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Prof. Richard Greeff: Die Capverdischcn Inseln. 73 Temperatur in Cidade da Praia auf der Capverdischcn Insel S. Thiago in den Jahren 1878 und 1879 nach Beobachtungen von Jacinto Augusto Medina in Praia. Temperatur im Jahre 1878. Zeitraum Mach C elfiu s Mittel Absolutes Maximum Absolutes Minimum Aeusterste Differenz Datum des Maximum Tag Datum des Minimum Tag Mittel Mittleres Maximum Mittleres Minimum Mittlere Differenz Januar 21,64 23,52 19,79 3,73 26,2 18,9 7,3 22 9 Februar 22,72 25,04 20,33 4,71 28,3 18,1 10,2 24 3 März 24,02 26,60 21,52 5,08 29,5 19,3 10,2 29 23 April 25,76 28,40 23,12 5,28 31,0 21,2 9,8 12 18 Mai 24,96 27,37 22,59 4,78 30,0 21 2 8,8 24 5 Juni 26, l4 28,51 23,71 4,80 31,0 22,6 8,4 24 1 Juli 26,36 28,32 24,36 3,96 30,1 22,8 7,3 18 5 August 27,10 29,07 25,14 3,93 31,2 22,8 8,4 20 4 September 27,19 28,85 25,58 3,27 30,3 24,7 5,6 14 29 Oktober 25,72 27,32 24,16 3,16 29,3 22,9 6,4 1 19 November 25,91 27,97 23,90 - 4,07 29,6 22,0 7,6 14 13 December 25,05 27,03 23,11 3,92 29,0 21,0 8,0 4 4 25,28 27,35 23,11 4,24 31,2 18,1 13,1 20. Aug. 3.Febr. Temperatur im Jahre 1879. Januar 22,92 24,64 21,21 3,43 26,0 19,8 6,2 1 1 Februar 23,28 25,12 21,50 3,62 27,8 20,0 7,8 12 6 März 22,28 24,09 20,52 3,57 26,0 19,7 6,3 30 7 April 22,89 25,00 20,82 4,18 30,4 19,7 10,7 28 7 Mai 24,84 27,06 22,65 4,41 29,3 21,8 7,5 15 2u. 19 Juni 25,36 27,74 23,03 4,61 29,3 22,0 7,3 5 12 Juli 25,94 27,63 24,31 3,32 29,0 23,0 6,0 16 9 August 26,20 27,54 24,92 2,62 29,0 24,0 5,0 3 6 September 26,48 27,80 25,22 2,58 29,0 24,1 4,9 22 2 Oktober 26,65 28,26 25,05 3,21 29,3 24,1 22,6 5,2 16 15 November 25,96 27,49 24,49 3,00 29,0 6,4 8 22 December 24,83 26,26 23,45 2,81 28,1 20,5 7,6 10 30 24,81 26,69 23,21 3,48 30,4 19,7 10,7 28. April 7. März 7. April Hiermit im Zusammenhang, ja, hierdurch zum Theil bedingt erscheint auch der Luftdruck durch die hohe Temperatur und die dadurch erzeugte beständige Ausdeh nung der Luft ein im Allgemeinen niedriger und wiederum von einer überraschenden Gleichmäßigkeit, wie uns aus den beiden Tabellen auf folgender Seite entgegentritt. Von diesen bemerkenswerthen meteorologischen Erschei nungen werden wir nun aber noch zu der Betrachtung einer anderen Frage von wissenschaftlicher Bedeutung und auch von allgemeinem Interesse geführt, die lange Zeit Natur forscher und Seefahrer beschäftigt hat und noch beschäftigt, nämlich die Frage nach der Herkunft der im Atlantischen Ocean innerhalb des Bereiches des Nordostpassates namentlich an der westafrikanischen Küste auf der Höhe der Capverden und südlich von diesen bis ungefähr 9" nördl. Br. häufig be obachteten sogenannten Staubregen oder Staubfälle, die bekanntlich darin bestehen, daß zu gewissen Zeiten aus der von Staub erfüllten und durch ihn häufig getrübten At mosphäre ein feiner Staubregen auf Meer und Schiffe sich niedersenkt. Einer unserer verdientesten Naturforscher, dem wir manche epochemachende Förderung unserer Kenntnisse der kleinsten Lebensformen verdanken, Ehrenberg, hatte seit einer langen Reihe von Jahren auch diesem Phänomen, Globus Xl.II. Nr. 5. hauptsächlich behufs Erforschung der mit dem „Meteor- staube" fortgeführten Organismen, seine Aufmerksam keit zugewandt und war durch seine Untersuchungen zu der merkwürdigen Ansicht gelangt, daß das den Staubregen darstellende Material nicht direkt durch den Nordostpassat getragen und über den Atlantischen Ocean weiter geführt werde, also nicht aus dem nordöstlich und östlich gelegencn Afrik a, sondern von anderen Theilen der Erde stamme und durch die verschiedenen Passatströme auch dem wcstafrikanischen Meere zugeweht werde, namentlich aber auch aus der dem Strom des Nordostpassates entgegenge setzten Richtung aus Südwesten und Westen, also aus Ame rika durch den Antipassat dorthin komme, zumal er auch in Proben von Staubsällen auf dem Atlantischen Ocean, specifisch südamcrikanischc Organismen, die wenigstens mit solchen, welche er in Erdproben aus Guiana gefunden hatte, übcreinstimmten, aber keine afrikanischen Formen nachweisen konnte. Zur Begründung dieser seiner Ansicht nahm er nun an, daß der Staub von der amerikanischen Küste aus hoch in die Luft geführt werde und in den oberen Luft schichten, in eine feine Staubzone sich ausbreitend, durch den über dem Nordostpassat wehenden Antipassat weiter ge tragen werde, sich aber zeitweise in schweren Wolken nach 10