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Belehrung und Unterhaltung. gy<r«s Stück, den i. August iZvg. Das ehemals Königl. Sächsische Mansfeld. ( B e s ch l u ss.) E)as Dorf Endors ist der Sitz des Am tes A r n st e L n, an welches jährlich in der Nacht zum 21. December von 13 Hausern des 2 Stunden entfernten Anhalt. Dorfes Stangenrods der sogenannte Thomas pfennig oder Kuttenzins entrichtet werden muß, eine Abgabe, die in einem König!. Sachs. Silberpfennig besteht und aus einer Szene der Duste, (wofür sie gewiß einst gelten sollte) in ein ziemlich wil des Volksfest auegeartet ist, für dessen Mit- genuß wohl Mancher hinterdrein besonders miede», Buße thun möchte. Glock 8 Uhr Abends erscheint nämlich der Richter von Stangenrods mit 2 (jähr lich wechselnden) Dauern vor dem ersten mit dem Kuttenzins belegten Hause und schreit r „Gebt unsern Herren den Tho mas-Pfennig, den Thomas-Pfen nig, den Kutten-Zins So geht es, von einer immer wachsen- den Schaar jedes Geschlechtes und Alters begleitet, von einem zum andern der IA zins- pstichtigm Hauür, wo man denn schon, mit dem Silberpfennig in der Hand, die Ein- sammler erwartet. Unter dem ewigen, mehr als hundertstimmigen und nichts weniger als melodischen Refrain: Wir bringen un sern gnädigen Herren den Tho mas-Pfennig, den Thomas-Pfen nig, den Kutten - Zins! wälzt sich die tosende Dauerlamvine nach Endorf, wo der zinsbringende Richter mit seinen beiden De- putirten in einem Hause bis gegen Mitter nacht verweilt, indeß das Volk vor demsel ben mit Lärmen und Unfug aller Art sich im Finstern, nicht selten auch unter Schnee und Schlackenwetter, die frostige Zeit vertreibt. Punkt zwölf Uhr erhebt sich der Zug, von demselben: Wir bringen unfern gnä digen Herren :c. begleitet, nach der Gerichtsstubs, wo dann der Iustizbeamte die 13 Silberpfennige gegen Quittung in Em pfang nimmt. Ware er aber nicht gleich zu gegen, so behauptet die Sage, oder wohl gar das Amthaus nicht geöfnet, so müßte eine weiße Gluckhenne mit 17 weißen Küch lein Strafe gegeben werden. Hingegen muß, Mmm