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Nummer 5 Berlin, Donnerstag, 1. Hornung (Febr.) 1934 51.Jahrgang Die Grüne Woche Eröffnungsbericht Die leuchtenden Fahnen der Nationalsozialist;» scheu Revolution grüßen von den Masten des Ber liner Messegeländes am Kaiserdamm. Festlich mit Tannengrün geschmückt sind die wcitgeösfneten Tore der Ausstellungshallen, um die von Nah und Fern herbeiströmcnden Besucher aufzunehmen. Unter großer Beteiligung der Volksgenossen und in Gegenwart des Vizekanzlers, der Reichs minister Dr. Goebbels und Seldte, des Oberbürgermeisters Dr. Sah ni, Staatskommissars für die Stadt Berlin Dr. Lippert, des Ober gruppenführers Ernst, vieler Staatssekretäre, Führer der SA. und ES., der Mehrzahl der Lan des- und Krcisbauernsührer und vieler Vertreter des Gartenbaus sand am 27. Hartung die feierliche Erösfnung der „Grünen Woche Berlin 1934" durch Reichsbauernführer R. Walther Darre statt. In der Ehrenhalle des Deutschen Bauern steht zu Füßen des Ricsenbildcs des Füh rers der altgermanische Pflug als Symbol der achten Grünen Woche Berlin, der ersten unter nationalsozialistischer Regierung. Sie hat daher ein ganz andres Gepräge als die früheren derartigen Ausstellungen. Aus einer rein technisch- wirtschaftlichen Schauist eine kultu relle Ausstellung gemacht worden. Alle Kräfte und Mittel sind eingesetzt worden, um die „Grüne Woche" aus der früheren, so oft bekrittelten, Beschränkung auf rein landwirtschaftliche Inter essenvertretung zu einer wahren Volksausstel- lung zu erheben. Die diessährige große landwirt schaftliche Ausstellung, die ganz im Zeichen der von Reichsminister Darre verfolgten Ausgaben und Ziele steht, behandelt zum ersten Male allgemeine Lebensprobleme des Deutschen Volks, die viel wich tiger sind als die rein technisch-landwirtschaftlichen. * Trommelwirbel leitet über zum Sprechchor des Arbeitsdienstes. „Pflug und Scholle als heiliges Vermächtnis" ist das Thema der deutschen Bauern im Arbeitsdienst. Dann ertönt - das Lied der deutschen Bauern, das vom Arbeits dienst gesungen wird. Dr. Lippert hält die Be grüßungsansprache, und Regierungsrat Motz, der Leiter der Hauptabteilung Werbung im Stabsamt des Reichsbauernführers sowie Referent für Agrar und Ostsragen im Reichsministerium für Volksauf klärung und Propaganda, weist aus den Zweck dieser Ausstellung hin. Er wirbt für das Verständnis des Städters für das Bauerntum. Diese „Grüne kneärick Werner-Keuel "1" bben sskeu wir nock unter seinem Vorsitr ru ernster Arbeit im Dienst 6er ksckxruppe blumen- unäbllaarea- bsu Zusammen. Orküllt von 6em Er leben auk cier Ositenkultur^axunx unci mit 6em kroken Oeküdl, iür seinen beruk sn 6er Arbeit bleiben ru kön nen, kubr er nack Hause. Da riek ibn in cler knackt vom Sonntax, 6em 28. Ickartunx, ein Hiacbtixerer ru sieb. liek erschüttert uns 6er plötrlicke ^druk. kfur weaixe wissen im vollen Omkanx, was er uns uncl 6em beruk war. krie6rick Werner stsn6 als llsck- mrnn un6 als kienscb weit über 6em Durcbrrdnitt. Wenn einer ru opfern be ¬ reit war, 6snn war er es. Wenn es xalt, sieb einrusetren, clann stan6 er rur Verkü§un§. Wenn einer innerlick als stlationslsorjalist 6en Orunäsat^ „Oemeinoutr xekt vor Lixennutr" vorlebte, 6ann war es krieckrick Werner. frieckrick Werner war es, 6er I92Z 6urcb sein vermitteinäes kin- xreilen ckie letzten kkemmunZen beseitixen bslk, 6ie 6er 6rün6unx 6es keicksverbsncks 6es ckeutscben Oartendsus entxexenstsncken. kr war es, 6er im Krisen/abr I9ZI unen6licb vieles au! sieb nakm, um 6en Verbanck rusammenrubalten, nscb6em ikm seine I-eitunx üdertrsxen worcken war. Ebenso selbstverstäuckkck waren ikm Rücktritt un6 llm- satr an »n6ier Stelle bei 6er k>leuor6nunx im vergangenen )akr; 6enn ikm ging es ja nur um 6en beruk. So war un6 blieb er bis rum letzten ^temrug im e6e!sten Sinn Diener seines beruks. ^n uns aber ist es, ikm in ekrkürcdtigem Dank vackrueikern. !^6lck8verdanä c1e8 äeut8cken 6ar1enbau8 e.V. ^okannes koettner 6. ?rok. Dr. Lbert. Woche" solleineBrückezwischenStadt und Land sein. Im Namen des geeinten Deutschen Bauernstands dankt Reichsbauernführer Darre allen denen, die an diesem Werk mitgeholfen haben. Grundsätzlich unterscheidet sich diese „Grüne Woche" von denen vergangener Jahre. Nicht wirtschaftliche Momente, sondern n a t i o n a l s o z i a l i st if ch e Agrarpolitik zeichnen sie aus. Vor wenigen Tagen, auf dem großen Reichsbauerntag, hat sich erwiesen, daß die Zerrissenheit der deutschen Bauern vorbei ist. Der deutsche Bauer weiß, daß er mit dem Arbeiter in der Stadt auf Gedeih und Verderb ver bunden ist. Die Gedankengänge dieser „Grünen Woche" gehen jeden an, auch den Städter, denn diese „Grüne Woche" soll aufklären. Von der bäuerlichen Kultur der alten Ger manen bis in die heutige Zeit soll sie die geschichtliche Entwicklung des deutschen Bauernstands zeigen. Rcichs- bauernführer Darre schloß mit den Worten: „Ich eröffne hiermit die „Grüne Woche 1934" mit einem dreifachen Sieg Heil auf unsren herrlichen Führer und unsren deutschen Bauernstand!" Das Deutsch land- und dos Horst-Wessel-Lied schlossen die ein drucksvolle Feier. Die neuen Preise für in- und ausländischen Kohl siehe Seite 8 Rundgang durch die Grüne Woche Berlin 1934 Beim Eintritt durch den Haupteingang grüßt den Besucher in der Ehrenhalle des Deutschen Bauern das überlebensgroße Bild unsres Führers Adolf Hitler. Als Symbol des bäuerlichen Ursprungs deutscher Volkskraft und Kultur und als Kenn zeichen der Hauptaufgabe der „Grünen Woche" er hebt sich auf breitem Sockel das wuchtige Denkmal eines Pflugs. „Blut und Boden sind die Lcbcns- grundlagen unseres Volkes", lautet die Mahnung. Von den Seitenwänden der Ehrenhalle sehen auf den Beschauer deutsche Bauernköpfe herab. Neben den Bildern der Bauernköpse sehen wir Baucrnwappen, Ehrenbriefe und Urkunden, die von dem ehrwürdigen Mter deutscher Danerngcschichte künden. Hinter der Ehrenhalle ist auf einer fast 40 m langen Wand eine graphische Darstellung ausgezeichnet, die an Hand von zahlreicher! zeitgenössischen Dokumenten und bild lichen, plastischen und statistischen Darstellungen den „Freiheitskampf der deutschen Bauern" erläutert. Vom deutschen Freibauerntum und vom Einbruch des Frühkapitalismus, vom Zeitalter der Bauern- (Fortsetzung auf Seite 6) kultur im druck. Deutsche Landschaft Überwindei wieder die Großstadt. prssse-lttuslrntionon ttoktinann Der feierliche. Abschluß der ersten Deutschen Gartenlulturtagung im preußischen Herrenhaus. Le: Leiter des Kampfbundes für Deutschs Kultur, Pg. Alfred Rosenberg, bei seiner Ansprache. berliner I-okal-^oreixer: Die Aufgabe des Gärtners. Dieses Zentralorgan für die Reichshauptstadt sieht den Haupterfolg unsrer Arbeit darin, daß nun endlich die Arbeit des Deutschen Gärtners ent sprechend gewürdigt wird. Haus und Garten als Einheit — die Erziehung zur Pflege der Natur bringt die Liebe zur Heimat mit sich... berliner Uorxeopost: „1. Deutsche Gartcnkulturtagung, ein Be richt über die Aufgaben und Ziele der Deutschen Gesellschaft für Gartenkultur und die Veranstaltung im Plenarsaal des ehcm. Herrenhauses". Fortsetzung auf Seite L Feierabendfreude des Städters im Garten und stellt ihr besonderes Arbeitsgebiet in den Vordergrund ausführlicher Betrachtungen. Die selbstverständliche Folgerung, daß der Führer der Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, in seinem Auf gabengebiet nicht nur Urlaubsreifen zu machen, landschaftliche Schönheiten und kulturelle Zentren der Deutschen Gaue zu besuchen beabsichtigt, son dern auch von der Arbeitsfront her die Neuge staltung des Volks in Verbindung mit Rasse, also Blut und Boden bringt. Diese Verbindung müsse in der ländlichen Siedlung ge sucht werden, bei der jedoch die Wohnung nicht allein gesehen werden darf, sondern mit Ler Um gebung, mit dem Dorf, mit der Stadt, mit der Landschaft, in Verbindung stehen müsse. Die Deutscke üeituax: „Erste Deutsche Gartenkulturtagung in Berlin — Deutschland, der Garten unsres Polkes". Wie der „Völkische Beobachter" scharf den Kunst willen herausstellt und die gartenkünsrlerische Ar beit in den Vordergrund aller Betrachtungen stellt, so bringt die „Deutsche Zeitung", das Blatt des Reichsnährstand, die Gedanken der Verbin dung von deutschem Garten und Menschen im Garten vor allem zum Aus der Förderung, der Am 26. Hartung fand hier unter außerordentlich starker Beteiligung aller Vertreter sowohl der Einheitsfront des Deutschen Gartenhaus (Berufsstand) als auch der Erziehungsinstitute, der Staats-, Kommunal-, Provinzialbehör den, der Kultur- und Architektenver bände, sowie der Kultusministerien, des Reichsministeriums sür Bolksausllärung und Propaganda u. a. Amts- und Par teistellen die erste Deutsche Gartenkultur tagung statt. Tas Programm dieser Veranstaltung, die in Verbindung mit dem Kampfbund für Deutsche Kultur vorbereitet und organisiert wurde, haben wir bereits in der letzten Nummer der „Gartenbauwirtschaft" ausführlich ge bracht, so daß uns heute nur noch die Berichterstattung über das Ergebnis einerseits und die Auswertung andrer seits obliegt. Der Deutscke: „Deutsche Gartenkultur — Krast durch Freude und Freude durch Blumen". Die Tageszeitung der Deutschen Arbeitsfront unterstreicht die wichtige Bedeutung der Garten- Oie Deutsche Gartenkultur Bericht über die erste Gartenkulturiagung am 26. Härtung ^934 Von Clemens Müllerklein-Eussenheim Zunächst die Stimme der presse: Völkiscker beobacht«-. „Auf dem Weg zur Deutschen Wieder geburt" — Alfred Rosenberg über „Neue organische Kultur". Dor „Völkische Beobachter" bringt mit einem Bild über Len feierlichen Abschluß der ersten Deut schen Gartenkulturtagung im Preuß. Herrenhaus einen großen Artikel, der den Ver lauf der Tagung in packender Weise schil dert, vor allem aber den Vortrag von dem Rcichs- leiter des Kampfbundes für Deutsche Kultur, Pg. Alfred Rosenberg, ausdrücklich herausstellt. Deutscke ^llxemeine Teitunx: „Das Erlebnis des Gartens (Schulungs tagung bei Kroll) — Der Garten als deut sches Brauchtum, die erste Gartenkultur tagung". An diesen Schlagzeilen der D.^2k sieht man, daß unsre Gartenkulturtagung richtig verstanden und gewertet wurde. In zwei sehr guten Artikeln hat der Berichterstatter der D^2 d.s Ergebnis unsrer Tagung in packender Form geschildert. Wir brau chen den Inhalt dieser einzelnen Artikel an dreier Stelle nicht zu bringen, da der ausführliche Bericht hierüber Aufschluß gibt. Wir wollen nur mit der Bekanntgabe der einzelnen selbständigen Arbeiten der größten Tageszeitungen Berlins zeigen, welche Aufmerksamkeit unsre Tagung gefunden hat. Die .^Deutsche Allgemeine Zeitung" stellt als obersten Leitsatz auf, daß das Grundmotiv aller Aufgaben in der Gartenkultur unter dem Motto stehen müsse: Wie diene ich mit meiner Arbeit dem Volk?" und stellt dadurch die Bestrebungen der Deutschen Gartenknltur, die nichts andres wolle, in die Reihe aller völkischen Arbeiten zum Aufbau unsres wirtschaftlichen und kulturellen Le bens in der Heimat.