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's Äie „Sächsische Elbzcitung" erscheint Dienstag, DonuerS- tag nnd Soiumbeuk. Die SluSgabc dcS AlatteS crsatgt TagS vorher Nachm. 4 Uhr. Abonnements "Preis viertel jährlich I Mk. 50 Pf., zwei monatlich I Mk., cinmonat- lich 50 Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. PostzeitnngSbestclllislc 6243. Alle kaiscrl. Postanstalten, Postboten, sowie die ÄWW MzcitiiH. AmtKdlrüt ZeitnngSlräger nehmen stets Bestellungen auf die „Sächsische Elbzcitung" an. für inis Migl LilltsgerilhI ilbd Seil SlMgttj sli Zlßlnlinili, soillic für den MdWiMmtl« sli WsMcil«. Mit „Illustrirt. SonntergslZkertl". Mit hnmor. Beilage „Keifendkerson". Mit „AnndwirtHscO^flk. Woiknzze". Inserate, hei der weiten Berbreitnng d. Nl.von großer Wirkung, sind Montags, Mittwochs und Freitags biS spät e st e u S vormittags 0 Uhr aufzngeben. Preis für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Nanin 10 Pf. Inserate unter fünf Zeilen werde» mit 50 Pf. berechnet tabellarische und complicirtc nach Ucbercinkunft). „Eingesandt" unterm Strich 20 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Nabatt. Inseraten« An nah nie stellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 134, in Hohnstein: bei Herrn Sladlkasstrer Reinhard, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-BureauS von Haaseustein L Bögler Jnvalidendank und Rudolf Mosse, iu Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. und in Hambnrg: Knroly L Liebmann. H»'* T. Schandau, Donnerstag, den 14. Januar 1897. 41. IlllflMg. Amtlicher Theil. Zwangsversteigerung. Die im Grundbnchc auf den Namen Karl August Köhler eingetragenen Grundstücke: 1) Das Erbgcricbt zu Ncinhardlödorf, Fol. 1 des Grnndbnchs, Nr. 13 des Brandversichernngskntasters, Nr. 23», 29», 29 d, 29 e, 212, 213, 34!), 35,0, 351, 352, 353, 354, 355 nnd 356 des Flurbuchs für genannten Ort, zur Brandversicherung mit 34 380 Mk. eingeschätzt nich nach dem Flnrbnche 38 Im 20,6 » gross nnd mit 1228,67 Stenercinheiten belegt, ortsgerichtlich ans 5145l Mk. 90 Pf. gewürdert, 2) Das Feldgrundstück, Fol. 116 des Grnndbnchs, Nr. 462 des Flnrbnchs für Neiuhardtsdorf, nach dem letzteren 2 Im 57,2 » gross nnd mit 100,76 Steuereinheiten belegt, ortsgerichtlich ans 2091 Mk. gewürdert, beide Grundstücke in wirthschaftlichem Zusammenhänge stehend nnd als Gesammthcit auf 53600 Mk. ortsgerichtlich geschätzt, sollen an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise ver steigert werden und es ist «Irr» 20. 1807 Vormittags 1l Uhr als V c r st c i g c r u n g 6 t c r m i n, sowie «Icn IO 1807 Vormittags 11 Uhr als Termin zu Verkündung des VcrthcilnngSplnuö anberanmt worden. Eine Uebersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche nnd ihres Rang- verhältnisscs kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Schandau, am 1. Dezember 1896. Königliches Amtsgericht. Rosenmüller, A'ss. Akt. Kühler, G.-S. Nichtamtlicher Thei l. nach New-Aork znrückgckehrtcn Mitgliedes des amerika nischen Repräsentantenhauses, Money, schlecht überein, denn Money erklärt, Spanien sei gar nicht mehr im Stande, den Anfstaud der Cnbaner zu unterdrücken, welche Ansicht auch der amerikanische Cvnsnl in Havaunah, Lee, «heilen soll. Eine nenere Depesche ans Manila berichtet von einer ernsten Emente zahlreicher zur Deportation nach den Mariannen hinübcrgebrachten Anfständischen der Philip pinen. Die spanische Besatzung unterdrückte allerdings die Revolte, doch erst nach erbittertem Kampf mit den meuternden Deportirten, in welchem von letzteren 80 gelödlel nnd 40 verwundet wurden. Den anfgetanchten Gerüchten, wonach Japan die Erhebung ans den Philippinen insgeheim begünstigen soll, tritt der' japanische Gesandte in Paris mit der amtlichen Versicherung entgegen, daß an besagten Gerüchten kein wahres Wort sei. Nach einem Zeitnngsgerücht ist in den parlamentarischen Kreisen Schweden-Norwegens und Dänemarks eine Be- wegnng im Gange, welche ans Herbeiführung einer von den Großmächten zn verbürgende Neutralität der drei nordischen Reiche zielt. Im dänischen Folkething, im norwegischen Storthing nnd im schwedischen Reichstage sollen nächstens entsprechende Beschlnßanträge gestellt werden. Der Schiedsgerichts-Vertrag zwischen England nnd Nordamerika, zn welchem der Veneznelastreit führte, ist am Montag in Washington unterzeichnet worden. Der „Daily Chronicle" in Loudon veröffentlichte noch nm ge nannten Tage den Wortlaut des Vertrages, dem zufolge das Schiedsrichteramt in allen künftigen Streitigkeiten zwischen den beiden Ländern in letzter Linie dem Könige voll Schweden übertragen werden soll. Der Vertrag bleibt auf füuf Jahre in Kraft, mit einer Kündigungsfrist von zwölf Monaten. - Freunde seiner Bestrebungen ein, damit sie an dem Leben i und Treiben der tanzbeflissenen Jugend Antheil nehmen , nnd die großen Fortschritte bewnnderii können, welche seine t Schutzbefohlenen unter seiner sicheren Leitung im Tanz i nnd der graziösen Körperhaltnng und Körperbewegung « gemacht haben. Wie steif nnd nngeleuk stellen sich da « manche an, wenn die erste Tanzstnnde ihren Anfang - nimmt, wie sind den meisten die Arme nnd Hände im > Wege, die man doch immer so nvthwendig braucht, die « einem aber lästig sind, wenn man sie nicht iu die Tasche > stcckeu, auf den Rücken legen oder mit ihnen spielen kann, i Wieviel Aufsicht, wie viel Worte gehören dazu, nm die « nothwendigen Regeln des Anstandes manchen jungen : Lentchen einznprägen nnd anzngewöhncn. Aber mit nie ! erlahmender Energie, mit Strenge und Milde arbeitet Herr Lieske, bis alles zur Vollendung gekommen ist; nnd i daß dieses nach nach einem anstrengenden Eursus wieder - einmal erreicht ist, das reden wir wohl hoffentlich morgen > beim Balle zu sehen das Vergnügen haben. '/zN Uhr i beginnt der Cotillvn. « ' — Hente Donnerstag von abends 8 Uhr an findet : im Gasthof zn Rathmannsdorf ein großer öffentlicher t Maskenball statt, der voraussichtlich sehr zahlreich besucht «verdcn wird, wozu die in Aussicht gestellte prachtvolle ' Decvratiou dcS Saales uud die stets gute Acwirlhung i wesentlich zn zahlreicher Betheilignng beilragen wird. — Ein dem kaiserlichen Dnell-Erlaß au die preußi schen Offiziere entsprechender königlicher Erlaß ist in aller- ' nächster Zeit für die Offiziere des sächsischen Armeecvrps Politisches. Das Kaiserpaar vollzog im Laufe des Montag seine schon angckündigte Uebersiedelnng ans dem Neuen Palais bei Potsdam nach dem Berliner Nesidenzschlvsse. Alsbald nach erfolgter Uebersiedelnng stattete der Kaiser dem öster reichisch-ungarischen Botschafter Grafen Szöchyeuy einen längeren Besuch ab. Abends entsprach der Monarch einer Einladung des Chefs des Militärcabinets Generals v. Hnhnke zur Tafel. Dem Bnndesrathe ist ein von Preußen beantragter Nachtragsetat, betr. die Ansgleichnngsbestimmnngen znm neuen Börsengesetz, zngegangei«. Unter den ausständigen Hafenarbeitern in Hambnrg beginnt sich der Gedanke einer möglichen Niederlage in ihrem Lohukampfe gegen die Rheder nllmählig doch be merkbar zn machen. Am Montag hielten die Streikenden abermals eine Reihe von Versammlungen ab, wobei in derjenigen der streikenden Schanerleule der Vorsitzende Doering die Möglichkeit einer Niederlage der Arbeiter in Betracht zog, aber eine letzte Aufforderung an die Streiken den zum Ausharreu richtete, indem er betonte, vor einer etwaigen freiwilligen Wiederaufnahme der Arbeit müßten Alle erklären, cs gehe nicht mehr. Inzwischen macht ein uener bemerkenswerther Lohnkampf von sich reden, welcher im Schnhmachergewerbe in Weißenfels, einem der Hanpt- sitze der deutschen Schnhwaarenfabrikativn, ansgebrvchen ist. Derselbe wurde dadurch veranlaßt, daß der Inhaber der Blasig'scheu Schnhfabrik die Forderung seiner streiken den Arbeiter, die Löhne nm zwanzig Procent aufznbesseru, ablchnte, vielmehr die bedingungslose Wiederaufnahme der Arbeit bis znm 11. Januar verlangte. Da letzteres nicht erfolgte, wurde vvu 30 Weißenfelser Schuhfabriken am Montag sämmtlichen von ihnen beschäftigten Arbeitern, etwa 3000, gekündigt. Bemerkenswerth ist, daß die sich znr sveialdemvkrati scheu Partei bekennenden Schnhmnchcr- gehilfen hierauf die Arbeit sofort uiederlegteu, während ihre dem Gewerkverein nugehörcnden College» beschlossen, die Küudignugszeit inneznhalten. Für den Ausgleich zivischeu Oesterreich uud Ungarn, der noch immer aus sich warten läßt, brach der Pole Szepanvwski in der Mvntagssitznng des österreichischen Abgeordnetenhauses eine Lanze. Er kam am Schlnsse seines Berichtes über den Etat des Handelsministeriums auf die Ausgleichsfrage zu sprechen nnd erklärte, der Ausgleich werde nach dcu wirklichen Verhältnissen der beiderseitigen wirthschaftlicheu nnd finanziellen Kräfte zu Stande kommen. Man solle die Kenntnisse der beider seitigen Unterhändler höher schätzen, als daß man glaube, sie wären im Stande, die vorhandenen Thatsacheu zu übersehe» oder Dinge, die nicht bestände», sich einrede» zu lassen. Der oberste Sanitätsrath für Oesterreich-Ungarn hat beschlossen, dem österreichischen Ministerium auf alle Falle vorzuschlngen, daß die in der Dresdner Convention fest gesetzten Vorsichtsmaßregeln gegen die Einschleppnng der Cholera nnd der Pest unverzüglich in Wirksamkeit treten. Die italienische Svcialdemvkratie kündigt dem Ministerium Rudiui Krieg bis auf's Messer an, «veil der Ministerpräsident di Rudiui die Auflösung der Arbeiter- Vertretungen im ganzen Laude verfügt hat. Der plötzliche Vorstoß der Regierung gegen die Svcialistenpartei erscheint allerdings auffällig genug, zunächst, weil kein zwingender Grund zur Auflösung der Arbeiterkammer» vvrlag, uud dann, «veil das Ministerium Rudiui bisher auf ganz erträglichem Fuße mit den Svcialdemvkrateu staud. Mau erklärt daher das jetzige energische Anftreteu Nndini's gegen die Socialdemvkratie aus seinem Wunsche, die Krone uud, die gemäßigten Parteien über die Beziehungen seiner Negiernug znr äußersten Linken endgillig zn beruhigen. Der amtliche spanische Telegraph hat in den letzte» Tage» wieder einmal recht günstige Schildemngen von der Lage der Spanier ans Cuba nnd den Philippine» gebracht. Mit diesen DarstelI»»giM, soweit sie sich an Cuba beziehen, stimmt aber der Bericht des von dort Im Niger-Gebiet ist eine friedliche englische Expe dition von Unterthauen des Königs vvu 'Benin abge- schlachtet worden. Führer der Expedition war der stell vertretende englische Gcueralcvusnl iu Bvuny; nähere Mittheilungen über den Vorfall fehlen noch. Jetzt werden die Engländer das Königreich Beni» „znr Strafe" wohl aimectiren, nach welchem ihre Begehrlichkeit schon lange stand. locales und Sächsisches. Sch an da». Im hiesige» Gewerbeverei» wird heute Donnerstag Abend 8'/^ Uhr Herr Walther Rose ans Berlin einen Vortrag über: „Der Hypnotismus als Heil- und Erziehungsmittel" hallen, «vorauf die Mitglieder des Vereins auch hierdurch besonders anfmerksam gemacht seien. — Am vergangenen Montag fand in den Sälen des Schützenhanses der zweite Gesellschaftsball der hiesigen Schützengesellschaft statt. Derselbe war probeweise an Stelle der einzelnen Compagnie-Vergnügen eingeschvben uud ziemlich gut besucht. Eingeleitet wurde derselbe durch ein von der Knrkapelle sehr gut vvrgelragenes Cviieert; ferner durch das mehrmalige Auftreten des Svlv-Schan- spielers und Hnmvristen Herrn Bernhard Mörbitz aus Dresden. Die großartigen Leistungen dieses Künstlers riefen denn auch wahre Beifallsstürme hervor, sodaß sich Herr Mörbitz veranlaßt sah, jeder einzelnen Nummer noch eiue uud mehrere zuzngebeu. Ohne auf die einzelnen Darbietungen näher eiiizngehen mag noch gesagt sein, daß Herr Mörbitz in Bezug auf Mimik und Komik einzig dasteht nnd uns hoffentlich noch öfter Gelegenheit gegeben sei» wird, diesen Herrn in seinen Glanz-Nnmmern be- wnndern zn können. Ein sich dem anschließender Ball vereinigte bis in die frühen Morgenstunden die Mitgl ieder der Gesellschaft-nebst ihren Angetzörigen. — Hente Donnerstag hält von abends '/n^Uhr an im Saale des Schützenhanses Herr Lieske seinen Tanzstnnden- Ball, den Examenball für die diesjährigen Zöglinge seines Tanzcnrsns ab. Hierzu ladet er wie gewöhnlich die Eltern seiner Schüler und Schülerinnen, die Theilnehmerinneu nnd Theilnehmer der früheren Cnrse und die Gönner und zu erwarten. — Nachdem von der königlich prenßiicheu Negierung wegen wiederholter Einschleppung der Maul- und Klanen- senche die Nindereinfuhr ans der Bukowina für das Königreich Preußen verboten worden ist, hat das könig lich sächsische Ministerinm des Innern ans Grnnd von Artikel 6 des Viehseuchen - Uebereiukommens zwischen Deutschland nnd Oesterreich-Ungarn anch für das Gebiet des Königreichs Sachsen die Ein- nnd Durchfuhr von Rindern aus der Bukowina untersagt. — Ein Congreß der Bäckerei-Arbeiter Deutschlands ist auf deu 22. und 23. April nach Gera einbernfen ,vorbei«. Es handelt sich dabei vornehmlich nm die Ab schaffung der Kost und Wohnung beim Meister, für welche Forderung schon jetzt iu allen Orten agitirt werden soll. — Vom Raubmörder Kögler wird der „Zitt. M.-Ztg." ans Reichenberg i. B. geschrieben: Das hiesige Kreisg'ericht bat das vom Vertheidiger des Raubmörders Kögler, Herrn Or. Thyll, eingebrachte Gesuch nm Wieder- anfuahme des Strafverfahrens abgewicsen. Kögler selbst erklärt, daß er ans eine weitere Beschwerdeführnng Ver zicht leiste, da er aber bei der gegen ihn seiner Zeit beim hiesigen Kreisgerichte dnrchgefnhrten Verhandlung kein Geständniß ablegte, wird der Vertheidiger Kvgler's diese Sache trotzdem iveiterfnhren nnd in den nächsten Tagen das Gesuch nm Bewilligung der Wiederanfaahme dieser Strafsache beim Oberlandesgerichte einreichen. Es dürfte daher noch eiue geraume Zeit vergehen, bevor die Ent- scheidnng darüber ergeht, ob das Todesnrtheil an Kögler zn vollziehen oder ob er begnadigt wird. Schmilka. Am Sonntag prangte unser Greuzort im Festgewande. Ehrenpforten erhoben sich allenthalben, hier und da waren die Häuser geschmückt uud Fahnen uud Wimpel flatterten lustig im Winde. Es galt unserer Jngend zu Ehren, welche an diesem Tage die von ihr geschaffte neue Fahue weihte. Zur Theilu'ahme au dieser Festlichkeit waren sämmtliche Vereine des Ortes geladen, die auch der Einladung Folge geleistet hatten, so daß sich nach mittags 2 Uhr ein stattlicher Zng, gebildet von den Mit gliedern des Jngendvereines, den Festjnngsranen, Fahnen- pathen nnd von Ortsvereineu dnrch das Dorf dem Fest platze zu bewegte. Der Weiheaet erfolgte in der Zeit von Nachmittags 2 bis 3 Uhr. Die Weiherede hielt Herr Volks- schuilehrer Wagner und nuter Begleitung der Schaudaner Kurkapelle erfolgten die Gesänge. Der prächtigen Fahne