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Die 32. Sitzung des Präsidiums findet am Sonnabend, den 3. März 1828, statt. Tagesordnung 1. Geschäftliche Mitteilungen. 2. Ausnahme von körperschaftlichen Mit gliedern und Festsetzung der Beiträge für diese. 3. Aussprache über dis Veranstaltungen während der Wintertagung. 4. Tätigkeit und Zusammensetzung der Son derausschüsse sür Friedhossgärtnereien, Beeren und Frühobst und Spargelbau. 5. Die Veransta.tungen während der Som mertagung 1928 (6. Deutscher Gartenbau tag). 6. Die Entwicklung der Gärtnerischen Vcr- lagsgesellschast m. b. H. 7. . Herausgabe eines Nachtrages zum Botani schen Wörterbuch. 8. Unser Verhältnis zu der Firma Gebr. Junghanß. 9. Das Verhalten von „Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung". IH. Bericht über die Sitzung der Ver einigung der gärtnerischen Fachpresse Deutschlands e.V. 11. Erneute Aussprache über die Anzeigen kontrolle (dazu Angelegenheit Adam Heydt). 12, Bericht über die Beratung der Sitzung der internationalen Agrar Kommission im Deutschen Landwirtschaftsrat. 13. Volkswirtschaftlicher Ausklärungsdienst. 14. Dje Tagung der Föderation Horticole Professionelle Internationale in Geilt- 15. Die Beteiligung an der Ausstellung „Die Ernährung". 16. Die Beteiligung an der „Gruga" in Essen 1929. 17. Der Austausch von Gärtncrlshrlingen mit dem Ausland. 18. Abschluß eines Empfehlungsvertrages für Transportversicherung von Blumen und Pflanzen. 19. Die Zusammenarbeit mit der Biologischen Neichsanstalt- 20. Verschiedenes. Bericht über die 10. Hauptausschuhsitzung am 28. Zanuar 1928. (Fortsetzung und Schluß.) Zu 4: Wahlen. Bergener-Paderborn teilte als Vorsitzender der Wahlkommission mit, daß turnusgemäß in diesem Jahre die Herren Schetelig, Beckel und Boettner aus scheiden müßten und daß der Wahlausschuß die Wiederwahl Vorschläge. Im Verlaufe der Aus sprache wurde seitens des Hauptvorstandes mit geteilt, daß er in seiner tagzuvor stattgefun denen Sitzung auf Grund der Neuregelung der Satzung beschlossen Habe, seine Aemter zur Som mertagung zur Verfügung zu stellen, damit der Hauptausschuß die Möglichkeit habe, nach der nunmehr erfolgten Eintragung der neuen Satzung nochmals Neuwahlen zu tätigen. Es wurde be schlossen, die seitherigen Mitglieder des Haupt vorstandes bis zur Sommertagung um ihre weitere Mitarbeit zu bitten und dem Vorschlags des Hauptvorstandes auf Neuwahl gelegentlich der Sommertagung zuzustimmen. Bei der Wahl der Rechnungsprüfer bat Becker-Wiesbaden, nachdem er das Amt gern 16 Jahre hindurch verwaltet habe, von seiner Wiederwahl abzusehen. Bernstiel dankte Becker für seine lang jährige verdienstvolle Tätigkeit als Rechnungs prüfer; dem Dank schloß sich die Versammlung durch Erheben von den Sitzen an. Auf Vor schlag Kraatz-Rastede wurde Bloßfeld- Potsdam zum Rechnungsprüfer und Schröter- Salzwedel als Stellvertreter gewählt. Zu ö. Maßnahmen zur Förderung des Pflanzenschutzes. Goetz berichtete über die Arbeiten des Reichs verbandes auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes im vergangenen Jahre. Er ermähnte insbeson dere die Pflanzenschutzmittelliste, die Arbeiten zur Aufstellung von Normen sür Obstbaumkar- bolineum die Vorarbeiten für ein Reichsgesetz sür Pflanzenschutz, das Einsetzen des Reichsver bandes zur Erlangung von Erleichterungen für Bezug und Vertrieb gifthaltiger Pflanzenschutz mittel, die Erreichung von Konzessionen und erleichterten Bedingungen für die Anwendung blausnurehaltiger Präparate in Gewächshäusern, die Anstrengungen zur Verhinderung eines Ver botes bleihaltiger Ärsenmittel für den Obstbau und die Errichtung eines Jnsektariums zum Zwecke der Heranzucht wichtiger Raub- oder Schmarotzerinfekten zur biologischen Bekämpfung. Eine Aussprache erfolgte nicht. Zu 6: Die Ar beiten des Reichsverbandes zur Besserung tech nischer Betriebsmittel im Gartenbau. Dem- n!g berichtete über die beendeten, die in Arbeit befindlichen und die zukünftigen Arbeiten der Abteilung sür technische Betriebsmittel. (Wir müssen auf die Jahresberichte des Reichsver bandes verweisen!) Abgeschlossen sind Versuche mit Dachpappe zur Bodenbcdeckung, über den Roschschcn Balleuverpflanz- und Vermehrungs kasten sowie einige kleinere Prüfungen über Handgeräte. In Prüfung befindlich sind die Spargcl'ultur-Häufelgeräte, verschiedene Regcn- anlagensysteme, Molorbaumspriken. Motorhackcn und die lenkbaren Plautagen-Schrügzuggeräte der Firma Hanien K Co. Eine größere Arbeit, die noch mehrere Jahre lausen wird, ist die Prüfung der Handgeräte, die als Endziel die Typisierung und Normung der Prüsungsvorschriften für diese Geräte haben soll. Für 1928 sind als neue Prüfungen in Aussicht genommen: Handbaum, spritzen, Sameneinhackmaschinsn, amerikanischer Kettentraktor, Pflanzlöcher, Betontöpfe, Fräs maschinen, Gewächshausberegnungsanlagen ver schiedener Systeme, Obstsortiermaschinen usw. Einzelheiten über die Ergebnisse der Prüfungen werden jedesmal in den Verbandszeitschriften veröffentlicht. — Zu 7: Die Neuordnung der Be stimmungen über die Erteilung von Wertzeug nissen. — Es wird auf den in einer der nächsten ' Nummern der „Gartenbauwirtschaft" veröffent lichten Vortrag W er ne rs-Beuel über die Wertzeugnissrteilung verwiesen. Eine noch malige Besprechung der Angelegenheit erfolgte mit Rücksicht auf die Verhandlungen im Fach ausschuß für Blumen, und Pflanzenbau und auf di« vorgeschrittene Zeit nicht, — Zu 8: Die Be ratung des Haushaltsplanes. — Fachmann gab eingehende Aufklärung zu den einzelnen Positionen des Etats, der den Mitgliedern des Hauptausschusses vor der Sitzung zugesnndt und vom Hauptvorstaud nach eingehender Aussprache angenommen worden war. In der Aussprache zu den einzelnen Positionen unterstrichen Kraatz, Karius, Bloßfeld und Baubergcr die Nolw.ndigke.t, im Ja "re r!l8Em, a;ungen vorzunehmen, um den in Anspruch genommenen Kredit herabzumindern. (In Ärsi.en der Mit glieder ist wiederholt die Meinung verbreitet worden, daß im Jahre 1926 eine erhebliche Ueberschreitung des Voranschlages für den Haus haltsplan seitens der Hauptgeschäftsstelle vorge- nommcn worden sei. Wir wiederholen, daß sich die Hauptgeschäftsstelle durchaus im Rahmen des vom Hauptousschuß bewilligten Haushaltsplanes bewegt hat. Richtig ist vielmehr, daß der Haup > ausschuß sür das Jahr 1926 eine Mehrausgabe von etwa RM. 55 000,— bei einer Gesamtausgabe von etwa RM. 450 000,— zu Be ginn 1926 beschlossen hat. Die Mehrausgabe wurde notwendig, weil die Mitglieder mit den für.die illustrierten Zeitschriften erforderlichen Betrügen erst ab 1. Juli 1926 belastet wurden, obwohl ihnen die Zeitschriften bereits seit dem 1, Januar 1926 zugmgen. — Es ist w.iier dar auf hinzuweisen, daß dem vom Rsichsverband in Anspruch genommenen Kredit die in seinem Besitz befindlichen Aktien der Deutschen Garten- bau-Kredit A.-G. und der Wert des Verbands- Hauses als wesentlich ste Vermögensbestand teile des Reichsverbandes zur mehrfachen Deckung des Betriebskredites gegenübersteben.) Es wurde davon abgesehen, innerhalb des Etats bestimmte Abstriche für eine Rücklage vorzunchmen, sondern es wurde der Hauvtgeschäftsstelle aufgegeben, aus den im Etat vorgesehenen Mitteln RM. 15000,— hcrauszuzicben. Fachmann bezeichnete im Verlause der anschließenden Aussprache sogleich die einzelnen Posten und Summen, um die dann der vom tzauptvorstand etngebrachte Voranschlag zu kürzen lei. Süptitz fragte nach den den Angestellten und Beamten gezahlten Gehältern an. Fachman n wünschte, daß der tzaupt- ausschuß erneut zu den Gehältern in Abwesenheit der Beamten Stellung nehmen möchte, nachdem die Gehälter bereits in München bekanntaegeben und besprochen worden seien. Tillack -Breslau betonte, daß es nach der Aussprache in München unverständlich sei, wenn noch immer Anfragen danach kamen. Schetelig -Lübeck gab be kannt, daß die Zusammenstellung der Gehälter oorliege und jeder in die Aufstellung Einsicht nehmen könne. Nach eingehender Beratung wurde sodann der Haushaltsplan mit der Maß gabe, daß ungefähr RM. 15 000,— eingespart werden, einstimmig angenommen. — Zu 9: Gartenbautag Hamburg. — Vorreyer be richtet über die seither geleisteten Vorarbeiten, die von seilen des Hamburger Staates sehr weit gehend unterstützt würden. Zur allgemeinen Durchführung der Gartenbaulage wurden fol gende Anträge des Hanptvorstandes einstimmig angenommen: 1. Der Etat für die Durchführung des Gartcubautages wird gemeinsam mit dem Rcichsverband, dem zuständigen Landesverband und der zuständigen Bezirksgruppe aufgestellt. 2. Ueberschreitungen des Etats, dis ohne Ge nehmigung dieser drei Parteien von dem durch- zuführenden Landesverband vorgcnommcn wer den, sind vom Landesverband zu übernehmen. 3. Mit allen Firmen, mit denen größere Aus gaben vereinbart werden, müssen schriftliche Ver träge abgeschlossen werden, damit keine Nachfor derungen ejntreten können. — Der zu diesem Punkte vorgelegte Antrag der Bezirksgruppe Mittlerer Saaltreis, den Gartenbautag Ende August oder Anfang September abzuhalten, mußte abgelehnt werden, da sich der festgesetzte Termin bei den Mitgliedern bereits eingebürgert und als be anders geeignet erwiesen l»t. Zu 10: Stellung zum Entwurf eines Preußischen Land- wirtschastskammergcsetzes. — Gr ob ben-Alt. langsam berichtete über di-e Besprechungen, die seither zum Entwurf eines Preußischen Land- wirtschastskammergesctzes geführt worden seien. DerHauptvorstand Halts es aus den verschieden sten Gründen zur Zeit nicht für zweckmäßig, die Errichlung selbständiger Gartenbaukammern zu fordern, dagegen muffe ein weiterer Ausbau der bestehenden Gartcnbauausschüsse angestrebt wer den. Die Gartenbnuausschüsie müßten vor allen Dingen finanziell selbständig gemacht werden, und dazu sei die Regelung der Beitragsfrage des Gartenbaues für die Laudwirtschaftskammern unbedingt notwendig. Eine stärkere Vertretung des Gartenbaues innerhalb der Landwirtschafts kammern — auch im Vorstand — müße un bedingt geordert werden; vor allen Dingen müsse größerer Wert darauf gelegt werden, daß ge nügend Angehörige des Gartenbaues als Kam mermitglieder gewählt würden. Der Hauptvor stand schlage vor, die Ansicht des Reichsverbandes zum Preußischen Landwirtschaftskammergesctz dahingehend zum Ausdruck zu bringen, daß eine möglichst weitgehende Ausgestaltung und Selb- sründigmachung der bestehenden Gartenbauaus schüsse angestrcbt werde. — Kraatz -Rastede ver wies auf die Stellung des Garienbaues im Ol denburgischen Landwirtschaftskammergesetz. Das ganze Gesetz gäbe dem Fachausschuß für Garten bau in der Oldenburgischen Landwirtschastskam- mer weitgehende Rechte und auch die finanzielle Selbständigkeit Es würde begrüßenswert sein, wenn es gelinste, auch in Preußen dis Garten bauausschüsse rn ähnlichem Sinne auszubauen. — In der weiteren Aussprache wurde die An sicht des Hauptvorstandes von Somfleth- Mittelnkirchen, Schröter -Salzwsdel und Weidner-Braunschweig unterstrichen und als erstrebenswertes Ziel sür alle Kammern, auch für dis außerpreußischen Landwirttchaftskammern hingestellt. — Tillack -Breslau wünscht kür den Gartenbau die gleiche Selbständigkeit bei der Landwirlschoftskammcr, wie sie bereits die Forst- wirtschasl erreicht habe. — Zu 11. berichtete Fachmann -Berlin über die Umgestaltung der Verbandsprcsse seit dem I. 1. 1928 unter beson derer Betonung der auch in technischer Hinsicht vorgenommeneu Aenderungen. Den Zuschriften ans Kreisen der Mitglieder sei zu eutnehmen, daß dis Ausgestaltung der „Gartenbauwirtichaft" durchaus begrüßt werde. — Süptitz-Saalfeld bat darum, den Berichten über Ausstellungen größere Beachtung zu schenken und Kraatz- Rastede wünschte den Anzeigenteil der „Garten- bauwirtschast nicht attzu ^ehr ausgebaut. — B e r t r a m - Klein-Flottbek warnt vor einer Ueberspannung der Anzeigenpreise, da dadurch ein Rückgang der Anzeigen cintreten müsse; cs lägen Beschwerden aus Mitgliederkreisen darüber vor. F a ch m a n n-Berlin erklärt demgegenüber, daß die Anzeigenpreise der Blätter des Reichsvcrbau- deS durchaus nicht höher seien als die Anzeigen preise der übrigen gärlnrriiMen A z igew Stt r, wenn man die wesentlich höhere Auflage und weitere Verbreitung in Betracht zöge. Bloß feld-Potsdam trat für eine Erweiterung des Anzeigenteiles auch in der .Gartenbauwirtschaft" ein, da dadurch die Unkosten für die Herstellung des Textteiles gesenkt werden könnten. — Zu 12: Gründung einer Unterstützungskassc wurde nach einem Bericht R o m e r s-Coswig über den Stand der Angelegenheit beschlossen, dem tzaupt- ausschuß in Hamburg Richtlinien für den Auf bau der Umerstutzungskasse vorzulegen und die in der 9. Hauptausschußsitzung festgesetzte Umlage erstmalig bei der Beitragseinziehung rm Oktober mit zu erheben, — Zu 13. berichtete Dr.Hal- d e n w a n g-Berlin über die Arbeiten der Mahn- und Auskunftsstelle. Im Jahre 1927 seien etwa 1200 Auskünfte erteilt worden und 400 Einziehungsvcrsahrcn zur Durchführung ge kommen. Mehr als in der vergangenen Zeit habe man die Obleute und Vertrauenspersoncn der Gartenbau- und Friedhof-Berufsgenossenschaft zu Auskünften herangezoaen und in dieser Rich tung durchaus gute Erfahrungen gesammelt. Die Hauptarbeit des vergangenen Jahres habe auf diesem Gebiete in der Zusammenstellung der Liste O, in der 1600 kreditunwürdige Firmen ausgenommen worden seien, gelegen. In der Zwischenzeit sei wiederum das Material für die Liste 0 so umfangreich geworden, daß in den näckstcn Tagen ein Nachtrag zur Liste 6 er scheinen müsse (Inzwischen erfolgt!). Es müsse noch Klarheit darüber geschaffen werden, ob Mit glieder, die auf Grund des vorliegenden Ma terials in die Liste 0 ausgenommen werden müßten, weiterhin Mitglieder des Reichsverban- des bleiben können oder ob für dies« Zeit die Mitgliedschaft zu ruhen habe. Nach den seither vorliegenden Beschlüssen müsse bis zur Meder- httstellMa d» ruhen, uno er glaube, vag es zweckEßlg sei, unter Berücksichtigung der neuen Satzungsbestim mungen den Beschluß auch weiterhin als maß gebend zu betrachten. In Zukunst werde die Hauptgeschäftsstelle jeweils den Bestimmungen der Satzung entsprechend die Entscheidung oeS zuständigen Lindesverbandes herbefführcn. Von Mitgliedern des B. d. B- sei der Wunsch geäußert worden, die von den beiden Verbünden herausgegebenen Listen zu vereinigen. Die An gelegenheit müsse der nächsten Sitzung der Ar- beitsgemeinschast unterbreitet werden. Zum Ab schluß der Arbeitsgemeinschaft mit dem B. d. B. wurden von Kraatz-Rastede und Lohse- Kirchen einige Anfragen gestellt, die durch Fach mann -Berlin Aufklärung finden. Das Zu standekommen der Arbeitsgemeinschaft mit dem B. d.B. wurde sowohl von Kraatz als auch von L o h s e aufs Lebhafteste beorüßt. —Zu 14. berichtete Siegmund -Berlin über den Stand der Verhandlungen in der Arbeitszeilfrage und über die Vorgänge, die sich in dieser Frage vor dem Strafgericht und dem Arbeitsgericht seit der Münchener Hauptausfchußsitzung abgespielt haben. Er stellte fest, daß in allen schwebenden Prozessen — Dresden ausgenommen — der Reichsverband überhaupt nicht unterrichtet wor den sei. In absehbarer Zeit sei eine Entschei dung des Neichsarbeitsgerichts zu erwarten. Ausführlich ging er dann auf ine Lohn- und Tariffrage ein Er machte daraus aufmerksani, daß nach den Berichten in der Arbeitnehmcrpresse im ganzen Reich mit Lohnbewegungen gerechnet werden müsse. Wenn aus sozialpolitischem Ge biete die Hauptgeschäftsstelle den Mitgliedern nnd den Unterorganisationen beratend zur Seite stehen solle, dann muß in ganz anderer Weise als bisher eine laufende Berichterstattung über schwebende Prozesse und über die Lohn- Verhältnisse in den einzelnen Bezirken erfolgen. — In der Aussprache unterstützten K amp - Haspe, Möhl -München, Sinai -Frankfurt/M. und Haug-Stuttgart die Notwendigkeit des Abschlusses von Tarifverträgen, da durch den Abschluß von Tarifverträgen die Lohnverhältnisje viel Lesser geklärt werden könnten als durch freie Vereinbarungen. Schröter -Salzwcdel betonte, daß mit dem Abschluß von Tarifver trägen auch unbedingt die Notwendigkeit der Verbindlichleitserllärung gegeben sei, damit von den getroffenen Abmachungen nicht nur die Mit glieder des Rcichsvcrbandes, sondern auch die außerhalb des Reiöbverbandes stehenden Betriebe erfaßt würden. Kraatz-Rastede bat darum, endlich die Rechtszugehörigkeit des gesamten deutschen Gartenbaues einer Klärung zuzuführen, da die augenblickliche» Verhältnisse nicht tragbar seien. — Zu 15: Anträge. — 1. Antrag der Be zirksgruppe Magdeburg. — „Der Hauptausschuß wolle beschließen, daß die Kontrollkommission, die für den Allaem. Samen- und Pflanzcnanzeigcr besteht, auch auf die Gärtnerische Verlagsgcsell- schaft ausgedehnt wird. — Fachmann -Berlin erklärte zu diesem Antrag, daß die Gärtnerische Verlags-Gesellschaft m. o. H. ein selbständiges Unternehmen sei, das in seinen Angelegenheiten auch selbst.zu entscheiden habe. Es könne des halb dem Antrags der BezirkSgrupps Magde burg nicht zugcstimmt werden; aber dem Antrag sei bereits dadurch Rechnung getragen, daß auf Wunsch des Reichsverbandes im Gesellschaflsver- traa der Gärtnerischen Verlags-Gesellschaft m. b. H. eln besonderes Organ vorgesehen sei. Die letzte Sitzung des Hauploorstandes habe sich mit der Frage der Besetzung dieses Ausschusses be faßt und das Präsidium veranlaßt, in der nächsten Sitzung nochmals eingehend zu der Angelegenheit Stellung zu nehmen. Der Hauptausschuß war mit, dieser Erklärung einverstanden und be trachtete den Antrag 'damit als erledigt. — An trag 2 der Bezirksgruppe Magdeburg: „Der Landesverband wolle beim Hauptausschuß vor stellig werden zu untersuche», wieweit die Zeit schriften „Der Blumen- und Pflanzenbau" und „Der Obst- und Gemüsebau" den Rsichsverband belaste», ob ci»e Einstellung dieser Zeitschriften zu befürworten ist oder ob eine Zusammenlegung beider Ausgaben zu erwägen sei." — Der An trag wurde aus Grund der Anträge zu Punkt 16 der Satzung sür er.e ugt mig. .e.)ew — 1. Anirag der Bezirksgruppe Wittenberg: „Die Bezirks gruppe Wittenberg ersucht den L V.rbands- oorstand mit allem Nachdruck beim Reichsver- band und den öffentlich-rechtlichen Berufsver- trotungen dahin zu wirken, daß endlich e»n an gemessener Zollschutz auf Treib- und Frühgcmüse gelegt wird . Der Antrag wurde der Hauptge schäftsstelle als Material sür die zukünftigen Verhandlungen überwiesen, da zur Zeit dte Zoll verhandlungen als abgeschlossen zu betrachten sind. — 2. Antrag der Bezirksgruppe Wittenberg: „Tie Bczirksgiuppe Wittenberg stellt den An trag, daß der Reichsverband cm V. r »»Zeichen, einführt". — Der Antrag wurde abgelehnt. — Anträge des L n^eM r ai?e> Norvo st: „Der Landesverband Nordwest beantragt, sür die am 28. Januar stattfindeude Hauptausschußsitzung, daß die Einziehung der Beiträge für das erste Vierteljahr zirka drei Monate im voraus wie der abzuschaffen ist. Will der Hauptausschuß das nicht, oann soll den einzelnen Landesverbünden das Recht gegeben werden, die sür ihren Bezirk passendste Er'yebungszeit selbst festzuicyen. Der Vorsitzende Kraatz wird beauftragt, diesen An trag mit allem Nachdruck zu vertreten". — „Der Landesverband Nordwest stellt den Antrag, den Hauptvorstand zu ersuchen, in der diesjährigen Sommer-Hauptausschußsitznng den ganzen Kom plex der Höhe, Staffelung und Einziehungszcit der Beiträge nochmals von Grund auf zu er örtern und dabei noch höhere Beiträge für die jenigen Betriebe festzusetzen, dis mehr als 100 000 Mark Unsntz haben" — In der Aus sprache über die Anträge wies Bloßfeld- Potsdam daraus hm, daß bereits am Vormittag ebenso wie in jeder Hauptausschußsitzung die Bei tragsfrage eingehend behandelt worden sei. Es erscheine notwendig, es nunmehr einmal en!^ gültig bei den gefaßten Beschlüssen zu belasten, dSchjL.VeilragAsriM ikfs zur Zufriedenheit aller 20 000 Milglieder geregelt werden könnte. Kraatz-Rastede begründete nochmals die An träge und betonte, Paß seine Bezirksgruppsn eine nochmalige Behandlung der Beitraqsirage wünschten. Die Anträge wurden gegen die zwei Stimmen des Herrn Kraatz nbgelehnt. — An trag des Hauptvorstandes: „Werden von irgend« welchenKLr"«rschaftc«Mitgliedcr des Rr'Äsver- bandes zu Tagungen, Sitzungen oder Bespre chungen als Sachverständige ober in anderer Eigenschaft gelaßen, w werden Tags- und Reise gelder durch den Reichsverband nur dann be zahlt, wenn die Teilnahme im Auftrage und nach vorhergehender Verständigung mit der Leitung des Re'chsv r'anbes criolgt." Fach mann-Berlin begründete den Antrag: Mehr fach seien derartige Fälle vo-gckommen, in denen dann später an den Reichsverband Ansvrüche wegen der Erstattung von Reise- und Tage geldern gestellt wurden, obwohl genügmd Zeit zu vorheriger Verständigung vorhanden gewesen sei. Um Streitfälle für die Zukunft zu ver meiden, habe der Hauptvorstand den Antrag ge stellt. Er wurde einstimmig ang nommen. — Antrag der Bezirksgruppe Wiesbaden-Rheingau: „Der Hauptoocstano des Reichsueroaudes wird ersucht, sich bei der Reichsregierung dafür ein zusetzen, daß ein Reichskredit für die Errichtung von Gewächshäusern sür Topfvslanzen und Schnittblumen unter denselben günstigen Bedin gungen wie für den Gemüsebau gegeben wird. Da durch Erhöhung der Produktion dieser Zweig des Gartenbaues der Volkswirtschaft große Sum men erhalten bleiben, die sonst durch Einfuhr ausländischer Produkte unserer Wirtschaft ver- lcrengehen, ist der Antrag genügend begründet". — Der Antrag wurde einstimmig angenommen. — Antrag der Bezirksgruppe Frankfurt a. M.: „Die Verbandsleitung wird ersuchr, in der „Gar- tenbauwirtschaft" eine Sterbetafel einzusühren, die fortlaufend die Sterbefälle der Verbandsmit glieder bringt. Sämtliche Bezirksgrupoen sind zu veranlassen, die Hauptgeschäftsstelle seweils zu benachrichtigen". — Der Antrag wurde ein stimmig angenommen, da die Einrichtung für die „Gartenbauwirtschaft" bereits vorgesehen ist. — Antrag des Landesverbandes Helsen-Nassau: „Der Landesverband Hessen-Nassau hat in keiner Ausschußsitzung vom 23. Januar 1928 in Frank furt a M. beschlossen, bei der Leitung des Reichs- vcrbandes zu beantrage», daß der berechtigte Artikel des Herrn L. über „Die Reuiubilitä'ts- berechnnng der Treibgemüseanlagen", veranlaßt durch die Broschüre „Bauer in Not", in der „Gartenbauwirtschaft" raschestens gebracht wird". — Fachmann -Berlin begründete in der Aus sprache oie Ablehnung der Vcröffemlichung des Aussatzes; er ist mehr als ein halves Iw r später, als es vereinbart worden war, eingereickit wor den, so daß die Behandlung jener Angelegenheit in der Presse z. Z. nicht mehr ratsam gewesen wäre. Es wurde von ihm vorqescylagen, den Antrag dem Präsidium zur Erledigung zu über geben. Dem Vorschläge wurde ziigcsiimmi. — Fortsetzung der Mittelungen «mf Seite 4 der „Sonntagsstunde".