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Das dienende Glied. Schiller war kein berühmter Wirtschafter, aber ein gesund empfindender Mensch ohne Selbst sucht, erfüllt von guten und weitblickenden Ge danken. Er hat den Spruch geschrieben: „Immer strebe zum Ganzen! Und kannst du selber ein Ganzes nicht werden, als dienen des Glied schließ an ein Ganzes dich an!" So spricht auch bei uns der klar denkende Manu. So empfindet eS, wer in stiller Stunde Grund und Sinn seines Daseins und Wirkens überdenkt. Im Schaffen, Mühen und Sorgen des Werktages ist nicht immer Raum für die geistige Rast, nicht Zeit für ein Ergehen in den weiteren Sinn unsres wirtschaftlichen Zusam menhanges mit der übrigen Welt und den mit uns Berufsoerwandten. So wie dieser Zusammenhang keine Sache des Augenblickes ist, sondern von weither und auf weithinauS, zeitlich und örtlich, uns einfügt, so ist auch unser Denken an die Ge meinschaft nicht eine Angelegenheit, die man zwischen Topf und Ballen erledigt. Es ist nicht bloß wirtschaftlich, geschäftlich, was da mit uns umgeht. Es berührt neben dem Geschäftlichen zugleich unsern Charakter und unser Verhältnis zum Charakter der Berufsgenossen und zum Cha- rattcr der übrigen Menschen, mit denen uns Be ruf und Gemeinsamkeit zusammcnführcn. Nie werden wir allein unsern Gewinn im Auge haben, wenn wir in geschlossener Weise der Well gegenübertreten. Auch der Verbraucher ist da unser „Nächster", unser Mitmensch nicht nur, sondern derjenige, ohne den wir selber keinen Berufszweck hätten, auch derjenige, an dem wir unsern sozialen Wert in erster Linie beweisen müssen, den wir gut be handeln wollen, nicht nur weil er Bezieher ist, was er non heute auf morgen werden oder auch zu jein aufhören kann, sondern weil er unser Mitmensch ist und bleibt, solange er oder wir leben. Die Berussgemeinschaft, wie sie unS vorschwebt und die der Weg zur Entfaltung der Werte sein soll, die unserm Berufe und unsrer Arbeit und letzten Endes unserm eigenen Wesen innewoh-- nen müssen, diese Berussgemeinschaft ist mehr als Geschäft. Sie ist ein Stuck menschlicher Notwen digkeit, wirtschaftlicher Gesetzmäßigkeit, sozialer und moralischer Geschlossenheit. Und darum ist sie wert, eine Sonntaasstunde daranzuhänaen und im Feiertagsdenken die Kraft zu finden für das Einzelwerk des Alltags. Keiner von uns ist für sich und allein ein Ganzes, aber als dienende Glieder sind wir ein ernstliches Teil der Macht und der sittlichen Werte eines Ganzen und füh len die Wahrheit eines Dienens, das nicht ernie drigt, sondern erhebt, auch in der widerwärtigsten Arbeit, die der Werktag zu bringen vermag! Deutsche Not. Aus Prag kommt das Buch eines tschechischen Professors über den Kampf der Tschechen gegen das Deutschtum. Er erzählt offen von den künstlich herbeigeführten Beorückungen der Deutschen, ihrer Höherbesteuerung, ihrer Zu rücksetzung bei öffentlichen Lieferungen, ihrer Boylottifierung. Das Tschechenblut tenne eben keine Persönlichkeit, keinen Ausgleich der Gegen sätze. Darum tyrannisiere es den Deutschen, wo immer es dazu in der Lage sei. So handelt auch Jrlien, das jetzt wieder deutsche Namen in Tirol austilgt, von den polni schen und estnischen Schikanen gleich gar nicht zu reden. Am besten hat es verhältnismäßig noch das völkisch-deutsche Elsaß, das mit alcmanischsr Zähigkeit den Kamps gegen die französische Unter drückung weitersührt und auch die Lothringer veranlaßt hat, sich ihres Deutschtums zu erin nern. Die Zauberfahrt der Euglena. Roman von Maximilian Bernd. Copyright by Knorr L Hirth G m. b.H., München. (17. Fortsetzung.) „Ein verfluchter Bubenstreich!!!" schrie Od- skifs mit vor Wut sich überschlagender Stimme. Der Kegel seiner Blendlaterne beleuchtete eine Stelle des untersten der langen Schrauben bänder, die sich über den äußeren Mantel hinzogen. Es war durchbohrt und durch das Bohrloch war eine starke Stahltrosse gezogen, tue vor und hinter dem Lach einen Knebel batte, so daß das Boot nicht vor und zurück konnte. Die beiden Enden der Trossen waren mit starken Schraubösen kunstgerecht in den Docksboden verankert. Das Verbrechen mußte von einem Taucher ausgeführt worden sein. Es hatte die ge- wünschte Wirkung gehabt. Als Wenneberg die Motoren anstellte, die von innen heraus den Schraubenmantel bewegen sollten, konnte dieser sich nicht drehen, da er sestgenietet war. Logischerweise mußte dann trotz des Wider- standes der Kreisel die große Motorenkraft daS innere Boot kippen. Odskiff übersah die Situation sofort. Es gab für ihn auch nur einen Urheber dieses gemeinen Anschlages, denn wer wußte sonst so genau die Wirkungsweise des Wenneberg. schen Bootes! Er eilte wieder zurück zu Wenneberg, der gebrochen auf einem Stuhle saß und auf alle Fragen keine Antwort gab. „Kopf hoch, Wenneberg! Nicht Ihre Idee ist schlecht — Ihre Wächter waren schlecht! Die Schufte haben den Schraubenkörpsr aus Dock genietet!" „Was sagen Sie?" fuhr Win hoch. „Jawohl! der Rotor ist ans Dock festge nietet." In diesem Augenblick kam der Detektiv Garry auf den Platz, von dem man lange nichts gehört hatte. Er zog einen kleinen Chinesen nach sich, den er mit einem Schlag vor die Schulter vor Win zu Boden warf. „Da da haben Sie die Ratte!" Da erblickte er Wins Zustand. „WaS ist los, Wenneberg — sind sie verletzt?" „Danke, es geht — — Glassplitter und Kopsschmerzen!" „Ist sonst etwas passiert?" „Leider ja — Twist hat sich den Arm verstaucht und Richard ist tot!" sagte Win tonlos. „Was — einen Menschen hast du auf dem Gewissen?!" brüllte Garry den Chinesen an, der sich aus dem Boden wie eine Schlange zusammengerollt hatte. „Sag' noch einmal laut, wer dein Auf- traggeber ist, du gelber Schuft!" Der Chinese rührte sich nicht. „Du kannst es ruhig sagen, du kommst morgen so oder so aus den elek trischen Stuhl!" Bei dem Gedanken an den Stuhl zuckte er zusammen. Ein grenzenloser Haß gegen Singer sprang in ihm auf. Er hatte ihn zugrunde gerichtet — gemordet durch seine Dollars und die schöne Tochter Tschan- sung-tos. In der Mitts des hellerleuchteten Platzes stand die Grupps der Freunde Wennebergs, vor ihnen der Chinese, der laut zu heulen begann. Ringsherum die ungeheure Menschen menge, die von Schutzleuten zurückgehalten wurde. Aus dem Wutgeheul des Chinesen konnten die Umstehenden entnehmen, wie Singer ihn und seine Kameraden gezwungen batte, in drei Nächten mühsamster Arbeit den Schraubenkörper an das Dock sestzunieten. Der Chinese heulte und schrie noch, als Win sich ausgerichtet hatte. Seine Augen funkelten in unheimlichem Entschluß. Er- hobenen Hauptes schritt er auf die Barrikade zu, die das Publikum von dem freien Platz vor dem Boote trennte. Langsam stieg er auf einen Trägerhaufen und hob die Hand zum Zeichen, daß er sprechen wollte. Das'Ge murmel der Menge verrann. ,Lört, was ich euch zu berichten habe!" Odskifs eilte auf ihn zu, den Ermatteten zu stützen. „Ihr sollt heute die Wahrheit über das Schraubenschiff hören. Michael Singer war mein Freund — als solcher stahl er mir in Europa die erste Idee für das Schrauben- boot und versuchte, mich ins Zuchthaus zu bringen. Michael Singer baute hier mein Schraubenschifs und versuchte, mich auch hier ins Gefängnis zu bringen. Michael Singer überfiel mich vor drei Wochen und versuchte, mir in Begleitung zweier Chinesen eine Unterschrift abzupressen. Ich sollte zugeben, daß die Pläne für mein Boot von ihm seien. Michael Singer versuchte heute, mich und meine Leut? in der brennenden, beizenden Säure der Akkumulatoren zu ersäufen — das ge lang ibm nicht — aber einen Bürger der Vereinigten Staaten bat er zum Krüppel gemacht, ein anderer liegt mit geborstenem Schädel ini Schiss — —." Win lehnte sich erschöpft au Odskiff — da gellte ein einzelner, gräßlicher Schrei über den Platz. Auf einer Bahre trugen sie den toten Mann aus dem Schiff. Seine arme Fran hatte das Tuch vom Kopfe ihres Mannes gezogen und war entsetzt vor dem Anblick des Zerschmetterten zurückgewichen. Dann warf sie das Tuch wieder über die Bahre und rannte zu der Stelle, von der Win eben ge sprochen hatte. „Was steht ihr da und gafft! Kommt mit mir! Wir wallen Singer fragen, ob er meinen Mann wieder lebendig machen kann!" Die deutsche Minderheit in Ungarn. Ungarn bemüht sich, in der Minderheitenfrage gerecht zu sein. Es hat eine erfreuliche Lösung sprachen und damit zugleich eine Lösung der Schulfrage, mit der wir aller Voraussicht nach zufrieden sein können. Ungarn weiß zu wohl, insbesondere der Kultur- und Spracheufrage Ver mas das deutsche Element in seinem gesamten Staats- und Wirtschaftsleben bedeutet. Es hat niemals, seit seine Stämme das Nomadenleben aufgegeben haben und seßhaft geworden sind, die Gehässigkeit gegen uns entfaltet, die wir von der tschechischen Gruppe mehr als gewohnt sind. Die Lebensverhältnisse der Ungarn sind im ganzen einfacher als diejenigen der Schweizer, aber es ist ihnen ein ähnlicher Zug des Biedersinns und völkischen Stolzes wie jenen eigen, der sie ein Verständnis für unsere Art entwickeln läßt. Auch Kat Ungarn am eigenen Volle von Rumänien her erfahren, was völkische Unterdrückung heißt, und es will wohl nicht in die Schuld verfallen, die es den anderen mit schmerzlichem Rechte nachsagt. Geist und Pöbel. Beide stecken oft, wo keiner sie sucht. Manch armer Teufel ist wertvoller und in gesunder Entwicklung der Mit- und Nachwelt nützlicher als seine gesamte Umwelt, die hochmütig auf ihn herabsieht, und Hunderttausende sticht der Hochmut und sie sind im Kern des Wesens Pöbel, vielleicht schön geputzter, geldbegabtcr Pöbel, aber eben doch nur oies. Ein Mann von seltenen Geistesgaben hatte alles, selbst sein großes Vermögen, bis auf den letzten Rest an eine Idee gehängt, wegen deren er nicht bloß van seinen schwäbischen Landsleuten mit Fingern bezeigt wurde unter den hochüberlegcnden Worten: „Des ischt der Narr, der wo fliege will!", sondern der auch in einer norddeutschen sehr hochgelehrten Pöbel versammlung als offenkundiger Narr hingestsllt wurde, den man nur seines hohen Namens wegen nicht gut vor die Türe setzen könne. Dieser so viel von hoch und niedrig angepöbelte Mann war — Graf Zeppelin, der in diesen Tagen 90 Jahre alt geworden wäre. An Sie schrie die Worte in di« Menge, die mit dumpfem, ansteigendem Gemurmel antwortete. Das Weib bahnte sich einen Weg zum Tor. Sie rannte heraus, drei oder vier ander« Frauen folgten ihr in blinder Wut, Neugierige kamen nach, schließlich wälzte sich die ganze Menge durch das Tor auf die Straße. Das Weib lies voran. Ein breiter Strom schreien der, tobender Menschen schob sich aus den Columbus Circle zu. Hier war man durch Lauf schrift schon über alles orientiert. Ais ' die schwarze Menschenmajse sich wie ein unheim licher Lavastrom über den Platz ergoß, wurden auch sie mitgerisjen. Man hörte di« kreischend« Stimme des Weibes: „Kommt, wir wollen Singer fragen — — — kommt mit mir!" Dann das Schreien und Toben der angc- steckten, rasenden Menge: „Ausräuchern wollen wir ihn schlagt ihn tot an den Laternenpfahl mit dem Schuft — — lyncht ihn!!!" Am Plaza-Hotel vorbei raste die Menge auf die Werft der „Singer Screwing Com pany" zu, rücksichtslos alles im Wege Liegende zertrampelnd. Die Tore der Werft waren verrammelt. Schnell zogen einige ihre Jacken aus und warfen sie auf die mit Glassplittern besäte Mauer. Ein Schuß kracht«. Das spornte die Drautzenstehenden noch mehr an. „Lyncht ihn säblagt ihn tot!!!" Immer mehr kletterten über die steile Wand und verliefen sich im Werftgelände. 'Dann trat Singer ihnen in die Tür des Werftgebäudes entgegen. Die großen Scheinwerfer gingen an. Singer erhob di« Hand, um zu sprechen. Nur Pose und Lüge konnten ihn retten. Da flog ein Stein und tras ihn am Kopf, so daß er an den Türpfosten sank. Das Weib sprang auf ihn zu und schüttelte ihn: „Kannst du meinen Mann wieder ge sund machen, du Schuft!?" Von dem plötzlichen Schock erholt, sah er sie an: „Was wollt ihr von mir!?" Die Menge heulte ihm eine Antwort zu. Wieder flog ein Stein und fiel splitternd und klirrend in eine Scheibe neben der Tür. Singer begriff sofort die Situation. Es gab nur einen Ausweg vor dem Mob: das Wasser! Er gab dem Weib einen Stoß vor di« Brust, daß sie taumelte und sprang mit langen Sätzen dem East River zu. Geduckt rannte er zwilchen den Umstehenden durch, die im ersten Augenblick verblüfft waren. Dann holte einer mit einem Stock acks und schlug fehl. Der Nächste hatte eine schwere eisern« Niete aufgclesen und schleudert« sie nach Singers Kopf. Sie traf ihn hinterm Ohr, er taumelte, rannte aber weiter — ein paar Meter vor der läßlich dieser Wiederkehr seines Geburtstages hat man das neue in Friedrichshafen gebaute Luftschiff mit dem Namen „Graf Zeppelin" getauft. AIS im Jahre 1858 der Lehrer Reis das von ihm erfundene Telephon verführte — es soll in Mannheim gewesen sein — da wurde ihm von den Anwesenden erklärt, das je: ein Spaß für die Jahrmärkte, mit dem er sich Heimgeigen lassen könne. Moncel, der den Edisonschen Phonographen vor den hohen Wissenschaftlern der französischen Akaoemie zeigte, wurde vom Vorsitzenden angepöbelt, ob er sich wohl einbilde, daß eine so geistvolle Versammlung sich von einem — Bauchredner beschwindeln lasse. Vom Berliner Palentam. geht die Sage, daß es noch um 1890 einen Ingenieur, der ein Flugzeug mit Tragflächen und Motor angemeldet hatte, mit der Begrün dung abwies, das Ding sei schwerer als die Luft, und ein solches Flugzeug sei unmöglich — und Unmöglichkeiten patenlicre man nicht. Muß der Erfinder das nicht als eine recht pöbelhafte Antwort angesehen haben? Auch di« erste Schreibmaschine des Tiroler Tischlers Mitterhoser wurde pateutamt- lich im Dezember 1866 zurückgewiejen mit der geistreichen Bemerkung, so ein Ding lauge ja doch nichts, mit der Feder schreibe mail schneller. Und Mendel, unser Mendel, der an Pflanzen als erster die Erbgesetze aus- zeigte, wurde von den Gelehrten seinerzeit als ein Halbnarr verlacht. Und selbstverständlich har allemal der „gebildete" Pöbel einen langen und breiten Schweif von ungebildetem Pöbel hinter sich her, der aus tiefst überzeugtem Herzen schreit: „Hinweg mit dem Narren, kreuziget ihn!" Und die Lehre daraus? Die Zeppelin, Reis, Mitterhofer, Moncel, Galilei, Galvani, Kopernikus, Christus, Mendel und wen sonst alles noch verlachten, sie sind alle unter die Räder der Weltgeschichte geraten, und der Staub ihr^r Blödigkeit ist verweht. Und es bleibt immer noch bei der alten Wahrhcil, daß der Geist und das gutöGewissen siegen und niemals der Plebs, gleichviel in welcher Kutte er steckt. P.Z. Usermauer stolperte er über ein« Schiene, er sprang ermattet wieder aus und griff nach einer Stahltrosse, mit der das im Wasser liegende Schraubenboot vertäut war. ' Ein schwerer Stein traf ihn iin Genick — ihm wurde schwarz vor den Augen — er griff fehl. Sein Fuß verfing sich in den am Boden liegen den Tauenden und er stürzte kopfüber die Betonmauer hinab. Das Seil, das sich um seinen Fuß geschlungen hatte, lies einig« Meter mit, dann verhakte es sich. Singer blieb etwa einen Meter über der Wasseroberfläche kopfüber hängen. Sein Kops pendelte gegen die Ufermauer. Das Weib kam gelaufen und lachte gellend und irr. Ais die Leute heruntersahen, hatte das Schlagen des Körpers au die Ufermauer den Kopf des Betäubten zerschmettert. Die Menschen schauerten vor dem entsetzlichen An blick. Man schlug das Seil los, das schnell mit seiner Last in die Tiefe glitt. — Die Mord lust war gekühlt — man sah sich um. Durch die Scheiben des Werstgebäudes leuchtete ein roter Schein. Im Verwaltungsgebäude zün gelten die Flammen schon aus den offenen Fenstern. Eine plötzlich« Ernüchterung tain über die Menge. Polizeikommandos hallten über den Platz. In panischem Schrecken liefen die Menschen dem Ausgang zu, kletterten über die Mauer, aber nur um der Polizei in die Hände zu fallen, die das ganze Grundstück umstellt hatte. Alle, die auf dem Werstplatz waren, wurden in Lastkraftwagen geladen und dem Untersuchungsrichter zugeführt. Dis Poli zisten suchten Singer — die Feuerwehr löschte von den Gebäuden, was noch zu löschen war — — — Als der Morgen anbrach, hatten sic die Leiche Singers geborgen und trugen sie ans einer einfachen Bahre zur Straße in ein wartendes Ambulauzauto. Evelyn saß auf einem Bretterhausen und sah mit weitgeöffneten tränenleeren Angen den Zug vorüberziehen. Eine bildhübsche junge Chinesin, die sie noch nie gesehen hatte, ging hinter der Bahre her und weinte herz- zcrbrechend. Sie schrie Michaels Namen, als wolle sie den Geliebten zurückrufen. Um Evelyns Mund enstanb ein Zug bitterer Verachtung, sie wandte sich von dem Bild ab und ging in den erwachenden Morgen. In ihr zitterte das Grauen vor dem Tode ——- doch es war gemischt mit einem süßen Gefühl der gestillten Nach« — — —. * Die Druckzylinder der großen Maschinen der Zellnngcn drehten sich sausend in ihren Lagern. Ein Blalt nach dem anderen siel heraus und jedes trug die große, fettgedruckt« Ueberschrift: I