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169 Materie durch seinen Willen eine innerliche Verwandlung bewirken, welche ihm bestimmte Eigenschaften verleiht. Diese Fähigkeit ist in der Natur des Geistes gelegen, von welcher er oft instinctmässig Gebrauch macht, wenn es nöthig ist, ohne sich davon Rechnung geben zu können. Die von einem Geiste gemachten Gegenstände haben nur eine zeit weilige Existenz, welche sich nach seinem Willen oder nach dem Bedarf richtet, er kann sie machen und wieder ver nichten nach seinem Belieben. Diese Sachen können in gewissen Fällen in den Augen lebender Personen allen An schein von Wirklichkeit annehmen, das heisst, sie können momentan sichtbar und auch tastbar werden. Diess ist eine Formbildung, aber keine Schöpfung, nachdem der Geist aus nichts auch nichts machen kann. 130. Das Vorhandensein einer einzigen Elementar- Materie ist heut zu Tage durch die Wissenschaft fast allgemein angenommen, und wie man sieht, durch die Geister bestätigt worden. Diese Materie giebt allen Naturkörpern ihr Entstehen; durch die Umgestaltungen, welche sie eingehen kann, kann sie auch verschiedene Eigenschaften bei diesen Körpern bewirken; so kann eine heilsame Substanz durch eine einfache Modification giftig werden. Davon giebt uns die Chemie zahlreiche Beweise. Jedermann weiss es, dass wenn zwei unschädliche Substanzen in gewissen Verhältnissen in Verbindung gebracht werden, so können sie eine tödtliche Substanz erzeugen. Ein Theil Sauerstoff und zwei Theile Wasserstoff, beide ganz unschädlich, bilden dass Wasser; gebet noch ein Atom Sauerstoff hinzu, und ihr habet eine ätzende Flüssigkeit. Ohne das Verhältniss zu ändern, ge nügt oft ein einfacher Wechsel in der Art der molecularen Verbindung, um die Eigenschaften zu verändern. So ge schieht es, dass ein dunkler Körper durchsichtig werden kann, und umgekehrt. Da der Geist durch seinen blossen Willen einen so mächtigen Einfluss auf die Molecular-Materie ausübt, so ist es begreiflich, dass er nicht nur die Substanzen formen, sondern auch ihre Eigenschaften verändern kann,