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uns die Pflicht auferlegen, ihre Ueberreste zu achten, die Pflicht, ihren Geist zu achten, eine viel höhere ist. — Was würde man von einem Menschen sagen, der einen Leichnam aus dem Grabe erheben und ihn ums Geld vor zeigen würde, weil dieser Leichnam von einer die Neugierde reizende Beschaffenheit wäre? Ist es weniger respektwidrig, den Geist als den Körper zu zeigen, unter dem Vorwande, dass es merkwürdig ist, einen Geist handeln zu sehen? Und merket es euch wohl, dass der Preis der Plätze sich nach der Anzahl Schaustücke, welche man wird machen können, und nach dem Grade des anziehenden Reizes des Schau spieles richten wird. Gewiss, wenn der Geist in seinem Leben ein Schauspieler war, so würde er kaum glauben, dass er nach seinem Tode einen Direktor finden werde, der zu seinem Nutzen eine Oomödie ihn umsonst spielen lassen werde. Man darf nicht vergessen, dass die physischen ebenso wie die intellectuellen Manifestationen von Gott nur zu unserer Belehrung zugelassen werden. 311. Abgesehen von diesen moralischen Betrachtungen bestreiten wir keineswegs, dass es ehrbare und gewissenhafte interessirte Medien geben könne, weil es in allen Ständen Ehrenmänner giebt. Wir reden nur von den Missbräuchen, aber man wird zugeben, und zwar aus den von uns an gegebenen Gründen, dass der Missbrauch sich mit mehr Grund bei den bezahlten Medien einfindet, als bei den jenigen, welche ihre Fähigkeit als eine Gnade betrachten, und sie nur zu dem Ende gebrauchen, um Dienste zu er weisen. Der Grad des Vertrauens oder Misstrauens, welchen man einem bezahlten Medien zuwenden kann, hängt vor züglich von der Achtung ab, welche ihm sein Charakter und seine Moralität und überdies seine Umstände verschaffen. Ein Medium, das in einem offenbar ernsthaften und vortheil haften Zwecke verhindert wäre, seine Zeit auf eine andere Art zu benützen, und damit sich entschuldigen liesse, darf