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Wiedcraufkommen der Geschädigten und ,eit seien wie- Die Blätter werden nicht älter als ein amRhein- semper- die vor- Vcrtragsbcdcnkcn. an Erhöhung Fleischpreise so zanken gegen Jahresschluß, und ins bei vorgeschrittenem Alter silzig behaart; den Blatt- jede be ¬ im Winter auch der Blätter dicht flächen fehlt um Behaarung. Die wegt sich zwischen diese Jahreszeit aber Länge der Blattstiele 10 und 15 mm. Erzeugungsmengen der Vorkriegszl der erreicht, nicht aber der damalige Geldstand. Bedeutsame Worte zur deutschen Volkswirtschaft sprach anfangs Dezember im Reichstage der Zcntrumsabgeordete Dr. Lammers, dessen Hauptstellen wir hier kurz zusammenfasfen. Die Unterlage wohl Quercus eerris in kommen, der die Quercus sustrisoa virsns jedenfalls nahesteht. Da wohl anzunehmen ist, daß sich stehend beschriebene Eiche im größten Teile Deutschlands, vielleicht mit Ausnahme von Pommern und Ostpreußen, in gleicher Weise bewähren wird wie auf ihrem Leipziger Stand ort, so sollte sie zur Bereicherung unserer Gärten mit charaktervollen Gehölzen öfter an- gepslanzt werden. In Verbindung mit Ilex Mahonien, Buxus, Rhododendron usw. wird sie iedem Garten zur Zierde gereichen. Ob es möglich wäre, sie an geeigneten Orten an gepflanzt auch zur Schnittgrüngewinnung zu benutzen, müßte eventuell an einer der staat lichen Versuchsstationen ausgeprobt werden. YUMU8 MlllM 88!M!MSl!8 WlÜ. W. U k88lM-IU«i 8MM eine Wintergrüns Ache. Von Fr. Saftenberg in Leipzig. Niemand wird behaupten, daß wir zuviel wintergrüne, für die Ausschmückung unserer Gärten geeignete Gehölze besitzen. Daher mag es vielleicht manchem Landschaftsgärtner und Gartenarchitekten willkommen sein, wenn seine Aufmerksamkeit auf die in der Ueberschrift genannte Eiche gelenkt wird. Dem Verfasser dieser Ausführungen ist das hier zur Er örterung stehende Exemplar seit etwa zehn wenn, wie gewiß nicht selten bei den Handels verträgen nicht die Politik wirtschaftlich, sondern umgekehrt, die Wirtschaft politisch gestaltet wird. Wie wir Gärtner bei dem Ostabkommen ab schneiden, jst noch nicht klar. Hoffentlich sind nicht die nach Westen gemachten Zugeständnisse zum Muster genommen, denn die sind wirklich nichts weniger als musterhaft. nissen, daß einem vor lauter Frieden himmel angst werden könnte. Ob man da dem Völker bunde nicht zu viel aus die jugendlichen Schultern legt? P. Z. kier ist äer Oärtnsr-^rdeits- unä (Zrunästücksmarkt! . . . Lio sucken Ookiiken u. Votriobsioiter? vor sickorsts Wex, iliese ru kinäen, ist eins ^nreixo unter Steilen-^nxebote im „Oärtner- ^rbeits umi Orunästücksmarktl wo wären sonst die großen Wahrheitssucher von Genf, die Sabotagekünstler am Abrüstungs- gedanken, die Verschleppungskünstler Jahr. Normalerweise werden sie also wäh rend des neuen Triebes abgeworsen. Ouereur oustriscs Lsmpsrvirsns Wilick. ist also nicht immergrün in dem Sinne, wie etwa die Winter härten Rhododendron oder der Kirjchlorbeer, deren Blätter mehrjährige Lebensdauer haben. Sie verhält sich vielmehr wie QiZustrurn oval koiium, der bekannte wertvolle Heckenstrauch in mildem Klima. Aber das Laub unserer Eiche ist viel härter und widerstandsfähiger als die Ligusterblätter. Bis zu etwa 16—18" Kälte, nach dem Celfiusthermometer gemessen, leidet es keinen Schaden, bei 18 bis 21 oder 22° nur wenig. Sinkt die Kälte unter 22", wird es allerdings sehr erheblich beschädigt, besonders, wenn gleichzeitig bei tief gefrorenem Boden östliche Winde die Kältewirkung ver schärfen. Während aber bei vielen anderen immergrünen oder sogar nur halbimmergrünen Gehölzen, wie bei dem bereits einmal ge nannten OiZustrum ovulikolium bei so hoher Kälte auch das Holz Frostschaden erleidet, ist dieses bei der vom Verfasser beobachteten Eiche noch nie auch nur im geringsten erfroren. Das Gehölz bietet daher schon im nächsten Früh jahr nach erfolgter Neubelaubung durchaus den gleichen Anblick wie immer, und das Gartenbild erleidet infolgedessen keine Beein trächtigung. Für den Gartenarchitekten ist das natürlich ein sehr günstiger Umstand, wenn man sich vergegenwärtigt, einen wie trübseligen Anblick manchs immergrünen Ge hölze nach strengem Winter zeigen, wenn sie infolge teilweisen Erfrierens des Holzes strick zurückgeschnitten werden mußten. Nach An gabe des Besitzers des hier beschriebenen Bau mes hat dieser schon mehrere Male Früchte gebracht, die von ihm auch ausgesät wurden, jedoch nicht gekeimt haben. Es mag aber wohl daran liegen, daß die Samen bei der Aussaat bereits zu stark ausgetrocknet waren. Es ist dem Verfasser nicht bekannt, ob in deut schen Gärten oder Parkanlagen ältere, samen tragende Exemplare von Husrous sustriacs ssmpsrvirevs existieren und ob bei der Ver- Erschreckcnd sei die hohe Lebensmittelcinfuhr, welche die Ursache unserer passiven Handels bilanz sei. Besserung sei nur durch Forderung der landwirtschaftlichen Leistungen zu erreichen. Man darf sich aber nicht der Täuschung hin geben, daß mit der Rationalisierung, ine wir wünschen, ohne weiteres und von Anfang an erhebliche Gewinne verbunden sein müßten. Daraufhin erfolgende Lohnsteigerungen, denen der Richsindex mit Steigerung der Lebens haltungskosten parallel läuft, müßten not wendigerweise zu einer Katastrophe führen. Die Großwirtschaft regelt ihre Verhältnisse durch Kartelle. Ihnen sollten im Mittelstände, der in seiner Vereinzelung ohnmächtig ist, die Ge nossenschaften entsprechen und Rationalisierung und Produktionsförderung in die Hand nehmen. Jedenfalls sei dis Alleinherrschaft der Kartelle auf die Dauer nicht erträglich, es sei denn, daß ihr klares Ziel Förderung der Produktion ist. (In Wahrheit findet man bei den Kartellen nicht selten die Neigung, durch Verknappung der Erzeugung und Zurückhaltung vorhandener Bestände die Preise hochzutreiben. D. Schriftltg.) Ein Lehrbeispiel für den Sinn der Standardisierung, gibt ein Nürnberger Hopfenmarktbericht aus den letzten Wochen. Es heißt da unter anderem: Wie bisher sind prima Hopfen noch immer gefragt Es werden deshalb dafür aber auch nur wenig angeboten. Die anderen Sorten sind ziemlich schlecht zu verkaufen und auch nur dann, wenn sich die Eigner zu Preisnachlässen bereit erklären. Außerhalb des Marktes wurden in der letzten Zeit wiederholt größere Partien Transithopfen im Preisrahmen von 150 bis 205 RM. gehandelt. Verkauft wurden haupt sächlich Hallertauer und Württemberger und teilweise auch Marktkopfen. Letztere erlösten 150—180 RM., Württemberger 110—265 und Hallertauer geringer Beschaffenheit 125—150, mittlere Ware 150—235 und pnma 315 RM. Es ist dies ein Beweis, daß für wirklich prima Hopfen immer noch erhöhte Preise bezahlt werden Was da ein trockener Bericht mit wenigen Zahlen sagt, ist genau dasselbe, was wir für den Gartenbau anstreben: Nur Bestzucht lohnt das ganze Jahr hindurch. Und wer damit noch die rechte Frühzeitigkeit durchsetzen kann, ist ein gemachter Mann. P. Z. Jahren bekannt und zwar aus einem in Leipzig hoch und frei gelegenen Villengarten. Es ist ein etwa 6 m hoher, von unten aus stark verästelter Baumstrauch von ausstrebendem ge sunden Wuchs und mit schöner, Ungeziefer- und Pilzsreicr Belaubung. Die Blätter erreichen eine Länge von 10—14 om bei 4—5 cm großem Breitendurchmeifer. Jedes Blatt zeigt beider seits drei bis fünf flache Lappen. Die Buchten sind schmal und flach mit spitzem, einspringen dem Winkel von ungefähr 45", die Lappen enden sind meistens etwas abgerundet, aber ebenfalls nicht sehr breit. Die Blattsubstanz weist lcderartige Beschaffenheit auf, bei glän zend dunkelgrüner Oberfläche und etwas hel lerer matter Unterseite. Die Blattstiele sind Der Reichsminister für Ernährung und Land wirtschaft Schiele nahm vor kurzem Ver anlassung, die Bedeutung der landwirtschaftlichen Werte und Bemühungen zu unterstreichen und die Lage am Jahresschlüsse zu kennzeichnen. Die ist nicht rosig. Das Wetter war der Ernte ab träglich und setzte an der Qualität herab, was der Menge erreicht war. Die mehrung durch Aussaat das wintergrüne Laub vererbt wird. Bei der Veredelung dürste als Betracht das sind sie alle, auch die „Sieger" — größten teils — niemals durch Deutschlands Unter drückung erreicht werden kann. Dies« Tatsache hat den sehr bezwcifelbaren praktischen Wert des Völkerbundes um ein paar Linien gebessert, uns eine Reihe von Staaten ein wenig ge neigter gemacht. Um die kitzligen Punkte gehen sie freilich noch wie die Katze um den heißen Brei, und die Abrüstungsfrage, die ohne Deutschlands ernstes Verlangen zuin Dorn röschenschlaf verurteilt wäre, bekommt allge mach das Gesicht einer Weltbühnendichtung, die aus weltumfassenden Versprechungen sich unter komischen Verrenkungen in ein großes Gewirr von Ersüllungsvermeidungen weiterent wickelt hat, und die mit einein Riesenkladdera datsch zu enden verspricht. Alle Abrüster rüsten auf. Die ergötzlichsten Rechenkünste werden aufgemacht. England verkündet zum Beispiel in Zylinderhut und Bsthandschuben: „Ja, Kinder, wir haben ja längst abgerüstet, wir sind seit Jahren schon fertig damit. Zwei Millionen Tonnen haben wir beim ersten Wort von Abrüstung unaufgefordert abgebaut, und mehr können wir wahrhaftig nicht tun!" Zög's die Handschuhe herunter, so sähe man an den Händen, was es ausgeräumt hat: Skagerrack- Alteisen! Und wer d:e Friedensbünde genauer besieht, die das Jahr der Welt beschert hat, der wird finden, daß sie Neugruppierungen oder neue Festlegung alter Machtnehgungen sind, die sich weit mehr auf Krieg als auf Friedensstiftung einrichten. Und im Hinter gründe all dieser Geschehnisse stehen die alten Fragen, die der Laie mit Habsucht und Ehrgeiz bezeichnet, und steht nichts von den großen ethischen Werten, für die der Völkerbund an geblich kämpft. Es bleibt eben vorerst dabe:, daß wir die Welt in vielen Dinge,: voran schreiten sehen, produktionstechnisch, verkehrs technisch, erkenntnistheoretisch, nur nicht in großem Ausbau der Gesittung, der Kultur. Wie wären sonst die großen — seien wir böslich und an Aufrichtigkeit ihnen gleich! — Handelsbilanz. Sie ist immer noch unser Schmerzenskind. Sie ist es, weil wir den Wirtschaftsverkehr mit dem Auslande noch so bitter nötig haben. Sie ist es ferner, weil wir das Ausland mit seinen eigenen Waffen schlagen und es auf dem Jn- nenmarkte besiegen müssen, wenn wir gedeihen wollen. Gelingt es uns, die Einfuhr der Pro dukte zu unterbinden, die wir selber erzeugen und bei sachdienlicher Verkehrsmöglichkeit auch anliefern können, so bessert sich dadurch unsere Handelsbilanz ohne weiteres. In dieser vet- besserten Handelsbilanz kommt aber nicht zum Ausdruck, daß durch die Selbstanlieferung der sonst vom Auslande gelieferten Mengen nicht zwar unsere Handelsbilanz aber doch unsere Wirtschaftslage in dem besonderen Zweige sich im doppelten Maße der verdrängten Fremd ware verbessert. Daß wir nicht von draußen bezogen haben, ist der negative Teil unseres Gewinnes, besser gesagt, der passive. Dem tritt dann der positive oder als aktiv zu buchende Wert unserer Lieferung hinzu. Es ist ebenso, als wenn ich in einer Zahlenreihe von irgend einer Zahl aus auf- oder abwärtsrücke. Da wird auch der neue Unterschied der beiden Reihenteile stets doppelt so groß sein als der alte. Lege ich beim Zehner den Finger hinter 5, so bestehen zwei gleiche Hälften, nämlich nach unten 5 und nach oben ebenfalls 5. Rücke ich um nur eins weiter nach oben oder unten, so werden die beiden neuen Teile, nämlich 4 und 6 nicht um 1, sondern um 2 ungleich. Setze ich hinter 7 ein, so sind die Teile 7 und 3; ihr Unterschied ist 4 Rücke ich nun 2 aufwärts, so sind die Teile 9 und 1, ihr Unterschied 8, das Doppelte von 4. Nicht anders ist es, wenn ich abwärts ändere, und ebenso begründet sich unser Wirtschaftssatz, daß Ersatz der Aus landsware durch eigene uns im doppelten Werte des Gelieferten nützt. Das ist ein sehr er munterndes Moment für den Jnlandserzeuger. Hier liegt der Kern für den hie und da zu hörenden Hinweis, daß die Lage der Handels bilanz gar kein ausschlaggebender Fingerzeig für den Stand unserer Wirtschaft sei, daß viel mehr die binnenländische Kaufkraft und Um- sotzhöhe den Ausschlag gebe, also in erster Linie zu Pflegen sei Daran ist mehr Wahres, als es auf den ersten Augenblick scheinen mag. Es können sehr wohl ganz einträgliche Auslands geschäfte und daneben doch viel Not im Innern gedacht werden, und mit dem Aushörcn des Auslandsgeschäftes, das unter Umständen sehr mre«wavtetuun^-vl«tzlich..«intretemlmm. wie im Sommer 1914, sitzt dann das Inland mit seiner Not allein Dem entgegen erfordert die Ent wicklung zum Selbständigsein, zum Unabhängig sein vom Auslande in den lebensnotwendigen Dingen eine weit vertieftere Ausnützung der heimischen Urproduktion und Weiterarbeit, eine gesündere Verteilung der Bevölkerung auf die Arbeitsgebiete, eine vernünftigere Gestaltung des Verwaltungskörpers in Reich, Ländern und Ge meinden, als wir sie zur Zeit besitzen. Man braucht dieses Thema nur anzuschneiden, um sofort auf die Kernpunkte des Satzes zu stoßen, daß das Schwergewicht unserer wirtschaftlichen Entwicklung gar nicht in den leicht trügerischen Unterschieden zwischen Ein- und Ausfuhr, son dern in der inneren Gestaltung des Wirtschafts lebens liegt. Wie stehen die Reichssinanzen? Im ordentlichen Haushaltteile von April bis Oktober 1927 5319,3 Millionen Mark Einnah men, 5004,8 Millionen Ausgaben, also Mehr bestand für diese Zeit 314,5 Millionen. Im außerordentlichen Haushalte stehen für die gleiche Zeit eine Mehrausgabe von 217,9 Millionen. Einen Bestand von 548,0 Millionen aus 1926 mitgerechnet, ergibt sich ein Gesamtstand im ordentlichen Haushalte ein Mehr von 862,5 Mil lionen, während umgekehrt die Wirtschaft des außerordentlichen Haushaltes mit 507,8 Mil lionen rückständig ist. Im ganzen besteht also ein Mehr des Bestandes in Höhe von 354,6 Mil lionen, von dem wir nur zu wünschen haben, daß er auch ohne die Hereinnahme der 1926er Mehreinnahme zustandegekommcn wäre. besondere entwickelte sich die Lage der ostdeutschen Schweinezucht in sehr bedenklichem Maße rück wärts. Angesichts der gesunkenen Preise lohnt sie nicht mehr — Wir bemerken zu dieser Sach lage, daß die Ursache dieser Verschiebung zweifel los in der handelsvectraalich Polen zugesagten Hcrüberbringung von Schweinen zu suchen ist. Daraus geht hervor, wie bedenklich die Ab- kommenswirtschaft leicht wirken kann. Die Oberfläche heißt glätterer Handelsverkehr her über und hinüber, belebteres Geschäft. Die Aus wirkung aber heißt in diesem Falle eine den tatsächlichen Verbraucher kaum erreichende Preisherabse^ung des Fleisches unter gleich zeitiger Schädigung der Lebensfähigkeit unserer eigenen Urproduktion. Vermögen wir aber nicht, die Urproduktion gefestigt und gesichert zu er halten, so setzen wir das Ganze unserer Wirt schaft in sehr schadenvolle Unruhe. Doppelt ungesund müssen die Verhältnisse sich entwickeln, landentsatzungsgedanken und viel Aehnliches möglich? Die Weltpolitik ist eben über den Zustand, daß sie gemacht aber nicht geglaubt wird, noch lange nicht hinaus. Das schafft wenigstens die Erleichterung, daß man sie nie allzuernst nehmen muß, insbesondere nicht, wenn ihre Schleier gar zu fadenscheinig sind, wie beispielsweise das Poincaräsch« Wahl manöver von den wirklichen 1tzZ^ Milliarden^ Mark deutscher Kriegsschuld. Wahlangstlügen kommen gleich nach "den angeblich erlaubten Notlügen, und ft:t di« Politik die sommerliche Sauregurkenzeit nicht mehr kennt, in der die Politik in Ferien war und die Zeitungen nichts Tatsächliches zu vermelden hatte, also erfinden mußten, je unglaublicher, desto schöner, seitdem sind die Mahlzeiten an ihre Stelle getreten. Wenn die Wahlmache sich übrigens so weit versteigt, daß sie zu Schimpf und Last Un beteiligter ausfällig wird, wie die französischen Rechtsgerichteten mit ihrem Hindenburgspott- bilde zum Gruseln machen, dann hätte eine gesurlde Regierung Veranlassung, Ordnung zu schaffen. Die französische hat selbst auf Deutschlands Hinweis auf den Unfug ver sagt, und es würde nichts bessern, wenn sie nachderhand sich den Schein des Versuckes gäbe, den internationalen Anstand wahren zu wollen. Zu den französischen Wahlkünsten ge hört auch die Aufmachung einer angeblichen Spionageaffäre zuungunsten der elsässischen Autonomisten, die ein selbständiges Elsaß ver langen. Die „Lothr. Volkszeitung" bemerkt dazu, Frankreich leiste sich wirklich eine Wahl anregung mit dieser Spionenriecherei, aber eine Anregung zu seinem Schaden, für den der Wahltag quittiere:: Werve. Das alles, wie auch di« polnisch-litauischen und ähnliche Un stimmigkeiten im nahen Osten und Südosten sind Kleinigkeiten gegen die großen Fragen im ferneren politischen Osten, wo sich Umgestal tungen vorzubereiten scheinen, gegen deren Umfang die europäischen Veränderungen im letzten Jahrzehnt wie zahme Vorspiele sich ausnehmen. Dort fangen die Diplomatcn- künste aller Stile an zu zerschellen, in: Er wachen und Streben bisher niedergehaltener Völker zu nationaler Selbständigkeit, und ins besondere England hat allen Grund, daselbst den theoretischen Völkerbund zu vergessen und nach den alten Methoden sich einzurichtcn, um mit gleichwertigen Abwehr- oder richtiger wohl Angriffsmitteln dis Wettläufe gegen Ruß- land und Japan zu bestehen, und wo der „ewige Frieden" zwischen England und Amcrika einmal ausgetragcn werden wird, weiß heute auch noch niemand. Es ist noch gar nicht lange her, daß England und Italien sich gegenseitig sehr über die Achsel ansahen. "Jetzt, am Jahres schluss«, sind sie einiger als se. Die bisherigen Sicherheiten Englands am Mittelmeere und weitcrhinaus, lassen eben eine Vermehrung wünschenswert erscheinen, und das aller- nsucste Getue von der Annäherung zwischen Italien und Frankreich ist nichts weiter als ein Beweis dafür, wie starker Vertuschungen der englisch-italienische Zusammenhang bedarf, um harmlos zu erscheinen. Die europäische Geschichte kennt mehrsache Zwischenspiele vom sogenannten „ewigen Frieden". Jede solche Epoche hat sich in der Folge als kaum etwas anderes denn als Vorspiel zu neuen Kriegen entpuppt. Gerade die Gegenwart ist wieder so erfüllt — vielleicht wäre verseucht richtiger gesagt — von Friedens- und ähnlichen Bünd Ser ZahresWuß. Dem abgelaufcncn Jahre gebührt das Lob, einige Fortschritte in unserer politischen Gel tung gebracht zu haben, einige Fortschritte der anderen in der Einsicht, daß Friede und