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323 uns überzeugt, dass er es durchaus nicht war; denn er hatte das volle Bewusstsein von dem Lächerlichen, was er gegen seinen Willen that, und litt darunter fürchterlich. 241. Man gab ehemals der Herrschaft, welche böse Geister ausübten, bis zur Beirrung der Geistesfähigkeiten den Namen der Besessenheit. Für uns wäre Besessenheit gleichbedeutend mit Unterjochung. Wenn wir diesen Aus druck nicht gebrauchen, so geschieht es aus zwei Gründen, der erste Grund ist der, weil er den Glauben in sich be greift, als gebe es für das Böse geschaffene, und dem Bösen ewig geweihte Wesen, während es nur mehr oder weniger unvollkommene Wesen giebt, welche sich Alle bessern können. Der zweite Grund ist der, weil er gleichfalls die Idee von der Besitzergreifung des Körpers durch einen fremden Geist umfasst, eine Art von Mitbewohnung während er nur einen Zwang ausübt. Das Wort Unterjochung drückt den Ge danken vollständig aus. Für uns giebt es also keine Besessenen in dem gewöhnlichen Sinne des Wortes, es giebt nur Ge plagte, Unterjochte und Verblendete. 242. Die Besessenheit ist, wie wir es gesagt haben, eine der gefährlichsten Klippen für die Mediumität, auch ist sie eine der am meisten vorkommenden und man kann nicht genug Sorgfalt anwenden, sie zu bekämpfen; denn abgesehen von den persönlichen Unannehmlichkeiten, die daraus entspringen können, ist sie ein absolutes Hinderniss der Güte und Wahrhaftigkeit der Kundgebungen. Da die Besessenheit, in welchem Grade sie immer sein möge, immer die Wirkung des Zwanges ist, dieser Zwang aber nie von einem guten Geiste ausgeübt werden kann, so folgt daraus, dass die ganze durch ein belästigtes Medium ertheilte Kund gebung verdächtigen Ursprungs ist, und kein Vertrauen verdient. Wenn manches Mal sich darunter Gutes vorfindet, so soll man es behalten, und Alles andere verwerfen, was nur halbwegs zweifelhaft ist. 243. Man erkennt die Belästigung (Besessenheit) nach den folgenden Anzeichen: 21*