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Rat für junge Handwerker Fleiß und Beharrlichkeit führt zur Vollkommen heit. Dies halte vor allem fest, dann präge dir folgenden Regeln ein: 1. Zeit ist Geld. Wer einen Thaler täglich durch seine Arbeit erwerben kann, statt dessen aber den halben Tag umherschlendert oder müssig sitzt, darf die wenigen Pfennige, welche er vielleicht während seines Nichtsthuns verzehrt, nicht als die einzige Ausgabe betrachten; denn was hätte er er übrigen können, wenn er fleißig gewesen wäre? 2. Kredit ist Geld. Wenn du dein Geld, nach dem es fällig ist, in meinen Händen läßt, so schenkst du mir die Zinsen oder dasjenige, was ich während der Zeit noch mit dem Gelde verdienen kann. Wenn du also Kredit hast und denselben wohl zu benützen weißt, so kannst du dir dadurch einen erklecklichen Gewinn verschaffen. 3. Die Natur des Geldes ist schaffend und fruchtbar. Geld kann Geld zeugen. Aus 5 Thalern werden durch Umsatz 6, durch weiteren Umsatz 7 und so immer fort und fort. Je mehr vorhanden ist, desto mehr wird durch jeden Umsatz erzeugt, so daß die Summe stets schneller und schneller zunimmt. Wer einen Gulden totschlägt, vernichtet alles, was dieser erzeugen konnte, Hunderte von Thalern. 4. Fünfzehn Thaler jährlich ist nur ein Groschen täglich. Und diese kleine Summe, die man an Zeit und unnützen Ausgaben so leicht und unvermerkt von Tag zu Tag verlieren kann, ist hinreichend, dir auf deine eigene Bürgschaft den fortwährenden Be sitz und Gebrauch von dreihundert Thalern sichern. Und mit einem solchen Kapital kann ein betriebsamer Mann durch raschen Umsatz in kurzer Zeit viel verdienen. 5. Ein guter Zahler ist Herr über des Anderen Beutel. Wer sich den Ruf erworben hat, pünktlich und genau zur bestimmten Frist zu zahlen, kann zu jeder Zeit und bei jeder Gelegenheit über alles Geld verfügen, das seine Freunde entbehren können, und das wird ihm ohne Zweifel von großem Nutzen sein. Nächst der Betriebsamkeit und Sparsamkeit ist keine Eigenschaft dem Fortkommen eines jungen Mannes so nützlich, als Pünktlichkeit und Ehrlich keit in allen seinen Geschäften. Behalte daher ge borgtes Geld nie länger als bis zur versprochenen Zahlungsfrist, damit nicht durch eine zufällige Ver legenheit deines Freundes Börse sich auf immer für dich verschließe. 6. Beachte auch den kleinsten Umstand, der deinem Kredit schaden könnte. Der Schall deines Hammers, den dein Gläubiger um fünf Uhr morgens oder neun Uhr abends vernimmt, kann ihn vielleicht bewegen, sich sechs Monate länger zu gedulden. Sieht er dich aber am Billard, hört er deine Stimme in der Schenke, während du noch an der Arbeit sein solltest, so wird er am nächsten Morgen sein Geld verlangen. 7. Hüte dich, alles, was du besitzest, als dein Eigentum zu betrachten und danach den Zuschnitt deines Lebens zu machen. In diesen Fehler verfällt man leicht, wenn man Kredit hat. Nm ihn zu ver treiben, führe eine Zeit lang ängstlich genaue Rechnung über deine Ausgaben uud Einnahmen. Wenn du dir Mühe giebst, jede Kleinigkeit aufzuschreiben, so wirst du bald sehen, wie unbegreiflich schnell die kleinsten Ausgaben zu bedeutenden Summen anwachsen, und wie viel du ersparen kannst, ohne daß es dir lästig fällt. Kurz, wenn du ernstlich willst, ist der Weg zum Wohlstand nicht beschwerlicher, als der Weg zum Markte. Fast alles beruht dabei auf den beiden Worten Betriebsamkeit und Sparsamkeit; das heißt: verschwende weder Geld noch Zeit, sondern nütze beides, so gut du kannst. Ohne diese beiden gelingt nichts, mit ihnen alles — wenn das Wesen, welches die Welt regiert, und dessen Segen wir zu jedem rechtschaffenen Vorhaben erflehen sollen, in seiner göttlichen Weisheit nicht ein anderes beschließt. — Die Bücher eines Geschäftsmannes bekunden seine Treue und seinen Glauben, seine Religiosität, seine Gewissenhaftigkeit und seinen guten Ruf. * Die physische Arbeit der Klavierspieler ist nun auch Gegenstand wissenschaftlicher Berechnung ge worden. Das gehauchteste Pianissimo erfordert für jede Taste einen Druck von 110 Gramm, das stärkste Fortissimo einen solchen von 3 Kilogramm. In Chopin's berühmtem Trauermarsche giebt es Takte, die in 1h/z Minuten einen Kraftaufwand von 384 Kilogramm erfordern, und künftig wird man bei ästhetischen Thees sagen können: „Ich habe Stücke von 3875 Kilogramm ausgehalten; ich habe genug!" Amtliche Preise der Leipziger Produktenbörse für Loeo-Waare, am 18. Juli- 1894. Weizen: Still, inländischer 130 —140 Mk. bezahlt u. Brief, ausländischer 136—146 Mk. bezahlt u. Brief. — Roggen: Still, inländ. 120—125 Mk. bezahlt u. Brief — ausländischer 123—125 Mk- — Gerste: Braugerste — Mark bez- und Brief, Mahl- u. Futterwaare 100-105 Mk. bez. u. Brief. - Hafer inl- 138—152 Mk. bez. u. Brief — ausl. 135—150 Mk- — Mais amerik. 112—114 Mk- bez. u, Brief — rumän- — Mk. — Donau 105—108 Mk. — bezahlt und Brief. — ungar. Mk. — Raps 190 Mk. z AM Dieses ! Rr. l Grundstü Parzellen werden h an hiesig ElWdiMk Gembc u. Mukm-liMW. UM" SoudevMg nach Freiberg und zurück. "MR Sonntag, den 22. IM d. 6 Uhr 15 Min. Vorm. ab Leipzig, Dresd. Bhf. in 6 - 35 - - WM - Borsdorf 6 - 52 - - Nannhof 7 - 12 - - - Grimma, ob. Bhf. 7 - 23 - - - Großbothen 9 - 33 - - UM Freiberg ab I 1 Uhr 24 Min. Vorm. 1 - 5 - 12 - 50 - 12 - 33 - 12 - 21 - 10-15 - Nachm. Der Sonderzug hält nach Bedarf auch in Sommerfeld, Beucha-Brandis, Großsteinberg uud Tanndorf. Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt: von Leipzig, Sommerfeld, Borsdorf, Beucha-Brandis, Naunhof und Großsteinberg 4,50 Mk. II. Kl., 3,00 Mk. III. Kl. - Grimma, ob. Bhf. 4,00 -, II. - 2,50 - III. - - Großbothen und Tanndorf, 3,50 - II. - 2,20 - III. - Dreitägige Fahrkartengültigkeit. Näheres auf den aushängenden Plakaten. Dresden, am 12. Juli 1894. Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen. Hoffmann. Eine sensationelle Ersindnng a- d- Gebiete der Schreibwaarenbranche ist ohne Zweifel Wolfs Patent Universal - Schreibhülfe. So schreibt z. B- Herr Prof. I. Grate i. Jnsbruck: „Uns Federsklaveu ist ein großes Heil widerfahren: das gefurchteste Berufs übel, der Schreibkrampf, hat für uns seine Schrecken verloren. Das Schreiben mit der Hülse geht viel leichter und fertiger von Statten und die Schrift wird besser und deutlicher. Es ist daher kein Wunder, wenn alle Schreibenden diese Hülse als d. einfachste und beste Schreibvorrichtung d. Neuzeit anerkennen und dieselbe als eine wahre Erlösung preisen." — Fortsetzung d- Atteste berühmster Professoren, Schreib lehrer rc. im Prospekt, den auf Verlangen Jeder gratis erhält. 30 Pfg, Hülsen f. Kinder 15 u. 25 Pfg , Hülsenfeder, fein, mittel, breit, Dtzd- 30 Pfg., Tintenfläschchen m- Ver schluß u. l Blatt Tintenpapier, Stück 10 Pfg., Etuis i. div- Lederfarben zu haben, Stück 25 Pfg., Tintenpapier, blau, roth, grün, schwarz violett, Dtzd. 12 Pfg., Heureka*) (Tintenfleckentod), L Flacon 50 Pfg. Wer also seine Handschrift verbessern will, (auch eine schwere Hand erzielt mit der Schreibhülse in kurzer Zeit eine leichte, gleich mäßige schöne Handschrift), oder ein sicheres Mittel gegen Schreibkrampf wünscht, der versäume nicht, sich sofort eine komplette Collection per Nachnahme zu bestellen. Die oben angegebenen Gegenstände sind auch zu einem Taschenschreibzug zusammengestellt, bei uns zu haben. *) Heureka.(Tintenfleckentod) entfernt augenblicklich vom Papier Tintenflecken, ganze Zeilen rc, geichvie ob mit schwarzer oder farbiger Tinte geschrieben, ohne irgend eine Spur zu hinterlassen. Urtheile: Heureka verdient voll und ganz die ihm zugeschriebenen Eigenschaften. Karl Heinrich, Lehrer, Altenbach. — Schon seit einigen Wochen habe ich eine Flasche Ihres mir geradezu unentbehrlichen Heureka im Gebrauch. ? a ich vorzüglicheres in dieser Beziehung noch nicht gefunden, so werde ich Heureka nach Kräften empfehlen. Otto Gieß, Lehrerbildungsanstalt, Speyer. Mast- vedM-Meli vrslv Gort«, empfiehlt Ernst Wilh. Nebel, Naunhof. neue HUlMÄn (blaue) u Centner Mk. S SO Metze SS kkjx empfiehlt Rai kl 88. 8onnadsnö, 2i. luii^ von Nachm. 4 Uhr am verpfände ich 2 starke! fette ! Schweine Fleisch 60 Pfg-, Wurst 70 Pfg. a Pfd. V«1«I»ert, Gutsbesitzer. 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