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Berlin, Donnerstag, den 19. Zanuar 192S Nr. 3 Zahrg. 1928 Erscheint wöchentlich 43. Jahrgang der BerbandSzeitung. Vs« VKSSßNVSnS'SV pfl, «tt» ^tzS»p«N»n« k»- Klums-mm-^slls !m Isxi 40 Pf. — Keklermstlousn nur b!s 8 7ngs nuali Srsoksinsn rulksslg. — Sslsgsxsmplars nur »uk Vsrlsngsn gsgsn porto- srsstr. — PUr psklsr ckurvk unctsutliokss Manuskript kslns Haltung. — Soi Sinrlskung clurek Qoriokt o<1. i. Konkursverfskr. tLilt clsr ksrsakn. Ksdstt fort. 1444V ^44444^ ttk^M6k8k^pkIM5V^86^V VL VM50b6EUKQU8 k.V K^Us^ ->Vk^U!i6: ^.K.N.kekl.1^ 5^. 4S «srvYUP^» MMtll» — AUr»sff«USMs?,W«: tzsrNn 8V/ 48, I / prisclriodstr. 16, nsbsn 6sr QÄrtnsrmsrlctkslls. — Ols Soklsuclsrsnrslgsn slnct HM RÄ / von cksr Vsrölksntllokung susgssaklosssn. — vsr^uktrsggsbsr gibt clurok cils MA / ^ulgnds ctss lnssrsts sein LmvsrstLnclnis sd: prsiss untor clsr Soklsuclsr- R/ prsisgrsnrs clsrVsrbSncls v/sgrulssssn. — Erfüllungsort Ssrlln-bäitts. Inknlf« ^uf, nach Berlin! — Gartenbansiedlung Amalienfelde. — Expreßgut. — „Kollege" oder „Konkurrent"? — Zahlen wir denn Verbandsbeiträge? — Fragekasten. — Die neue «US vriU JlkMll. Grobmarkthall: in Frankfurt am Main. — Sonntagsstunde. — Die Winterveranstaltungen 1928. — Aus den Landesverbänden und Bezirksgruppen. — Marktrundschau. Aus, nach Berlin! Berlin lockt, Berlin ruft, die Millionenstadt mit ihrem heiteren Trubel, die Stadt der Par lamente und der Regierungen und die Stadt der Arbeit mit ihrem großen Ernst. Sie kennen Berlin? Vor Jahren waren Sie einmal hier? Na ja, es hat auch vor dieser fast sagenhaft verschwommenen Zeit der Inflation und des Krieges eine Stadt gegeben, die hieß Berlin. Das war eine geruhige, vornehme Dame, deren Abbild auf dem Alexanderplatz stand, und die selbst hier, wo „ick" und „mir" zu Hause sind, noch die nötige Haltung zu wahren wußte. Aber die Berolina selbst hat eingesehen, daß sie und die jetzige Zeit nicht mehr zu einander passen. Deshalb hat sie sich eines schönen Tages pensionieren lassen und sieht nun in irgendeinem Winkel dem Ende ihrer Tage im Schmelzofen entgegen. Vielleicht wird man aus einer ihrer Tränen eine Gedenkplatte gießen, ans der zu lesen ist: Sie war eine sehr brave, ehrliche Haut! Doch die Zeit ging schnell, drum ward sie ab gebaut." Manche reden auch davon, sie wolle nur eine Verjüngungs- oder Verschönerungskur machen. Mit der Verjüngung ist es aber allein auch nicht zu schassen. Das Berlin von heute ist etwas Neues, ist etwas anderes ge worden! Laßt Euch nicht täuschen! Beim flüchtigen Zuschauen behauptet mancher, wenn er die Vergnügungsstätten und leuchtenden Straßen sieht: Sie ist eitel wie ein Tauentziengirl geworden und schminkt sich, um zu gefallen. Er vergißt dabei, daß durch diese leuchtenden Straßen die Arbeit hastet, und er sieht nicht, daß diese glitzernden Stränge die polierten Teile einer Maschine sind, die mit dumpfem Dröhnen unter Anstrengung aller Kraft das Rad der Wirtschaft treibt. Oberbürgermeister Bäh ist unseren Lesern als Förderer des Garten baues aus verschiedenen Artikeln bekannt, die in Nr. 97 und 98/1927 der „Gartenbauwirt- schast" veröffentlicht worden sind. Er hat für die am 27. Januar stattsindende Kundgebung des Reichsvcrbandes ein Hauptreferat über nommen, dessen Thema aus der nebenstehenden Ankündigung ersichtlich ist. Ich glaube beinahe, aus der Frau ist ein Mann geworden, ein Arbeitsmann. Die Hände in den Hosentaschen, die Aermel aufgekrem- pclt, so steht er da, sich seiner Kraft be wußt. Vielleicht meint dieser und jener in ihm einen alten Bekannten zu finden, nur die Zipfelmütze fehlt. Ja, ja., auch Michel sieht anders aus. Der Ernst seiner Züge, der Völkerschicksal heißt, weicht manchmal einem Lächeln der Befriedigung, einem Lächeln darüber, daß er nunmehr in der Hauptstadt seines Volkes steht. Ihr glaubt es nicht? Kommt selber und seht, wie Berlin arbeitet! Wenn Berlin ein neues Wahrzeichen nehmen wollte, dann brauchte es nicht lange zu suchen. Da draußen am Ende der Stadt steht ein Turm, den alle vom Bilde wohl kennen: Der Funkturm. Er ist das Abbild der neuen Zeit. Leicht und dennoch kraftvoll zur Höhe stre bend, verkörpert er das Wollen der jungen, fs0ur LraUs. knuo-ta xostt-uco. Lrnvltvlf, Lack llarxburx. seniLvepenrn» für Eewsckskäuser praKtlsat», Uauervast, prahr^mH au» varrlntl»«r, Lksend'sa», ln KILL NULUkvkk oer «kie«rvkirvAktoeL Ecken d er üurck ru einer sm kreitsA, 6. 27. ^snusr 1928 vormittags 9'/z Ukr, im vlensrsssl ües VorlSukigen Leicdsvirtsedsktsrstes Veüevve- strsye 15s, ststtiinäenäen äss Keicksverbsnäes des äeutscksn 6srten- bsues e. V., LerUn, eingeisäen. 1. kegrükung 6urod clen Präsidenten Osrtnereibesitrer Klsx Lcketelig- Iv ü d e e k. 2. Vortrsg von Oberbürgermeister 8SK- Ssrlin über „vis koräsrunA äss äsutseksn Oartsndsuss äurek 6is Kommunen" 3. Vortrsg von ?rok. vr. dV. Oieisberg- pillnitx über „^Vslelis köräsrun§ muk clsr äout- seks (Gartenbau von clsr M886N- sodakt verlangen". 4. 5cklu6zvort äss Vors. cH. V. Lerlin-Lrsnä.» Kobert Lioükeiä-Potsüsm. ?ür äa8 ?rn8iäium: Lcbetelig, Orobbsn, Sernstiel, psekmsnn. alten Stadt. Und das bezeichnendste Merkmal ist wohl, daß sein Fundament in dem Messe gelände der Stadt Berlin ruht. Hier sieht man den Pulsschlag der Wirtschaft im jährlichen Rythmus steigen und fallen. Die Wirtschaft des ganzen Volkes gibt sich ein Stell dichein. Wenn jetzt, am 28. Januar, die „Grüne Woche" eröffnet wird, so wird sie dafür zeugen, daß auch die Landwirtschaft und mit ihr der Gartenbau, bemüht sink, alle vorhandenen Möglichkeiten der Volkswirtschaft dienstbar zu machen. Nur wer ständig mit allen Neuerungen ver traut ist, wird seinen Betrieb zu der Leistungs fähigkeit bringen können, die im Kampf des täglichen Lebens ein Vorwärtskommen er möglicht. Darum kommt, seht die Arbeits stadt Berlin, und nehmt aus der Sammlung der Erfahrungen unserer Volkswirtschaft das mit nach Hause, was der Förderung eures Be triebes dienlich ist. Aus nach Berlin zur „Grünen Woche!" Einzelheiten, die zu sehen sind. In der vom Reichsverband des deutschen Gartenbaues e.V. aus der „Grünen Woche Berlin 1928" aufgebauten Souderausstellung „Moderne Betriebsführung im Gartenbau", Veiten GGasLer ° kvttfvlivin, Daunen, lertijk« Letten, kettinlette, Vvttvükvde, l^an6arinvn-Daunen, 3—4 kk6. rum Dvelrdett, l»kä. 7,50 N. ' Launen- u. LatsIoxy kostenfrei. find alle vorgeschlagenen Maßnahmen zur Ver besserung der Betriebe berücksichtigt. Ein ge mischter Gartenbaubetrieb wird die vom Reichs verband typisierten Gewächshäuser — je ein Tomaten- und Gurkenblock — und die ver schiedenen Frühbeetkästen zeigen. In den Ge wächshäusern selbst werden Neuzeit!,che Appa rate, wie Kohlensäuredüngungs« und Bereg nungsanlagen, vorgeführt. In einem Geräte schuppen werden die empfehlenswertesten Arten von Handgeräten und Maschinen und ihre vor bildliche Aufbewahrung gezeigt. In dem Aus schnitt eines Freilandbetriebes ist Gelegenheit geboten, die praktische Verwendung der ver schiedenen Bodenbearbeitungsgeräte (Fräsen, Hand- und Motorradhacken) zu sehen. Es wird dabei auf die für die Verwendung dieser Maschinen und Geräte angepaßten Anlagen der Kulturen hingewiesen. Auch die für einen neu zeitlichen Obstbaubetrieb notwendigen Maschinen WWWS lMisn 100 Knollen in prscklinlsckung »Ur VoprpklnnrenKultur unrl »l8«s»rknlN 120 »1. Sorten- unck Loriimsutsprsiss auk Anträge. (. 8-. Klissüng §okn Osxr. 1818. Ssrik. Osxr. 1818. und Geräte sind zu sehen: Moto-rbaumspritzen, Pfückgeräte, Pack- und Sortiermaschinen ver schiedener Systeme, Schädlingsbekämpfungs mittel usw. Bildliche Darstellungen und prakti sche Vorführungen neuzeitlicher Sortierung und Verpackung von Obst und Gemüse werden den Obst- und Gemüsezüchtern die Vorbedingungen für einen erfolgreichen Wettbewerb mit aus ländischen Erzeugnissen vor Augen sühren. Vollkommen ausgestattete Pack- und Kühlräume werden ihnen manche wertvolle Anregung für seinen Betrieb geben. Hlr. Die gärtnerischen Vroimktlvsiedlvngs- sormen im Lichte des erwerbsmötzigen Gartenbaues. Bou Ernst Döring in Berlin. IN. Teil: Die wirtschaftspolitischen Grundlagen einer modernen Gartenbausiedlung. Im Zollkampfe bilden sich in Deutschland ge wöhnlich zwei Pole heraus. Auf der einen Seite der Handel und aus der anderen Seite die Er zeugerschaft. Der Handel fordert einen unein geschränkten Freihandel, und die Industrie und Landwirtschaft fordern für ihre jeweilig ge pflegten Gebiete mit derselben Energie "einen möglichst hohen Schutzzoll. Ich will nicht sagen, daß ein Schutzzoll unter allen Umständen zu ver werfen ist, im Gegenteil mag er oft recht nützlich und ankurbelnd auf einen jungen Produktions zweig wirken, der günstige Aussichten hat, für den die Zeit und die werdenden Verhältnisse ar beiten. Aber von all diesen möglichen Einzel fragen ganz abgesehen, soll auf Grund der großen wirtschaftspolitischen Entwicklungsrichtung ver sucht werden, eine Einstellung zu gewinnen, die bestimmend ist für den marktpolitischcn Grund» oufbau unserer Betriebe. Mögen die großen Zeitgeschehnisse auch durch künstliche Eingriffe einzelner Interessengruppen gehemmt und vor übergehend auf bestimmten Gebieten abgelenkt werden, ändern können sie die Richtung des Lau fes nicht, und auf die Richtung der Entwicklung soll cs mir in den nachstehenden Ausführungen lediglich ankommen. Ein Aufwerfcn der Grundprobleme der Wirt schaft und damit auch der Gartenbauwirtschaft ist heute für uns von ,so akuter Bedeutung, weil wir wieder vor einem großen Abschnitt der gar tenbaulichen Entwicklung stehen. Durch das Drängen nach einer Lösung der schwebenden be völkerungspolitischen Fragen und der Schaffung eines aufnahmefähigen Binnenmarktes wird die ländliche Siedlung wieder mehr denn je als Vnginslssstsn vsacktsn Lis uns. ^nrsixel. Leite rsokts oben. Vrsidgu vlTSN, Orix. Vsixalt» Lest« vollen, WOK. 6 dl, 1?rt.0,75dl, Koklrsdl, praxer v«Sor Hroid, MvorsLzc), Original 2wekt 100 g 12 dl, 10 g 1,80 dl, lrslikstea vrig., veiü. 100 x 3,60 dl, 10 x0,75 dl, SIu-nsnKakI, Lrk. Lvarx, Orix. 100 x 37,50 dl. 10 x 4.50 d1. ÜIumsnKoKi, 8axa Orix. dien, 10 x 6,35 dl, 1 ?rt. 0,75 dl, Vreidssist, Orix. Söttovrs Ireib, erstklassig, 100 x 2,40 dl, 10 x 0,45 dl. verd. Kaiser Hrvib, sobt, lOOx 2,25 dl, 10 x 0,45d1 vnssr nsusr HsuptKsIsIog 1S2S mit ruplrsiedou Ilsukstt.su, rsiek iüustrtsri, stskt lutsrssssutsn kostenlos ru Visusten. vlnmsacn is, ,^"-2 Keine Il.Oual. 2um bleckten 2kuek, r.^ukLuxRackKorcksl. 1lk.—1?kcl. — 1,50 dl, I?ostk. — 6Ii 2 kack u. 3 k 3kack —13 dl. Verpack, frei, 10 kx27,50 dl. OröÜ. kostsu a. ^ukr aibki'lii'kolien8 LL8„ «nzulkö kiuckeustr. 1Z (xsxeuüb. klumso-linxroskalls). 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