie sind die Er folge bei Anwendung dieses Mittels? Haben sich schädigende Nebenwirkungen gezeigt? Oder kann man das Mittel nunmehr unbedenklich für große Flächen anwenden? B.S.i. E. oco «omsnrSüi'e-gsmiiiig naeü Vr. kein»» MM M eßsm. Hiaurms a. v.. kpsnmtt mein. 12805 Antwort 62. Vstittcr der Schwarzen Johan nisbeere. Jeh pflücke Blätter der Schwarzen Johannisbeere nachdem sie ausgewachsen sind, aber noch nicht vollständig verhärtet sind. Von jedem Hölztrieb nehme ich nur wenige Blätter fort, um die Sträucher nicht im Wachstum zu schwächen. Die Blätter werden getrocknet, auf ein Pfund gehen rund 500 Blätter. Da der Tee sehr unbekannt ist, wird er in Drogenhandlungen selten gefragt. Man kauft In chinesischen Tee sür 7 RM. das Pfund; daher kann man vonl Publikum höchstens 3 NM. für bas Pfund nehmen. Ich persönlich geb« nur an Bekannte ab, ich rechne sür das Pflücken di« Stund« 1,50 RM. uNd einen kleinen Auf schlag auf die Blätter. Dabei ist kein großer Gewinn zü erzielen. Der Tee von schwarzen Johannisbeerblättern bekommt im zweiten Jahr nach der Ernte einen besonderen Wohl geschmack. Georg Voü Seelig, Stettin. Antwort 69. Bittet« GewSchshauSgurken. Haben Sie Ihre Gurken auch mit Pserde- dünger und später mit Abortjauche gedüngt? Achten Sie bitte darauf, denn bei Kuhdünger und Kunstdüngergüssen kamen keine bitteren Gurken vor, es Wäre mir interessant zu hören, ob es allgemein daran liegt und dies anderswo auch beobachtet ist? Wilh. Ewe in Höxter. Die meisten Wachstumsstockungen rufen bei gewissen Treibgurkensorten Bitterkeit hervor. Insbesondere ist es rascher Temperalurwechfel, der das Bitterwerden bei manchen Sorten begünstigt. Di« vorzügliche Gurkcnsorte „Wei gelts Beste von Allen" neigt leider leicht zu solchem Bitterwerden. Nach unseren Versuchen gibt es Sorten, die diesen Nachteil nicht aufweisen: „Wei gelts Neuheit 1927", „Sport Resisting", „Roch fords Treib gurke". Dr. Reinhold, Moorvcrsuchsfelder Großbeeren bei Berlin. Unseren Lesern ist Gelegenheit gegeben, im „Meinungsaustausch" zu wichtigen Fragen des Berufes und der Wirtschaft Stellung zu nehmen. — Wir bitten um Wortmeldungen. ..Selbsthilfe und NaalsWe." Von Johannes Gleisberg in Straelen. Dieses Thema ist in letzter Zeit oft er örtert worden; auch der deutsche Gartenbau hat das größte Interesse daran, däß dieses Problem endlich zu einer Klärung Und Lösung kommt. Auf dem Deutschen landwirtschaftlichen Genolfenfchäftstag in München wurde kürzlich auch über dieses Thema ein Vortrag gehalten, dessen Wortlaut nach dem darauf gefaßten Be schluß den Reichsbehörden sowie allen Reichs tagsabgeordneten übermittelt werden sollte. Der Referent, Freiherr von Lüninck, Präsident der Landwirtschastskammer für die Rheinprovinz, ging von dem Grundsatz aus, daß der Schrittmacher jedes wirtschaftlichen Aus stieges und Fortschrittes die Selbst Hilse, d. h. die Selbstverantwortlichkeit der privaten Betriebssichrer sür den wirtschaftlichen Erfolg, sei. Würde man diese Selbsthilfe durch direkte Startsunterstützung ersetzen, so wäre dies gleich bedeutend mit einer Verneinung der Privat- wirtschast. Di« Staatshilse hat jedoch nur insoweit die Selbsthilfe zu ersetzen, als sie fijr alle Berufsgruppen gleiche Pröduktionsmöglich- leiten schafft. Demgegenüber hat die staatliche Wirtschaft und Finanzpolitik in deü letzten Jahren durch ungleich« Behandlung der landwirtschaftlichen und gewerblichen Erzeu gung in der Handelspolitik Verhältnisse ge- schasfest, die di« Rentabilität selbst von technisch und kaufmännisch gut geleiteten landwirtschaft lichen Betrieben beeinträchtigen, wenn nicht sogar vernichten. Nachdem so der Staat selbst ein« Notlage geschafft« hat, bemüht er sich seit Jahren, diese mit unzulänglichen Mitteln durch Beihilfen Und Kredite gegen hohe Zinsen zü liitdern. Die Aussicht auf diese angeküüdigten „Hilsen" erweckt Hoffnungen, die sich nicht erfüllen können, und so neue Enttäuschungen bringen, die ihrerseits neue Forderungen an deN Staat auslösen. Dieses System der SuLveNtions- (Uüterstützungs-) Wirtschaft streßt durch die Steuerschraube unerträgliche Summen aus der Privatwirtschaft heraus, führt diese Gelder dann aus großen Umwegen, unter Benutzung eines komplizierten bürokratischen Vertcilungs- systems als Bsihilsen oder Kredite dem Wirt schaftsleben wieder zu, nicht ohne vielseitige Bettelei und zahllose mündliche und schriftliche Verhandlungen der beteiligtest Wirtschasts- gruppen. Dieses wirtschaftlich unzweckmäßige System dient weniger der Förderung ddr Wirt schaft, als vielmehr dem Postularitätsbedürsnis der Minister ustd der Propaganda sür die - Partei, -die. gercche,. über, edie, Staatssinanzen verfügt. Kein Apparat ist so ungeeignet, Kapital an die richtige Stelle zu leitest wie der bürokratisch« politisierte Staatsapparat. Soweit Frhr. v. Lüninck. Der Gartenbau kann sich Wohl uneinge schränkt den Forderungen anschliißen, die in diesem Referat gestellt worden sind: Wichtigste und eigentlich einzigste Forderung der Wirtschaft an den Staat ist die der richtigen Wirtschaft und Finanzpolitik, Ist diese Forderung erfüllt, dam, wird die Landwirtschaft und der Gartenbau aus direkte Staatshilfe verzichte« können. Es erfordert aber die Gepechtigkcit, daß sür eiste Uebergangszeit zum Ausgleich der bereits ein getretenen Schäden und zur Hersteliung gleicher Rentabilitätsmöglichkeiten der Landwirtschaft gegenüber anderen Wirtschaftszweigen die Land wirtschaft bevorzugte Un erstützungen aus öfeät- lichen Mitteln erhält. Leider ist nämlich die Landwirtschaft bisher an den direkten Staats- beihitfen immer außerordentlich gering beteiligt gewesen, so daß auch dadurch die finanzielle Schädigung vergrößert Wörden ist. Jede weitere Ausdehnung der Unterstützungswirtschaft des Staates würde zu weiterer wirtschaftlicher Schwächung der Landwirtschaft führen. Ist die wirtschaftspolitische Gleichberechti gung und dadurch die gleiche Aussicht auf Rentabilität geschaffen, dann wird auch der deutsch« Gartenbau, gestärkt durch gute Fach bildung und Schulung, durch Selbsthilfe sich Geltung verschaffen, d. h. durch Anpassung der Betriebsweise an die Wirtschaftsbediuguugen, kaufmännische Einstellung auf die Marktbedürf nisse, unter besonderer Betücksichtigung des genossenschaftlichen Absatzes, deün gerade hin sichtlich des Äbsntzwcftns ist eiste gewisse Rück ständigkeit gegenüber andetest Ländern, z.B. Holland, nicht zu leugnen, sie ist ein« Folge der Zwangswirtschaft. — Dutch Selbsthilfe zum Erfolg! Hutzscher Werwivlel zu MMrsen der MrMronen. In Nr. 5 der „Garienbauwirtschäst" empsähl Kreisohstbauinfpektor Huß, Sondershausen, einen Visierwinkel sür das Äbwcrsen von Baum kronen. Huß nahm Bezug auf die von Landes ökonomierat Schönberg, Hohenheim, auf gestellten Richtlinien beim Abwerfen der Obst- bäume. Der von Huß konstruierte Visierwinkel ist jedoch sür die Praxis Ungeeignet, denst 1. fehlt die Mittelachse, 2. ein genauer Schsitelvstukt, 3. ist das Material (Pappe) ungeeignet und 4. der Winkel zu klein. Landesökonomierat Schönberg hat schon Vor mehreren Jahren einen Visierwinkel aus Zelluloid eingesührt, der sich praktisch gut bewährt hat. Dieser Bisierwinkel ist ein einfacher wasserheller Zelluloid-Zeichsn-Trans- porteur (Winkelgradmesser). Erhältlich in allen größeren Geschäften sür Zeichenbcdarfs- artikel. Preis etwa 70 Ps. Durch Eintra gung der Miltelachse, Anbringung der Schenkel (Fäden oder Gummi) ist der Zeichen-Trans porteur als Visierwistkel verwendbar. Schlenz, Höhestheim. kirnun uncl rckvnrr Herren -?ourenstietel mit eckt. ^viLcken- roklen.vsrser61«kt. kutt.»güSckI. l-ojckd. 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