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Nummer 13 13. Scheiding 1934 Oie Eiandard-Birnensorten in LlEA werden, was Obstbau als landwirtschaftlicher Neben stehen. O > (») O X > O rationeller Obstbau behindert ist, wobei man nur Frucht, mit gelber Schake und rötlichem Schimmer. Das Fleisch ist süß, saftig, gehaltvoll, mit kräftigem Aroma. Der Banin ist starkwüchsig, widerstands fähig gegen Krankl,eiten und ein guter Träger. Züchter: Henry Wallis in St. Lonis. Die Bartlett oder Williams Christ ist auch bei uns allgemein bekannt und zählt hier wie drüben zu den köstlichsten Birnensortcn. Seckel, späte Sommcrbirne, wird in verschiede nen Staaten auch Zuckerbirne genannt, ist eine mit telgrosse Frucht mit gelber Schale. Das Fleisch ist würzig, honigartig im Geschmack, sehr süß und saf tig. Der Baum ist hart, kräftig im Wuchs, aber in verschiedenen Gegenden etwas anfällig. Er wird Aus langjähriger Erfahrung Pflanze ich auf gu tem Lehmboden und Paradicsunterlage, in Ver bindung mit einem Abstand von 5 m. Dabei must Ter Abstand in einer Busch- bzw. Hochbusch anlage kann aber kcinessalls ohne Berücksichtigung der Sortcnfragc sowie der Unterlage beantwortet werden. Meinungsäußerungen zu der in Nr. 28/1934 Wenn die Schriftleilung zu dieser Streitfrage km deutschen Obstbau betont: Tast das Ziel des deut schen Siwe rbsobstbaues, die Erzielung ausrei chender Obstmengen, regelmätziger Ernten und iMlimtiv bester Früchte sein must, so scheidet m. E. schon von vornherein der landwirtschaftliche Hoch- stammobslbau aus. Der obstbauende Landwirt wird es nie, so weit bringen, nufer deutsches Volk mit deutschem Obst das ganze Jahr hindurch zu ver sorgen. Es ist ja aber auch nicht feine Ausgabe. Bei 901° aller Landwirte ist der Obstbau doch ein Stiefkind der Landwirtschaft. Dem Obstbau wird dort nie die rechtzeitige Pflege und genügende Sorg falt gewidmet. Das Endergebnis davon ist, dast in den Herbst- und ersten Wiutermonaten große Men gen schlecht sortierten Obstes die Märkte über schwemmen, naturgemäß dadurch die Preise ost bi- nnter die Gestehungskosten hcrabdrücken und schon kurz nach Weihnachten oft kein deutsches Obst mehr zu erhalten ist. Die Zukunft des Berufsobstbaus, dem allein die Aufgabe zufallen wird, unsere Märkte bis Mai- Juni mit einheimischem, gutem Obst zu versorgen, sehe ich nur in dem Busch- oder Hochbuschobstbaum. Wenn in den vorherigen Artikeln als Abstand von Hochstämmen 8—Sä m angegeben wurden, so können viele daraus nichts entnehmen. Aus oben angeführten Gründen verzichte ich darum, wenn die Rede vom Erwcrbsobstbau sein soll, auf Angaben über Abstände beim Hochstamm. Grundsätzlich sMx man nur in den allerbesten Lagen und Bodenverhältnissen, die möglichst noch bewässert werden können, Erwerbsobsrbananlagen ans Zwergnnterlageu schaffen. Tast derartige An lagen nur mit ausreichenden Fachtenntnissen er folgreich betriebe» werden können', ist unbedingt zu berücksichtigen. Bei diesen Anlagen kann von ver schiedenen Gesichtspunkten ausgegangcn werden. Man kann, unterscheiden: Gemischte Pflanzling, und zwar mit Niederstämmcn aus Wildkingsuntcrlage als Gerippe und Niedcrstämmen auf Doncin, für überaus starkwachsende Sorten sogar mit Paradies- untcrkagcn und reinen Niederstammpslanzungen aiif Doncin als Hauptsorten und ans Paradies als Füllsorten. Letztere ersetzen die Zwijchenkulturcu. Wir sind jedoch heute schon durch die Unterlagen- sorschung auf dem besten Weg, eine Univeisalnnkcr- lage zu bekommen, die die Eigenschaften der Para dies- und Doucinunterlagen vielversprechend ver binden. Die weiteren Versuche über die verschie denen Doucintypen für die wechselnden Bodenver ¬ sehr lange halten. Lincoln ist die feinste Birne, die seit hundert Jahren auf dem Markt erschien. Züchter: W. E. Iones in Logan County, Ist. Die Frucht ist breit, ziemlich klobig, größer als Dechant-Birne, hellgelb gefärbt, mit einem breiten roten Flecken. Sie ist son County, Jll. Bnerre-Bosc oder Bosc's Flaschenbirnc. Auch diese Birne ist uns sehr be kannt. Zur rechten Zeit eingclngert, kann man sie die Schädlingsbekämpfung anzuführeu braucht, und daher mit keinem sicheren und Spitzcnerträgcn ge rechnet werden darf. weit geringeres sei. Demgegenüber aber muß be tont werden, dast durch die Unlerkulturen ein Abgesehen davon, daß durch die verschiedenen Vor aussetzungen und die Sorlcncigentümlichkeitcn ein gewisser Abstand ermittelt werden kann, muß beim Baumnbstand die praktische Bcwirtschastnngsmög- lichleit berücksichtigt werden. aber trotzdem in allen B i r n e n - Ä n b a u g e b i e- ten auch weiterhin gepflanzt, weil der Markt die hältnisse seien hier nur nebenbei erwähnt, da es zu verfrüht wäre, aus den bisherigen Ergebnissen schon Schlüsse zu ziehen. Aus jeden Fall'steht fest, daß das Problem des rationellen Erwcrbsobstbaucs auf Niederstamm mehr oder weniger in der Lösung der Unterlagcnfrage liegt. Vorläufig kann als Abstand für Niedcrstamm- pflanzuugcn auf Wildliugsuntcrlage bei Berück sichtigung der Reihen mit den Wachstumseigen tümlichkeiten der einzelnen Sorten mindestens 10 m angenommen werden, die Füllsorten dementspre chend auf mindestens 5 m. Bei Verwendung von reinen Doucinunterkagen als Hnuptsorlc mindestens 5 m, besser jedoch 6 m, und für die Füllsortc auf Paradies mindestens 2,50 bis 3 m. Es würde im veröffentlichten gleichnamigen Abhandlung habe ich z. B. an der Sorte Laxlons Superb 30—lt) Aepfel belassen und hosfe aus einen Ertrag bis zu 10 Pfund durchschnittlich je Baum dieser Sorte. Andere Sorten haben weniger Früchte, doch hoffe ich, beim Winterobst mit 2,5 ÜK durchschnittlich je Baum. Die Bäume haben Jahresiriebe bis zu 1,20 m, ein Beweis, dast das Wachstum der Bäume durch den Fruchtbchang nicht beeinträchtigt wurde. Erwähnt sei noch, daß die Sorte Laxtons Superb selbstscrtil ist und jede Blüte angcsctzt hat, so daß ich davon 120—200 Früchte je Baum nusbrechen mustte. Lür. Ott, Dinslaken. Die Obstbaumabstäudc können nicht für alle Fälle in ein starres Schema zusammeugcfaßl werden, das j verbiete! nicht nur die Natur, sondern auch die ein- j zelnen Bedingungen, unter denen Obstbau betrieben ' wird. Sie siud derart weit auseiuandcrgchend, daß j in bezug auf den Baumabstand jeweils vom er- ' fnhrenen Prattiler mit einem gewissen Feingefühl unter Berücksichtigung der Baumform, der Wachs- ' tumseigentümkichkeit der einzelnen Obstsorte, des Zustandes der Bodenverhältnisse, der Unterlagen, der klimatischen Verhältnisse usw. die in Frage kommenden Abstände im Einzelsall gelöst wer den müssen. Durch eine Verallgemeinerung und Festlegung der Abstände ohne Berücksichtigung der erwähnten Momente kaufen wir Gefahr, schwere Mißgriffe zu machen, die nach Umständen die Wirtschaftlichkeit einer Obstanlage wesentlich beeinflussen können. betrieb und reiner Erwerbsobstbau ist. Höchst leistungen können nur dann und dort erzielt wer den, wo man sich in zielbewußtr-r Form und intensiv unter zusagenden. Verhältnissen mit dem Obstbau befaßt. Es must klar hcrausgestellt werden: Ent weder reiner Erwerbsobstbau, der ein gleichberech tigter, und genau so gut bewirtschafteter Teilbe trieb eines landwirtschaftlichen Unternehmens ist, wobei Baumfvrm und Unterlage erst nach den ge gebenen Verhältnissen erwogen und bestimmt wer den kann, oder aber Obstbau als untergeordneter Nebcnbetrieb, bei dem man allgemein oder weniger mit Zusnlisernttn und Erträgünscn rechnet. Der Baumnbstand im Obstbau als landwirt schaftlicher Nebenbetrieb ergibt sich in den meisten Fällen durch die Größe der verfügbaren Grmrd- fläche. Der einzelne Bauer wird heute entsprechend der zu erwartenden Entwicklung der Hochstamm krone bei Berücksichtigung der beabsichtigten Nntcr- kulturen derart große Abstände wählen, daß letztere sich noch, wenigstens in den ersten Jahrzehnten, an scheinend mit Erfolg bewirtschaften lassen. Daß jedoch kombinierte Obst- und landwirtschaftliche Kulturen, wenn die Obsthochsiämme in den besten Ertragsjahren und aus der Höhe ihrer Höchsterträge stehen, wirtschaftlicher sind als gesonderte Kultnrcu, muß nach den vorhandenen Beispielen sehr stark bezweifelt werden. Bei dieser Frage wird vielfach angeführt, daß beim landwirtschaftlichen Obstbau mit Untcrkultnren das Risiko für den Bauer ein Reihenfolge ihrer Reife folgende: 1. Tyson, allerfrühcste Sommcrbirne (Zucker- Hirne). 2. Bartlett (Williams Christ), späte Som merbirne. 3. Seckel, späte Sommerbirne. 4. Buerre Bosc (Bosc's Flaschenbirne), Hcrbstbirnc. 5. Lincoln, späte Herbstbirne. 6. Anjou, späte Hervstbirnc. 7. Kieffer, Wintcrbirnc. ten wird sie hauptsächlich zu Konservierungszwecken in Dosen, sowie zu Dörrobst, verarbeitet. Lange Jahre hindurch wurde sie auch als Winter- Tafelfrucht verwendet, aber in den letzten zwanzig Jahren, seitdem die Kühlhaus-In dustrie solche enormen Fortschritte gemacht hat und man feinere und auch empsindlichere Früchte durch geeignete Maßnahmen lange Zeit aufbewah- rcn kann, ist sie durch bessere Sorten als Lin coln, Anjou und Bartlett verdrängt worden. In den nördlichen Staatsgebieten wird seit eini gen Jahren eine Neuzüchluug, die „Mendel- Birne", zum Anbau empfohlen. Man rühmt ihr gänzliche Unempfindlichkeit, gegen Krankheiten und Insekten, nach. Erwiesen durch zwanzigjährige Be obachtung in einem größeren Versuchsanbau bei Rochester in Minnesota. Sehr guter regelmäßiger Träger. Die Frucht ist etwas breiter und länger als die Williams Christ. Süßes, saftiges, aroma tisches Fleisch, Schale goldgelb in Vollreife. Bei Pflückreife grünlich-gelbe Schale. Selbstverständlich kennt man auch alle uns be kannten Sorten drüben, und es siud im Laufe der Jahre sehr umfangreiche Versuche auf Brauchbar keit für den Erwerbsgnrtenbau gemacht worden, doch fast immer mit negativem Erfolg in bezug auf die vorgenannten Bedingungen. Die Tyson-Birne ist eine mittelgroße Während vor 30 Jahren in den Vereinigten Staaten noch cttva 20 bis 28 Lorten Birnen im Erwcrbsobstbau augepflanzt wurden, ist man seit etwa 1912 planmäßig zur Sorteubcschränkuug übcr- gcgangcn. Maßgeblich hierfür war der Markt. Die Käufer bztv. der Großhandel verlangten eine, höchstens zwei Sorten sehr guter Sommerbirnen, die dem Geschmack des kaufenden Publikums zusagtcn, dabei ein pures Aussehen hatten, ferner ein bis zwei Hcrbstbirnen mit den gleichen Eigenschaften, so dann zwei sehr gute Winterbirnen, die lange Zeit im Kühlhaus, ohne nennenswerte Verluste, anibe- wahrt werden können. Alle Sorten aber sollten widerstandsfähig sein gegen äußere Beschädigun gen, die Früchte mußten also eine harte «cbalc ha ben. Seitens der führenden amerikanischen Baum schulen und der staatlichen Versuchsanstalten sind langjährige Versuche durchgeführt worden, um den Obstbauern nur solche Sorten empfehlen zu können, die den obigen Anforderungen genügen und da durch den Anbauer vor späteren Fehlschlägen und Enttäuschungen bewahren. Tie führenden Baumschulen Amerika? haben nicht nur an ihrem Standort größere Obstplanta- gcn, sondern auch in den meisten, für den Obstan bau geeigneten Staareu, wodurch sic das Wachs tum der Bäume, die Ernreerträge, die Widerstands fähigkeit gegen Krankheiten und Insekten, und da mit die Geeignetheit der einzelnen Sorten, für das bcircffcnde Anbaugcbiet, beobachten nnd bcurtcilen können, um so ihren Abnehmern wertvolle Anregun gen und Ratschläge zn geben. Sie sind also nicht nur reine Baumschulen, sondern in hervorragender Weise große Obstanbancr und sehr oft Zückucr neuer Sorrcn. Diese Methode hat cs mit sich ge bracht, daß man allmählich, ans dem Wust der vielen Sorten, sieben ganz erstklassige Birnen als „S t a n d a r d s o r t c n" wählte, und alle ande ren zwar auch noch fortpstanzi, aber meist nur in solchen Baumschulen, die sich mehr auf die ,, H a u s g a r t c n k u n d s ch a s t ", oder wie wir sagen würden, auf die Parzellen- oder E i a e n h eimk u n d s ch a f t , eingestellt haben. Baumschulen, die den Erwerbsobst anbau beliefern, führen nur fünf bis sie - b e. n B i r n e. nsortc n. Es sind dies in der ich aber wieder zur Sorlenfrage kommen. Um also jeder Sorte, sowohl der pyramidal- wie der breit wachsenden, genügend Raum zu geben, pflanze ich immer zwei pyramidal- oder schwachwachsendc Sorten (z. B. Weißer Klarapfel, Cox' Orangen- Rtte. oder Ananas-Rtte.) nnd eine breitwachsende Sorte (z. B. Schöner von Boskoop) abwechselnd. In der nächsten Reihe kommt im Verband zwischen den zwei schwachwachjenden Sorten die Breitwach sende zu stehen. Somit ergibt sich, wie aus der Skizze zu sehen ist, daß der breitwachjendc Boskoop von sechs Seiten mit schwachwachjenden Sorten umgeben ist. Der Raum, der für dir eine Sorte zu vics wäre, wird von der anderen Sorte bald ausge füllt. Bei dieser Pflanzweite erzielt man auch" die günstigste Bcstäubungsmöglichkeit. Gemüseunterkulturen sind im O f "j , gänzlich zu verwerfen, nicht nur weil sie zu viel in den meisten Fällen dadurch leicht zu ermitteln, . - o-, - --- Ärbcit und Pflege erfordern, sondern weil es ost daß mau den durchschnittlichen Kronendurchmesser Früchte verschlingt. Züchter: E. H. Riehl in Madi- auch unmöglich ist, mit gifthaltigen Pflanzenschutz- bei in ähnlichen Verhältnissen stehenden Hoch- ' ' — -u . -. . mitteln zu spritzen, wenn z. B. Salat darunter stammen feststem und dementsprechend die Ncu- " Pflanzung vornimmt. Berücksichtigt man noch bei den einzelnen Reihen die Wachstumseigenart der einzelnen Sorte, so wird man in den meisten Fällen das Richtige für den Abstand finden. Schwieriger ist die Frage des Abstandes für Pflanzungen mit Zwergunterlagen (Doncin, Para dies) zu lösen. Vielfach sind keine Anhaltspunkte oder Vorgänge vorhanden. Sind solche da, so lasten sie sich nicht'in alle Bodenverhältnisse bzw. Gegen- den übertragen. Für den reinen Erwerbsobstbau kommen ent weder geschlossene Hochstammpflanzungen, die in den ersten Jahren eine entsprechende Unterkultur ermöglichen und somit ebenfalls das Risiko ver mindern beziehungsweise eine Zwischenrcnte ab- wcrfcn, in Betrackt, oder aber, was viel vorteil- haitcr ist, eine Niedersiammpslanzuug. Der Abstand für die Hochstammpflanzung ist be dingt durch die zu erwartende Entwicklung der Kronen und muß so weit gewählt werden, daß sich Berufsobstbau die ausgewachsenen Kronen nie überdecken. Er ist schlossen. Die Anjou-Birne, als letzte Züchtung vor dem Weltkriege, wurde in Hest 8/1934 „Der Obst- und Gemüsebau" beschrieben. K i e f f e-r - W i n t e r b i r n c ist in allen Staa- teu am meisten verbreitet. Als mittelgroße kräftige Frucht, köstlich von Geschmack, goldegelb gestiebt, sehr oft rötlich gesprenkelt, beherrscht sie 30 bis lO '/I des gesamten nmerilnnischen Birneuanbans. Wir hier in Deutschland kennen sie als kalifor nische Dörrbirne und früher auch als sehr große Büchsenfrucht. In den südlichen Slaa- Aus diese Art bringen die Frühkartoffeln schon ini eisten Jahre eine gewiße Einnahme und im ztveiten Jahr bringen die Beerensträucher sowie die Obstbäume einen kleinen Ertrag, der gegebenenfalls schon die llnkerhaltungs- und Pflegekosten zu decken in der Lage sind. Im Frühfahr 1933 ist. wie oben angegeben, eine Hochbuschplantage angepflanzt. In diesem Sommer erntete ich schon vom Weißen Klarapfel bis zu 3 Icx erstklassige Früchte. In, Durchschnitt brachte mir feder Baum 1,5 bA, die ich Ende Juli mit 25 Dk zu 50 IcA verkauft habe. Vom Winterobst Z Vergl. auch die bereit- iu Nr. 10 u. >1/1934 dieser Beilage veröffentlichten Meinungsäußerun gen Ler Praxis. Schriftleiinng. Streitsragen im Obstbau I. Lbstbnnmnüftände^). beachten Sie öen Aufruf ^^ertvolle ^Valnußsämlinge in Nr. Zö steht. Im äußersten Falle, wo die Betriebsmittel ge ring sind, kann man im ersten Jahre als Unter kultur Frühkartoffeln anpflanzen, serner um in den ersten zehn Jahren einen größeren Ertrag von der Fläche zu erzielen und nm eventuelle Obstmißernte etwas auszugleichen, Pflanzt man Becrenobst dn- Mcheu, und zwar wieder so, daß jeder Baum von sechs Seiten mit zwei Stachclbeerhalbstämmcn nnd vier Johannisbeersträuchern, wie auf der Skizze angegeben ist, nmgebcn ist. In einer größeren Plantage, wo die Boden bearbeitung nur mir Gespannen ansgeführt wird, muß das Beerenabst ganz oder wenigstens immer eine Reihe wegbleibrn. Zur -en Obftanbauer sehr lange lagerungssähig nnd verträgt weite Transporte ausgezeichnet. "Tas Fleisch ist saftig, süßlich —- feinwcinsäuerlich und sehr stark duftend, viel feiner im Geschmack als „Pois de Paris". Leider hat sie einen Fehler, sie wird 250 bis 450 Gramm schwer, und derart große Früchte nimmt der Markt nicht gerne aus. Trotz der ganz hervor ragenden Qualität werden größere Mengen sehr schwer nnterznbringen sein. Es laufen seit einer Reihe von Jahren Versuche, um auf anderen Unter lagen kleinere Früchte zu erzielen, doch sind diese zu einem entscheidenden Ergebnis noch nicht nbge- Rähmen dieser Abhandlung zu weit führen, auf weitere Einzelheiten, die noch anzusühren wären, einzugehen. Sehr begrüßenswert ist es, und trägt zur Klärung von akitten Fragen im Obstbau bei, wenn die „Streitfragen im Obstbau" diskutiert wer den und man sieht schon ans den bisherigen Ver öffentlichungen, daß es tatsächlich Streitsragen gibt, die sachlich Nnd sachlich gelöst werden müssen.' Ta die Lösung dieser Fragen aber überwiegend mit der Praxis verknüpft sind, liegt es im Interesse des gesamten Obstbaues, daß die Praktiker aus diesem Gebiet mit ihren Erfahrungen nicht znrückhaltcn, aber auch andererseits bei den Fachgruppenstellen gehört werden. Herm. ?. lAsuk, Kochendorf. Alle anderen wohlbekannten Sorten, wie King Charle-, Triumph von Wien, Clairgcau, Honey Tew, Ducheß oder Herzogin von Angouleme, Pois de Paris usw., werde» heute in den Staaten znm Anbau im Erwerbsgarlcubau nicht meyr empfoh len, nnd die meisten Baumschnlen züchten diese Sorten nicht mehr, da sie von vorgenannten Stan dardsorlen überholt wurde». Die weitaus meiste» »»d de»kc»de» Birmm-Au- bnncr pfla » ze » die vorgenannte» Standard- sortcu, weil sie dadurch eine sich lauge hiuziebeude Erutcperiode haben, die sich von Ende Juli bis November hiuzicht, und eine gleichmäßige, sich gut verteilende Ernlearbeit für ihr gesamtes Personal erreichen. Man zieht drüben zwei Sorten Bäume, den Zwergbaum und den Stnndardbau m. Ter Zwergbaum dient immer nur als Füller zwi schen Stnndnrdbäumcu. Während der Zwerg- banm Quitte als llut erläge erhält, zieht mau den Standnrdbanm ans japani scher, chinesischer oder e u r o p ä i s ch e r Birne, letztere vorwiegend französischen Ursp r u u g s, ? iru 5 co m u » i s. Tie orien talischen Unterlagen aber werden immer mein be vorzugt, weil die darauf gezogenen Bänme wider standsfähiger gegen Krankheiten, insbesondere Mettnu, sein sollen. Ter Standardbanm wird als modifizierter Leiter, also durch Entfernung des Hanptlcittriebcs, aber nicht als Kessel- oder T r i ch t c r k r o n e, gezogen, mit einer Stammhöhe von 70 bis 80 cm. Die früher fo beliebte Kessel- oder auch Lichlkrone genannt, ist wieder fallen ge lassen worden wegen des starken Windbruchs. Die Sortcnbeschränkung hat sehr viel Vorzüge. Sie macht sich bemerkbar bei der Preisgestaltung der jungen Bäume, dann aber in hervorragender Weise bei der Sortierung, Verpackung, Einlage rung, weiter bei der Beschickung des Marktes, durch eine bessere Regulierung desselben nnd dadurch wieder durch eine bessere Preisgestaltung, und vor allen Dingen durch eine Vcreinsnchung und Bele bung des Exportes. Bei der Sortenwahl selbst waren folgende Richtlinien maßgeblich: „Feinste Qualität und gutes Aussehen, also Schausrüchte, gute Transportfähigkcit, darum harte Schale, lange Anfbewährnngsmöglichkeit. Der Baum soll in allen Sinntsgebieie» gleich gut gedeihen, soll nickt an fällig sein, möglichst unempfindlich gegen Krank heiten und Infekten, muß harte Winter gut über stehen, darum geeignete individuelle Unterlage. Die italienische Regierung hat im Jahre 1928 200 000 einjährige Birnbäume bei einer erstklassi gen amerikanischen Banmschnle gekauft und in der Poebene angcpflanzt, einzig mit dem Ziel, den deutschen Markt niit diesen Früchten zu beliefern. Darunter befinden sich auch 50 000 Liiicolu und 50 000 Aiijon, wie ich zuverlässig erfahren konnte. Aller Voraussicht nach werden wir also bald auch diese Fruchtarten bei uns kcnnenlexnen. Ersren- lichcr wäre es, wenn diese Bänme in unserem Pa terlande ständen. Wollen wir den Vorsprung, den Amerikas Obst bau iu der ganzen Welt hat, cinholen, so müssen wir gleichfalls zn diesen Methoden übergehen, Me thoden, die andre Staaten wie Frankreich, Italien, Ungarn, Bulgarien, England usw., bereits ange- iiommeu haben, und die zum Teil mit ganz hervor ragendem Erfolg heute unsern deutschen Markt be liefern. L. W. sir-mke, Berlin. Schriftleitung: Slaatl. dipl. Garteiibauinspektor Otto Goetz, Berlin-Karlshorst Kenn ich nun cmgcben will, der Abstand beträgt wohl unbedingt ^n vornherein' muß man sich bei Schafsnng richtig, viele» ist damck aber nicht gc^i Pflanze Obstanlage darüber klar werden, welche Bc- triebsform sich dem Gesamlbelrieb am rationellsten lich noch aus Paiadie-uiitcilage, aus 8 m Cnttci- Einfügen laßt. Die Zeit des nnftmchtbarcn Expcri- mmg, so wird der Baum, den ihm zur ^erftiguug montierens sollte im Obstbau vorbei sein und mau nehcnden.raum kam» >c ganz au-ttillen, t -auze ich ^ille endlich auch iu Deutschland sich darüber klar dagegen eine breitwachsende «orte mit 4 m Ab- ...l stand, vielleicht sogar aus Doucinuntcrlage, so wer den die Bäume schon nach einigen Jahren zu eng