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SOL schi die Operation vollzieht, die übrigens sehr schnell abgemacht ist. Nach der Operation wird ein Pflaster auf die Wunde gelegt unv alle Knaben dann, in geschmückten Zimmern, auf weiche Kissen gelegt, die mit Talismanen behangen sind, und man beschenkt sie mit Zuckerwerk und Spielzeug. Der Herr deS Hauses opfert vor und nach der Ceremonie ein Lamm, die übrigen Männer thun nach ihm dasselbe und das Fleisch der geopferten Thtere, die ebenfalls geschmückr sinv und fehlerfrei sein müssen, wird unter die Arinen vertheilt. Hierauf folgt ein Gastmal, wobei Musik und aller hand Gaukelspiele getrieben werden, am Abend werden Feuerwerke abgebrannt, daS HauS illuminirt, und diese Festlichkeiten dauern eine Woche hindurch, da drei Tage für die Gelage der Männer und dann drei andere sür Zusammenkünfte der Frauen bestimmt sind, während welcher Zeit daS Söhnchen wieder hergestellt ist und bald daraus Hochzeit macht. Letzteres findet allerdings nur bei Söhnen reicher Türken statt. Die Söhne der Armen verlassen nun den Harem, um unter die Obhut veS VaterS zu kommen oder in irgend ein Nerhältniß außer dem Hanse zu tre ten, und sehen diese dann Mutter und Schwester sobald nicht wieder. In der Türkei giebt eö im Allgemeinen keine Ge- burtS - Vorzüge und erbliche Titel. Die einzige Aristo kratie ist die deS AmteS; der Titel erlischt aber, sobald der Inhaber ihn nicht mehr führt. DaS Gesetz macht alle Türken gleich und die Söhne, der Vornehmen wie /